Wer ist Jesus für Dich?

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LynSantafee:
Hi Maria,

was schlägst du denn vor wie diese Textpassage: Jacob habe ich geliebt, Esau aber gehasst! zu verstehen sei?

Wofür stehen Jacob und Esau an dieser Stelle, und wo in der Bibel gibt es Aufschluss darüber?


danke für die Frage. Es ist natürlich eine sehr provokante Bibelstelle, dessen war ich mir schon bewusst, als ich sie auswählte... Nun kann ich mich nicht beschweren, weil ich mir die Suppe selbst eingebrockt habe. Ich habe ja an anderer Stelle mal geschrieben, dass ich jede Stelle der Bibel mühelos verstehen kann, und nun wird das mal wieder getestet.

Allerdings muss ich für die Erklärung dieser Stelle ziemlich weit ausholen, und ich fang einfach mal an, und du kannst ja jederzeit Stop sagen, wenn es zu "verrenkt" wird in deinen Augen...:

Im Grunde kann man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn es da heisst, dass Gott hasst. Kann doch nicht sein, oder?

Der liebe, liebe Gott soll hassen? Nee, geht gar nich.

Auf der anderen Seite könnte man gewiss sein, dass auch diese Passage der Bibel unverfälschtes Original und inspiriert ist...

Also wie kommt man weiter?

Du hast einen sehr guten Ansatz gewählt... du fragst nämlich nach den Figuren Jakob und Esau. Sie sind in der Tat (so wie alles in der Bibel) Symbole für geistige Realitäten.

Es geht also schon mal nicht um die buchstäbliche Interpretion, dass Gott jemanden auf dem Kieker gehabt hat. Das wäre allerdings selbst wenn es so wäre für uns heute relativ uninteressant. Ich heisse ja nicht Esau, und überhaupt gehts hier um zwei Männer und ich bin ne Frau, und damit bin ich doch schon ganz fein aus dem Schneider, oder?

Jakob und Esau sind wie alle Personen in der Bibel psychologische Figuren. Oder man könnte auch Bewußseinszustände sagen.

Und deshalb gehen sie jeden an.

Für ein tieferes Verständnis dieser Stelle ist man leider auf die Kenntnis der hebräischen Bedeutungen dieser beiden Namen angewiesen.

Jakob leitet sich von "jakov" ab, das bedeutet "er füge hinzu".
Esau leitet sich von "assa" ab, das bedeutet "machen", und Esau ist die Verbform für "ich habe fertig" (wenn man es mal ein bißchen witzig formuliert.

Der "gemachte Mann", der Bewußtseinszustand des "ich habe mich fertig entwickelt", "ich habe ausgelernt", "ich weiß alles und zwar besser als alle anderen", "ich hab mein Leben schon genau geplant bis zu meiner Beerdigung", "ich bin schon erleuchtet und du man nicht, du knabberst noch an deinen Projektionen herum"...

...dieser Bewußtseinszustand ist etwas, was den "Hass" Gottes auf sich zieht.
Vielleicht kann man das schon ein wenig an dieser Stelle erahnen, warum das so ist, ich meine, solche Besserwisser und absoluten Überflieger hat man ja eh zum Fressen gerne, und kann vielleicht schon etwas ahnen....

Natürlich sollte man nicht nur fragen, was Jakob und was Esau ist an dieser Stelle, sondern zum Verständnis sollte vielleicht auch eine Idee kommen, was eigentlich "hassen" ist und was "lieben" ist, und am besten noch, was "Gott" ist...

Mit menschlichem Hass und menschlicher Liebe können wir noch etwas anfangen, aber mit göttlichem "Hass" und göttlicher "Liebe"?

Aber ich greife vor.

Systematisch betrachtet ist nun erstmal Jakob dran, als Bewußtseinszustand.
"Er füge hinzu"... diese Haltung liebt Gott. Es bedeutet nämlich, dass man das, was da ist, bereits als positiv betrachtet, denn sonst würde man ja kaum nach "mehr" verlangen... - in der Haltung des "Jakob" steckt also eine Dankbarkeit für das, was da ist und eine Sehnsucht nach mehr.

Und von wem erwartet Jakob dieses "mehr"? Von Gott!

Und das ist etwas, was Gott liebt. Gott möchte uns alles schenken, aber wir müssen uns danach ausstrecken. Esau möchte alles selber machen, ich habs selbst fertiggemacht, hab alles hingekriegt, ICH bin der Größte. Jakob hingegen weiss, dass er nicht der Größte ist, sondern der Geringste...

Jetzt geht es eine Stufe tiefer:

Jakob ist der Zweitgeborene, ein Bild der Wiedergeburt im Geiste...
Esau ist der Erstgeborene, ein Bild des natürlichen Menschen...

Der natürliche Mensch ist der Mensch, der in dieser Welt des Falles sein Ego hat und keine lebendige Beziehung zu dem lebendigen Gott. Er hat sein Bewußtsein regelrecht von Gott abgeschottet. Er will nicht wirklich mit Gott etwas zu tun haben.

