Wie lässt man jemand sterben, den man liebt?

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Danke. :danke:

Gestern Nachmittag hab ich den Aushang gesehen, da war es schon zu spät, noch anzurufen, aber heute hab ich es gleich gemacht. :)
Ich kenn das mit schwierigen Brüdern.
Meine sind inzwischen gestorben.... Deshalb find ich gut dass du machst was du kannst, doch das emotionale .....muss tatsächlich abgekoppelt werden.
Es heißt nicht dass man nicht liebt, man kann Vorschläge machen, Behördengänge unterstützen... Fachpersonen einbeziehen.

Und wenn ein komische s Gefühl herrscht ...nachsehen! Denn wenn man denkt man hätte was machen können.....auch wenn’s am Ende nicht so wäre, doch der Gedanke allein...sollte ausgeschlossen sein. Denn du lebst damit. Wenn du dir sagst...ich habe getan was ich konnte...der Rest muss jemand andere machen dann ist alles gut.

Als nicht Betroffene der Krankheit fühlt man sich stärker und damit verantwortlich.
Doch die Verantwortung liegt ehrlich bei ihm selber, bei den Fachpersonal und,....andere Wippen es auf ihren
Schultern mit.

Wenn man fühlt, dass man selber verzweifelt, weil ein Angehöriger sich nicht helfen lässt.....ist es echt gut in eine Gruppe für Betroffene zu gehen. Aber jeder kann sich nur selber helfen. Auch du.
Und das tust du ja auch....suchst dir Hilfe, damit du dir selber helfen kannst. Gut.

Ich habe meinen letzten Bruder vor ein paar Jahren verloren und ich glaube dass ich ihn wirklich hätte retten können....in jedem Fall eine Zeit lang, wenn ich nicht zu bequem gewesen wäre nach dem Rechten zu sehen. Ich hätte 200 km fahren müssen und dann noch ein. Hotelzimmer nehmen....
Aber am Ende sind viele Situationen verantwortlich...nicht ich ....aber schuldbewusst bin ich trotz allem ...Gefühle eben. :cautious:
 
Schwer zu glauben wie schnell hier im forum zur einweisung in eine geschlossene psychiatrische anstalt geraten wird.
Ich nehme mal an @Loop als auch ihr bruder sind wahrscheinlich beides menschen mit sowohl ressourcen als auch belastungen. Ich kenne die geschichte nicht, aber da auch begriffe wie co-abhängigkeit gefallen sind und die beiden eine geschwisterliche beziehung zueinander haben werden sich wahrscheinlich die belastungen bei beiden überschneiden. Auch ist anzunehmen daß es sehrviele dynamiken gibt die sich im laufe der jahre eingespielt haben und die für beide nicht immer von voretil sind.
Von dem was ich gelesen habe glaube ich Loop ist auf einem sehr guten weg und es wäre wichtig für sie abstand zur situation zu suchen und sich ganz für sich im zuge einer therapie klarzumachen was das für eine situation ist in der sie steckt, welche gefühle in ihr diesbezüglich aufkommen. Empfindet sie die suizid-tendenzen ihres bruders als erpressung ihr gegenüber? Wie manipulativ ist seinem verhalten? Wie oft geht er aktiv auf sie zu um geld, wohnung oder sonnstige hilfestellung zu suchen? Welche dynamiken gilt es aufzubrechen und wo kann sie wirklich helfen, wenn sie es möchte, anstatt ihn zwangseinweisen zu lassen.

Klar, aus den augen der institutionen sind familie und sozialer background grundsätzlich immer etwas begrüßenswertes, nicht zuletzt weil sie dadurch selber weniger verantwortung übernehmen müssen. Aber alleine schon der empirische aspekt daß es 19 jahre lang keine verbesserung gegeben hat legt doch nahe daß man darüber nachdenkt wie gut man sich gegenseitig tatsächlich tut.
 
Hallo!


