Klassische Mundanprognose

Pars Fortuna

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Hallo,

da in einem anderen Thread Ptolemäus angesprochen wurde und teilweise immer noch behauptet wird, konkrete Aussagen wären nicht möglich, ist hier mal mein erster und bisher einziger Versuch eine Mundanprognose abzugeben. Sie ist nicht perfekt, aber ich habe die Ungenauigkeiten drin gelassen. Nur Themenfremdes habe ich ausgeklammert, damit es nicht zu lange wird.

Sie wurde im Forum der Sektion für Klassische und Stundenastrologie des DAV zu den jeweils angegebenen Daten veröffentlicht. Ich halte sie für ein gutes Beispiel dafür, wie genau klassische Astrologie funktionieren kann. Sie ist allerdings auch ein Sonderfall, da sie auf der Deutung eines sehr auffälligen Kometen beruht.

Wer mag kann sich ja auch mal den Artikel über die Vorhersage eines modernen Meisters, Robert Zoller, durchlesen, die auf der Basis einer Sonnenfinsternis gemacht wurde.
"PREDICTION AND 11TH SEPTEMBER 2001"
http://www.new-library.com/zoller/features/nl-article-predictionsept11.shtml

LG Markus

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Verfasst am: 23.12.2007 03:35

[...]
Ich möchte auf den Kometen Holmes hinweisen, der ein besonderes Verhalten aufweist. Er befindet sich momentan im Sternbild Perseus und ist sehr groß und hell geworden; außerdem führt seine Bahn über Mirfak (alpha-Perseus) nach Algol (beta-Perseus).

Infos über 17P/Holmes:
http://de.wikipedia.org/wiki/17P/Holmes
http://news.astronomie.info/sky200711/kometen.html
http://astrocorner.de/index/02_wissen/01_kosmologie/01_sonnensystem/06_kometen/17p.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Perseus_(Sternbild)

Deutungsmäßig komme ich allerdings noch nicht richtig voran. Zur Deutung von Perseus findet man bei http://users.winshop.com.au/annew/cons0.htm
folgendes:
"Influences of the constellation: It gives an intelligent, strong, bold and adventurous nature, but a tendency to lying. By the Kabalists it is associated with the Hebrew letter Lamed and the 12th Tarot Trump "The Hanged Man". (The Fixed Stars and Constellations in Astrology, Vivian E. Robson, 1923).

The constellation is indicative of events effecting large numbers of people, especially those events caused by major meteorological phenomena. When prominent in a natal chart it is said to denote adventurous individuals, but also those who are less than honest in their dealings with others."


Speziell zu Mirfak findet sich dort nichts weiter; zu Algol ist bekannt, dass er den schlechtesten Einfluss aller Fixsterne besitzt.

Mit dem Programm "Cartes du ciel" (http://astrosurf.com/astropc/) habe ich die Bewegung von Holmes untersucht. Die Bahn auf dem Bild beginnt links am 01.11.2007; jeder Zwischenschritt dauert 5 Tage. Also wird Algol ca. am 22.1.08 überlaufen.
[...]

Holmes_Bahn.jpg


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Verfasst am: 23.12.2007 23:45

[...]
Ich habe mal etwas gestöbert: Holmes wurde erstmals am 06.11.1892 um ca 23:45 GMT in London von Edwin Holmes in der Nähe des Andromedanebels entdeckt.
Quelle: http://adsabs.harvard.edu/abs/1892Obs....15..441H

Andromeda befand sich auf 26°22' Widder. Alpha-Andromedae (Alpheratz, Sirrah) hat einen Jupiter/Venus- und beta-Andromedae (Mirach) einen Venus-Charakter.

Die Grafik dazu:

Holmes_Erstsichtung.jpg


Der Helligkeitsausbruch wurde am 24.10.2007 um 1:35 UT von J.A. Henriquez Santana auf Teneriffa beobachtet.
Quelle: http://kometen.fg-vds.de/koj_2007/17p/17p_aus.htm.
Ich hoffe, ich habe keinen Fehler bei der Zeitzone gemacht. Holmes befand sich auf ca. 3° Zwillinge (Nähe Alcyone/Plejaden).
Grafik:

Holmes_Ausbruch.jpg


Die Karte mit der Bahnbewegung beginnt etwas später, erst am 01.11. Der Schweif soll relativ genau von der Erde weg zeigen. Die scheinbare Größe übersteigt die des Vollmondes.
Weitere Fotos findet Ihr hier:
http://www.dangl.at/2007/17p_holm/17pholmg.htm

Soweit erstmal; zur Deutung muss ich mir nochmal Ptolemäus durchlesen.
[...]

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Verfasst am: 09.01.2008 22:52

[...]
Den Kometen habe ich auch noch nicht in natura gesehen, aber es sollte noch möglich sein (siehe: http://news.astronomie.info/sky200801/kometen.html), allerdings nur noch mit optischen Hilfsmitteln.
(http://www.astronomie.de/fachbereiche/kometen/index.htm)
Er war wohl schon Anfang Dezember nur noch unter guten Bedingungen mit bloßem Auge sichtbar. Eine Helligkeitskurve gibt es hier: http://www.aerith.net/comet/catalog/0017P/2007.html

Bahnkarten und weitere Links:
http://www.waa.at/hotspots/kometen/17p2007.html

Weitere Fotos, die z.T. auch die Größenverhältnisse und Sichtbarkeit gut darstellen:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=63755

Was die Deutung angeht, bin ich auch vorsichtig, weil es kaum klare Deutungsregeln bei Ptolemäus gibt.
[...]

Bei Pt. (Chiron-Ausgabe 114-116) wird die Farbe und Form als Kriterium für die Art des Ereignisses genannt, außerdem die Grade im Tierkreis und der Schweif (der bei Holmes praktisch nicht vorhanden ist) für die Orte der Erscheinung. Die Dauer des Aufflammens für die Stärke der Ereignisse und der Stand zur Sonne zeigt den Zeitraum des Eintretens der Ereignisse an.

Form:
Chiron-Ausgabe: "balkenförmig", "gebogen wie ein Horn", "wie ein Faß gebaucht",
Pfaff-Ausgabe: "als Schwerter, als Sicheln, Trometen [Trompeten?])
entsprechen sie einer Mars/Merkur-Naturn

Der Komet ist eher rund (wie ein Fass gebaucht?), aber was sagt das nun?

Farbe:
dunkel, blass: Saturn
weiß: Jupiter
rot: Mars
gelb: Venus
Mischung der Farben: Merkur
(nach Pfaff, ähnlich übersetzt bei Chiron)

Holmes ist eher weiß, also eine Jupiter-Natur, auch aufgrund der starken Ausdehnung.