Esau möchte in dieser wunderbaren Geschichte von dem Erstgeburtsrecht "etwas von dem Roten da". Für ein billiges Linsengericht verkauft Esau seine Erstgeburtsrechte.

Esau mag Gott nicht. Was soll man mit sowas? Das ist nur was für Schwächlinge. Selbst ist der Mann und selbst ist die Frau!!!

Aufgrund geistiger Gesetze kommt aber diese Lebenshaltung auf Esau zurück. Esau schreit ins LEBEN, in die MATRIX, ein "ich mag dich nicht, lass mich in Ruh" hinein... und die Antwort kommt: "ich dich auch nicht..."

Nicht dass Gott wirklich einen Menschen nicht mögen würde... doch das ist das, was an Wirkung erzeugt wird. Esau begreift nicht, dass sein eigener Selbsthass es ist, der seine eigene Matrix auf Hass programmiert und ihm so das Leben mit Hass begegnet.

Wenn Gott Vorurteile hätte und Esau wirklich hassen würde, würde er ihm wohl kaum ein Erbteil zusagen... und das tut er. Gott verheißt Esau (also diesem Bewußtseinszustand) das Gebirge Seir. Was das nun wieder ist, beantworte ich gerne später, es führt hier etwas zu weit.

Ja, und Jakob? Der wird einfach so geliebt weil er so ein toller Kerl ist?
Nee, so einfach ist es nicht.
Jakob ist eigentlich ein sehr sehr "menschlicher" Mensch. Er hat kein großes Vertrauen in Gott. Er weiss sehr genau, dass er zwar eine Beziehung zu diesem Großen Unbekannten hat, aber nicht so recht, wie er damit umgehen soll. Ganz pragmatisch schließt er einen sehr sonderbaren Bund nach dem Motto: "Wenn du mich segnest und mich immer behütest und für mich sorgst und mich bewahrst und immer für mich da bist, dann sollst du mein Gott sein."

Das ist so unglaublich typisch für den Menschen.
Die Bibel zeichnet keine Supermänner.
Wir müssen auch keine Supermänner und Superfrauen sein, um von Gott geliebt zu werden.
Nein, gerade seine Schwächen machen Jakob so liebenswert. Er möchte ja... er sehnt sich nach Gott... und was verlangt Gott denn sonst noch?

Gar nichts! Mit all meinen Schwächen bin ich von Gott geliebt und angenommen, ich brauche mich nur ihm hinzugeben. Er reicht mir stets aus Neue die Hand, geduldig, neugierig, aufgeregt, ob ich sie wohl heute, jetzt, ergreifen werde...

"Gib mir, mein Sohn, dein HERZ!!!" - so steht es geschrieben.

Gibt es da nicht irgendwo in dir, im Innern, diese Sehnsucht, dieses leise Glimmen wenigstens, wenn auch kein starker Feuersturm an heißer Liebe, doch wenigstens so einen Funken Verlangen nach dem absolut Unbekannten, eine Sehnsucht nach dem LEBENDIGEN, nach dem Unmöglichen???

Jakob sehnt sich nach GOTT, dem lebendigen Gott. Keinem Götzen eigener Machart, er möchte wirklich eine Beziehung zu diesem, was gar nicht fassbar ist.

Jakob ist der Listenreiche, wörtlich übersetzt heisst sein Name auch "Fersenhalter", so etwas wie "Beinstellen" im Fussball.

Esau möchte alles fertig haben. Endlich Ruhe vor dem Leben. *lach*

In der griechischen Mythologie ist das Pendant zu Jakob der listenreiche Odysseus.

Jakob ist dieser Schrei nach Leben, nach mehr, und das mit allen meinen Fehlern, trotz allem, trotz allem Leid, trotz aller Enttäuschungen und Verletzungen, ich möchte mehr... ich erwarte es von DIR, Gott.

Und was gibt es Größeres als dass Gott selbst durch seinen Geist in mir wohnen möchte?
Es ist keine Fernbeziehung, keine Wochenendbeziehung, kein Sonntagmorgenkaffeeklatschküßchen mit Gott, sondern eine Beziehung die näher ist als Hände und Füße, eine Herzensbeziehung.

nun ist das schon so viel geworden, und dabei habe ich gerade erst begonnen, von Jakob und Esau zu erzählen...
Das ist wie diese Brotvermehrung... hoffentlich hast du wenigstens ein bißchen deinen Hunger stillen können.
 
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Vitella: nun, wenn dem so wäre hättest du ja auch die Übersetzungsfehler gesehen und müsstest die Bibel nicht wörtlich nehmen und wüsstest wo was verfälscht wurde, aber so wie Du das jetzt dargelegt hast weisst Du nichts über die Übersetzungsfehler die, wenn man sie kennt aus dem Bibelinhalt eine völlig andere Geschichte machen und da ist kein hassender Gott mehr drin....

ja, dann erzähl mal... bitte Butter bei die Fische...
kannst du hebräisch?
dann übersetz doch mal Maleachi 1,2-3 (die Stelle mit dem gehassten Esau) wie du übersetzen würdest...
und dann schaun wir mal gemeinsam.... - so aber fürchte ich, dass deine Worte nur leere Behauptungen sind, wie ich es schon so oft erlebt habe.

