Was ist Gott?

Ein Thema für die Religionsecke....
Ich habe es mir lange überlegt, wo dieses Thema besser hinpasst. Aber religiöse Gesichtspunkte sind eher: Wie bete ich Gott an? Was muss ich tun, um Gott in die Welt zu bringen? Welche Religion bietet mir den besten Weg zu Gott?

Aber die Frage: Was ist Gott - das ist eine eher allgemeine Frage. Sie wird eigentlich philosophisch, religiös und aus dem Glauben anzugehen sein. Also hier im allgemeinen Bereich.
 
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Aber die Frage: Was ist Gott - das ist eine eher allgemeine Frage. Sie wird eigentlich philosophisch, religiös und aus dem Glauben anzugehen sein. Also hier im allgemeinen Bereich.

Das war auch in meinem Sortier-Blick (den ich immer aufsetze, wenn ich morgens die neuen Threads überfliege ;) ) - mir war klar, du hast einen Grund, warum das hier im Allgemeinen steht :)

Liebe Grüße
Kinny
 
Göttlichkeit ist ein Prinzip, dessen Notwendigkeit in der Primitivität des menschlichen Geistes Fuß fasst. Dieses Prinzip erfüllte in der Vergangenheit verschiedenste Aufgaben und erfüllt manche (auch neue) heute noch.
- mit Göttlichkeit versucht der Mensch Dinge zu beantworten, auf die er sonst keine Antwort findet. Primitive Stämme machten ihren Jagderfolg von den Gebeten zu ihren Göttern (oder Geistwesen) abhängig. Frühe Kulturen erklärten die Welt oft durch die Götter (v.a. Wetter, Astronomie, etc.). Die Naturwissenschaften lösten dabei diese Glaubensvorstellungen immer weiter ab (allerdings noch nicht vollständig). Auch heute gibt es noch Fragen, auf die der Mensch keine Antwort weiß, und die er sich durch "Gott" zu beantworten versucht. Beispiele reichen von existentiellen Fragen wie: "Was passiert nach dem Tod?" bishin zu urpersönlichen Angelegenheiten wie: "Warum musste mein Bruder mit 19 bei einem Autounfall sterben?".
- es gibt zwei Gründe für die von Menschen versuchte Beantwortung solcher Fragen mit Gott:
a) Angst. Menschen haben Angst vor Dingen, die sie nicht kennen. Der Tod ist ein sehr gutes Beispiel hierfür. Der menschliche Geist wähnt sich daher lieber in falscher Sicherheit, als sich einzugestehen, dass er keine Ahnung hat. Eine nachvollziehbare Reaktion.
b) eine primitivierte Ansicht der Welt, die auf einer missverstandenen Kausalität basiert. Die Idee ist, simplifiziert: "Wo eine Uhr, da ein Uhrmacher". Der Mensch hat keine Möglichkeit, rational zu erfassen, wie etwas ohne ein ursächliches Prinzip entstehen kann. In Ermangelung dieses Verständnisses erschafft er sich künstlich ein absolutes rationales Prinzip, mit dem er sich dieses Problems (oberflächlich) entledigt.
- durch diese erleichterte Erklärung ergeben sich viele weitere Effekte auf die Psyche eines Menschen, auf die ich nicht näher eingehen möchte, weil sie ebenso zahlreich wie leicht nachvollziehbar sind. (simples Beispiel: Ein Mensch erleichtert sich durch seinen Gottglauben das eigene Leben, weil er weiß, dass jemand "über ihn wacht" etc.)
- Abgesehen davon hat Gott natürlich auch eine weitere, politisch-gesellschaftliche Funktion, nämlich in seiner Abart "Religion"...
- Menschen suchen immer Zusammenhalt. Egal, ob der Debattierclub in der Mittelschule, der Stammtisch im nächsten Kuhkaff oder rechtsradikale Gruppierungen wie der KKK - alle suchen sie Zusammenhalt durch eine Gruppe von (vermeintlich) "Gleichgesinnten". Dies ist ein starker Anreiz für Religionsgemeinschaften, deren Gesinnung sich durch den Glauben an Gott ähnelt.
- Früher mehr als heute war das Argument "Gott" ein Totschlagargument der Kirche, um das Leben der Menschen zu kontrollieren. So konnte man Menschen zwingen, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollten oder umgekehrt. Man konnte Gedanken verbieten und Entwicklungen stoppen, nur durch das Argument "Gott". Die Kirche des Mittelalters war ein guter Prototyp für die Art von manipulativer Diktatur, die George Orwell in 1984 beschreibt.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Gott eine zwar sinnvolle und unter Umständen evolutionär vorteilhafte Vorstellung des Menschen ist, die mit der Zeit immer mehr an Bedeutung verloren hat. Durch den Bau unserer Gehirne und durch die Art, wie wir grundsätlich das Leben sehen wird es so noch lange Zeit Gottgläubige geben, doch ich für meinen Teil habe mich selbst zu weit desillusioniert, um mich dieser Vorstellung noch sinnvoll hingeben zu können.
 
Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entblößten Haupt des Feindes.
Gott (Bibel) 5.Mose 32:42
 
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