Ort:
Mit der Zuordnung von Zeichen zu Ländern habe ich so meine Zweifel. Die Zuordnung scheinen mir allgemein nicht besonders brauchbar. Bei Ibn Ezra taucht der Iran auf, was vielleicht interessant werden könnte; auch Ägypten wird mehrfach genannt (Pt, Lilly, Al Biruni, Ibn Ezra). Aufgrund des fehlenden Schweifs, der Größe und der Form tendiere ich bei der Deutung aber nicht zu einer örtlich begrenzten Wirkung. Vielleicht führt eine astrokartographische Betrachtung weiter.

Dauer:
Keine Ahnung. Mittlerweile leuchtet der Komet immernoch sehr hell, aber kaum noch für das Auge sichtbar. Bisher sind es etwa 2,5 Monate.

Zeitraum:
Holmes befand sich etwas östlich zur Sonne, aber fast schon in Opposition. Also ein mittleres Zeitfenster mit Tendenz zu "eher früher". Auf ein Jahr bezogen etwa 4-5 Monate; ausgehend vom 24.10.07 also Februar/März 08.

Perseus:
Mehr als eine Jupiter/Saturn-Natur würde ich erstmal nicht zuordnen, auch wenn die Bahn schon relativ genau über Mirfak nach Algol führt und damit etwas Besonderes darstellt. Aber der Bezugsrahmen ist noch sehr unsicher.

Horoskop des Helligkeitsausbruchs:
auf die Schnelle: Der Ausbruch fand in den Zwillingen statt, dort herrscht Merkur. Dieser befindet sich Casimi zur Sonne, die auch AC-Herrscher ist. Eine weitere Seltenheit! Mein erster Gedanke dazu war: Inflation. Merkur (Kommunikationsmittel oder Nervensystem der Staaten und dazu kann man auch Geld zählen) als Herrscher über einen Jupiter-Kometen (der sich extrem aufbläht) im Herzen des Grundcharakters z.B. der Nation, der Weltwirtschaft (Sonne/Merkur auf 0°Skorpion in Haus 3). Dagegen spricht, dass sich alle Achsen und die beiden Planeten in fixen Zeichen befinden. Das könnte man aber auch als daraus folgende Erstarrung oder als unflexibles, überreguliertes System deuten. Holmes selbst befindet sich im 10. Haus, mundan das der Regierung oder der herrschenden Klasse. Sowohl über Haus 10, als auch über Haus 3 herrscht Venus, die sich in Haus 2, dem Haus der "Art der Produktion von Lebens-Mitteln, Einstellung zu materiellen und finanziellen Ressourcen, Banken, Finanzkraft, materielle Ressourcen, Reichtum, Wirtschaft, Bruttosozialprodukt, Sicherheit und Unsicherheit des Kollektivs, Werte und Wertgeschätztes einer Gesellschaft" ("Mundan-Astrologie, Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens" von M.Baigent, N.Campion, C.Harvey) befindet. Venus steht dort in der Jungfrau in ihrem Fall. Da lässt sich sicher noch mehr finden (z.B. Sextil Holmes-Mond (Volk) auf 0°Widder in Haus 8 (nationaler Tod, internationale Finanzbeziehungen), aber mir langt´s für heute mal.
[...]

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Verfasst am: 22.01.2008 23:54

[...]
nach den Berechnungen mit dem Programm "Cartes du ciel" (und ich meine im Internet die gleiche Datumsangabe gelesen zu haben) überläuft Holmes etwa heute Algol.

aus den Nachrichten:
21.01.08 größter Börseneinbruch seit September 2001
22.01.08 die größte Zinssenkung in den USA, die je an einem einzigen Tag stattgefunden hat (75 Basispunkte).

Eine solche Zinssenkung kann aus meiner Sicht nur inflationär wirken und ich vermute, die Zinssenkung war der Startschuss, aber warten wir ab. Ich schrieb jedenfalls in meiner Deutung:
"Mein erster Gedanke dazu war: Inflation. Merkur (Kommunikationsmittel oder Nervensystem der Staaten und dazu kann man auch Geld zählen) als Herrscher über einen Jupiter-Kometen (der sich extrem aufbläht) im Herzen des Grundcharakters z.B. der Nation, der Weltwirtschaft (Sonne/Merkur auf 0°Skorpion in Haus 3)."

Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass an dem heutigen Datum punktgenau etwas passiert, aber so war es eben.
[...]

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Verfasst am: 29.02.2008 21:38

[...]
eine kurze Zwischenmeldung; die Inflation steigt:

http://oesterreich.orf.at/stories/260318/
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,538552,00.html

http://www.eds-destatis.de/de/press/download/08_02/027-2008-02-29.pdf

Der Hauptschub sollte allerdings erst jetzt (Febr./März) beginnen.
[...]

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Verfasst am: 02.06.2008 08:57

[...]
hier ist noch ein letztes Update zur Deutung:
"Die „gefühlte“ Inflation ist seit Mitte vergangenen Jahres von rund fünf auf 12,8 Prozent im März und 11,6 Prozent im April dramatisch in die Höhe geschossen."
(http://www.wiwo.de/politik/gefuehlte-inflation-auf-11-6-prozent-gestiegen-294823)

Deutungsanweisung nach Ptolemäus: Die Dauer des Aufflammens für die Stärke der Ereignisse und der Stand zur Sonne zeigt den Zeitraum des Eintretens der Ereignisse an.
Dementsprechende Deutung: "Zeitraum: Holmes befand sich etwas östlich zur Sonne, aber fast schon in Opposition. Also ein mittleres Zeitfenster mit Tendenz zu "eher früher". Auf ein Jahr bezogen etwa 4-5 Monate; ausgehend vom 24.10.07 also Februar/März 08."

In diesem Fall haben sich die ptolemäischen Anweisungen genau bestätigt.
[...]
 
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Noch Fragen? Ja. Wo ist die konkrete Prognose? All die Mutmaßungen über die Entwicklung von Wirtschaft etc. haben zur gleichen Zeit auch die Wirtschaftsseiten der Tageszeitungen angestellt, und im größeren Zusammenhang deckt es sich mit den Prognosen des "Club of Rome", die 1974 ohne jegliche Astrologie erstellt wurden. Ich meine, dass metagnostisch (!) die aktuellen Entwicklungen mit kosmischen Phänomenen in Einklang zu bringen sind, entspricht schlicht der Grundannahme von Astrologie, wonach analoge Beziehungen von kosmischer Ordnung und faktischer Ausprägung von Zeitqualität gegeben sind. Ich finde es spannend und lehrreich, solche Zusammenhänge aufzuzeigen - die prognostische Signifikanz lese ich allerdings genauso weich wie in irgendwelchen Einschätzungen des Weisenrats über die Wirtschaftsentwicklung der kommenden 6 Monate...

