Aufstände in Teheran/Iran 2009

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Der Artikel ist so hervorragend, dass er auszugsweise zitiert werden sollte:


Iranische Oppositionelle als "Discomiezen" und "Strichjungen des Finanzkapitals" - was sich anhört wie Mullah-Propaganda, stammt aus den Webforen der deutschen Linken. In ihrer Bewunderung für das islamistische Regime sind sie sich mit ihrem schärfsten Gegner einig: den Neonazis.

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Wie also reagiert der klassische Linke in Deutschland auf die Proteste in Iran?

Zunächst war da viel Schweigen. Auch Tage nach den riesigen Demonstrationen und den Drohungen des Regimes in Teheran fand sich etwa im Leitorgan der Linken, dem "Neuen Deutschland", kein Sterbenswörtchen über die dramatischen Ereignisse. Das gleiche Bild bot sich auf der Homepage der Partei Oskar Lafontaines.

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Doch halt, ganz unten rechts schließlich die zwanzig Zeilen starke Stellungnahme des angeblichen Reformers und Ex-Stasi-IM André Brie, derzeit noch Europa-Abgeordneter seiner Partei: Das offizielle Wahlergebnis, der überwältigende Sieg von Präsident Ahmadinedschad, sei "Ausdruck für das Scheitern der westlichen Konfrontations- und Demütigungsstrategie".

Wir verstehen. Egal, was passiert, der Westen ist schuld, allen voran natürlich Amerika und Israel.

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In der "Jungen Welt" [das Leib- und Magenblatt von FIST, Anm. BD] holt Werner Pirker, von 1975 bis 1991 Redakteur und zeitweise Moskauer Korrespondent des Zentralorgans der Kommunistischen Partei Österreichs ("Volksstimme"), jetzt freier Autor (u.a. "Ami go home. Zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus", 2003), derweil das vulgär-marxistische Besteck aus dem Tornister: "Die iranische Revolution anno 2009 hat sich in postmoderner Verkehrung des Revolutionsbegriffs die soziale Deemanzipation auf ihre Fahnen geschrieben". Die "Revolution im Zeichen der liberalen Hegemonie" verfolge das Ziel der "vollen Wiedereingliederung des Iran in das System der imperialistischen Weltordnung". Konsequent interpretiert Marxist Pirker den demokratischen Aufstand der iranischen Massen für die Freiheit als "asoziale Revolution", kurz: als "konterrevolutionäre Revanche".

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Jürgen Elsässer, einst auch Autor der "Jungen Welt": ... "Hier wollen Discomiezen, Teheraner Drogenjunkies und die Strichjungen des Finanzkapitals eine Party feiern. Gut, dass Ahmadinedschads Leute ein bisschen aufpassen und den einen oder anderen in einen Darkroom befördert haben."

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Dabei handelt es sich nicht bloß um die ideologische Blindheit und moralische Verkommenheit von Verschwörungsaposteln und anderen Wirrköpfen. Absurde Stellungnahmen dieser Art weisen auch auf die ganze Freiheitsverachtung hin, die im linksdogmatischen Lager leider eine unrühmliche Tradition hat.

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Die rechtsextreme DVU sandte bereits am 15. Juni ein Glückwunschschreiben an Ahmadinedschad. Und der Vorsitzende der NPD, Udo Voigt, schrieb am 21. Juni im waschechten Nazi-Jargon: Im Iran wurde "anders gewählt, als es der westlichen Welt und ihrer jüdischen Lobby recht ist... Iran ist eben auch nicht Deutschland, wo Demokratie und Menschenrechte oft genug mit den Füßen getreten werden".
Die beinahe totale Wesensidentität von Nazis und der selbsternannten "Linken" dieses Landes wird immer evidenter.
 
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He said sanctions were not an option that should be sought by the European Union.

Natürlich nicht. Siemens soll auch weiterhin gute Geschäfte machen können; z.B. mit dem Export von Überwachungstechnologie zur Kontrolle der Medien oder den notwendigen Gimmicks für die iranische Variante der "friedlichen Nutzung der Kernenergie". Und österreichische Waffenschmiede liefern Scharfschützengewehre an die Revolutionsgarden.

Ach, wir sind so ein gutes, so ein grundanständiges Volk. Wir guten Europäer.
 
