Ein Anfang, immerhin. Trotzdem hast du auf meine Fragen noch nicht geantwortet. Oder soll ich vielleicht in 20 Jahren nochmal anfragen. Ich bin noch sehr jung und möchte mich gerne weiter entwickeln und das mit jedem von euch.
Huch, dann träte ja ein Zurückgebliebenes in eine neue Zeit hinein?! Das darf ja nicht sein, bitte stelle die Frage nochmal.
Okay, das erinnert mich aber auch an das, was ich als eine von einigen "Erleuchtungen" verstehe: sei biegsam wie das Schilfrohr im Wind. Oder auch nur Lektionen.
Ich weiß nicht, wie biegsam ein Schilfrohr ist, aber ich kann mir jedenfalls eine
bloße Biegsamkeit nicht als genügend, nicht als ein Richtiges denken, denn das Leben lehrt ja auch, dass weniger biegsam oder nicht biegsam sich als richtig erweisen kann; manchmal muss man eben starr sein statt biegsam. Damit aber kommen wir auf das Prinzip zurück, wo ein Zurückgebliebenes auf ein Weiterentwickeltes stößt. Das Zurückgebliebene ist erstarrt in eine neue Zeit getreten, während das Neue sich genügend biegsam weiterentwickelt hat.
Dazu findet sich je ein gutes praktisch beobachtbares Beispiel, wo du das Innere Kind ansprichst. Ich nehme dazu aber nur das Thema Kind auf, verwende es in der von mir angesprochenen Thematik des Konflikts zwischen Zurück- und Weiterentwickeltem:
Ich sehe diese Begrifflichkeit im Zusammenhang mit der "Inneres Kind-Arbeit".
Das Kind ist das Junge, noch Unentwickelte gegenüber dem sich Weiterentwickelten des Erwachsenen. Normalerweise entwickelt sich das Kind im Laufe der Zeit hin zum Erwachsenen; doch gibt es eine Hemmung, einen Stau, so kann das Kind eines Tages zwar das Alter eines Erwachsenen haben, doch sein Geist und/oder sein Körper kann zurückgeblieben sein. Nur würden wir solch ein Kind und auch seine Krankheit nicht als böse, aber wir würden die Krankheit durchaus als ein Übel bezeichnen.
Dies ist ein Thema des Polarischen, das zwei Weltströmungen anspricht. Rudolf Steiner erläutert dazu in „Das Matthäus-Evangelium“ es an dem Beispiel des Wolfs im Vergleich zum Hund: Der Wolf sei ein Zurückgebliebenes, das seine alte Wesensgestalt noch erhalten hätte, und der Hund wäre ein aus dem Wolf gezähmtes Wesen: "Dann kannst du aus dem Wolf einen zahmen Hund bilden, der dir dient." Und nun werden in den beiden Wesen zwei Grundprinzipien als zwei Weltströmungen für ein Zurückgebliebenes und ein Weiterentwickeltes gesehen: "Da hast du den Wolf und Hund zwei Wesen, die gleichsam zwei Weltströmungen charakterisieren." (je S.33)
Diese beiden Weltströmungen werden laut Anthroposophie durch Hermes/Thot und Moses als ihre Träger charakterisiert, was uns immer näher zu Jesus von Nazareth führt.
...jeder Mensch, jede Form muss integriert werden.
Steiner meint ja, der Wolf hätte seine Wesensgestalt nicht geändert, während jede Form eines Menschen integriert werden solle. Das Beispiel mit dem zurückgebliebenen Kind ist ja eines, wobei es als ein Zurückgebliebenes integriert werden soll.
Liebe den Sünder, aber nicht die Sünde.
Auch hier ist es ähnlich, wobei nicht dem zurückgebliebenen Kind ein Vorwurf gemacht wird, aber seine Krankheit als ein Übel bezeichnet werden kann.