Alles Liebe,
Jake
 
Nachtrag - der Artikel über die Zoller-Prognose zu 9/11 ist zweifelsohne eindrucksvoll, wenngleich die vorhergesagte chinesisch-islamische Allianz sich wohl eher nicht abzeichnet. Da haben sich dann wohl doch wieder verinnerlichte Feindbilder und astrologische Bilder überlagert... aber die Terminisierung und Lokalisierung des WTC-Anschlags: beachtlich!

Alles Liebe,
Jake
 
Ich habe Anfang Januar gesagt, dass ab Februar/März 2008 mit einer erhöhten Inflation zu rechnen ist. Nach meiner Begriffsdefinition ist das eine Prognose, keine Metagnose.

Ich danke Dir auch ganz herzlich für die Feinfühligkeit mit der Du meine Offenheit behandelst und die Rücksicht, die Du darauf nimmst, dass dies meine erste derartige Prognose ist. Das macht richtig Lust auf mehr öffentliche Forschung.

Ich habe nicht behauptet, eine umfassende Einschätzung abzugeben, sondern meinen ersten Versuch einer Prognose dargestellt. Dass es zusätzlich bei den Bahndaten (im Zusammentreffen mit Algol) zu signifikanten Ereignissen gekommen ist, ist ebenfalls bemerkenswert. Dieses Datum (22.01.08) habe ich ebenfalls vor den Ereignissen genannt (am 23.12.08) und erwähnt, "dass er den schlechtesten Einfluss aller Fixsterne besitzt".

Wenn das die Zeitung, die Du liest, ebenfalls in dieser Genauigkeit angekündigt hat, würde ich Dich bitten, mir den Namen der Zeitung zu nennen, damit ich sie abonieren kann.

LG Markus
 
Ich habe Anfang Januar gesagt, dass ab Februar/März 2008 mit einer erhöhten Inflation zu rechnen ist. Nach meiner Begriffsdefinition ist das eine Prognose, keine Metagnose.
Und dann nimmst Du einen Bericht über eine "gefühlte Inflation" als Beleg dafür? Der reale Inflationsanstieg ist seit längerem Thema von Wirtschaftsprognosen, und mitten in der Phase des realen Ansteigens der Inflation ein Ansteigen der Inflation zu prognostizieren, halte ich für eine astrologische Begleitdeutung, für eine Interpretation aktueller Zeitqualität, aber nicht für Prognose. Was Du als "Eintreffen der Prognose" wertest, ist doch nichts anderes als ein Zeitungsartikel (!), der seinerseits Bezug auf ein alles andere als neues oder überraschendes Phänomen nimmt.
Ich danke Dir auch ganz herzlich für die Feinfühligkeit mit der Du meine Offenheit behandelst und die Rücksicht, die Du darauf nimmst, dass dies meine erste derartige Prognose ist. Das macht richtig Lust auf mehr öffentliche Forschung.
Sorry, wenn ich Dich verletzt haben sollte. Ich meine halt, wenn es um den Anspruch geht, konkrete Prognosen zu erstellen, dann darf man den auch an der realen Einlösung dieser Prognosen messen.

Weiteres dann morgen Vormittag, ich muss jetzt einen Termin einhalten. Aber nochmals: Ich hab null Interesse, Dir zu nahe zu treten - ich möchte einfach offen diskutieren, was die "konkrete Prognose" anlangt... nicht anhand von Glaubenssätzen, sondern anhand von überprüfbaren und nachvollziehbaren Ergebnissen.

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Jake,
danke für die Klarstellung!
Wenn es Dir um die objektive Bewertung einer Prognose geht, haben wir ein gemeinsames Interesse. Die "gefühlte Inflation" ist kein subjektiver Wert. Es handelt sich um den Index von Brachinger, Professor an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Fribourg, der die Güter nach ihrer Kaufhäufigkeit gewichtetet statt nach ihrem Anteil an den Gesamtausgaben. Grob gesagt heißt das, dass die täglich gekauften Güter Brot und Milch höher gewichtet sind als ein Auto oder Fernseher. Beim offiziellen Verbraucherpreisindex ist keine signifikante Steigerung festzustellen. Die zukünftige Entwicklung bleibt allerdings auch noch abzuwarten, denn diese Zinssenkung war aus meiner Sicht lediglich der Startschuss.

Was hälst Du von dem genauen Zusammentreffen des Börseneinbruchs und der starken Zinssenkung mit dem genannten Termin? (Wobei natürlich klar ist, dass ich diese Ereignisse nicht genauer bestimmt habe.)

LG Markus
 
Hallo Markus!


Hier nun der versprochene ausführliche Beitrag. Ein paar Worte möchte ich noch vorwegschicken – ich bin weder der Ansicht, dass Prognosen unmöglich sind noch, dass Astrologie für Prognosen ein unzulässiges Instrument wäre. Das wäre auch dumm und unrealistisch – alle Welt baut Handlungen auf Ereigniswahrscheinlichkeiten oder Abschätzung von Risikofaktoren auf und prognostiziert, bewusst oder unbewusst. Und der Astrologie würden ihre Grundlagen abhanden kommen, würden wir nicht davon ausgehen, dass mundanes Geschehen (oder auch individuelle Entwicklung) analog zum Tanz der kosmischen Konstellationen verliefen.
Was mich interessiert, sind die Aussagegrenzen im prognostischen Bereich – methodische (im Groben: „Wie scharf zeichnet mein Fernglas?“), systemische („Was bewirkt eine prognostische Intervention?“ – und für diese Frage ist nicht mal so entscheidend, ob die Prognose zutreffend ist), ethische (z.B. „Kann ich die prognostische Aussage, die ich treffe, unter dem Kontext, in dem ich sie treffe und mit dem Wissen, aus dem heraus ich sie treffe, verantworten?“), psychologische („Welche Faktoren neben den rein prognose-mechanischen beeinflussen meine Interpretation, meine Deutungskonstrukte?“) und nicht zuletzt prinzipielle (etwa das Axiom der Chaostheorie, wonach in nichtlinearen selbstreferenziellen Systemen – praktisch der gesamte Kosmos – exakte Prognose im Sinne von „Punkt A wird sich zum Zeitpunkt T am Ort XY befinden“ nicht möglich ist.). Mehrheitlich rationale Komponenten also, ich lasse hier mal Spirituelles außen vor und auch schlichte Gläubigkeit, die ein Hinterfragen verweigert.


Dein Beitrag enthält Vieles, das für mich untrennbar zu einer „sauberen“ Prognose dazugehört – etwa die nachvollziehbare Darlegung, wie diese Prognose als Auswertung der Kometenbeobachtung zu Stande gekommen ist. Dass ich dann eher kritisch zu den Ergebnissen Stellung genommen habe, war, wie gesagt, nicht der Versuch, Dich aufs Glatteis zu locken, sondern nüchtern Annahme und Ergebnis zu überprüfen und dabei auch den Prozess ins Auge zu fassen, der zwischen Annahme und Ergebnis stattfinden mag.


