Doch, auch da sind Gegensätze konstruierbar.
Nehmen wir zum Beispiel die Evolutionstheorie. Sie ist gerade deswegen so elegant, weil sie eine ungelenkte Evolution beschreibt. Ein spiritueller Hintergrund - wie auch immer der aussehen möge - ist nicht nötig, und er würde die Eleganz der Theorie wieder zunichte machen.
Gehen wir weiter zurück zum Urknall. Ich glaube, es war der Vorletzte Papst (Johannes Paul II), der sagte: "Aber niemand kann sagen, was vor dem Urknall kam." Wir haben hier nicht nur zwei, sondern drei Lager: Da gibt es zum einen die religiösen Menschen, die irgendwie einen Schöpfungsakt annehmen (und sei es nur der Urknall selbst gewesen). In der Physik gibt es die beiden Lager der "Mathematiker", die ein zwingendes Naturgesetz postulieren, was aber nur noch nicht entdeckt wurde, was das Universum so lebensfreundlich macht, sowie die "Anthropiker", die - abgeleitet von den String-Theorien - viele Universen postulieren; und naturgemäß ist das Universum mit den lebensfreundlichen Bedingungen auch dasjenige, welches Leben hervorbringt, welches sich wundert, dass die Bedingungen so toll sind. Auch in diesen beiden Lagern der Naturwissenschaften ist ein Schöpfungsprozess, wie man ihn spirituell verstehen könnte, nicht zwingend notwendig. (Es kommt hier natürlich wieder sehr stark drauf an, was man genau unter "spirituel" versteht).