Manch einer stellt die Frage, wie es kam, dass 1953, 1957, 1968 der Westen nicht eingriff und tatenlos zusah, wie der Ruf nach Freiheit von den Panzern der Stalinisten niedergewalzt wurde. Ich würde sagen: die Politiker von damals waren exakt ebensolche inhumanen Machtzyniker wie unsere Lafontaines, Schröders und Calmy-Reys. (diese ArschIöcher)
 
Manch einer stellt die Frage, wie es kam, dass 1953, 1957, 1968 der Westen nicht eingriff und tatenlos zusah, wie der Ruf nach Freiheit von den Panzern der Stalinisten niedergewalzt wurde.

mal im Ernst BD,das hätte den 3.Weltkrieg bedeutet.und wie man heute sehen kann war ein Eingreifen auch nicht nötig,auch wenn es noch 41 Jahre nach dem Prager Frühling gedauert hat.

extrem Linke wie Rechte sind sich ihrer Meinung was die Aufstände im Iran anbelangt ziemlich einig,oder besser gesagt gleich.wenn man sie genau betrachtet sind sie sich gleich.bei der ersten Zielsetzung daß die jetzige Situation weg muß sind sich Nationalsozialisten wie die (internationalen) Sozialisten gleich,wie sie auch gleich sind mit der religiösen Revolution im Iran 1979
das sogenannte "Liberale" ist bei denen allen gleich verhaßt weil das Liberale jedem die Möglichkeit gibt sich zu entfalten.alle drei wollen aber einen mächtigen Staat der zentriert ist und in dem alle Macht liegt.dazu gehört auch die nicht-freie Meinungsbildung (freie Meinungsäußerung ist in der Vorstellung da ja utopisch).alle drei wollen keine freie Meinungsbildung,welche ja auch erstmal Grundlage für freie Meinungsäußerung wäre.bei den Nazis war es verboten BBC zu hören,bei den Kommunisten war es verboten Westfernsehen zu schauen,und im Iran gehen Revolutionswächter umher und demontieren Satelitenschüßeln.
das hat alles für mich den selben Geschmack.
der Schulterschluß der Linken und Rechten mit dem iranischen Regime ist erklärbar und so gesehen sogar verständlich,denn sie wollen die Meinung des Volkes bilden.ein pluralistisches Volk mit freier und individueller Meinung ist nicht erwünscht,denn ein pluralistisches Volk drückt sich durch Liberalität aus.
die haben das ganz clever durch Suggestion und Manipulation geschafft dem Begriff "Liberal" etwas negatives anzuhängen.er wird nämlich auf die Auswüchse der freien und liberalen Wirtschaft beschränkt und mit dem Kampfwort "Neoliberal" benannt.
sogar der Begriff "Neo" alleine ist ja schon negativ behaftet.und dann kann man sich schon fragen wer eigentlich konservativ ist? es sind nicht nur die religlösen Fanatiker und Nationalsozialisten die konservativ sind,nein auch die (internationalen) Sozialisten sind konservativ.
ich rolle immer mit den Augen wenn ich die Internationale höre,daß die Völker doch die Signale hören sollen.sie sollen nämlich nur ganz bestimmte Signale hören.manifestierte Signale,dogmatische und konditionierte Signale,keines Falls aber sollen sie pluralistisch Signale hören.
sie wollen ja nur Gutes,ich weiß.....
aber schafft der gute Wille auch wirklich Gutes?
oder ist es eher mit Faust zu halten der ganz offen sagt:"ich bin der,der Böses will und Gutes dabei schafft" !!?

Gruß,
Chako
 
Mohr, der Verfasser des Spiegel-Traktats hat aus Webforen etwa 25 der extremsten Meinungen zusammengesammelt und präsentiert sie als Meinung "der Linken", wer immer das sein soll. Falls die Partei gemeint ist, so ist das eine glatte Lüge und könnte sogar gerichtlich untersagt werden. Folgendes Statement ist repräsentativ für die Meinung der Linken (jetzt nicht als Sammelbegriff für eine politische Position, da gibts nämlich "die Linke" nicht, sie ist ein Konstrukt, sondern als Position der Partei, die sich so nennt):

Zur Lage im Iran nach den Präsidentenwahlen vom 12. Juni erklärt Helmut Scholz, Mitglied des Parteivorstandes der LINKEN und des Vorstandes der Partei der Europäischen Linken:

DIE LINKE verurteilt auf das Schärfste die Verhaftungen und brutalen Misshandlungen von Demonstrantinnen und Demosntranten durch die iranischen Sicherheitskräfte, die bereits zahlreiche Todesopfer gefordert haben, die Unterdrückung der politischen Opposition und das massive Vorgehen gegen die Medien, einschließlich der Eingriffe in die Informationsfreiheit des Internet.