Der Übersichtlichkeit halber fasse ich noch einmal Deine prognostischen Aussagen und das, was sich darauf bezieht, zusammen – wer die astrologische Ableitung rekapitulieren mag, kann ja raufscrollen. Und wenn ich was überlesen haben sollte, bitte ich um Korrektur.

Pars Fortuna schrieb:
Beitrag vom 23. 12. 07: Noch keine Deutung
Pars Fortuna schrieb:
Beitrag 9.1.08:
Horoskop des Helligkeitsausbruchs: (für Zeitraum Februar/März 08)
auf die Schnelle: Der Ausbruch fand in den Zwillingen statt, dort herrscht Merkur. Dieser befindet sich Casimi zur Sonne, die auch AC-Herrscher ist. Eine weitere Seltenheit! Mein erster Gedanke dazu war: Inflation. Merkur (Kommunikationsmittel oder Nervensystem der Staaten und dazu kann man auch Geld zählen) als Herrscher über einen Jupiter-Kometen (der sich extrem aufbläht) im Herzen des Grundcharakters z.B. der Nation, der Weltwirtschaft (Sonne/Merkur auf 0°Skorpion in Haus 3). Dagegen spricht, dass sich alle Achsen und die beiden Planeten in fixen Zeichen befinden. Das könnte man aber auch als daraus folgende Erstarrung oder als unflexibles, überreguliertes System deuten. Holmes selbst befindet sich im 10. Haus, mundan das der Regierung oder der herrschenden Klasse. Sowohl über Haus 10, als auch über Haus 3 herrscht Venus, die sich in Haus 2, dem Haus der "Art der Produktion von Lebens-Mitteln, Einstellung zu materiellen und finanziellen Ressourcen, Banken, Finanzkraft, materielle Ressourcen, Reichtum, Wirtschaft, Bruttosozialprodukt, Sicherheit und Unsicherheit des Kollektivs, Werte und Wertgeschätztes einer Gesellschaft" ("Mundan-Astrologie, Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens" von M.Baigent, N.Campion, C.Harvey) befindet. Venus steht dort in der Jungfrau in ihrem Fall. Da lässt sich sicher noch mehr finden (z.B. Sextil Holmes-Mond (Volk) auf 0°Widder in Haus 8 (nationaler Tod, internationale Finanzbeziehungen), aber mir langt´s für heute mal.
Da lese ich nun Etliches heraus, was „sein könnte“, eine Aufzählung möglicher Stichworte, die der Konstellation entsprechen. Und dann die von Dir konstatierte Einlösung der Prognose:
Pars Fortuna schrieb:
Beitrag 22. 1. 08:
21.01.08 größter Börseneinbruch seit September 2001
22.01.08 die größte Zinssenkung in den USA, die je an einem einzigen Tag stattgefunden hat (75 Basispunkte).

Eine solche Zinssenkung kann aus meiner Sicht nur inflationär wirken und ich vermute, die Zinssenkung war der Startschuss, aber warten wir ab. Ich schrieb jedenfalls in meiner Deutung:
"Mein erster Gedanke dazu war: Inflation. Merkur (Kommunikationsmittel oder Nervensystem der Staaten und dazu kann man auch Geld zählen) als Herrscher über einen Jupiter-Kometen (der sich extrem aufbläht) im Herzen des Grundcharakters z.B. der Nation, der Weltwirtschaft (Sonne/Merkur auf 0°Skorpion in Haus 3)."

Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass an dem heutigen Datum punktgenau etwas passiert, aber so war es eben.
Da komm ich nicht mit – wo war in dem Beitrag vom 9.1.08 etwas für den 21. oder 22.01. punktgenau erwähnt worden? Und was Du in puncto Inflation zuerst geschrieben hattest, war von dem Nachsatz begleitet: „Dagegen spricht…“, der im Zitat Deiner eigenen Prognose dann nicht mehr auftaucht (Schlingel :clown:). Mir fehlt da einfach der Zusammenhang zwischen dem punktuellen Ereignis und Deiner Prognose. Dass generell und global sehr Vieles der Stichwortsammlung Deiner Prognose entspricht, liegt auf der Hand, da ließe sich eine lange Liste von Übereinstimmungen aufstellen… allerdings auch für einen beliebigen Zeitpunkt vor 10 oder 20 Jahren oder irgendwann… ich meine schon, dass eine Prognose eine signifikante, zeitlich eingrenzbare und verifizierbare Aussage treffen sollte. Das vermisse ich bei Deiner Deutung.
Pars Fortuna schrieb:
Beitrag 2. 06. 08:
"Die „gefühlte“ Inflation ist seit Mitte vergangenen Jahres von rund fünf auf 12,8 Prozent im März und 11,6 Prozent im April dramatisch in die Höhe geschossen."
(http://www.wiwo.de/politik/gefuehlte...stiegen-294823)
Deutungsanweisung nach Ptolemäus: Die Dauer des Aufflammens für die Stärke der Ereignisse und der Stand zur Sonne zeigt den Zeitraum des Eintretens der Ereignisse an.
Dementsprechende Deutung: "Zeitraum: Holmes befand sich etwas östlich zur Sonne, aber fast schon in Opposition. Also ein mittleres Zeitfenster mit Tendenz zu "eher früher". Auf ein Jahr bezogen etwa 4-5 Monate; ausgehend vom 24.10.07 also Februar/März 08."
In diesem Fall haben sich die ptolemäischen Anweisungen genau bestätigt.
Das mit der „gefühlten Inflation“ reihe ich bei mir mal unter „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ ein – ich sehe vor allem auch da keinen Zeitpunkt, der festzumachen wäre, sondern die Entwicklung einer Zeitreihe „seit Mitte vergangenen Jahres“ – da ging’s also los, und das sehe ich deutlich außerhalb des Ptolemäischen Zeitfensters, und es ging und geht bis heute weiter, und die Kurve ging sogar wieder nach unten (März auf April Rückgang der gefühlten Inflation um 1,2 Prozentpunkte). Und der von Dir zitierte Beleg für die Richtigkeit Deiner Prognose, die Du ja selbst früher noch mit diesem „Dagegen spricht…“ versehen hattest, ist selbst wiederum Teil einer Konjunkturprognose… Prognose belegt Prognose?
Zum wiederholten Male: Ich hab keinen Spaß daran, Dich in Zweifel zu ziehen, ich versuche zu erkennen, wo sich eine astrologische Prognose vorteilhaft von anderen Prognosemethoden abheben könnte. Freilich haben die aktuellen Wirtschaftsphänomene von der Spritpreis-Hetzjagd bis zur Nahrungsmittelspekulation ihre kosmischen Analogien (sehr vage und gewiss nicht mit dem Anspruch einer „exakten Prognose“ hab ich eh selber hier und hier ein wenig angedeutet; ich meine, dass der aktuelle Pendel-Ingress von Pluto in den Steinbock sich weltweit durchaus eindrucksvoll manifestiert). Auch sonstiges mundanes Geschehen zeigt sich eindrucksvoll als Beleg für „oben wie unten“ … siehe etwa hier. Das Konstatieren einer Zeitqualität, die solche Ereignisse als Potenzial in sich birgt, ist das schon Prognose?


