M
Mipa
Guest
Exakt!Aber ernsthaft: Bei spirituellen Lehren gehts ja seeeehr oft eher darum, ein bestimmtes Bedürfnis nicht mehr zu haben bzw. das man nicht mehr "braucht". Heißt nicht, dass man sich nicht darüber freuen soll wenn sich irgendwelche Wünsche erfüllen, aber letztlich gehts ja oft eher um Wunschlosigkeit. Und ich will eben beides... Millionär werden, die Kohle aber im Zweifel nicht brauchen und so.
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Mmh...ich glaube, man kann durchaus wünsche haben, aber ihre erfüllung sollte nicht im brauchen(müssen) liegen, ist glaube ich in etwa das, was du schreibst...
Es ist für mich ein unterschied, ob ich etwas will, weil ich es brauche oder ob ich etwas will, weil ich es liebe. Ich habe einen wunsch, den ich im grunde nicht brauche, eigentlich nicht mal brauchen kann, aber ich liebe ihn. Inzwischen jedoch, bin manchmal nicht mal mehr richtig sicher, ob ich ihn überhaupt noch liebe, wenn er sich erfüllen sollte....das verunsichert mich, weil es an meinem antrieb nagt.
Ja, Du hast Recht. Wenn ich von Kette schreibe, hört sich das so an, als ob alles kongruent hintereinander abläuft was sicherlich nicht so ist. Und das Denken kann ja sowieso sehr in Konflikt mit den Überzeugungen sein die sich durch Handlung, teilweise auch durch Kommunikation, offenbaren. Ich denke aber, dass Handlung schon vor allem eine Art letztes Resultat tieferer innerer Vorgänge ist... ein "Offenbaren" innerer Vorgänge, daher auch so aufschlussreich.

Das, was es so schwer macht: Der Verstand kann teilweise ratlos danebenstehen, manchmal auch erst hinterher mitbekommen wie man gehandelt oder kommuniziert hat, er kann zustimmen oder auch ablehnen (z.B.: "Wow... da hab ich aber schnell reagiert. Hätte nen Unfall geben können" oder auch "scheiße.. warum hab ich das jetzt gesagt und xyz so fies beleidigt?"), er kann aber auch vorher vermeintlich analysieren und sich sozusagen dazwischenschalten. Aber vom Prinzip her ist das m.A.n. gar nicht wirklich anders, es ist einfach nur bewusster. Denn auch Analyse kann sozusagen "aus den Tiefen" entstehen, ist oft eher mit Reflektion vergleichbar, teilweise aber auch mit Kontrolle... das man etwas eben nicht unmittelbar ausdrückt, nicht sofort etwas sagt oder auf irgendeine Weise handelt.
Handlung, wie du sie hier beschreibst, ist sehr unmittelbar, sehr echt und hat ja auch was instinkives, wenn du das in hinsicht zur umfallverhütung ansiehst.
Denk Dir z.B. einen jungen Mann... mit 16 war er vielleicht ein Sprücheklopfer und manchmal hatte er dann den Beifall auf seiner Seite, manchmal ging es vielleicht auch zu weit und war beleidigend oder brachte gewisse Nachteile. Sein Ausdruck war aber sehr unmittelbar... sofortige Umsetzung sogar. Aber die erste Frage ist: Was wurde da umgesetzt? Könnte z.B. auch Eitelkeit sein. Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen.
Ja, hier kommts ja. Das stimmt. Ist ihm aber vermutlich nicht so bewusst, oder? Sein inneres empfindet allenfalls defizite, die es durch diese unmittelbaren handlungen/äusserungen ausdrückt.
10 Jahre später kann sich das geändert haben und der junge Mann überlegt erst mal kurz bevor er nen Kommentar abgibt oder etwas tut. Warum? 1.Eine Möglichkeit wäre: Er hat nicht mehr nötig zu allem sofort etwas zu sagen oder unmittelbar etwas "tun zu müssen", sich in den Mittelpunkt zu stellen. 2.Oder: Vielleicht unterdrückt er Unmittelbarkeit auch, weil das vorteilhafter ist. Er macht sagt und tut weniger das zu Nachteilen führen kann.
