Das Helfersyndrom

Ich kämpfe da immer mit mir, auf welches Niveau ich bei solchen Diskussionen (oder wie hier eigentlich Denkanregungen) gehen soll. Denn die Intention war ja nur, hier einmal überhaupt etwas Bewusstsein für dieses Thema zu wecken, und keine komplette psychologische Abhandlung dazu zu machen. Das kann jeder selber nachlesen, wenn es ihn interessiert. Aber es sollte mal ein jeder für sich selber herausfinden, in wie weit er sich überhaupt davon betroffen fühlt.

Du, es muss ja überhaupt keine psychologische oder psychiatrische Analyse etc nun abgehen, das is Quatsch, ja.
Bloss bringen eben wie ich es nannte, Wohnzimmer-Plyschologien auch keinen Sinn, und vorallem machts (mir) dann auch keine Freude, konstruktiv zu diskutieren.
Ein paar "Grundkenntnisse" sollten daher wenigstens im Ansatz da sein, sonst endets wie andere Threas auch, im Nirvana von LuL Romantik.

Man kann hier zB mit einfliessen lassen, dass sich PTBS auch in eben "Helfersyndromen" ausdrücken kann; oder, um mal Freud (würg) hinzuzuziehen, wen elterliche Konditionierungen in die "falsche" Richtung schlagen usw usw.
Eben etwas mit Kern, und nich nur um den Brei.
 
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Narzissmus....narzisstische Zufuhr.... Du weisst schon was diese Worte bedeuten, ja? Und vorallem auch, wie sich das äussert?
Und "narzisstische Zufuhr" brauchen alle Menschen? Aha... Geil, erzähl sowas mal nem Psychtherapeuten.
Ja, das kannst Du in einschlägiger Fachlektüre auch nachlesen, dass narzisstische Zufuhr etwas ist, dass alle Menschen brauchen. Narzisstische Zufuhr ist ungleich Narzissmus.

Nicht Nein sagen zu können ist eine andere Facette, die aber nichts mit dem Helfersyndrom zu tun hat.
Das schrieb ich auch nicht. Sondern als Symptom der abhängigen PS.

Also da bist Du anscheinend schulmedizinisch viel zu beeinflusst, dass bei dir gleich alles krank ist
Nein, bin ich nicht.

Willst Du dich über das Thema ernsthaft unterhalten oder nur mit mir streiten? :cautious:
 
Ich würde sagen, es hängt davon ab, mit welcher Einstellung ich diese Handlung mache. Ich kann dem Spatz helfen, weil ich Tiere liebe und ihm in seiner Not helfen möchte. Da habe ich nichts davon.
Ich kann aber genauso dem Spatz helfen, mit dem Ziel dass er nachher auf meiner Hand sitzt und mich dankbar anschaut. Also mir selber ein Gefühl vermittelt. Ab diesem Zeitpunkt schließe ich ein Geschäft ab - ich helfe dir, und du gibst mir etwas dafür zurück.

Ich würde es so sagen: es hängt nicht davon ab, mit welcher Einstellung du etwas machst, sondern davon, ob mit einer Einstellung oder ohne. Verstehst du? Lieber den Spatz verrecken lassen, als sich anschließend zwei Stunden lang den Kopf zerbrechen, was denn das jetzt gerade war, wieso, warum und wie man es denn nennt. Das Problem liegt allerdings darin, daß wenn man einmal mit dem Denken angefangen hat, muß man es auch bis zum Schluß ausführen :D mal kurz unterwegs einen Stopp zu machen, sich ablenken usw. bringt nichts.
 
Du widersprichst dir! Einerseits sagst Du, das Brauchen wird künstlich geschaffen. Deine nächste Zeile bezieht sich aber auf Kind, wo grundsätzlich einmal (in gradueller Abstufung über die Zeit) genau diese Abhängigkeit per Definition vorhanden ist.
Du hst echte Abhängigkeiten ins Spiel gebracht, ich lediglich abgegrenzt, wo es bedenklich wird, nämlich im künstlichen abhängig-halten des Kindes, damit der Helfer seinem Helferbedürfnis weiterhin frönen kann.

Ein Mensch mit Helfersyndrom lässt nicht zu, dass sein Opfer selbstständig wird, genau das kennzeichnet ja dieses Syndrom. Er weiß immer besser, was sein Opfer braucht.
 
Du, es muss ja überhaupt keine psychologische oder psychiatrische Analyse etc nun abgehen, das is Quatsch, ja.
Bloss bringen eben wie ich es nannte, Wohnzimmer-Plyschologien auch keinen Sinn, und vorallem machts (mir) dann auch keine Freude, konstruktiv zu diskutieren.
Ein paar "Grundkenntnisse" sollten daher wenigstens im Ansatz da sein, sonst endets wie andere Threas auch, im Nirvana von LuL Romantik.

Man kann hier zB mit einfliessen lassen, dass sich PTBS auch in eben "Helfersyndromen" ausdrücken kann; oder, um mal Freud (würg) hinzuzuziehen, wen elterliche Konditionierungen in die "falsche" Richtung schlagen usw usw.
Eben etwas mit Kern, und nich nur um den Brei.