Um nochmal auf Robert Zoller und 9/11 zurückzukommen: Ich sehe neben der astrologischen Prognose auch die Gabe des Sehens (
Zeit ist ja ein deutlich vielschichtigeres Phänomen als wir gemeinhin wahrnehmen), und zumindest methodisch möchte ich das auseinanderhalten. Das sind sehr unterschiedliche Prozesse des Erkenntnisgewinns, und wenn ein Seher sich auch auf Astrologie stützt oder umgekehrt, so führt das zu eindrucksvollen Einzelergebnissen. Zugleich birgt eine unkritische Vermischung aber auch das Risiko, dass unsauber argumentiert und legitimiert wird – zum Schaden der Astrologie und der Gabe des Sehens.


Bei den Zollerschen Aussagen, die sich in Richtung auf den näherrückenden 9/11-Termin zunehmend verdichten, scheint mir ein starker Aspekt des Sehens enthalten zu sein – ich vermisse auch die jeweiligen astrologischen Bezüge zu seinen Aussagen. Die Sprachbilder erinnern jedenfalls an die Bilder, in denen SeherInnen formulieren – bis hin zur Pythia in Delphi zu Themistokles mit ihrem „Du wirst eine große Flotte zerstören!“ … Pech, dass es die eigene war. Wie ich schon sagte, die zeitliche und geographische Verdichtung dieser Schau ist eindrucksvoll. Bemerkenswert finde ich aber auch die „Begleitmusik“, die (ebenfalls ohne astrologischen Beleg) in meinen Augen einfach die übliche „Clash of Cultures“-Ideologie reproduziert und schlicht die Achse des Bösen heraufbeschwört, die ja auch vor 9/11 durch die Bin Laden zugeordneten Anschläge auf amerikanische Stützpunkte in Afrika schon propagandistisch aufbereitet wurde. Wenn dann in seinen Prognosen die Namen Bin Laden und Saddam fallen, so war letzterer im konkreten Zusammenhang ein Fehlgriff, und in welcher Weise Bin Laden und die Hintergründe von 9/11 wirklich zusammenspielen, ist längstens seit Michael Moore u.a. zumindest offen und keineswegs so eindeutig ins Schema der Guten hier und der Böse dort zu pressen, wie es Zoller tut, jeder Zoll ein aufrechter Amerikaner. Was er ja sein darf, ich weise da nur auf die von mir eingangs erwähnten vielschichtigen Begleitphänomene von Prognosen hin.


Wobei ich Luke Andrews, dem Autor des Artikels über die Zoller-Prognosen, aus vollem Herzen zustimmen kann: „This applies to both natal readings and deliberation on mundane matters. In natal: unless people leave the consultation with both increased knowledge about themselves and some firm practical information they can use as a guide for the future then they have not had an astrological reading at all. In mundane: ideally, someone reading the prediction should be able to act on it. This paper only addresses mundane prediction. Matters specific to natal prediction must be discussed another time.” Das ist für mich letztlich der ausschlaggebende Grund, mit Prognosen sehr zurückhaltend zu sein und die “firm practical information” als lösungsorientierte Dynamisierung des Horoskops (Erarbeiten von Handlungsoptionen z.B.) zu begreifen.


So, und bevor’s ein Buch wird, jetzt erst Mal Schluss…

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Jake,

vorneweg ein paar Worte zu Zoller. Ich hätte mir auch eine ausführlichere astrologische Begründung gewünscht, aber ich denke nicht, dass hier seherische Aspekte eine Rolle spielen, insbesondere da streng unterschieden wird zwischen "prediction" und "consideration" o.ä.

Ich kürze die Antwort um die Stellen, wo wir übereinstimmen.

Hier nun der versprochene ausführliche Beitrag. Ein paar Worte möchte ich noch vorwegschicken – ich bin weder der Ansicht, dass Prognosen unmöglich sind noch, dass Astrologie für Prognosen ein unzulässiges Instrument wäre. Das wäre auch dumm und unrealistisch – alle Welt baut Handlungen auf Ereigniswahrscheinlichkeiten oder Abschätzung von Risikofaktoren auf und prognostiziert, bewusst oder unbewusst. Und der Astrologie würden ihre Grundlagen abhanden kommen, würden wir nicht davon ausgehen, dass mundanes Geschehen (oder auch individuelle Entwicklung) analog zum Tanz der kosmischen Konstellationen verliefen.

Hier würde ich noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass der Astrologie ohne einen Gottesbegriff jede Grundlage fehlt. Und dass Astrologie der Gotteserkenntnis und nur in der Folge dessen der Selbsterkenntnis dient. Hier sehe ich einen, wenn nicht den zentralen Unterschied zwischen "Klassikern" und "Modernen".

Was mich interessiert, sind die Aussagegrenzen im prognostischen Bereich – methodische (im Groben: „Wie scharf zeichnet mein Fernglas?“), systemische („Was bewirkt eine prognostische Intervention?“ – und für diese Frage ist nicht mal so entscheidend, ob die Prognose zutreffend ist), ethische (z.B. „Kann ich die prognostische Aussage, die ich treffe, unter dem Kontext, in dem ich sie treffe und mit dem Wissen, aus dem heraus ich sie treffe, verantworten?“), psychologische („Welche Faktoren neben den rein prognose-mechanischen beeinflussen meine Interpretation, meine Deutungskonstrukte?“) und nicht zuletzt prinzipielle (etwa das Axiom der Chaostheorie, wonach in nichtlinearen selbstreferenziellen Systemen – praktisch der gesamte Kosmos – exakte Prognose im Sinne von „Punkt A wird sich zum Zeitpunkt T am Ort XY befinden“ nicht möglich ist.). Mehrheitlich rationale Komponenten also, ich lasse hier mal Spirituelles außen vor und auch schlichte Gläubigkeit, die ein Hinterfragen verweigert.

Mich interssieren die abstrakten Überlegungen zu einer Prognose nur am Rande . Ich bin daran interessiert, ob eine Prognose konkret, verständlich und überprüfbar ist und natürlich daran, dass sie stimmt.

[...]