Übersetzungsfehler und Verfälschung rufen meistens nur diejenigen, die kein hebräisch und kein griechisch können, die anderen wissen, dass da Fachleute am Werk sind.

Was nicht heisst, dass es bestimmte Stellen gibt, die ich selber auch anders übersetzen würde, aber jede dieser Übersetzungen hat auch wieder ihren Sinn.
 
Das ist wie diese Brotvermehrung... hoffentlich hast du wenigstens ein bißchen deinen Hunger stillen können.

JAAA Maria, bitte mehr, und gerne auch von dem Berg usw....

Für DIESE Art von Diskussionskultur bin ich sehr dankbar und freue mich total darüber. Ist sehr viel lebendiger als blosse Zitate :umarmen:

Ich habe für mich noch nicht ausformuliert, was bzw. wie ich zb. Jacob und Esau (noch) sehe, komme aber zu ähnlichen Ergebnissen wie du. Würde es auch gerne ausführen, und hoffe und bete, dass Gott mich denn lässt :D

:danke:, ganz lieb, auch die Zeit die du dir nimmst und die Arbeit, die du dir machst, Lyn! :umarmen:

Und deins jetzt noch mal les, weils so schön war, *g
 
Nicandra ja ist ja nett zu wissen was die Christen (alle?) gemacht oder nicht gemacht haben

aber die Frage war - wo sind deine Informationen über Jesus den Christus her? Aus welchen Schriften vor 325?

LGInti

Thomas Evangelium ist eins davon - die abgewerteten Apokryphen

sind inhaltswarer als das was wir glauben sollen ;)
 
hey liebe Maria,

freu mich, daß du wieder da bist und aus der Schatzkiste erzählst. :umarmen:

Aber nicht jeder kann *perfekt* hebräisch, griechisch, aramäisch...von der Ebene der Zahlen ganz zu schweigen...ich auch nicht...hab nur ein leises Spüren für die Worte.

Und ohne den, der auch dir Lehrer war, würde ich wohl heute noch nur Bahnhof verstehen (wobei ich seit meiner Kindheit das Gefühl hatte, es gibt einen Schlüssel für diese so seltsam klingenden Bücher namens AT und NT und vielleicht ist dieses Suchen oder Sehnen tatsächlich notwendig, um........).

Das, was du woher auch immer weißt, erfährst, erlebst über den Pfad ins Wort, die Sprache, finde ich immer wieder sehr inspirierend, andere kennen halt nur lange überlieferte und fest eingetrichterte Vorurteile....

Du bist irgendwie ein bisserl *streng* geworden....finde ich...

wenn du beginnst aus dem Wort zu erzählen....dann fließt es wieder :)

danke für deine Erläuterungen zu Jacob und Esau und für alles andere.

:zauberer1
 
CHRISTUS ist höchstes Bewusstsein, dass in Jesus personifiziert zum Ausdruck kam.

Ein Teil des EINEN, GOTTVATERMUTTER, der KOSMISCHE MENSCH. CHRISTUS/CHRISTA.

In diesem Sinne ältester Bruder, älteste Schwester von uns Menschen.

Das Ergebnis der Verschmelzung des weiblichen und männlichen Teil GOTTES, die Schöpfung des KOSMISCHEN MENSCHEN, LIEBE.

Jesus CHRISTUS hat so ein Muster für die Menschen geschaffen. Das ist der PLAN GOTTES.

Es ist Aufgabe, Weg und Ziel der Menschen, so zu werden wie ER/SIE (CHRISTUS/CHRISTA).

Lieben Gruss
Paulus
 
CHRISTUS ist höchstes Bewusstsein, dass in Jesus personifiziert zum Ausdruck kam.

Ein Teil des EINEN, GOTTVATERMUTTER, der KOSMISCHE MENSCH. CHRISTUS/CHRISTA.

In diesem Sinne ältester Bruder, älteste Schwester von uns Menschen.

Das Ergebnis der Verschmelzung des weiblichen und männlichen Teil GOTTES, die Schöpfung des KOSMISCHEN MENSCHEN, LIEBE.

Jesus CHRISTUS hat so ein Muster für die Menschen geschaffen. Das ist der PLAN GOTTES.

Es ist Aufgabe, Weg und Ziel der Menschen, so zu werden wie ER/SIE (CHRISTUS/CHRISTA).

Lieben Gruss
Paulus

Es tut mir leid Paulus,

wenn ich deine Texte lese, wo immer wieder GOTT, LIEBE, LICHT und HERZ sich in Großbuchstaben aneinanderreihen, die klingen (für mich) wie eine Muster-Gebrauchsanweisung für eine Maschine.

Das HERZ, von dem du so häufig sprichst, klingt (für mich) nicht daraus.
 
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