Hi Simi
Du hast anscheinend den thread-Titel vergessen, anders kann ich es mir nicht erklären.
Was kannst du dir nicht erklären?
Natürlich gibt es Zwischenphasen der Entwicklung, da mag man etwas tun, weil man meint, man muss. Aber das endgültige Ziel kann doch nur sein, etwas zu tun, weil man es mit jeder Faser des Seins tut. Nur das ist wahre Freiheit- zu sein, wie Gott mich gedacht hat und entsprechend zu handeln. Da gibt es kein Muss. Das ist der Sinn- und der ist eben nicht subjektiv.
Ich kann das noch nicht ganz greifen, meine aber eine Art Glaubenssatz herauszulesen: Nämlich das alles, was getan wird, ganz und gar getan werden muss - eben mit allen Fasern des Seins. Und da bin ich mir eben nicht mehr so sicher, ob das wirklich so ist.
Vielleicht verstehen wir aber auch nur das Wort Sinn unterschiedlich. "Sinn" verwende ich als Synonym für "Bedeutung", während ich dich so verstehe, dass "Sinn" für dich einen Zweck bzw. ein Ziel beinhaltet.
Interessant ist aber die Frage, warum ich anders entscheiden würde. Das liegt am grösseren Vertrauen, das ich in den Gesamtprozess habe. Es geht darum, wie du schon sagtest- man kann nicht wissen, wofür man's nochmal brauchen kann. Doch- man kann es wissen, das ist der Punkt. Aber es gilt, es selber zu wissen und darin zu vertrauen. Fehlt dieses Vertrauen in die eigene Wahrnehmung (und blacky sagt selber, er sehe sich nicht im Bereich der Physik arbeiten), dann entscheidet man aus Angst vor befürchteten Konsequenzen. Die Qualität der Arbeit kann unter diesen Voraussetzungen nicht optimal gedeihen, das ist doch klar.
Für Dich ist das klar wie Kloßbrühe. Für mich nicht, da ich nicht davon ausgehe, dass die Entscheidung, die Arbeit zu Ende zu führen, auf Angst beruht. Die Tatsache, ob jemand hinterher in dem Beruf arbeiten will oder nicht, ist nicht zwingend ein Kriterium für Vertrauen oder Schiss.
Da ich Sinn als Bedeutung, die etwas für jemanden hat, verstehe, ist für mich Sinn durchaus subjektiv. Zu sagen, dass dieser oder jener subjektive Sinn von mehr oder weniger Vertrauen zeugt, ist für mich unsinnig.
Ich habe beobachtet, dass es gut sein kann, sich Situationen zu stellen und sich auch durchzubeißen, eine Prüfung zu durchleben mit all den Zweifeln, der Angst, der Anspannung, selbst wenn man hinterher nicht das machen möchte, was geprüft wurde. Der "Sinn", der darin liegt, ist die Chance, wieder etwas über sich selbst zu lernen.
Über sich selbst kann man natürlich ebenso etwas lernen, wenn man etwas nicht durchzieht. Konsequenzen hat beides.
Für einige ist es sicher hilfreich zu sagen: Ich weiß, dass das so ist und genau da geht es lang. Für andere ist es gut sich zu sagen: Ich weiß (noch) nicht, wofür das gut ist, aber ich lasse mich dennoch darauf ein.
Liebe Grüße
Rita
lg
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