Anmaßungen?

Die Spiegelgesetz-Methode(R) nach Christa Kössner ist eine seit 2005 geschützte Marke. Ich würde euch aber bitten, von einer weiteren Diskussion über die Methode an sich Abstand zu nehmen.
Liebe Christina,

Kein Grund zur Sorge - wir diskutieren hier nicht über irgendeine Methode von irgendjemanden, sondern über das "Spiegelgesetz" - und das gab's doch schon längst vor Frau Kössner, oder ? (Urheberrechtlich problematisch könnte allenfalls die Wiedergabe von wörtlichen Zitaten aus ihrem Werk sein.)

Ich jedenfalls kenne weder Frau Kössner noch ihre Methode.

Liebe Grüße, Reinhard
 
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Danke für die Info, ChrisTina... das macht es noch leichter, auf solche "Gesetze" zu verzichten. Wobei ich mich frage, was sich darin spiegelt, wenn die hopperdatschige Formulierung eines elementaren psychologischen Mechanismus (die Projektion, Reinhard erwähnte es schon) unter Copyright gestellt wird. Bin aber einverstanden, es wird die Welt keinen Schaden nehmen, wenn die Verbreitung solcher Sätze eingeschränkt ist.

Inhaltlich liegt das alles eh auf der Hand ... und die Möglichkeiten, aus den eigenen Empfindlichkeiten und Reaktionen zu lernen, ist für mich eins der stärksten Motive, hier im Forum zu schreiben. Das gelingt mir vor allem dann, wenn ich mich nicht verstelle und aus meiner Mördergrube kein Herz mache (das war jetzt Ironie, vorsichtshalber angemerkt...). Dann kriege ich hin und wieder eins auf den Deckel, und das tut mir gut und dem anderen auch. Mir ist ein offen und redlich ausgetragener Streit allerweil lieber als eine picksüße Schleimspur.

Was die Wertschätzung angeht: Da halte ich mich gern an das Wort - ich schätze ein, für wie wertvoll ich etwas halte. Mein Wert schätzender Umgang ist also überhaupt keine Aussage über den Wert, den etwas hat. Subkutan wird da auch vermittelt, dass (scheinbar) nicht wertschätzende Beiträge nicht in Ordnung seien ... was mir dann leichter zu beurteilen fällt, wenn ich es an einem "Gesetz" messen kann. Was spiegelt sich im Missfallen an solchen Beiträgen? Und wie kann es einen Beitrag geben, der nicht Wert schätzt? Womöglich auf eine andere Weise, als ich es zu schätzen weiß... aber welchen Maßstab bilden meine geschätzten Werte?

Ich bin dankbar allen, die sich hier in ihrer Unvollkommenheit outen, mit Ecken, Kanten, Übergriffen, mit ihren Tritten ins Fettnäpfchen, ihren überzogenen Anmaßungen und ihren ermüdenden Tratschereien, mit ihren bewegenden Einsichten und ihren Impulsen ... das gibt uns allen die Chance, lernend zu wachsen. Mein Respekt ist, die Leute so zu nehmen, wie sie sich hier geben (und ich habe keine Ahnung, wie sie sind), und mich herausfordern zu lassen, die Herausforderung einer Antwort zu formulieren... ich fände es ein bisserl inzestuös, immer nur in den Spiegel zu blicken.

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Jake,

ich finds schade, weil ich fand die kurzen und punktgenauen Aussagen schlichtweg genial als Denkanstösse, warum was so ist, wie es ist.

Aber auch das ist eine meiner Lernerfahrungen, nicht zu unterstellen, dass andere Menschen ähnliche Interessen haben wie ich - und ich muss es einfach akzeptieren, dass es Dinge gibt, die für mich - vom Umfeld her - einfach nicht stimmig sand.
 
ich muss es einfach akzeptieren, dass es Dinge gibt, die für mich - vom Umfeld her - einfach nicht stimmig sand.
ich glaub gar nicht, dass du musst... ich trau dir zu, dass du's kannst, ohne gleich das kind mit dem bad auszuschütten. und was das punktgenaue betrifft... als ausgangspunkt für nach- und weiterdenken und austausch darüber schätze ich das pointierte. als endpunkt, als "gesetz", weckt es den anarchisten in mir...

alles liebe,
jake
 
ials endpunkt, als "gesetz", weckt es den anarchisten in mir...
Maybe - so gesehen ja - ich persönlich betrachte jegliche *Methode* als Denkanstoss für meine eigenen Überlegungen - egal, was vorher steht :)

Für mich war *die Aktion an sich* mit ein Grund, mich hier intensiver mit meinen Defintionen der Begriffe Schatten + Spiegel + Projektionen zu beschäftigen - und diese auch zur Diskussion zu stellen.
 