Meine Beiträge sind zwar über einen längeren Zeitraum entstanden, beziehen sich aber aufeinander und sind im Zusammenhang zu sehen. Außerdem bitte ich darum, ich wiederhole mich hier, dies als einen Versuch zu betrachten. Ich bin gerne bereit, Mängel einzuräumen.

Du zitierst mich mit" Zitat von Pars Fortuna Beitrag vom 23. 12. 07: Noch keine Deutung". Das stimmt insofern, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Deutung des Horoskops erstellt hatte. Aber bereits in diesem Posting habe ich eine genaues Datum genannt. Weshalb "übersiehst" Du das? Außerdem habe ich erwähnt, dass der Komet zu diesem Zeitpunkt in Konjunktion mit Algol geht. Da ich in einem Forum geschrieben habe, dass sich mit Klassik beschäftigt, bin ich davon ausgegangen dass einige Bedeutungen von Algol klar sind, aber auf jeden Fall, dass er der übelste Fixstern ist, was auch schon Teil der Prognose ist.

Da lese ich nun Etliches heraus, was „sein könnte“, eine Aufzählung möglicher Stichworte, die der Konstellation entsprechen.
Ich formuliere in der Regel alles im Konjunktiv was auf meiner möglicherweise fehlerbehafteten Deutung beruht. Ich bin auch nur ein Mensch und mache Fehler. In dieser Deutung wurde aber Inflation ausdrücklich genannt, inklusive einer astrologischen Herleitung.

Und dann die von Dir konstatierte Einlösung der Prognose:

Da komm ich nicht mit – wo war in dem Beitrag vom 9.1.08 etwas für den 21. oder 22.01. punktgenau erwähnt worden?
Siehe oben: Datum wurde bereits vorher genannt.

Und was Du in puncto Inflation zuerst geschrieben hattest, war von dem Nachsatz begleitet: „Dagegen spricht…“, der im Zitat Deiner eigenen Prognose dann nicht mehr auftaucht (Schlingel :clown:).
So langsam verliere ich die Lust, mit Dir zu diskutieren, da Du häufig die Stellen heraussuchst, die Deinem Vorurteil entsprechen. Hier unterstellst Du mir indirekt, ich habe eine Beliebigkeit in meine Prognose eingebaut, damit sie möglichst sicher zutrifft und dass ich mir dann das Passende herausgesucht habe. Das ist nicht korrekt: das vollständige Zitat dieser Stelle lautet: "Dagegen spricht, dass sich alle Achsen und die beiden Planeten in fixen Zeichen befinden. Das könnte man aber auch als daraus folgende Erstarrung oder als unflexibles, überreguliertes System deuten."

Mir fehlt da einfach der Zusammenhang zwischen dem punktuellen Ereignis und Deiner Prognose. Dass generell und global sehr Vieles der Stichwortsammlung Deiner Prognose entspricht, liegt auf der Hand, da ließe sich eine lange Liste von Übereinstimmungen aufstellen… allerdings auch für einen beliebigen Zeitpunkt vor 10 oder 20 Jahren oder irgendwann… ich meine schon, dass eine Prognose eine signifikante, zeitlich eingrenzbare und verifizierbare Aussage treffen sollte. Das vermisse ich bei Deiner Deutung.
Hier unterstellst Du mir wieder Beliebigkeit ohne dies konkret zu belegen.

Das mit der „gefühlten Inflation“ reihe ich bei mir mal unter „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ ein – ich sehe vor allem auch da keinen Zeitpunkt, der festzumachen wäre, sondern die Entwicklung einer Zeitreihe „seit Mitte vergangenen Jahres“ – da ging’s also los, und das sehe ich deutlich außerhalb des Ptolemäischen Zeitfensters, und es ging und geht bis heute weiter, und die Kurve ging sogar wieder nach unten (März auf April Rückgang der gefühlten Inflation um 1,2 Prozentpunkte). Und der von Dir zitierte Beleg für die Richtigkeit Deiner Prognose, die Du ja selbst früher noch mit diesem „Dagegen spricht…“ versehen hattest, ist selbst wiederum Teil einer Konjunkturprognose… Prognose belegt Prognose?
Ich finde es bemerkenswert, dass Du die offizielle Statistik nicht in Zweifel ziehst. Gehst Du nicht einkaufen? Musst Du nicht tanken, heizen oder Strom bezahlen? Gegen eine neutrale Beurteilung habe ich nichts einzuwenden, aber was Du hier machst ist schon sehr einseitig. Ich habe geschrieben, dass aus meiner Sicht der Komet eine kommende Inflation beschreibt, die ihren Hauptschub ab Feb/März 08 hat. Dass dies nicht ohne Schwankungen verläuft ist doch klar, oder? Ich habe auch nicht gesagt, dass die Inflation jetzt überhaupt erst anfängt, sondern dass es zu einem Schub kommen wird und damit meine ich natürlich ein schnelleres Ansteigen als bisher. Ich sehe diese Prognose auch selbst noch nicht als vollständig bestätigt an. Da können wir im August drüber reden, wenn die statistischen Daten für dieses Halbjahr alle zu Verfügung stehen. Wenn es sich bis dahin nicht deutlich abgezeichnet hat, lag ich daneben.


"Es kann nicht sein, was nicht sein darf" ist offenbar Deine Haltung und damit erübrigt sich für mich jede Diskussion mit Dir. Solche Prognosen sind zeitaufwändig und ich hätte mir gewünscht, neben (berechtigter) Kritik auch einige konstruktive Hinweise zu bekommen. Ich mag jetzt nicht auch noch stundenlang darüber diskutieren, warum etwas sicher nicht funktionieren kann, wenn ich sehe, dass hier ein Datum mit Ereignissen zusammengetroffen ist, die ich als durch das Horoskop des Kometen beschrieben erkennen kann. Das hat nichts mit allgemeiner Zeitqualität zu tun, das ist eine konkrete Prognose. Ich habe Dich speziell danach gefragt, was Du von dem"genauen Zusammentreffen des Börseneinbruchs und der starken Zinssenkung mit dem genannten Termin" hälst. Dieser Frage bist Du ausgewichen.

Nichts für ungut, aber zu einer solchen Diskussion habe ich weder die Zeit noch die Lust. Ich nehme einfach zur Kenntnis, dass dies für Dich keine Prognose ist.

