Hallo Ihr Lieben,
ich war selbst dabei. Meine Eltern sind ZJ und mir ist nicht viel anderes übrig geblieben, als auch in diesen Glauben erzogen zu werden. Als Kind bleibt dir nicht viel anderes übrig als "dabei zu sein", da du ja nichts anderes als das (Versammlung, Bibel usw.) kennst.
Es war für mich nicht leicht z.B. keine Weihnachten, keinen Geburtstag, keine Ostern, kein Silvester zu feiern. Ich kannte diese Sachen nur vom Hören-Sagen aus der Schule.
Wie gesagt, für MICH war es nicht einfach.
Es gibt genug ZJ-Kinder für denen das kein Problem darstellt.
In meiner Jugend dann, wurde es noch schwerer. Auch ich wollte mal auf eine Party oder mal fortgehen, tanzen usw. Noch schwerer war es dann, erklären zu müssen, dass ich nicht "darf" und warum ich nicht darf.
Die einzigen mit denen ich Umgang hatte waren ZJ. Ausgenommen natürlich die Mitschüler- und die waren wenig angetan von mir. Klar, war ja die die eh nix darf
Hab dann eine Lehre angefangen und ein bißchen von der "Welt" kennengelernt.
Wie gesagt ein bißchen, hab heimlich zu rauchen angefangen, was ja absolut verboten war (o.K. dieses Verbot war ja nicht so schlecht
und "vorehelichen" Sex gehabt. Sex vor der Ehe ist ein großen Vergehen bei den ZJ. Ich frag mich heut noch manchmal wo ich damals den Mut hergenommen hab
Auf jeden Fall ist alles aufgeflogen. Ich hab mich damals wie eine Schwerverbrecher gefühlt. Und wurde auch so behandelt-denn ich habe gesündigt und gegen die Bibel usw. verstoßen etc.
Mit 18 bin ich dann von zuhause ausgerissen, hinaus in die große Welt. Keine Ahnung von nichts. Ausgerissen bin ich weil ich nicht mehr konnte (denn es ist noch viel mehr passiert über das ich aber nicht schreiben möchte) und einen Mann kennengelernt hab der mir den Kopf verdreht hat und mir das Blaue vom Himmel versprochen hat, das ich dann nie bekommen habe, übrigens. Von einer SCH.... in die nächste. Aber das ist ein anderes Thema.
Austreten, war nicht leicht und ich hab lang gelitten, "schlechtes Gewissen und so". Aber heute sag ich Euch was: Von klein auf hab ich immer gemerkt, dass ich anders bin als die. Nur hatte ich als Kind keine Ahnung und keine Chance.
Heut nach so vielen Jahren bin ich der Meinung, jeder soll seinen Glauben haben doch niemand soll andere zwingen Glaubensansichten zu teilen.
Es gibt ja auch viele ZJ die nicht so fanatisch sind und die auch Meinungen von anderen akzeptieren. Und ja, es gibt auch sehr viel nette unter Ihnen-ganz normale Menschen
Ich bin aber froh den Ausstieg geschafft zu haben. Meines war und ist es nicht.
Wenn sich heut jemand freiwillig für diesen Glauben entscheidet, o.K. Jeder kann über sich selbst entscheiden. Als Kind von ZJ ist es für viele jedoch nicht immer leicht, aber man wird erwachsen und kann sich dann selbst entscheiden.
Für mich war es eine Lernaufgabe in dieser Inkarnation, der Meinung bin ich heut.
Es gibt soviele Glaubensgemeinschaften oder Sekten oder wie auch immer auf dieser Welt die auch Ansichten haben bei denen einem schlecht wird. Aber wir können es nicht ändern. Außerdem sucht sich doch jeder vor seiner Inkarnation die Lernaufgaben aus die er auf dieser Welt erfahren will. Also es hat viele gegeben und gibt es noch immer die ZJ werden wollen. Warum auch immer........
Trotzdem sollten wir versuchen JEDEM mit Liebe, Licht und Respekt entgegen zu kommen, ob das jetzt ein ZJ ist oder nicht
Wir alle sind Menschen die hier sind um zu lernen und Erfahrungen zu machen.