Loslassen vs. Suche nach Ursachen ?

Wahrscheinlich hatte sie Angst vor ihren eigenen Gefühlen. In diesem Fall würde ich sagen, dass sie den Beruf als Therapeutin zu früh ergriffen hat.
Zuerst hätte sie vielleicht erst ihren eigenen Kram aufräumen sollen, denn vor fremden Gefühlen braucht man keine Angst haben, wenn man seine eigenen gut genug kennt!

Ja, kann ich mir auch vorstellen ... dass es einige unter den Therapeuten gibt, die ihre eigenen Themen noch nicht bearbeitet haben und es dann nicht schaffen, das Thema des Klienten auch beim Klienten zu lassen und sich nicht ... wenn auch vielleicht unbewusst, zu fragen: "Was bedeutet das jetzt für mich?"

Mir geht es - im Gegensatz zu Anderen - ja sogar richtig gut, denn ich habe schliesslich doch noch Hilfe gefunden.

Wie hast du denn das gemacht? War das eher Zufall, oder hast du richtig systematisch nach der/dem Richtigen gesucht?

Doch, was ist mit denen, die niemanden finden, der ihnen da heraushelfen kann???
Die leiden bis zu ihrem Lebensende - und nehmen den Kram womöglich noch mit bis ins nächste Leben (je nach Weltbild und Glaube natürlich). Das ist dann noch viel trauriger....

Ja, nicht ernstgenommen zu werden führt wohl leider bei vielen zur Resignation ... wichtig ist aber auch immer, dass man sich selbst ernst nimmt ... und das hast du ja wohl offensichtlich getan.
 
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Ich stelle fest, daß Ahorn und Pluto alles viel besser und ruhiger ausdrücken können als ich, danke Leute. :umarmen:
Kann es nicht anders schreiben, weil es mich so wütend macht.

Hab mal eine Therapie gemacht, da hat die Therapeutin gesagt, es ist schon so lange her, ich soll nach vorne schauen. Da hab ich es grad das erste mal ausgesprochen.
Eine andere Therapie kriegen ist aussichtslos (meine war von einem Institut), die Handvoll Therapeuten, die Kassenzulassung haben, setzen einen nicht mal auf die Warteliste, die sind auf Jahre ausgebucht.
Wie es weitergehen soll, keine Ahnung. :(

Wahrscheinlich bin ich deswegen so wütend, weil das alles von einigen so hingestellt wird, als wäre ja alles kein Problem und man bräuchte ja nur sagen, daß man kein Opfer mehr sein will und alles ist wieder gut, und Geld ändert ja gar nichts.
 
Ja, kann ich mir auch vorstellen ... dass es einige unter den Therapeuten gibt, die ihre eigenen Themen noch nicht bearbeitet haben und es dann nicht schaffen, das Thema des Klienten auch beim Klienten zu lassen und sich nicht ... wenn auch vielleicht unbewusst, zu fragen: "Was bedeutet das jetzt für mich?"
Es wäre schon viel geholfen, wenn ihnen solche Fragen bewusst wären, weil sie sie dann auch aktiv bearbeiten können, um sich dann wieder dem Klienten zuzuwenden.

Wie hast du denn das gemacht? War das eher Zufall, oder hast du richtig systematisch nach der/dem Richtigen gesucht?
Es war Zufall. Ich hatte mal wieder kein Geld (wie gesagt: ich eierte durch mein Leben!) und habe an einem Psycho-Experiment an der Uni teilgenommen, um ein bisschen Geld zu bekommen, damit ich etwas Essbares kaufen konnte.
Eigentlich war ich in der Kontrollgruppe. Es ging irgendwie um die Reaktionen von Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung im Vergleich zu den Menschen ohne diese Störung.
Sie sagten, falls es mir nach den Experimenten schlechter gehen sollte, soll ich mich melden. Ich weiss noch, wie ich damals dachte, dass es mir gar nicht mehr schlechter gehen kann (es ging mir zu der Zeit wirklich dreckig und ich wusste damals nicht, warum es mir so geht).

Nuja - aber nach den Experimenten ging es mir dann doch schlechter. Und dann haben sie mir geholfen. Sie haben mir eine Therapie ermöglicht, die damals noch nicht vollständig erforscht war (das war ihre Arbeit, diese zu erforschen). Bei ihnen durfte ich genau hinschauen, was gewesen ist. Sie halfen mir, das Geschehene in mein Leben zu integrieren, so dass es mich nicht mehr aus dem Unbewussten heraus belastete.
Als die Testimony-Therapie fertig war, haben sie mir einen fähigen Psycho-Therapeuten vermittelt, der die Nachbetreuung übernahm.
Heute bin ich froh, dass ich dieses Experiment mitgemacht habe und es mir danach noch schlechter ging. Denn dadurch bekam ich endlich die Hilfe, die mir wirklich geholfen hat. Natürlich hat es auch danach noch ein wenig gedauert, bevor ich wirklich ein einigermaßen normales Leben führen konnte, doch ich merkte, wie es immer weiter bergauf ging.
Und nur zwei Jahre später war ich dann in der Lage eine Berufsausbildung zu beginnen, die ich auch durchhalten konnte (in diesem Beruf arbeite ich immer noch - früher hatte ich es in den einzelnen Jobs immer nur sehr kurze Zeit ausgehalten).

