Klar, wie könnte es anders sein - Jesus wendet sich nur an seine Lieblingsjünger.
Ich fürchte nur, dass sich auf diese Weise die Welt nicht zum Guten wenden kann.
Warum ist wohl Jesus umhergezogen, um seine Botschaft vom Himmelreich zu verkünden?
So wäre es für ihn klüger und sinnvoller gewesen, damit im Kreis seiner Jünger zu bleiben.
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Servus
@Merlin!
Ich glaube nicht, dass eine interne religiöse Zwistigkeit der Anlass für eine bald darauf erfolgte Kreuzigung durch die römische Herrschaft damals gewesen ist,
so wie es in Deinem Text angedeutet wird.
Dabei handelt es sich eher um eine Bagatellisierung von einem weltlichen Konflikt, der an und für sich weit größere Ausmaße hatte.
Viel mehr Bedeutung für ein konkretes Einschreiten der Römer dürfte viel eher die als „Bergpredigt“ dargestellte Episode gehabt haben. Wenn man davon ausgeht, sie hat in der Gegend von Garizim (Segensberg) und Ebal (Fluchberg) stattgefunden. Diese Gegend befinden sich bei Sichem. Oder dem späteren römischen Flavia Neapolis, von Titus ab 72 n. Chr. gegründet, ebendort.
Dabei ist es dokumentarisch auffällig, die Gegensätzlichkeit von Garizim und Ebal wird im Lukasevangelium neutralisiert, indem ganz einfach von einer Bergpredigt zu einer Feldpredigt übergegangen worden ist, und der Standort des Vortrages somit in der Talsohle der Stadt Sichem gewesen sein soll …
(Bergpredigt, Mt 5ff; Feldpredigt, Lk 6,17ff)
Auf welchen dieser zwei Hügel die Seligsprechungen von Jesus auch verortet werden, so oder so galten diese Aktivitäten im Sinne einer Vereinigung aller Stämme der jüdischen Bevölkerung als eine Wiederaufnahme von Interessen die von Moses einst inszeniert und danach von Josua verwirklicht wurden.
Garizim galt demnach als Standort für den Stamm Juda. Im Laufe der Zeit wurde der Garizim jedoch der heilige Berg von Samarien.
Darum fragten die Pharisäer auch Jesus: „Bist Du ein Samariter?“ Hier liegt der Hase im Pfeffer!
Da spielt es auch keine Rolle mehr, ob Jeus davor jüdisch abgestochen wurde, und erst danach eine römische Zurschaustellung auf dem Kreuze erfolgte.
Im Prinzip war es der römisch gewollte Weg.
Die berühmten zwei symbolischen Schwerter sind sozusagen "der rauchende Colt".
An zwei Fronten (jüdisch, römisch) gleichzeitig zu agieren, das wird schon immer für sehr schwierig eingestuft.
Egal ob gerade ein Tiberius das Zeitliche gesegnet hatte, oder auch nicht.
Gleichgültig ob eine Tat auf der Treppe eines Tempels geschieht, oder auch nicht.
Wie auch immer, in so einer Situation einer einstigen römischen Leichenschändung auf einem Kreuz – die angeblich von 4 römischen Soldaten durchgeführt worden sein soll und 3 Delinquenten zum Gegenstand gehabt hätte – hier die Kurve vom Weltlichen ins Religiöse zu bewältigen, das ist für mich schon eine sehr respektable aufopfernde Situationsbewältigung.
Ich habe es schon erwähnt, leider gab es damals keine Unis im heutigen Sinn.
Diese Problematik kommt noch dazu.
Denn wer weiß, der muss nicht glauben.
Gute Nacht, Christentum.
… und ein
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