1. Allenfalls hat er dieses gefühl des defizits nicht mehr, es hat sich ausgewachsen oder was auch immer.
2. Er hat gelernt, dass seine spontane art zu nachteilen führt. Er hat allerdings nur gerade das gelernt und passt sich an.
Bin aber keine psychologin.
Der Punkt ist aber: Während nicht handeln/kommunizieren weil man es "nicht nötig hat", tatsächlich keine Handlung ist,
Warum nicht? Auch was 'nicht nötig' ist, kann sich doch durch ein tun oder nicht tun ausdrücken?
wäre das kurze reflektieren und dann dagegen entscheiden durchaus auch eine Handlung die "aus den Tiefen" kommt, auf tieferen Überzeugungen basiert. Im Grunde gehts dann dabei um Kontrolle. Erkennbar ist der Unterschied aber von außen nicht unbedingt und letzteres könnte vom Verhalten her bewusster sein, obwohl es eben nicht unmittelbar ist. Einige würden vielleicht sogar sagen: Weniger aufrichtig.
Ja. Es kann natürlich unbewusst sein. Kontrolle ist ein gutes stichwort. Was genau kontrollieren? Einen anteil in einem, der ohne diese kontrolle denn was genau tut?
Insofern kann man da sowieso kaum etwas vom anderen trennen und auch selten genau bestimmen (höchstens bei sich selbst), was genau veranlasst das man handelt oder nicht handelt, ob man etwas sagt oder nicht sagt usw.
Ja.
Übrigens ist da das Forum goldwert um den Unterschied zu bemerken. Manches interessiert einen einfach nicht. Man klickt gelangweilt auf irgendwelche Threads und Posts und da gibts nix (in einem selbst) das darauf reagiert. Manchmal ist es aber sogar umgekehrt... und würde man sofort das posten was man unmittelbar denkt... könnte das Krieg geben. Ich kenne es sogar, dass die erste innere Reaktion einfach nicht reflektiert genug ist, andere Perspektiven unterschlägt die ich nach wenigen Sekunden nachdenken durchaus nachvollziehbar finden kann.
Das geht mir auch so. Es ist manchmal so, dass ich etwas schreibe, um den gedanken/impuls mal aufzugreifen, auszuformulieren, denn aus irgend einem grund ist er aufgetaucht. Ich speicher das dann ab und nehme mir vor, es später zu posten. Vieles erledigt sich aber dann während des 'wartens' und ich lösche es, ohne es zu posten. Ich weiss nicht mal, ob es ein reflektieren ist. Es ist vermutlich das, was du auch schreibst: Man kann dann andere standpunkte einnehmen oder irgendwie alle gleichzeitig und es wird unnötig, dann etwas dazu zu sagen.
Dann wäre das "unterdrücken" der ersten Reaktion das Resultat eines bewussteren Verhaltens. Oder man reagiert auf etwas nur deshalb nicht weil man die Konsequenzen nicht will.... im Sinne von "Das wird nur wieder ne endlos-Debatte für die ich keine Lust und Zeit habe" oder was auch immer.
Ich mache das nicht oft und bei mir ist es weniger die befürchtung, dass etwas in einem 'krieg' ausarten könnte. Es sind eher dinge, die ich erst nicht verstehe und deshalb intervenieren will oder was auch immer.
Das bewusst zu beobachten kann sehr interessant sein. Das Forum kann da wie nen Psycho-Labor sein.![]()
Das ist es in der tat
Ja... und, was ich oben sagte: Interessant ist da auch das Nicht-Handeln, oder auch "Nicht-Kommunizieren". Die Lücken können sehr aufschlussreich sein, bei sich selbst und bei anderen. Die zu erkennen ist aber nicht leicht.... deutlich schwerer als klare Handlung zu erkennen.
Irgendwie ist doch alles handlung. Die 'lücken' sind auch handlung, aber offensichtlich ist man in dem moment daran interessiert, sie als 'lücke' erscheinen zu lassen oder sich einfach zu enthalten - warum auch immer.
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