Ja, nicht ernstgenommen zu werden führt wohl leider bei vielen zur Resignation ... wichtig ist aber auch immer, dass man sich selbst ernst nimmt ... und das hast du ja wohl offensichtlich getan.
das konnte ich aber erst lernen, nachdem mich andere Menschen ernst genommen hatten. Vorher hätte ich das nicht gekonnt.
 
Es wäre schon viel geholfen, wenn ihnen solche Fragen bewusst wären, weil sie sie dann auch aktiv bearbeiten können, um sich dann wieder dem Klienten zuzuwenden.


Es war Zufall. Ich hatte mal wieder kein Geld (wie gesagt: ich eierte durch mein Leben!) und habe an einem Psycho-Experiment an der Uni teilgenommen, um ein bisschen Geld zu bekommen, damit ich etwas Essbares kaufen konnte.
Eigentlich war ich in der Kontrollgruppe. Es ging irgendwie um die Reaktionen von Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung im Vergleich zu den Menschen ohne diese Störung.
Sie sagten, falls es mir nach den Experimenten schlechter gehen sollte, soll ich mich melden. Ich weiss noch, wie ich damals dachte, dass es mir gar nicht mehr schlechter gehen kann (es ging mir zu der Zeit wirklich dreckig und ich wusste damals nicht, warum es mir so geht).

Nuja - aber nach den Experimenten ging es mir dann doch schlechter. Und dann haben sie mir geholfen. Sie haben mir eine Therapie ermöglicht, die damals noch nicht vollständig erforscht war (das war ihre Arbeit, diese zu erforschen). Bei ihnen durfte ich genau hinschauen, was gewesen ist. Sie halfen mir, das Geschehene in mein Leben zu integrieren, so dass es mich nicht mehr aus dem Unbewussten heraus belastete.
Als die Testimony-Therapie fertig war, haben sie mir einen fähigen Psycho-Therapeuten vermittelt, der die Nachbetreuung übernahm.
Heute bin ich froh, dass ich dieses Experiment mitgemacht habe und es mir danach noch schlechter ging. Denn dadurch bekam ich endlich die Hilfe, die mir wirklich geholfen hat. Natürlich hat es auch danach noch ein wenig gedauert, bevor ich wirklich ein einigermaßen normales Leben führen konnte, doch ich merkte, wie es immer weiter bergauf ging.
Und nur zwei Jahre später war ich dann in der Lage eine Berufsausbildung zu beginnen, die ich auch durchhalten konnte (in diesem Beruf arbeite ich immer noch - früher hatte ich es in den einzelnen Jobs immer nur sehr kurze Zeit ausgehalten).


das konnte ich aber erst lernen, nachdem mich andere Menschen ernst genommen hatten. Vorher hätte ich das nicht gekonnt.

Wirklich schön zu lesen, dass es auch positive Fügungen geben kann.
 
Ich stelle fest, daß Ahorn und Pluto alles viel besser und ruhiger ausdrücken können als ich, danke Leute. :umarmen:
Kann es nicht anders schreiben, weil es mich so wütend macht.

Hab mal eine Therapie gemacht, da hat die Therapeutin gesagt, es ist schon so lange her, ich soll nach vorne schauen. Da hab ich es grad das erste mal ausgesprochen.
Eine andere Therapie kriegen ist aussichtslos (meine war von einem Institut), die Handvoll Therapeuten, die Kassenzulassung haben, setzen einen nicht mal auf die Warteliste, die sind auf Jahre ausgebucht.
Wie es weitergehen soll, keine Ahnung. :(

Wahrscheinlich bin ich deswegen so wütend, weil das alles von einigen so hingestellt wird, als wäre ja alles kein Problem und man bräuchte ja nur sagen, daß man kein Opfer mehr sein will und alles ist wieder gut, und Geld ändert ja gar nichts.

Ich verstehe, dass Du wütend bist. Besonders, wenn Du noch niemanden gefunden hast, der Dir helfen kann und will.
In Vorarlberg kenne ich eine gute Trauma-Therapeutin, aber auch sie rechnet nicht über die Kassen ab.

