Was ist daran nicht in Ordnung, wenn eine Frau ihre Erfahrungen mit dieser Kultur beschreibt? Da gab und gibt es noch einige andere Bücher von Frauen, die Ähnliches oder sogar Schlimmeres erlebt haben. Wie kommst Du auf "gestern"?
Es mag sein, dass sie etwas Schlimmes erlebt hat, sie hat aber sehr viele Unwahrheiten in das Buch gepackt, um es reißerischer darzustellen, sie hat es außerdem noch nicht mal selber geschrieben, sondern hatte jemanden, der es für sie schrieb, rhetorisch also geschickt war.
Sie hat sich als privilegiert dargestellt, ihre Sprache war eine Sprache, was die Iraner sprachen, war ein Kauderwelsch, die Iraner aßen Käfer im Reis ( eine Unmöglichkeit, das kommt in keinem Haushalt vor ), Babys pinkelten auf Teppiche ( gerade Teppiche sind für Iraner etwas wertvolles, da wird mit Sicherheit kein Baby drauf pinkeln ) und sie stellte alles, was Iranisch war, als schlimm und barbarisch hin. Erst nach knapp vierhundert Seiten erfährt man, dass die Ehe schon in Amerika nicht gut war, aber da ist man schon so auf ihrer Seite, dass man dann nicht mehr drüber nachdenkt, wieso sie dann überhaupt mit in den Iran geflogen ist. Und sie hatte ja schon in Amerika die Kultur ihres Mannes abgelehnt, was ja ein Teil von ihm ist, das kann dann natürlich nicht gut gehen.
Außerdem ist es ziemlich fraglich, ob das ganze so abgelaufen ist, man muss immer beide Seiten hören. Und es gibt einen Film, in dem der Ehemann spricht. Sicher kannst Du jetzt sagen, woher weiß man, ob er die Wahrheit sagt, doch genauso weiß man nicht, ob sie die Wahrheit sagt. Und da so viele Unwahrheiten im Buch stehen, halte ich den Rest auch für zweifelhaft.
Und mit "gestern" meinte ich, dass die Vorurteile nicht erst bestehen, seit es mehr Radikale Fanatiker gibt, sondern eben schon vorher.