Ein paar kennen mein Problem eh schon seit Jahren, ich hab einen jüngeren Bruder, der psychisch krank ist. Seit einem halben Jahr ist er wieder mal ohne Versorgung, wegen der Gesetzesverschärfung ist er aus der Mindestsicherung geflogen und hat jetzt kein Geld und keine Krankenversicherung. Es ist nicht das erste Mal. Obdachlos ist er auch, Wohnungen, die die Familie ihm besorgt hat, hat er alle verloren, er wohnt jetzt bei seiner Freundin. Ich helfe ihm immer wieder seit ca. 19 Jahren, jetzt auch wieder, mit allem möglichen.

Das Problem ist, es nimmt mich alles enorm mit, eben seit 19 Jahren. Ich hab alle möglichen Ratschläge bekommen, vom Verstand her weiß ich, daß ich ihn loslassen soll, ich hab wahrscheinlich jeden möglichen Tipp bekommen. Es hilft mir nur nichts.
Ich krieg es nicht hin, meinen Bruder los zu lassen, er ist depressiv und redet von Selbstmord, und ich hab das Gefühl, wenn ich ihm nicht helfe, dann wird er sterben. Ihn loslassen bedeutet, ihn sterben zu lassen, und das kriege ich einfach nicht hin. Ich liebe meinen Bruder, ich will nicht, daß er stirbt. Ja, es ist sein Leben, ich hab alles getan, was möglich ist, ich weiß das. Wir waren bei Ämtern, bei Vermietern, er hat jahrelang bei mir gewohnt, ich hab ihm Geld gegeben, da trau ich mich gar nicht zu sagen, wie viel im Laufe der Jahre.
Ich kann damit nicht aufhören. Wenn ich das tue, dann war es das mit ihm.

Deswegen meine Frage, wie akzeptiere ich das?
Alles sagen, lass los, es ist sein Leben.
Aber wie soll ich mit seinem Tod mein Leben weiterführen?
Hallo Loop,

das mit Deinem Bruder wusste ich gar nicht; na ja, ich persönlich hab's im Grunde auch nicht so sehr damit, mich ungefragt in fremde Schicksale einzumischen...

Jedenfalls, Deine Geschichte hat mich tief gerührt und sehr bewegt.

Also, ich finde: Du solltest für Deinen geliebten Bruder immer da sein! Er ist Dein Bruder, weil er bei Dir sein will! Hätte er sich nicht sonst einer anderen Familie, einer anderen Schwester anvertraut? Er braucht gerade Dich und Deine Liebe, weil auch er Dich aus tiefstem Herzen liebt, und weil Ihr beide auf dem Grund Eurer Seele ganz sicher fühlt, dass Euer beider Schicksalsbund gemeinsame alte Wunden heilt und gemeinsames neues Werde-Glück verheißt!

Allein, dass der Gedanke, ihn los - und damit eigentlich fallen zu lassen, Dir schier das Herz bricht, sollte ein klares Signal für Dich sein! Was andere Dir dem entgegenraten, sind Einflüsterungen des Anti-Christ, der liebevolles Mitgefühl und Mit-Leiden als ein schmerzvolles Symptom seelisch-geistiger Rückgratlosigkeit diagnostiziert, das es auszulöschen gelte; man meine es ja mit der unter ihrem Mitgefühl und Mitleid so schrecklich "leidenden" Seele nur gut und wolle sie von dieser inneren "Belastung" befreien. - Lass den Christus in Dir von solchen Stimmen nicht übertönen! Höre auf Dein Herz - und folge ihm! Alle Hilfe, der Du jetzt bedarfst, um Deinem Bruder helfen - um nicht sagen zu müssen: ihn retten zu können - werden Dir die guten Geister zukommen lassen! -

Wir sind bei Dir und lassen Dich und Dein Bruder-Herz nicht allein!

Lieben Gruß

Werdender

Wohlmeindende
 
Wo waren dann die guten Geister die letzten 20 Jahre, als @Loop dieser Hilfe auch schon bedurfte? :cautious:
Sie waren immer da; aber: Sie mischen sich nicht ein, wo es nicht nötig ist, eher sogar hinderlich wäre für den Weg, dem dieses Schicksal folgen soll - und auch da nicht, wo Zweifel, Misstrauen, Hochmut und Feigheit sich ihnen entgegenstellen...
 