Wenn ich mir vorstelle, dass ich damals keine Therapie geschenkt bekommen hätte, ich hätte sie mir - in der damaligen Situation! - nicht leisten können.
Woher soll man das Geld haben, wenn man nicht mal sein Leben auf die Reihe bekommt? :confused:
 
Ich stelle fest, daß Ahorn und Pluto alles viel besser und ruhiger ausdrücken können als ich, danke Leute. :umarmen:
Kann es nicht anders schreiben, weil es mich so wütend macht.

Hab mal eine Therapie gemacht, da hat die Therapeutin gesagt, es ist schon so lange her, ich soll nach vorne schauen. Da hab ich es grad das erste mal ausgesprochen.
Eine andere Therapie kriegen ist aussichtslos (meine war von einem Institut), die Handvoll Therapeuten, die Kassenzulassung haben, setzen einen nicht mal auf die Warteliste, die sind auf Jahre ausgebucht.
Wie es weitergehen soll, keine Ahnung. :(

Wahrscheinlich bin ich deswegen so wütend, weil das alles von einigen so hingestellt wird, als wäre ja alles kein Problem und man bräuchte ja nur sagen, daß man kein Opfer mehr sein will und alles ist wieder gut, und Geld ändert ja gar nichts.

wenn du dich da mal nicht täuschst.

Es gab in meinem Leben eine einzige Therapeutin, die ich zufällig fand. Und mit ihr sind dann große Veränderungen in meinem Leben passiert. Bis ich dann mit dem Thema: "meine Tochter und ich" anfing. So nach dem Motto: Alle Töchter haben irgendwie ein Problem mit ihrer Mutter, wurde ich alleine gelassen. bzw. ich habe mich so gefühlt. Von da an habe ich dann selber angefangen Rollenspiele durchzuführen, habe die klientenzentrierte Herzensarbeit regelmäßig angewandt, habe selbst an mir psychokinesiologisch meine Themen gesucht, gefunden und bearbeitet (wie ich es bei der Therapeutin "gelernt" hatte" und dann bin ich auf schamanische Reisen gekommen, die mich wieder einen Schritt weiter in Gesundheit gebracht haben.

Seitdem gibt es immer noch Themen, da fühle ich mich alleine gelassen. Die brauche ich erst gar nicht zu erwähnen, und schon kriege ich sie entweder ausgeredet oder umgeredet. (ist nur Einbildung, oder ich sehe das falsch) Auf sowas habe ich keine Lust.

@Ahorn,

ab und zu darf man auch Glück haben. :)

Viele Grüße Pluto :umarmen:
 
Dieses Glück wünsche ich anderen auch. Und es wäre super, wenn man gar nicht erst das Glück bemühen müsste, um passende Hilfe zu finden.

das ist wahr, lb. Ahorn.

wenn ich bedenke, dass ich ein psychologisch interessierter Mensch bin und mich so weit informiert habe, dann müsste man doch denken, dass dies diese Fachtherapeuten alles wissen müssten, zudem sie noch die vielen Patientengeschichten kennen, zu denen ich keinen Zugriff habe.

Ja, ich wünsche auch jedem, dass er sein Glück erkennt und es wahrnimmt. Dass auf dem Angebot Glück stand, merkt man ja erst hinterher.

Viele Grüße Pluto
 
Dass die Kinder merken: Das ist keinesfalls ok, und ich habe eine Lobby. Damit sie so etwas wie das Stockholm-Syndrom, das ja Ursache für die Gewaltspirale ist, gar nicht erst entwickeln müssen. Und das geschieht ja auch schon verstärkt in Kindergärten und Schulen.

Einem Erwachsenen, der jahrzehntelang verdrängt hat, das Unrechtsbewusstsein noch antrainieren oder antherapieren zu wollen, halte ich für ziemlich unmöglich.
Was ist, wenn ein Kind, dass nicht das Glück hatte, aus dieser Gewaltspirale herauszufinden, ein Verbrecher wird, soll man es dann dafür bestrafen, dass es zum richtigen Zeitpunkt nicht die Chance hatte auf Hilfe?
Vielleicht sollte man Verbrecher gleich erschießen, so würde man Steuern sparen und bräuchte sich über deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft keine Gedanken mehr zu machen, denn verdient haben sie es ja eh nicht...
Wieso? Weil sie einfach nicht das Glück hatten, in einer Umgebung aufzuwachsen, wo sie hätten "normal" werden können...
den rest, was du geschrieben hast, ist Wunschdenken. Es gibt eine klare Gleichung: keine Idee => keine Handlung.
Und nur, weil es noch nicht umgesetzt wurde, muss man sich mit einem System begnügen, dass nachweißlich nicht wirksam ist?