LG Markus
 
Hier würde ich noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass der Astrologie ohne einen Gottesbegriff jede Grundlage fehlt. Und dass Astrologie der Gotteserkenntnis und nur in der Folge dessen der Selbsterkenntnis dient. Hier sehe ich einen, wenn nicht den zentralen Unterschied zwischen "Klassikern" und "Modernen".
Ja, da sind wir wirklich völlig konträrer Ansicht. Ich halte Astrologie prinzipiell für unabhängig von spirituellen An- oder Einsichten - selbstverständlich kann sie in bestimmten Glaubenskontexten eigene und für die Anhänger dieser Kontexte stimmige Ausprägungen annehmen und religiöse Weltbilder bereichern - ich bin jedoch persönlich sehr froh über eine Astrologie, die jenseits spiritueller und religiöser Konstrukte gut funktioniert und sich daher auch nicht als Kampfmittel um den rechten Glauben eignet.
Mich interssieren die abstrakten Überlegungen zu einer Prognose nur am Rande . Ich bin daran interessiert, ob eine Prognose konkret, verständlich und überprüfbar ist und natürlich daran, dass sie stimmt.
Ich sehe die genannten Bereiche in keiner Weise als abstrakte Überlegungen, sondern für mich haben sie ganz konkret mit dem Zustandekommen von Prognosen zu tun. Egal, ich find's interessant, solche Rahmenbedingungen mit zu bedenken, und erwarte nicht, dass mir da jemand folgt (freue mich aber, wenn's jemand tut...).
Meine Beiträge sind zwar über einen längeren Zeitraum entstanden, beziehen sich aber aufeinander und sind im Zusammenhang zu sehen. Außerdem bitte ich darum, ich wiederhole mich hier, dies als einen Versuch zu betrachten. Ich bin gerne bereit, Mängel einzuräumen.
Das finde ich ja auch durchaus spannend - und dachte eigentlich, gerade bei einem Versuch wäre die Diskussion darüber interessant und womöglich aufschlussreich. Wenn ich etwas mit dem Argument "das ist ja nur ein Versuch" quasi außer Streit stelle, sehe ich den Sinn des Versuchs nicht. Ich lebe von Versuch und Irrtum... und ich schätze sehr den Mut von Menschen, die ihre Versuche nachvollziehbar darstellen. Find ich super!
Du zitierst mich mit" Zitat von Pars Fortuna Beitrag vom 23. 12. 07: Noch keine Deutung". Das stimmt insofern, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Deutung des Horoskops erstellt hatte. Aber bereits in diesem Posting habe ich eine genaues Datum genannt. Weshalb "übersiehst" Du das? Außerdem habe ich erwähnt, dass der Komet zu diesem Zeitpunkt in Konjunktion mit Algol geht. Da ich in einem Forum geschrieben habe, dass sich mit Klassik beschäftigt, bin ich davon ausgegangen dass einige Bedeutungen von Algol klar sind, aber auf jeden Fall, dass er der übelste Fixstern ist, was auch schon Teil der Prognose ist.
Du hast nur die Algol-Konj. mit dem Datum erwähnt und das weiter nicht mit Deiner Prognose in Verbindung gebracht, auch später nicht. Ich hab diesen kleinen Satz einfach in der Fülle der Sätze übersehen... mein Fehler.
Ich formuliere in der Regel alles im Konjunktiv was auf meiner möglicherweise fehlerbehafteten Deutung beruht. Ich bin auch nur ein Mensch und mache Fehler. In dieser Deutung wurde aber Inflation ausdrücklich genannt, inklusive einer astrologischen Herleitung.
Die Verfechter der klassischen Astrologie sprechen hier im Forum immer wieder davon, dass die "klare Aussage" die Klassik so angenehm von der "Gummideutung" anderer Verfahren unterscheide. Und insofern verstehe ich unter dem Anspruch, Prognosen zu erstellen, auch Aussagen, die auf den Konjunktiv verzichten. Du meinst - und das ehrt Dich in meinen Augen -, dass Du wegen möglicher Fehler lieber vorsichtig formulierst. Quasi ein Schrotschuss, und wenn dann ein Korn einen Treffer landet, wird das als Beweis gewertet?
Hier unterstellst Du mir indirekt, ich habe eine Beliebigkeit in meine Prognose eingebaut, damit sie möglichst sicher zutrifft und dass ich mir dann das Passende herausgesucht habe. Das ist nicht korrekt: das vollständige Zitat dieser Stelle lautet: "Dagegen spricht, dass sich alle Achsen und die beiden Planeten in fixen Zeichen befinden. Das könnte man aber auch als daraus folgende Erstarrung oder als unflexibles, überreguliertes System deuten."
Na gut, wenn Du das als Prognose betrachtest, sei es Dir gern belassen. Für mich wäre es zu weich... und ich bin mir sicher, wenn ich ein wenig google, finde ich nicht nur für Deinen Prognosezeitraum, sondern für jedes beliebige Datum 237 Entsprechungen täglich, die sich mit etwas Deutungsgeschick unter diese "Prognose" einreihen lassen. Und für mich verliert sie dadurch jegliche Signifikanz.
Ich habe geschrieben, dass aus meiner Sicht der Komet eine kommende Inflation beschreibt, die ihren Hauptschub ab Feb/März 08 hat. Dass dies nicht ohne Schwankungen verläuft ist doch klar, oder? Ich habe auch nicht gesagt, dass die Inflation jetzt überhaupt erst anfängt, sondern dass es zu einem Schub kommen wird und damit meine ich natürlich ein schnelleres Ansteigen als bisher. Ich sehe diese Prognose auch selbst noch nicht als vollständig bestätigt an. Da können wir im August drüber reden, wenn die statistischen Daten für dieses Halbjahr alle zu Verfügung stehen. Wenn es sich bis dahin nicht deutlich abgezeichnet hat, lag ich daneben.
Ja was nun? Exakter Zeitpunkt oder langer Zeitraum? Wenn ich's etwas weiter fasse und nicht mit dem Terminus technicus "Inflation" einenge, dann kann ich Dir da durchaus folgen. Ich bin alles andere als ein Börsenexperte (gerry hilf...), nur ein durchschnittlicher Zeitungsleser, aber dem habe ich entnommen, dass zur Zeit die Finanzmärkte insgesamt halbwegs im Umbruch sind, raus aus der Immobilienkrise, rein in die Nahrungsmittelspekulation, rasch noch Petrogewinne in die eigenen Taschen lukrieren, bevor der Staat aus klimapolitischen Gründen zu viel davon abschöpft und und und... freilich entsteht daraus auch zum Teil ein inflationärer Schub, aber den zu prognostizieren erschiene mir so ähnlich wie ein Arzt, der einem an Grippe Erkrankten nichts weiter sagt als "ich gehe davon aus, dass Ihnen noch eine Woche lang die Nase tröpfeln wird!"
"Es kann nicht sein, was nicht sein darf" ist offenbar Deine Haltung und damit erübrigt sich für mich jede Diskussion mit Dir.
Da irrst Du bezüglich meiner Haltung - ich bin sehr daran interessiert, Aussagen zu untersuchen, die den Anspruch der Prognose erheben. Wie ich ja ohne Weiteres auch die Zollersche Annäherung an 9/11 vorbehaltlos würdige, soweit sie stimmt, und kritisiere, soweit sie daneben liegt.
Solche Prognosen sind zeitaufwändig und ich hätte mir gewünscht, neben (berechtigter) Kritik auch einige konstruktive Hinweise zu bekommen. Ich mag jetzt nicht auch noch stundenlang darüber diskutieren, warum etwas sicher nicht funktionieren kann, wenn ich sehe, dass hier ein Datum mit Ereignissen zusammengetroffen ist, die ich als durch das Horoskop des Kometen beschrieben erkennen kann. Das hat nichts mit allgemeiner Zeitqualität zu tun, das ist eine konkrete Prognose.
Also die fachliche Kritik kann ich Dir nicht bieten, aber die hast Du ja, nehme ich an, auch im Expertenforum. Ich kann nur das, was Du als Prognose formuliert hast, mit der eingetroffenen Realität vergleichen, und da läuft es für mich eben nach wie vor darauf hinaus, dass ich mit dem Begriff einer "konkreten Prognose" höhere Ansprüche verbinde.
Ich habe Dich speziell danach gefragt, was Du von dem"genauen Zusammentreffen des Börseneinbruchs und der starken Zinssenkung mit dem genannten Termin" hälst. Dieser Frage bist Du ausgewichen.
Nein, aber offenbar habe ich mich da nicht verständlich machen können. Also noch einmal expressis verbis: Freilich finden sich Börseneinbruch und Zinsensenkung in der von Dir beschriebenen Zeitqualität wieder - so wie vermutlich viele andere festzumachende Phänomene ebenfalls, die dieser Zeitqualität entsprechen, die sie manifestieren. Will sagen: Deine "Prognose" war so allgemein gehalten, dass für mein Empfinden viel zu viele und ganz unterschiedliche Phänomene begrifflich in ihr Platz finden. Das sehe ich als eine vorausschauende und recht zutreffende Beschreibung von Zeitqualität und möglichen Manifestationen dieser Qualität, aber nicht als konkrete Prognose - und schon gar nicht als diese von Gummi-Deutungen abgegrenzte "klare Aussage", die die Klassik so gern für sich in Anspruch nimmt. Du sagst, Du müsstest noch dazulernen, dann könntest Du konkreter werden (unterstelle ich mal), ich sage, solche Konkretisierung geht aus naturgesetzlichen Gründen überhaupt und prinzipiell nicht ... und insofern bin ich ja froh über Deine Prognose, die eher Optionen anbietet als Festschreibungen. Sowas halte ich für sinnvoll und machbar, und auch den astrologischen Ansatz finde ich durchaus spannend und innovativ gegenüber der üblichen Transititis...
Nichts für ungut, aber zu einer solchen Diskussion habe ich weder die Zeit noch die Lust. Ich nehme einfach zur Kenntnis, dass dies für Dich keine Prognose ist.
Ja, das verstehe ich. Ich wünsch Dir jedenfalls gute Erfahrungen in Deiner weiteren Arbeit - ich denk, die Welt wird's schon aushalten, dass wir sie aus unterschiedlichen Blickwinkeln anschauen :)

