Burn Out

S

Sitanka

Guest
hallo liebe foris,

naja ich habe da ein problem, mit dem ich noch nicht so richtig weiß, wie ich umgehen muss, weil ich diese form von problem oder sagt man krankheit noch nicht kannte.

hat jemand von euch erfahrung mit burn out?

naja mein arzt sagte mir vor wenigen tagen, dass ich aufpassen muss, weil ich kurz vor einem burn out stehe.

kurz zu meiner vorgeschichte:
bei mir ist es derzeit so, dass einfach sehr viel zusammen kommt. ich lebe mit meinem sohn alleine in einem grossen haus um das ich mich kümmern muss. heuer war ein extrem harter winter, dadurch hatte ich heiztechnisch alle hände voll zu tun.
ich bin alleinerzieherin, daher muss ich auch ganztags (40std woche) arbeiten gehn, damit ich finanziell über die runden komme. noch dazu hab ich seit 3 monaten einen neuen job, der fast 50 km weit weg von mir ist. das heißt ich bin im ganzen 11 std. den tag über weg.
dann gilt es noch den alltag zu meistern, wie einkaufen, mit sohn lernen, haushalt usw........
mein sohn ist grade in einem schwierigen alter (er ist 15 und voll in der Pupertät) und unglücklich verliebt war ich auch noch bis vor kurzem.

naja vor ein paar tagen war es dann so, dass mein körper nicht mehr mitgespielt hat und ich bei der hausarbeit zusammengebrochen bin. ich war jetzt 2 tage im krankenhaus (muss aber wieder funktionieren, ansonsten verliere ich den job) war und der arzt mir eben verkündete, es fehlt nicht mehr viel, ich stehe kurz vor einem burn out.

nun meine frage: wie seid ihr mit so einer situation umgegangen? was kann ich tun, damit es nicht ausartet und ich wirklich ein "burn out" kriege?

bitte seid so lieb, gebt mir keine ratSCHLÄGE, aber vielleicht habt ihr gute tipps für mich was ich tun kann, oder einfach wie ich besser damit umgehen lerne. wie ist es euch damit gegangen, die auch schon ähnliches damit durchgemacht haben.

ich bin für jeden tipp dankbar. :danke: :danke: :danke: :danke: :danke:
 
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Hallo Sitanka,
so wie du deine Situation beschreibst, kann ich mir gut vorstellen, daß du am Ende deiner Kräfte und Energien bist :trost: Ich war vor mehreren Jahren ebenfalls knapp vor dem burnout, zwar nicht alleinerziehend, aber finanziell stark unter Druck und zusätzlich emotional extrem beansprucht. Bei mir hat geholfen, mir bewußte Auszeiten zu nehmen und zu gönnen, das ist bei mir nun meine frühmorgendliche Yoga- und Meditationsstunde, die den Kopf frei macht und mir neue Energie schenkt :) Ich habe auch gelernt, Hilfe von anderen anzunehmen, ehrlich über meine finanzielle Lage zu reden und habe letztlich viel mehr bekommen (in jeder Hinsicht) als ich mir erwartet hätte. Meistens braucht man in so einer Situation Unterstützung und sollte diese auch einfordern :)
Ich wünsche dir alles Gute und hoffentlich baldige Erleichterung deiner schwierigen Situation :umarmen:
chaya
 
Das kommt mir alles ziemlich bekannt vor - Alleinerziehen, Haus, weiter Weg, Finanzen...

Jetzt im Augenblick, als Sofortmaßnahme, hilft wohl nur, ein bißchen auf den Körper zu hören. Langfristig gesehen - Sitanka, wie isses denn mit dem Haus? Altes Familienerbstück, muß unbedingt erhalten werden - oder besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, es loszulassen? Ich war dann nämlich an dem Punkt angelangt, wo ich vor lauter Arbeiten gar nicht mehr dazugekommen bin, in dem Haus auch noch zu leben - weil ich ja eh nie da war...