Diese Reaktion auf die anhaltenden Proteste gegen die Ergebnisse der Präsidentenwahlen und offensichtliche Unregelmäßigkeiten bei Stimmenauszählung und Bekanntgabe der Resultate reiht sich ein in die jahrelange Unterdrückung progressiver gesellschaftlicher Kräfte. Die Verfolgung der Studenten- und Frauenbewegungen, linker politischer Akteure, von Gewerkschafter/innen und anderen, um politische Meinungsfreiheit und gesellschaftliche Betätigung ringenden gesellschaftlichen Aktivist/innen im Iran ist wesentliche Ursache für die erheblichen Spannungen in der iranischen Gesellschaft. DIE LINKE erklärt sich mit diesen Kräften solidarisch. Wir wollen, dass Menschen im Iran ihre politische Überzeugung frei und ungehindert ausdrücken und aktiv an der politischen Meinungsbildung teilhaben können.


http://die-linke.de/nc/presse/press...tion-der-lage-fuer-niemanden-von-interesse-1/

Kannst also den Hetzmodus wieder einfahren, Bulldackel. Kein Mensch, der bei klarem Verstand ist, wird den totalitären Gottesstaat, der im Iran errichtet worden ist, mit nachvollziehbaren Argumenten verteidigen können.
 
Wäre Opti hier noch am Start, käme er in sagenhafte Erklärungsnot für die Volksbewegung im Iran. Da er ja in seinen Feldzügen gegen den Islam unaufhörlich und nahezu in jedem zweiten Posting die Ideologie verbreitet hat, der Islam sei von Haus aus demokratiefeindlich und Moslems jeder Coleur wäre demokratisches Denken wesensfremd, müßte er sich ganz schön verrenken, um zu erklären, warum sich auf einmal der Volkszorn an einer demokratischen Prozedur entzündet. Oder besser gesagt: an einer massiven Verletzung des Demokratieprinzips, nämlich an manipilierten Wahlen.

Wenn die wirklich alle so totalitär eingestellt wären, könnte kaum erklärt werden, warum die sich jetzt so darüber echauffieren, daß ihr Wille, nämlich der Volkswille, mit Füßen getreten wuirde.

Die Beispiellosigkeit der Geschehnisse in diesem als monolithisch geltenden Staat zeigt auch, daß in der moslemischen Welt Bewegung ist und daß - dies meine Geschichtsphilosophie - letztlich kein Staat der Welt einem demokratischen Legitimationsdruck entkommen kann. Alle Dikataturen der Welt werden früher oder später fallen. Im Iran ist der Virus "Demokratie" bereits im Umlauf, gewaltsame Unterdrückung wird daran nur für eine einige "Momente" (jetzt in langfristiger geschichtlicher Logik gedacht) etwas ändern können.
 
Mohr, der Verfasser des Spiegel-Traktats hat aus Webforen etwa 25 der extremsten Meinungen zusammengesammelt und präsentiert sie als Meinung "der Linken", wer immer das sein soll.
Und außerdem die Entgleisungen des einen oder anderen Skandalreporters der "linken" Szenejournaille. Nun, man muss wenigstens dem "Neuen Deutschland" zu gute halten, dass es sich vom offenkundig geistesgestörten Elsässer schließlich doch getrennt hat. Am Ende wurden die Beifallsbekundungen von ganz rechts für den Streicher von ganz links wohl doch etwas unheimlich.


Die Beispiellosigkeit der Geschehnisse in diesem als monolithisch geltenden Staat zeigt auch, daß in der moslemischen Welt Bewegung ist
Das predige ich seit ungefähr einem Jahr. Man hat mich regelmäßig dafür zurechtgewiesen. Was ich mir denn anmaße und so. Der Hinweis auf die Unterdrückung der Homosexuellen war demnach nur das Hirngespinst meines fundamentalistischen Demokratieverständnisses. Alles böse Zionisten-Propaganda. Wie ich dazu käme, anderen Völkern die Freiheit "aufzwingen" zu wollen. Kein Witz. Ich sage: Meinungsfreiheit. Und kriege die Antwort: das darf man denen nicht aufzwingen. Hä??


daß - dies meine Geschichtsphilosophie - letztlich kein Staat der Welt einem demokratischen Legitimationsdruck entkommen kann.
Ich hoffe wirklich dass du recht hast, befürchte aber, dass China mit seiner Art der, nun ja, Problemlösung ganz neue Maßstäbe gesetzt hat. So zynisch es klingt, aus Sicht der Verbrecher hat es sich als "richtig" erwiesen, jede noch so zaghafte Freiheitsbewegung mit größtmöglicher Grausamkeit niederzumetzeln. Ich denke, dieser Erfolg wird auch einen Ahmadinedjad anspornt haben. Es spricht leider einiges dafür, dass die satanische Rechnung des Teheraner Giftzwerges aufgeht.
 
Am 18. Juni 1953 verlas Bundestagspräsident Ehlers eine Rede im Gedenken an die Opfer des Aufstandes in der DDR. Als er seine Rede begann, erhoben sich zur Ehrerbietung die Abgeordneten aller Parteien mit Ausnahme der KPD.

Am 30. Januar 2008 verlas die Präsidentin des mecklenburgischen Landtages eine Rede im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Als sie ihre Rede begann, erhoben sich zur Ehrerbietung die Abgeordneten aller Parteien mit Ausnahme der NPD.
 
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