Poppers Aussage ist - wie ich schon schrieb - KEINE Theorie. Es ist eine Forderung. Es ist ein Kriterium, wann es sich lohnt, Behauptungen anzuschauen - wann es sinnvoll ist und wann nicht. Es ist eine Definition, wenn Du so willst.
Erstens mal steht sogar unter Wiki:
Der Falsifikationismus, selten Kritischer Empirismus, ist die ursprünglich von Karl R. Popper entwickelte Wissenschaftstheorie des Kritischen Rationalismus.
Zweitens: Du sagst, die sei Konsens. Abgesehen davon das Konsens nichts über wissenschaftliche Qualität aussagt, kannst Du Dir unter dem Wikiartikel mal die weitreichende und fundierte Kritik anschauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifikationismus#Kritik
Drittens: So wie Du das hier anwendest, kommt das einem Dogma gleich. Du
glaubst, es sei sinnvoll, alles auszublenden das nicht falsifizierbar ist und wenn es mal gerade nicht passt, wird "Hinweise häufen sich" zu "widerlegt". Das ist doch nicht wissenschaftlich... Das ist nicht mal auf Linie mit Popper:
"(...) ob nicht Thatsachen beigebracht werden können, welche mit einer der beiden Hypothesen in unauflöslichem Widerspruch stehen und somit dieselbe zu Fall bringen."
Oder:
Eine Theorie mit dieser Eigenschaft ist falsifizierbar: Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können.
Die Erfahrung zeigt, dass nicht-widerlegbare Theorien dann aufgestellt werden, wenn man sie vor Kritik schützen will.
Das mag vorkommen, ist aber doch nicht die Regel. Und v.a.: So zu denken ist einfach nicht wissenschaftlich. Dann geht es Dir nicht mehr darum herauszufinden ob etwas wahr ist. Du gehst selbst schon von so vielen Dogmen aus, dass Du damit eigentlich alles abweisen kannst das nicht dazu passt...
Man rudert entweder weit zurück und macht die Aussagen immer schwammiger - Extrembeispiel "Gott ist unergründlich" - oder man postuliert ausufernd Neues dazu - z.B.: "Gott hat die Erde vor 6000 jahren so erschaffen, dass auch die Gesteine einen entsprechend niedrigeren Anteil radioaktiver Elemente haben... sollte für Gott kein Problem sein." Beides kein sinnvolles Vorgehen.
Ändert ja auch nix daran, dass es Wissenschaftler gibt, die wissenschaftlich nach Gott suchen. Inwiefern man das jetzt sinnvoll findet oder nicht ist dabei doch gar nicht relevant. Die wissenschaftlich relevante Frage ist nur: Gehen sie wissenschaftlich vor?
Natürlich könnten nicht-falsifizierbare Theorien wahr sein... aber sie machen dann keinen Unterschied.
Das trifft auf meine Theorie z.B. schon mal nicht zu. Angenommen, man würde wirklich wissenschaftlich untersuchen, inwiefern Psyche Einfluss auf Materie nimmt, inwiefern feste Überzeugungen möglicherweise zu Ereignissen führen, würde das einen riesen Unterschied machen falls sie stimmen sollte. Das habe ich schon mal erklärt. Du würdest sofort daran arbeiten anders zu denken, zu glauben etc., da Du darin eine Ursache für Deine persönlichen Erfahrungen sehen würdest.
Ob ich z.B. einen unsichtbaren feuerspeienden Drachen in der Garage habe, dessen Feuer keine Hitze ausstrahlt, und der immer rechtzeitig ausweicht, wenn ich mit dem Auto reinfahre... oder ob da kein solcher Drache in meiner Garage ist... who cares? Beides ist nicht unterscheidbar. Warum dann also von der Theorie mit den Zusatzannahmen ausgehen? Warum in Betracht ziehen?

Das nenne ich mal ne wissenschaftliche Argumentation...
Übrigens warst Du bei 9/11 mal der Ansicht, die alternativen Theorien (VTs), wie etwa Nanothermite bräuchten nicht offiziell untersucht werden weil ja andere Theorien aufgestellt wurden die Deiner Ansicht nach eine hinreichende Erklärung abgeben. Das ist genau umgekehrt zu dem was Du hier sagst. Denn die Nanothermit-Theorie wäre ja glasklar falsifizierbar und falls sie zutreffen würde, würde sie wiederum die offizielle Theorie widerlegen. Insofern müsstest Du als Wissenschaftler der Ansicht sein, das sie auf jeden Fall untersucht werden muss.
Ich will hier keine 9/11-Diskussion führen, aber Deine Argumentation ist letztlich nicht wissenschaftlich konsistent wenn Du es mal so und dann wieder anders siehst oder mal eben Falsifizierbarkeit umdeutest.
Auch das ist ein weit verbreiteter Konsenz. Wenn Sheldrake, Lipton und andere das anders sehen, heitß das nicht, dass die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler da mehr materialistisch denken.
Konsens ist immer so ein blödes Argument, das man glauben kann oder auch anzweifeln, aber Du kannst es nicht beweisen und ich kann es nicht widerlegen.
Es gibt aber Zitate von vielen Wissenschaftlern, u.a. David Bohm die ganz anderes nahe legen. Ein schönes Zitat ist dieses hier:
"Es gibt einen universellen Fluß, der sich nicht explizit fassen, sondern nur implizit erkennen läßt, wie es die explizit faßbaren Formen und Bildungen andeuten - einige gleichbleibend, andere veränderlich -, die man von dem universellen Fluß abstrahieren kann. In diesem Fließen sind Geist und Materie keine voneinander getrennten Substanzen, sondern vielmehr Aspekte einer einzigen und bruchlosen Bewegung." - David Bohm
Oder nimmt die Quantenverschränkung... wie kann man annehmen, menschliches Bewusstsein hätte keinen Einfluss, wenn die Dinger über Lichtjahre entfernt miteinander in Kontakt stehen können?