Bin ich bei dir ... wie gesagt, war nur als Anregung gemeint, und nicht als Diskussionsgrundlage auf psychologischem Niveau.

PTBS würde für mich unter "selber keine Hilfe bekommen haben" fallen, bzw. in der therapierten Form dann als "selber Hilfe bekommen zu haben". Letztendlich trifft dieses Muster ja auf alle bestehenden Traumatisierungen zu (was auch erklärt, warum das HS so stark verbreitet ist). Elterliche Konditionierungen hatte ich mit Erziehung (im psychologischen Sinn) auch erwähnt, umfasst natürlich auch elterliche oder externe Glaubenssätze (Pfadfinder hatten wir auch schon). Dann haben wir noch das Bedürfnis gesehen zu werden, Anerkennung zu bekommen, auch Krankheiten und die eigene Hilflosigkeit können solche Bedürfnisse auslösen. Da muss man dann wirklich den individuellen Fall anschauen.
 
Ich habe entsprechendes Hintergrundwissen, aber kann sein, deins ist etwas veraltet... immerhin ist das Konzept des Helfersyndroms das auch, das ja vom Schmidtbauer beschrieben wurde in den 70ern. :D

Aktueller Stand... keine Sorge ... Vielleicht ist Dein Kenntnisstand bereits überholt? :whistle:;)

Selbstredend.

Sag das KoL, nicht mir. Balzverhalten, Knopf annähen... ich bitte dich.

Ja, Balzverhalten usw hat mit nem Helfersyndrom erstmal nix zu tun. Wenns danach geht, lässt sich JEDE helfende Tätigkeit zum HS bzw HK zwangsdrehen.
Balzverhalten zB hat meines Wissens nach wie auch im Tierreich, evolutionspsychologische Hintergründe (nennen wirs archaisch). Zur Sondierung potentieller "Weibchen" also Partnerinnen, und eben dem "Präsentieren" seiner "Vorzüge".
Is alles klar :cool:
 
PTBS würde für mich unter "selber keine Hilfe bekommen haben" fallen, bzw. in der therapierten Form dann als "selber Hilfe bekommen zu haben". Letztendlich trifft dieses Muster ja auf alle bestehenden Traumatisierungen zu (was auch erklärt, warum das HS so stark verbreitet ist)

Ich kenn bzw kannte zB einen Soldaten der in Afghanistan war, der kam völlig durch wieder zurück... Traumata bis zu den Zehen, und eben bei ihm äusserte sich dann das "Aufsteigen" der Erlebnisse in einem wirklich übermässigem Helfen-wollen, für Kriegsopfer bzw Krisenflüchtlinge. Das war schon strange......
Inwieweit man das dann nun als "Selbssttherapie" auffassen mag, sei dahingestellt.

Elterliche Konditionierungen hatte ich mit Erziehung (im psychologischen Sinn) auch erwähnt, umfasst natürlich auch elterliche oder externe Glaubenssätze (Pfadfinder hatten wir auch schon). Dann haben wir noch das Bedürfnis gesehen zu werden, Anerkennung zu bekommen, auch Krankheiten und die eigene Hilflosigkeit können solche Bedürfnisse auslösen. Da muss man dann wirklich den individuellen Fall anschauen
Wie gesagt, die Hintergründe müssen IMMER beachtet und bedacht werden.
Mutter Theresa Komplex is auch nur ne Neurose *g* (wer findet den Fehler?)

Pfadfinder, nee, sorry, das is ein ganz eigenes Thema. Da hats mit Helfersyndrom etc erstmal nix zu tun. Deren Kram passt dann doch eher in die "eigentliche" altruistische Schiene, wenn man mal von den faschistoiden Zügen des Herrn Powell absieht.
 
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Ich würde es so sagen: es hängt nicht davon ab, mit welcher Einstellung du etwas machst, sondern davon, ob mit einer Einstellung oder ohne. Verstehst du? Lieber den Spatz verrecken lassen, als sich anschließend zwei Stunden lang den Kopf zerbrechen, was denn das jetzt gerade war, wieso, warum und wie man es denn nennt. Das Problem liegt allerdings darin, daß wenn man einmal mit dem Denken angefangen hat, muß man es auch bis zum Schluß ausführen :D mal kurz unterwegs einen Stopp zu machen, sich ablenken usw. bringt nichts.

Ich sehe es als interessante Selbsterfahrung, eine solche Situation mitzunehmen und nachträglich zu analysieren.

Ich würde es ganr nicht so abwegig sehen, vor der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse einmal inne zu halten, und klar zu schauen, was will ich jetzt in diesem Moment aus dieser Situation haben. Da kann man sicher viel lernen. Voraussetzung ist natürlich, dass die dahinter liegenden Bedürfnisse nicht zu tief sind, dass es ein Automatismus ist so zu handeln.

Also OHNE eine Einstellung geht nicht, denn ich habe ja immer einen psychischen Antreiber zu einer Handlung. Selbst die Entscheidung Hilfe bleiben zu lassen braucht ja zumindestens auch eine psychische Ermächtigung dazu.
 
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