Alles Liebe,
Jake
 
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Hallo ihr beiden :)

Spannendes Thema habt ihr da, Inflation ist ja derzeit in aller Munde. Typisch Neptun: "Inflation ist die Kunst, etwas von einem Geldschein abzuschneiden, ohne dass er beschädigt wird." Zauberei - Neptun in Wassermann? *g*

In unserer schnelllebigen Zeit ist es kein Wunder, dass alles, was mehr als 10 Jahre zurückliegt, schon "gar nimmer wahr ist". Da lese ich...

aus den Nachrichten:
21.01.08 größter Börseneinbruch seit September 2001
22.01.08 die größte Zinssenkung in den USA, die je an einem einzigen Tag stattgefunden hat (75 Basispunkte).
... die JE stattgefunden hat...

Ich erinnere mich, knapp vor Weihnachten des Jahres 1991 an einen 100-Basispunkte-Schritt der FED, der ganz spezielle Erlebnisse brachte. Der Dow Jones ging an einem 23.12.91 auf ein neues Hoch und ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, mit meinem Handy (damals E-Netz genannt) in der einen Hand und Christbaumkugeln in der anderen am 24.12. für die durch die Leitzinssenkung aufgescheuchten Kunden Optionsorders nach Chicago durchzustellen. Der Heilige Abend war auch bombenfest, und Stefanitag war wieder offen, die Rallye ging weiter.

Nun hab ich endlich eine Seite aus diesen längst vergangenen Tagen gefunden, die das belegt: http://ideas.repec.org/a/fip/fedgrb/y1992ifebp125nv.78no.2.html (contact details of provider: www.federalreserve.gov)

Damit stehen aber viele Dinge, die da so publiziert werden, auf dem Prüfstand. Ich hege schon lange den Verdacht, an den Zahlen wird getrickst - und zwar mindestens seit 2003. Gerade bei der Inflation sind wir zu tief, nach wie vor.

Da rede ich gar nicht einmal vom Benzinpreis, sondern von "versteckten Kosten". Beispiel Handy: Ja, telefonieren ist supergünstig! Soooo billig, 0 Euro in alle Netze! Und schon ist ein Nuller im Inflationskorb - ist das Handy wirklich billiger als das gute alte "Vierteltelefon" von 1991?

Reisen? Ja, ist billiger, samt der hohen Treibstoffkosten! Dafür geh ich dann in der Urlaubswoche dreimal mit der Family essen oder miete einen Strandplatz - zu einem Preis, wo ich mich frage, ob ich Schirm und Sessel gerade gekauft habe. Im Endeffekt kostets also doch mehr. Und zwar auch mehr als 3% p.a. Vielleicht mache ich aber auch keine ordentlichen Preisvergleiche und lebe luxoriöser als früher? Es muss ja nicht der Italiener sein, McDonald's tuts ja auch. Fishburger statt Goldbrasse, ist ja beides Fisch. :D Getränk weglassen, Wasser ist eh gesünder. Ja, stimmt, mit eingeschränktem Konsum fühlt man auch weniger Inflation.

Der Hauptschub an Inflation kam aber tatsächlich im Frühjahr 2008. Aber: er wird als "ölbedingt" verkauft. Die Grafik der historischen Inflation zeigt ein gemütliches Bild (Grafik bis 2007):

Tatsache ist, dass der CPI (Consumer Price Index) im März einen deutlichen Schub bekam, seit Jahresbeginn (bis inkl. Mai) 3% Inflation. Macht gute 7% im Jahr, schon länger (offiziell) nicht da gewesen.

Trotzdem scheint alles irgendwie im "grünen Bereich" zu sein. Oder doch nicht? Bill Cross von Pimpco sieht das anders.

Mehr zur US-Inflation: http://www.bls.gov/CPI/#data

Alles Liebe
Gerry
 
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