Burn-out könnte die Folge mangelnder Resilenz sein. Das sind Menschen, die nie jemand haben, wenn sie in der Not sind, bzw. es so verinnerlicht haben, weil es eine gegenläufige Prägung gibt, die lautet: "Ich bin ja soo alleine, keiner hilft mir". So bleiben sie in ihrem Schneckenhaus stecken und können sich auch keine Hilfe holfen, weil sie ja schon alles tun, es dem anderen recht zu machen, sei es anderen Menschen oder der Arbeit.
lg Pluto
Ich denke daß auf der anderen Seite jeder Mensch solche unförderlichen Selbsteinstellungen mit sich herumträgt und dass das eben in unser aller früher Kindheit so entsteht. In Abhängigkeit der Gefühle, die uns von der Umgebung entgegengebracht wurden. Dieses Gefühl "ich bin ja soo alleine, keiner hilft mir" wurden ja meist von überängstlichen Eltern in Kinder hineintransportiert.
Das kann also m.E. die Ursache für einen Burnout nicht sein. Wenngleich es bei entsprechender Sozialisation natürlich schon beinahe vorprogrammiert ist, daß ein Mensch kein Zutrauen in sich haben wird, um schwierige Situation im Leben zu meistern und sie als Herausforderung anzunehmen.
Sozialmedizinisch würde ich persönlich es so betrachten, daß unser heutiges Leben in vielerlei Situationen den Menschen nicht, nicht mehr oder noch nicht richtig berücksichtig. Die heutigen Bedingungen des Lebens werden ja auch von Menschen als lebensfeindlich beschrieben. Ich glaube, daß es alle Lebensphasen betrifft, daß wir letztlich alle in allen Lebensphasen gefährdet sind, daß unsere Umgebung von uns etwas erwartet, das wir nicht leisten können. Oder daß wir etwas leisten könnten, das uns die Umgebung aber nicht zutraut. Und so blockieren wir in unserer Kreativität und werden geistig mit und mit stumpf, bis wir letztlich träge und hilflos versacken, in eine Regression gehen. Diese führen dann schnell in die Depression, das Hauptsymptom des Burn-Out und gleichzeitig seine Mutter im Reich der Krankheiten.
Ich denke, daß wir da auch noch unter einer veralteten Vorstellung leiden, wie ein Leben eigentlich verläuft. Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter: das Erwachsenenalter bestand früher aus der Vorstellung, zunächst einen Beruf zu erlernen und dann bis zur Rente diesen Beruf auszuüben. Man hoffte, daß man irgendwann "ausgelernt" hat als Mensch und daß man das, was man kann, dann lebenslang weitermachen kann. Nun, das Leben ist heute nicht mehr so. Und es zeigt sich auch ohne Frage, daß ein solches Lebensmodell und ein solches Menschenbild überhaupt nicht förderlich ist für die (Alters-)Gesundheit einer Bevölkerung. Das Entstehen der Volkskrankheiten im Alter wird ja u.a. darauf zurückgeführt, daß dieses Lebensmodell existiert, das beinhaltet, daß der Mensch nicht lebenslang lernt und lernen kann und können sollte, sondern nur bis zum Ende der Ausbildung oder des Studiums. Danach hatte man sich anzupassen und sollte möglichst nicht mehr denken und funktionieren. Dieses Lebensmodell ist ad acta zu legen, denke ich. Und mit der eigenen Energie muß letztlich jeder haushalten lernen.
lg