Sie waren immer da; aber: Sie mischen sich nicht ein, wo es nicht nötig ist, eher sogar hinderlich wäre für den Weg, dem dieses Schicksal folgen soll - und auch da nicht, wo Zweifel, Misstrauen, Hochmut und Feigheit sich ihnen entgegenstellen...

du willst damit sagen, sie @Loop solle sich für ihren bruder opfern?
so wie sich Mutter und Oma schon geopfert haben, und die Freundin auch nur opfer bringt?

ist das die Liebe von der du sprichst?
@Loop opfert sich damit der Bruder weitere Opfer benötigt?
 
Liebe Loop,
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Liebe und Gute.
Bin froh zu lesen, dass Du Dir Unterstützung geholt hast.
Du schreibst, dass Ihr Euch gegenseitig beschützt habt in einer schwierigen Kindheit.
Das wird dann ein Bund, der nicht mehr zu lösen ist - aber vielleicht kann man ihn ein wenig verändern.
Ihr habt eine gemeinsame Vergangenheit, die kaum jemand anderer versteht - als nur Du und er. Das bleibt Euch ja auch, dieses innere Verstehen......
Eure Kindheit ist für Dich wohl vorüber - für ihn muss das nicht so sein. Das ist auch (nicht nur) eine Entscheidung ....... die hat er vielleicht getroffen, vielleicht auch nicht.

Ich bewundere Deine Kraft, Liebe und Treue!

Bin in Gedanken bei euch - ist schwer!

:umarmen:
 
Sie waren immer da; aber: Sie mischen sich nicht ein, wo es nicht nötig ist, eher sogar hinderlich wäre für den Weg, dem dieses Schicksal folgen soll - und auch da nicht, wo Zweifel, Misstrauen, Hochmut und Feigheit sich ihnen entgegenstellen...
Hier im UF "Gesundheit und Beratung (Psyche und Persönlichkeit)", wo Menschen Rat und Hilfe suchen, sind Deine bigotten Sprüche vollkommen unangebracht.
 
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Hallo Loop,

das mit Deinem Bruder wusste ich gar nicht; na ja, ich persönlich hab's im Grunde auch nicht so sehr damit, mich ungefragt in fremde Schicksale einzumischen...

Jedenfalls, Deine Geschichte hat mich tief gerührt und sehr bewegt.

Also, ich finde: Du solltest für Deinen geliebten Bruder immer da sein! Er ist Dein Bruder, weil er bei Dir sein will! Hätte er sich nicht sonst einer anderen Familie, einer anderen Schwester anvertraut? Er braucht gerade Dich und Deine Liebe, weil auch er Dich aus tiefstem Herzen liebt, und weil Ihr beide auf dem Grund Eurer Seele ganz sicher fühlt, dass Euer beider Schicksalsbund gemeinsame alte Wunden heilt und gemeinsames neues Werde-Glück verheißt!

Allein, dass der Gedanke, ihn los - und damit eigentlich fallen zu lassen, Dir schier das Herz bricht, sollte ein klares Signal für Dich sein! Was andere Dir dem entgegenraten, sind Einflüsterungen des Anti-Christ, der liebevolles Mitgefühl und Mit-Leiden als ein schmerzvolles Symptom seelisch-geistiger Rückgratlosigkeit diagnostiziert, das es auszulöschen gelte; man meine es ja mit der unter ihrem Mitgefühl und Mitleid so schrecklich "leidenden" Seele nur gut und wolle sie von dieser inneren "Belastung" befreien. - Lass den Christus in Dir von solchen Stimmen nicht übertönen! Höre auf Dein Herz - und folge ihm! Alle Hilfe, der Du jetzt bedarfst, um Deinem Bruder helfen - um nicht sagen zu müssen: ihn retten zu können - werden Dir die guten Geister zukommen lassen! -

Wir sind bei Dir und lassen Dich und Dein Bruder-Herz nicht allein!

Lieben Gruß

Werdender

Wohlmeindende
Lieber @Wohlmeinender @Werdender es wäre besser gewesen du hättest dich nicht eingehängt, so wie du schreibst ungefragt einzudrängen.

Der Christus ist wohl hier fehl am Platze, sondern es ist Menschenverstand und Verstehen gefragt.
 
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