Da widerspreche ich Dir auch nicht. Es gibt diverse Möglichkeiten, wie ehemalige Opfer (re)agieren können. Aber indem man die Täter ungestraft lässt, verlagert sich diese Schieflage noch weiter zu ungunsten der Opfer, weil sie bei solchen Geschehnissen die Schwächeren sind und sich die Schwäche durch Nicht-Beachtung (durch das Umfeld/die Gesellschaft) in eine Ohnmacht verwandelt, wo diese Menschen noch schwieriger herausfinden.
Ich spreche nicht davon, Täter ungestraft zu lassen. Mir geht es darum, dass Strafen, so wie sie im Allg. angewandt werden, diese Schieflage noch verstärken. Würden sie es nicht tun, gäbe es keine Wiederholungstäter.

Ein Mensch kann nur geheilt werden, wenn er dies auch wirklich möchte. Die meisten Täter wollen (nicht mehr!) heraus aus ihrem Sumpf, sondern gelten inzwischen als untherapierbar (ist ja nicht so, dass man nicht versucht hätte, welche zu therapieren).
Was sollte man denn Deiner Meinung nach mit diesen Menschen tun, die weder in der Lage sind noch den Willen haben, ihr Verhalten zu ändern?
Zwangstherapie funktioniert nicht!
Zwangstherapie habe ich auch nirgends erwähnt.
Eine psychologische Beratung kann sicher nützlich sein, doch ist sie nicht das Maß aller Dinge.
Zwang erzeugt nur Gegenzwang, ebenso wie Gewalt und Hass die selben Reaktionen erzeugt. Ein Strafsystem, dass auf Negativität aufgebaut ist, kann nicht Positives zustande bringen.
Es muss ein Umdenken stattfinden, man muss aus deinen gewohnten Denkstrukturen herausfinden, um etwas bewirken zu können.
 
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Was ist, wenn ein Kind, dass nicht das Glück hatte, aus dieser Gewaltspirale herauszufinden, ein Verbrecher wird, soll man es dann dafür bestrafen, dass es zum richtigen Zeitpunkt nicht die Chance hatte auf Hilfe?
Vielleicht sollte man Verbrecher gleich erschießen, so würde man Steuern sparen und bräuchte sich über deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft keine Gedanken mehr zu machen, denn verdient haben sie es ja eh nicht...
Wieso? Weil sie einfach nicht das Glück hatten, in einer Umgebung aufzuwachsen, wo sie hätten "normal" werden können...

Ich versteh langsam nicht mehr worauf du hinauswillst. Wieso jetzt der Einwurf mit dem "Erschießen"? Deine Worte kommen für mich so über, als fändest du die Täter schützenswerter als die Opfer und wolltest an die Gesellschaft oder irgendwen sonst appellieren dass man sich gefälligst eine geeignete Therapieform ausdenken sollte, wo die Täter "menschlich" behandelt und rehabilitiert werden.

Das Argument mit der "schweren Kindheit" quasi als Entschuldigung für unreflektierte Brutalos und Perverse ist doch auch nun wirklich alt. Wo bleibt die Eigenverantwortlichkeit? Es werden nämlich längst nicht alle Menschen die als Kind gewalttätig behandelt wurden, auch nicht diejenigen die es verdrängt haben, als Erwachsene kriminelle oder zumindest grenzwertige Gewalttäter. Manche werden stattdessen selbstunsicher, manche depressiv, manche fangen zu saufen an oder eine andere destruktive Sucht, andere entwickeln sich sogar relativ gesund.

Und genauso kann auch jemand, der als verwöhntes Schnucki aufgewachsen ist, als Erwachsener ein brutaler Narzisst werden.

Und deswegen glaube ich, dass nicht das Milieu "Schuld" ist, jedenfalls nicht in erster Linie, sondern irgendein anderer Faktor, seien es die Gene, ein Hirnschaden oder - da wir ja hier in einem Esoterik-Forum sind - die seelische Reife und wenn das der Fall ist, wird eine Therapie nichts ausrichten, weil dieser Mensch die Vorrichtung "Mitgefühl" und "natürlichen Respekt vor den Grenzen anderer" nicht hat.

Es muss ein Umdenken stattfinden, man muss aus deinen gewohnten Denkstrukturen herausfinden, um etwas bewirken zu können.

Du kannst ja Psychologie studieren (falls noch nicht geschehen) und dein Schaffen dann einem neuen Konzept zur Rehabilitation von kriminellen Gewalttätern widmen. Dann würde ich dir gratulieren, wenn du das schaffen würdest und das meine ich ernst, nicht ironisch. Ich hätte dazu aber keine Lust.
 
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