Gibt es eventuell, jetzt für den Moment, irgendwelche Zuschüsse, die du noch nicht beantragt hast? Hast du dich bei einer guten Sozialarbeiterin erkundigt?
Alles Liebe Kinnaree
 
Höchste Zeit etwas dagegen zu tun. Die Wurzel Deines Problems ist eindeutig ein Zeitproblem.

Der Plan B von Niemand lautet folgendermassen:

1. Versuchen Haus zu verkaufen, falls Eigentum, falls nicht Eigentum, eine kleinere Mitwohnung suchen um laufende Kosten zu senken

2. Wenn möglich, Halbtagsjob annehmen

3. Alles Weitere ergibt sich von selbst. Du hast dann wieder mehr Zeit und Ruhe für Dich und Deinen Sohnemann.

Alles Gute :)
 
Bin "Niemands" Meinung. Hatte ich auch - allerdings in den ersten Jahren als Alleinerziehende. Mann weg, wohnung viel zu teuer und zu groß, job zu weit weg.

Maßnahmen: Wohnsituation verkleinert, weniger Miete bezahlt, näher an Teilzeitjob gezogen, weniger geputzt weil kleinere Wohnung, mal 5 gerade sein lassen, Ruhepausen eingehalten. Dann gings wieder bergauf. Mach nicht so weiter wie bisher, denn wenn Du komplett geburnt out bist, brauchts lange, bis Du wieder auf die Füße kommst.


Alles Gute!


July
 
hallo ihr lieben,

ich danke euch für die vielen guten tipps, einige davon werden sich sicher umsetzen lassen, nur die mit dem haus sicher nicht. ich bekomme nirgendwo eine wohnung, die billiger wäre als dieses haus und dann würde es finanziell wieder sehr schlecht aussehn. mein haus ist zwar gross, aber ich bezahle nur 180€ miete mit allem drum und dran im monat.

finanzielle probleme hatte ich ja bissher deswegen, weil ich einen job hatte, der nur teilzeit war und mit 550€ Lohn im monat kann man einfach nicht leben, daher hab ich einen ganztagsjob angenommen.

hilfe annehmen, genau das ist immer mein problem gewesen, ich habe probleme hilfe anzunehmen, weil ich immer angst habe in ein abhängigkeitsverhältnis zu fallen (das hatte ich schon mal) und daher glaube ich immer, ich muss alles selbst machen, obwohl es totaler schwachsinn ist.

ich danke euch, ich werd jetzt wirklich wieder ein wenig mehr für mich tun, ich bin wirklich sehr am ende meiner kräfte und natürlich wünsche ich mir, dass ich noch viele liebe und gute tipps von euch bekomme.
 
mir ist noch spontan eingefallen, dass Du um "Wohnbeihilfe" bei der Landesregierung ansuchen kannst. Du bekommst dann für das Wohnen in Deinem eigenen Haus Geld. Voraussetzungen sind, dass Du ein gewisses Grundgehalt (rein nur der Verdienst, keine Allimente, keine Familienbeihilfe werden zur Berechnung herangezogen) nicht übersteigen darfst.
Das haben wir auch beantragt (6 Personen), aber mein Schatzi hat zu viel (wobei viel bei mir relativ ist) verdient.
Ich glaube, die Beihilfe hätte sich zwischen 200 und 300 Euro bewegt. Ein Versuch, die Beihilfe zu beantragen, kann nicht schaden.:zauberer1
Und ich schließe mich den "Vorschreibern" an: Du brauchst unbedingt mehr Zeit für Dich und Dein Vergnügen, für das, was Deiner Seele Spaß macht. Wie schaut es mit Verwandten, Bekannten, Freunden aus ...... es gibt bestimmt viele, die Dir helfen würden, nur müßten sie wissen, dass Du Hilfe in Form von Freizeit, Arbeitskraft, ... brauchst.:)

Von Herzen wünsche ich Dir alles Liebe und Gute.
Viele liebe Grüße
Ingrid
 
Hilft Dir Dein Sohn auch ein bißchen? Denn wenn Du neben Deiner Arbeit auch noch ein großes Haus - möglicherweise mit Garten - versorgen mußt ode rauch noch Holz zum heizen hacken mußt, dann wäre ja für ihn die "Männerarbeit" angesagt. 180 Euro Miete kriegste warscheinlich nie mehr. Abzuwägen ist aber, ob sich der ganze Aufwand lohnt - bzw. ob es sich lohnt, wegen dem eingesparten Geld auf dem Zahnfleisch zu gehen.

