Weiblichkeit

  • Ersteller Ersteller Tagmond
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Als Pendant zum Stärke-Thread: was ist weiblich?

In meiner Schulzeit dachte ich, dass Mädchen weiblich sind, die lange Haare tragen, ihre eigene Meinung vertreten, Wert auf Natürlichkeit legen und sich nicht ängstigen vor Gewitter und Motorenöl.
Heute setze ich noch eins hinzu: weiblich ist, wenn frau unabhängig bleibt, sich aber auch verletzlich zeigen will, z.B. dann, wenn sie einem Mann vermittelt, dass sie seinen Schutz annimmt, ohne ihn zu brauchen.
Und ihn im Gegenzug so sein lässt wie er sein möchte.

Unverfälschte Weiblichkeit ist stark!

Was denkt Ihr?

Unverfälschte Weiblichkeit ist ungeheuer stark, genauso wie echte Männlichkeit.

Was mich an deiner Definition etwas stört ... was Du aufzählst sind Oberflächlichkeiten, die mit Weiblichkeit nur marginal zu tun haben. Will man die Weiblichkeit betrachten, dann muss man zuallererst einmal definieren, auf welcher Ebene man sie betrachten will. Wobei die primäre Ebene die sexuell-erotische Ebene ist, die der Erhaltung der Art dient und das Grundelement der menschlichen Existenz ist.

Mal im Detail gesehen:
  • Ja, lange Haare signalsieren Weiblichkeit (möglicher Grund ist hier der sexuelle Aspekt, aus Zeiten als Frauen noch eher wahllos von hinten besprungen wurden ... als (mehr oder weniger) eindeutiges Kennzeichen für Weibchen). Wer hat noch nie einen Mann mit gepflegten langen Haaren von hinten als weiblich identifiziert?
  • Das vertreten der eigenen Meinung hat nichts mit Männlichkeit oder Weiblichkeit zu tun sondern ist einfach menschlich.
  • Wert auf Natürlichkeit bezieht sich eher auf partnerschaftliche Beziehungen, weil es Vertrauen schafft.
  • Sich vor Gewitter ängstigen ist menschlich.
  • Sich vor Motorenöl (Schmutz) zu ängstigen ist eine alte Anlage der Frau und könnte mit Hygiene (Geburt, Kinderaufzucht) zu tun haben. An sich hat es aber auch einen sehr sexuellen Anteil (wer findet eine schmutzige Frau schon erotisch?).
  • Und ihn im Gegenzug so sein lässt wie er sein möchte ist eher eine gesellschaftliche Funktion.Wobei auch diese einen sexuellen Anteil hat.

Wir haben hier also in deiner Definition eine wilde Mischung unterschiedlicher Ebenen. Sehr viel in unserem Leben hat natürlich mit Sexualität (Arterhaltung) zu tun (wissen wir schon seit Freud, auch wenn er's aus einer Zeit heraus etwas übertrieben hat).

Auf der anderen Seite steht die gesellschaftliche Definition der unterschiedlichen Rollen. Heute haben wir leider ein für Frauen sehr abwertendes gesellschaftliches Bild der Weiblichkeit ("Frauen müssen sein wie ein Mann, sonst sind sie nichts wert"). Letzendlich die gleiche Abwertung wie seit Jahrhunderten "Frauen dürfen nicht so sein wie ein Mann" ... wobei das eher reele Hintergründe hat, während die heutige Form eher ideologisch und aus gesellschaftlichen Notwendigkeiten geprägt ist.
 
Neurotisch ist zweigeschlechtlich.

Die Definition der männlichen/weiblichen Eigenschaften basiert darauf, in welchem Geschlecht diese Eigenschaft vorherrschend ist. Sie ist aber nicht auf das jeweilige Geschlecht beschränkt. Ganz klar sieht man das bei männlichen Homosexuellen, wo das "Weibchen" genau die gleichen weiblichen Eigenschaften hat/entwickelt wie eine Frau.
 
was Du aufzählst sind Oberflächlichkeiten
Es sind Oberflächlichkeiten, die nach meinem Verständnis das wahre Wesen einer Frau abbilden können.
Liegt daran, dass ich selbst eine bin. Und wohl schneller als ein Mann das Darunter erkennen kann.

Ein Mann mit breitem Kreuz, aber langen Haaren würde ich niemals als weiblich bezeichnen.
"Jungs prügeln sich, Mädchen spielen mit Puppen" - damals war es stark, wenn sie neben ihrer Weiblichkeit auch ihre eigene Meinung ausbildeten. Das steigert das Selbstbewusstsein.
Natürlichkeit betrachte ich vollkommen losgelöst von Partnerschaft und finde sie mit den wichtigsten Aspekt, wenn es um die eigene Wahrnehmung und Authentizität geht.
Kindern kann man auch vermitteln, dass Gewitter Zeichen von Kraft sind.
Dreck muss man nicht fürchten, im Gegenteil, manchmal wird er notwendig, um die eigenen Grenzen zu definieren. (Heute gibt es Sagrotan sogar schon als Handseife................................) Zudem erinnert das Unsaubere im Leben an die Urinstinkte in uns allen, zeigt sich schon im Humor und im Umgang mit Konflikten.
 
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Zur Überprüfung geschlossen, es ist nicht erkennbar, was typisch weiblich ist, weil wir heute eine Zeit haben, wo alles verschwimmt in einem Ozean aus Verwirrung.
 
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