Ich glaube, der große Unterschied zu früher ist, daß man seine Themen wirklich anschauen und bearbeiten muß. Der Druck von innen her ist größer geworden Dinge die nicht mehr passen zu ändern, die du früher vielleicht ignoriert hättest. Das Innere Kind schreit viel lauter als früher.
Bist du früher in einer Beziehung geblieben, die dich nicht mehr erfüllt, kannst du das heute nicht mehr. Du wirst depressiv oder krank oder beides....
Dadurch, daß soviele Menschen begonnen haben sich mit ihren eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen, läßt sich vieles nicht mehr unter den Tisch kehren.
Natürlich gibt es dann manchmal riesige Umwälzungen im Leben eines Menschen genauso wie in der Natur - im Kleinen wie im Großen.
Hallo Anlilie,
Deiner Ausführung kann ich nach meinen Ansichten nicht so zustimmen.
Früher haben die Menschen ebenso Probleme gehabt wie heute, an der Art und der Intensität der Probleme hat sich nichts geändert.
Die Lebensweise - die hat sich hingegen gravierend geändert!
Wer früher nicht gearbeitet hat, hatte keinen Lebensunterhalt und ist einfach verstorben oder musste als Bettler in der Gosse leben.
Heute? Heute leben die Menschen, die nicht arbeiten teilweise besser als Menschen die arbeiten --- aber zumindest haben sie das Lebensnotwendige, ihr Auskommen und oft noch mehr.
Dieser Umstand bedeutet, dass früher sich keiner Depressionen oder Krankheiten
"erlauben" konnte! Wer nicht arbeitsfähig war, wer nicht seinen Teil zum Unterhalt der Gemeinschaft dazu tragen konnte, wurde entweder verstoßen, oder hat die Gemeinschaft belastet, oft derart belastet, dass die Gemeinschaft leidete und Gefahr lief unter zu gehen.
Heute hingegen kann sich das Individuum
"leisten", bei jedem kleinsten Zipperlein zu jammern. Die Menschen haben mehr Freizeit, so viel Freizeit das sie ihre Situation mehr als einmal überdenken können. Wer nicht arbeitet, der hat trotzdem ein Dach über dem Kopf, hat trotzdem jeden Tag satt zu essen, genießt trotzdem soziale und gesundheitliche Sicherheit und Versorgung.
Die Menschen heute brauchen sich um ihre Lebenssicherung keine Sorgen mehr zu machen --- sie können es sich leisten depressiv und krank zu sein!
Auch sind die Gemeinschaften durch diese soziale Absicherung zerfallen, die Menschen müssen nicht mehr miteinander auskommen, weil sie voneinander abhängig sind!
So entstehen Paradoxon - durch die soziale Sicherheit der Gemeinschaft "Volk" wird das soziale Miteinander in der Gemeinschaft "Volk" nachhaltig gestört!
Früher mussten die Menschen sich zusammen reißen, miteinander auskommen und ihr Lebensinhalt war ihre Lebenssicherung.
Heute können es sich die Menschen leisten nur mit sich selbst zu beschäftigen - Werte wie Verständnis und Rücksicht fallen dabei unter den Tisch!
Ob diese "Entwicklung" positiv oder negativ ist, muss jeder für sich entscheiden --- die allgemeine Veränderung, die sich mit dem Ablauf des Zeitgefüges ergibt, kann ich nicht ändern, sehr wohl kann ich meinen persönlichen Umgang mit der Veränderung der Situation ändern und somit meine Sichtweise und mein Leben eigenverantwortlich gestalten. Gebe ich mich einer Depression hin, werde ich krank, oder meistere ich mein Leben...
Dieser Wandel der Lebenssituation bringt auch mit sich, das die Menschen sich um ihre Lebensgrundlage immer weniger Gedanken machen, da sie Zusammenhänge zwischen ihrem Lebensunterhalt und ihrer Lebensgrundlage nicht mehr erfahren, nicht mehr erkennen und dadurch nicht mehr verstehen ---
diesen Umstand empfinde ich allerdings als sehr negativ!
Einen nachdenklichen Gruß vom Lifthrasir