Was ist Gott?

Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entblößten Haupt des Feindes.
Gott (Bibel) 5.Mose 32:42
Mit dieser Aussage will der Propagandist des alten Testamentes Furcht und Schrecken vor Gott eintrichtern. Der Propagandist tut so, als würde Gott so sprechen, es ist lediglich seine Komposition, um seine Wut gegen den Viel-Götterglauben zu formulieren.
Es wird ein düsteres Bild entworfen, wie Gott ist, nicht was er eigentlich ist.
 
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Es wird ein düsteres Bild entworfen, wie Gott ist, nicht was er eigentlich ist.

So sehe ich das auch.:)
Schön, dass du den thread in den allgemeinen diskussionen eröffnet hast, reinwiel! Im religionsforum wird er bereits in ein schema gepresst und somit - abgetrennt.

Ich gebe es zu: Ich bin weder eine bibel-noch eine religionsfreundin, aber mir liegt viel an der liebe. Für mich ist "Gott" liebe und ich will ihn/sie/es in kein schema, keine religion, keine kirche, keinen bibelvers oder dogma pressen. Wenn es diesen göttlichen funken gibt, dann ist er überall und in allem, weil letztlich alles eins ist.
Ich kann ihn in der kirche suchen - und dort finden, wenn ich möchte. Ich kann ihn in den kindern, in der schule, im büro, in einem streit, auf dem spaziergang im wald oder in einem sterbenden freund finden.
Er ist überall da, wo ich mich gerade aufhalte.
Er ist überall dort, wo du dich gerade aufhältst.

Was er ist? Liebe. Ein teil von mir, wie ich, ein teil von ihm.
Wo er ist? Ueberall - also auch in mir.
:)
 
Mit dieser Aussage will der Propagandist des alten Testamentes Furcht und Schrecken vor Gott eintrichtern. Der Propagandist tut so, als würde Gott so sprechen, es ist lediglich seine Komposition, um seine Wut gegen den Viel-Götterglauben zu formulieren.

Den menschen angst einzujagen, funktioniert bis zum heutigen tag bestens. Alle erzittern im hinblick auf eine verdammnis oder einen rachsüchtigen oder strafenden "Gott". Angst macht manipulierbar und gibt einem die trügerische hoffnung, dass einem als "opfer" dann eben gnade zuteil werde. Wenn wir aber selbst verantwortlich werden, Gott ein guter freund wird, der rät, aber nicht befiehlt oder straft, der unterstützt, aber nicht rettet, der liebt, aber nicht einengt, dann müssen wir selber die zügel in der hand halten - und behalten.
Das ist nicht immer bequem - aber es ist liebe.:)
 
Für mich ist das, was mit dem Wort "Gott" benannt wird in unserem Kulturkreis, das, was immer schon da war, immer da ist, und immer da sein wird. Ohne Anfang, ohne Ende, ewig. ( Vor allem: ohne Anfang, das ist wichtig... das habe ich erst bei Buddha bewußt erfaßt, es könnte sein, daß etwas Ewiges eben auch keinen Anfang hat, nicht nur kein Ende...)

Ist es das Dao, das nicht genannt werden kann? (Denn das Dao, das genannt werden kann, ist nicht das eigentliche Dao, sagt der Weise Alte...)

Gruß
Kinny

spannenderweise erwähnt das Dao De Jing auch Gott, und zwar in einer recht unüblichen Position im Kapitel 4 (Übersetzung Richard Wilhelm, wie immer, wenn ich nix anderes angebe):

Das DAO ist immer strömend.
Aber er läuft in seinem Wirken doch nie über.
Ein Abgrund ist er, wie der Ahn aller Dinge.
Er mildert ihre Schärfe.
Er löst ihre Wirrsale.
Er mäßigt ihren Glanz.
Er vereinigt sich mit ihrem Staub.
Tief ist er und doch wie wirklich.
Ich weiß nicht, wessen Sohn er ist.
Er scheint früher zu sein als Gott.
 
Gott ist nicht dies oder das - er(es) ist dies und das - Gott ist die Unterscheidung aber auch die Verbundenheit - er(es) ist Einheit in der Trennung und Trennung in der Einheit. Gott braucht keinen Namen in der Einheit - er(es) braucht nur einen Namen in der Trennung. Der Mensch hat ein System seiner Welt erschaffen in dem Gott das Alles und das Nichts repräsentiert. Eigenschaften und Seinszustände werden ihm zugerechnet.

LGInti
 
"Gott" ist der Beobachter, der selbst nichts ist und ohne den nichts wäre.
Dieser schöne Satz könnte dem Munde eines Zen-Meisters entstammen.
Es ist ein Bisschen Gegenständliches vom "was" dabei - was ist Gott, ein Beobachter.
Und das Ungegenständliche ist etwas, das eben geheimnisvoll ist - ein Kreis fürs Denken - und nicht finden - oder doch finden?
 
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So sehe ich das auch.:)
Schön, dass du den thread in den allgemeinen diskussionen eröffnet hast, reinwiel! Im religionsforum wird er bereits in ein schema gepresst und somit - abgetrennt.

Ich gebe es zu: Ich bin weder eine bibel-noch eine religionsfreundin, aber mir liegt viel an der liebe. Für mich ist "Gott" liebe und ich will ihn/sie/es in kein schema, keine religion, keine kirche, keinen bibelvers oder dogma pressen. Wenn es diesen göttlichen funken gibt, dann ist er überall und in allem, weil letztlich alles eins ist.
Ich kann ihn in der kirche suchen - und dort finden, wenn ich möchte. Ich kann ihn in den kindern, in der schule, im büro, in einem streit, auf dem spaziergang im wald oder in einem sterbenden freund finden.
Er ist überall da, wo ich mich gerade aufhalte.
Er ist überall dort, wo du dich gerade aufhältst.

Was er ist? Liebe. Ein teil von mir, wie ich, ein teil von ihm.
Wo er ist? Ueberall - also auch in mir.
:)

das hast du wunderschön und verständlich geschrieben,ich sehe das auch so,kann mich damit identifizieren--
 
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