Gruß
july
 
Sitanka schrieb:
hallo ihr lieben,

ich danke euch für die vielen guten tipps, einige davon werden sich sicher umsetzen lassen, nur die mit dem haus sicher nicht. ich bekomme nirgendwo eine wohnung, die billiger wäre als dieses haus und dann würde es finanziell wieder sehr schlecht aussehn. mein haus ist zwar gross, aber ich bezahle nur 180€ miete mit allem drum und dran im monat.

finanzielle probleme hatte ich ja bissher deswegen, weil ich einen job hatte, der nur teilzeit war und mit 550€ Lohn im monat kann man einfach nicht leben, daher hab ich einen ganztagsjob angenommen.

hilfe annehmen, genau das ist immer mein problem gewesen, ich habe probleme hilfe anzunehmen, weil ich immer angst habe in ein abhängigkeitsverhältnis zu fallen (das hatte ich schon mal) und daher glaube ich immer, ich muss alles selbst machen, obwohl es totaler schwachsinn ist.

ich danke euch, ich werd jetzt wirklich wieder ein wenig mehr für mich tun, ich bin wirklich sehr am ende meiner kräfte und natürlich wünsche ich mir, dass ich noch viele liebe und gute tipps von euch bekomme.

Hmmmm.. 180€ für ein ganzes Haus ist natürlich ein gesunder Aspekt drinzubleiben. Ganz klar. Bestünde eventuell von Seiten des Vermieters her die Möglichkeit das Haus zu "teilen" und doppelt zu vermieten, sodass sich die Kosten für Dich bzgl. Heizkosten und Miete nochmals verringern ?

Dein Sohn ist nun 15, sagtest Du. In etwa 3 Jahren kommt er ja wahrscheinlich in die Lehre und verdient eigenes Geld. Er kann sich dann auch an den Kosten beteiligen. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich mich zu Hause ab Lehrbeginn an den laufenden Wohnkosten beteiligen musste und dann würde vielleicht das Geld aus einem Halbtagsjob auch wieder reichen.... musst halt einfach mal schauen, wo noch Einsparpotential ist. Z.B. Versicherungen, Abonnements, günstigere Internet/Telefonverbindung etc.

Liebe Grüße
 
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Liebe Sitanka,

Deine Situation kommt nur nur allzu bekannt vor und ich erinnere mich noch sehr gut. Es hießt nur damals nicht "burn out", sondern "chronisches Erschöpfungssyndrom". Ich war alleinerziehend mit 3 Kindern und mitten im Refrendariat vor dem 2. Staatsexamen. Ich funktionierte nur noch wie ein Roboter. Eine Weile kann man das so machen, aber nicht auf Dauer.
Ich habe dann damals die Bremse gezogen und habe mich für ein Jahr vom Dienst beurlauben lassen, um einfach mal wieder zu Kräften zu kommen. Es erforderte einigen Mut, denn es gibt ja tausend Gründe, die das Ego dagegen einwendet. Aber ich habe es getan und siehe da, mein Leben hat sich in dieser Hinsicht um 180 Grad verwandelt. Ich habe nämlich dann in diesem Urlaubsjahr meinen jetzigen Mann kennengelernt und der teilt nun alles, auch Mühe und Arbeit, mit mir.

Was für Dich in Deiner momentanen Situation das Richtige ist, das weißt du selber, wenn du in Dich lauschst. Du musst nur den Mut aufbringen, es zu tun.

Alles Gute!

Katarina
 
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