Frei leben trotz viel Angst wegen Drohungen?

Loop

Dauntless Banana
Registriert
10. Oktober 2008
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41.215
Hallo!



Ich wollte Euch mal fragen, wie man das macht, trotz Angst was aus dem eigenen Leben zu machen.

Bei mir ist es so, daß es in meinem ganzen Leben immer wieder Drohungen und Erpressungen gegeben hat in der Familie, Gewalt.
Die letzten 12 Jahre war es von Seiten meines Bruders, der immer wieder mit Mord und Selbstmord gedroht hat in seinen psychotischen Zuständen. Er hat gesagt, er bringt sich um und die ganze Familie und mich und meinen Hund und die Vögel und ich muß vorher zuschauen, dann bringt er mich um. Er hat immer wieder mit Selbstmord gedroht, wenn ich ihm nicht helfe, Geld gebe, ihn aufnehme, nicht das und das kaufe.
Leere Drohungen waren das keine, er war depressiv und durch Drogen psychotisch, er hat oft randaliert, Gegenstände und Wände zerschlagen, er war auch immer mit einer Gaspistole und einer Axt bewaffnet.
Jetzt geht es ihm aber besser, er nimmt keine Drogen mehr und ist auch in Behandlung. Allerdings hat er voriges Jahr wieder mal seine Wohnung verloren, hab es hier ja schon mal geschrieben.
Depressiv ist er immer noch, wenn er seine Medikamente nicht nimmt.

Ich weiß, daß ich da auf Abstand gehen muß, hab es oft gehört, auf mich schauen soll, tun soll, was mir Spaß macht. Mein eigenes Leben leben.
Ich weiß, daß ich ihm nicht helfen kann, hab es eingesehen.


Das Problem ist, ich bin richtig verrückt vor Angst.
Es war ja nicht nur mein Bruder, es war die ganze Familie.
Ich hab immer Angst, was falsch zu machen, was falsches zu sagen, jemanden zu nerven, ich bin so nervös und unsicher. In meiner Familie war es ja so, daß was falsches schlimme Konsequenzen haben konnte. Bei meinem Bruder hab ich jedes Wort abwägen müssen, ein falsches hätte vielleicht einen Mord oder Selbstmord zur Folge haben können.
Oft genug hab ich was nicht richtig gesagt und es wieder mit viel bitten und beruhigen in Ordnung bringen müssen.
Die anderen in meiner Familie waren nicht so extrem, aber da hat es auch Folgen gehabt wie Tritte oder mich nicht mehr haben wollen.

Ich kann mich nicht mit anderen unterhalten ohne diese Angst. Möchte dieses Jahr ja andere vom Forum hier treffen, das wird eine Katastrophe. :(


Und ich hab auch sonst immer Angst, die hat sich richtig reingefressen bei mir.
Wenn das Telefon läutet hab ich Angst, daß es die Polizei ist, oder sonst wer, der mir sagt, daß mein Bruder oder meine Mutter tot ist, weil er durchgedreht ist, die Angst hab ich seit 12 Jahren und sie geht nicht weg. Angst, wenn es an der Tür klingelt, wenn das Handy läutet, bevor bei uns der neue Aufzug eingebaut worden ist, hat man den gehört in der Wohnung, ich hab jedesmal Angst gehabt, er hält in meinem Stockwerk und es ist mein Bruder oder die Polizei.
Ich hab jahrelang mehrmals am Tag im Teletext nachgeschaut, ob man die Leichen von meinem Bruder oder meiner Mutter gefunden hat, das mach ich glücklicherweise nicht mehr.


Wie geht das weg? Wahrscheinlich gar nicht, wie lebt man dann damit?
Hat jemand hier Tipps?
Viele haben mir gesagt, ich muß meinen Bruder loslassen, ich kann ihm nicht helfen, das weiß ich. Hab es auch selber voriges Jahr endlich eingesehen, lange hat es ja gedauert. :o

Aber wie geh ich mit der Angst um? Die ist älter als 12, die ist so alt wie ich.
Ich bin immer sehr verkrampft und kann mich so gut wie gar nicht entspannen, gibt es Methoden, trotz Angst locker zu werden?
Kann man damit gut leben?

Ich bin auch so müde wegen der vielen Angst.
 
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wenn so ein zustand über jahre geht, hat sich das eingebrannt, da gehts ohne unterstützung nicht,

du warst/bist dermassen einem stress um deine existenz ausgesetzt, wo andere verrückt würden.......

vielleicht hört sich das blöd an, aber vielleicht wäre ein selbstverteidgungskurs etwas für dich......selbstbewußstein für körper + seele

traumatherapie..........
 
wenn du den richtigen therapeuten findest, geht das zumindest in oö, man muss halt warten......und die kasse bezahlts auch zumindest in oö,
 
wenn so ein zustand über jahre geht, hat sich das eingebrannt, da gehts ohne unterstützung nicht,

du warst/bist dermassen einem stress um deine existenz ausgesetzt, wo andere verrückt würden.......

vielleicht hört sich das blöd an, aber vielleicht wäre ein selbstverteidgungskurs etwas für dich......selbstbewußstein für körper + seele

traumatherapie..........



Einen Selbstverteidigungskurs hab ich schon eingeplant dieses Jahr. :)

Verrückt bin ich ja eh ein Stück. :o
 
wenn du den richtigen therapeuten findest, geht das zumindest in oö, man muss halt warten......und die kasse bezahlts auch zumindest in oö,


Hier ist es schwer, bin nicht mal auf eine Warteliste gekommen, gibt nur ganz wenige Therapeuten, die einen Vertrag haben, die sind wohl auf Jahre ausgebucht. :rolleyes:
 
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Hallo, das ist ja heftig was du da beschreibst, mein Mitgefühl.

Ein Patentrezept wie das weggeht kann ich dir leider auch nicht geben, da ich das in dem Ausmaß nicht kenne ... und jeder ist ja auch anders und braucht andere Mittel und Wege.

Aber ein paar Ideen einbringen:
Traust du dir zu, wegzuziehen in eine andere Stadt? Kennst du jemanden in einer anderen Stadt, der/die dir helfen kann dich dort einzugewöhnen, bei dem/der du dich sicher fühlst? Möglichst weit weg von deinem Bruder + rest of family, kompletter Kontaktabbruch und Auskunftssperre beim Einwohnermeldeamt, dann kann er dich nicht ausfindig machen ... ich könnte mir vorstellen diese Gewissheit könnte schon ein wenig helfen. Gleichzeitig hast du dann eine andere Umgebung, hast was Neues zu entdecken und wirst nicht dauernd durch die bekannten Orte an die Schrecken erinnert die du erlebt hast.

Dir sagen: Du bist nicht verantwortlich für ihn, auch nicht falls er sich was antut.

Versuchen, deine berechtigten Ängste wegen deines Bruders nicht auf andere - unschuldige - Menschen zu projizieren. Dich auf positive, konstruktive Menschen in deinem Umfeld konzentrieren.

Entspannungstechniken lernen, z. B. autogenes Training, progressive Muskelentspannung, oder Yoga

Hobbies beginnen, die dich nicht an deinen Bruder oder die Familie erinnern.

evtl. eine Therapie um das alles mal auszusprechen, aufzuarbeiten?

Liebe Grüße
 
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