Wichtig ist wahrscheinlich, den anderen nicht zu verurteilen für das, was er tut. Zu sagen: Es ist wie es ist - ist an sich nichts Falsches. Wichtig ist, was ich daraus erkenne und tue (und das hat mehr mit Mitgefühl zu tun als mit Spiegeln). liebe Grüsse
Ja : in der Verurteilung verstricke ich mich - was Zeit und Kraft kostet und mich an den bindet, den ich verurteile und mich von dem ablenkt, was/wen ich mag.

Gegen Wut und Ärger selbst ist grundsätzlich nichts einzuwenden - ganz im Gegenteil. Sie sind Teil eines gesunden Gefühlslebens. Durch sie werden Energien mobilisiert, warnt mich meine Intuition vor Bedrohungen, die mein Verstand übersieht etc. - sie gehören zu einem leidenschaftlichen und intensiven Leben.

In der Pseudo-Esoterik ist der Anteil an Moralinsäure oft sehr hoch. Im Alltag werden wir ohnehin im Übermaß von Bestimmungen eingeengt - da brauche ich nicht auch noch im Gefühlsleben einengende und irreführende "Gesetze".

Liebe Grüße, Reinhard
 
ich glaub gar nicht, dass du musst... ich trau dir zu, dass du's kannst, ohne gleich das kind mit dem bad auszuschütten.
Danke - ja - hatte mich ungeschickt ausgedrückt.

Auch wenn das Umfeld für mich nicht stimmig ist, kann der Inhalt passen - ich muss ihn halt nur mal wieder neu verpacken ;-)

Und für mich wars echt eine tolle Lernerfahrung, trotzdem bei mir und meinen Überzeugungen bleiben zu können und diese auch zu kommunizieren - und mich nicht auf Grund irgend welcher äusseren Einflüsse zu glauben, mich verbiegen zu müssen.
 
Hallo,

vor einigen Jahren hatte ich mir auch die Büchlein von Frau Kössner gekauft und versucht danach zu leben. Was darin stand, klang für mich damals sehr einleuchtend. Wollte ich doch innerlich wachsen, reifer werden und besser mit meinem Gegenüberauskommen.

Unterm Strich war immer ich der Buhmann (der Böse). Irgendwie gab es da dann eine Abwärtsspirale in meinem Leben, weil ich nur noch Böses an mir entdeckte. Schließlich wollte ich wachsen und da habe ich mich dann auf all die Scheußlichkeiten meiner Mitmenschen konzentriert und diese versucht in mein Leben gemäß zu integrieren. Das ging soweit bis ich selbst zum Scheusal wurde und gar nicht mehr ich selbst war.

Dann betrachtete ich das Ganze im Horoskop. Je nach Sichtweise konnte ich all das, was mir die anderen spiegelten einordnen oder auch nicht. Dann begann ich zu überlegen: nach den Spiegelgesetzen zu leben funktioniert nicht, oder ich habe sie falsch verstanden angewandt (das konnte aber nicht sein, denn Menschen, die die Spiegelgesetze auch anwandten wollten mich immer verändern und nicht sich selbst - hatten diese sie auch falsch verstanden, in einem anderen Sinne: der andere muss sich verändern, damit ich ganz bin?).

Dann überlegte ich noch einmal anders und kam zum Schluss: was der andere mir spiegelt, gehört unter Umständen gar nicht zu meinem Leben. Ich soll lernen davon Abstand zu nehmen (und nicht irgendwelche Eigenschaften an anderen, die mir innerlich zuwider sind in mir integrieren).

Wieder eine Weile später kamen die Familienaufstellungen dazu. Und da zeigte sich eine Bestätigung meiner Beobachtung: das, was ich am anderen nicht mag, sind Verhaltensweisen eines früheren Familienmitgliedes bzw. haben mit ihm zu tun. Und da hier eine Unterbrechung im Energiefluss standfand, kann ich noch so viel in mir aufnehmen - es passt einfach nicht zu mir. Es gehört zu dem früheren und da beginnt die Integration.

Liebe Grüße pluto
 
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Hi Pluto,

für mich sinds nicht immer Alt-/Fremdgefühle meiner Vorfahren - nur meine Meinung neben deine gestellt - ich würds noch anders sagen:

Alles, was mich am Verhalten anderer Menschen betroffen macht, könnte durchaus ein Spiegel meiner eigenen Themen und/oder Schatten sein. Was mich an Aussagen anderer Menschen in Bezug auf meine Person, jedoch nicht wirklich be-troffen macht- trotzdem ich es intensiv hinterfrage - ist oftmals *nur* eine Projektion der Themen und/oder Schatten dessen, ders vorbringt.
 
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