Ich sehe schon, dass euch (Gerrit und Dead) das ganze Gerede von mir und Diana hier nicht weiterhilft. Also habe ich mir gedacht, ich erzähle euch die Geschichte der Erleuchtung Buddhas.
Sein Name war Siddharta Gautama. Er lebte als junger Mann in Reichtum und Luxus, weil sein Vater und seine Familie die Herrscher über ein großes ländliches Gebiet waren und über große Reichtümer verfügten. Die Familie schirmte Siddharta viele Jahre lang von der Außenwelt ab. Doch eines Tages verließ Siddharta die ihn umschließenden Mauern und lernte das Leben auf der Straße kennen.
Er erfuhr Armut, Krankheit und Leiden, von Grausamkeit und Zorn und all den sogenannten negativen Erfahrungen, die ihn niemand innerhalb der Tore seines Zuhauses hatte machen lassen. Und er gab all seinen Reichtum und Luxus auf, seine ganze Familie, verließ Frau und Kind und verschwand und begab sich auf die Suche nach der Erleuchtung.
"Was kann ich tun?", fragte er sich. "Was kann ich tun?"
Und dann übte er sich in einer Reihe von extrem strengen und harten körperlichen und geistigen Disziplinen, vom Fasten über tagelanges Meditieren bis hin zu körperlichen Übungen jeder erdenklichen Art. Und das ging so eine ganze Weile, nicht nur ein oder zwei Wochen, sondern eine lange Zeit. Fast sechs Jahre.
Er suchte die Meister auf und fragte sie, wie sie Erleuchtung erlangt oder sich dieser Erfahrung genähert hatten; und er tat, was sie ihm sagten, denn er wollte die Meister ehren. Aber nichts brachte ihm die Erfahrung der Erleuchtung. Es brachte ihm nur einen ausgezehrten Körper und ein Leben ein, das bei all diesem körperlichen und geistigen Training reichlich schwierig war.
Eines Tages sagte Siddharta Gautama: "Ich werde unter diesem Baum sitzen, bis ich erleuchtet bin. Ich habe alles versucht. Ich habe alle diese körperlichen Disziplinen, all dieses Training, all dieses Üben, all dieses Hungern, all dieses Fasten und all dieses Meditieren durchexerziert. Ich werde mich hier jetzt einfach auf den Boden setzen und nicht wieder aufstehen, bis ich erleuchtet bin."
Und das saß er nun und tata nichts. Keine Übungen, keine Meditationen, kein Fasten, kein gar nichts, nur dasitzen und absolut nichts tun. Nun, so etwas kommt viele von uns hart an, weil wir meinen, es gäbe etwas, das wir tun müssen, um erleuchtet zu werden.
Der Buddha saß da, bis er seine Augen öffnete und merkte, dass er erleuchtet war. Und er sagte: "Ich bin erleuchtet." Und die Leute kamen zu ihm und riefen: "Was hast du gemacht? Was hast du getan? Lehre uns, Meister" Du bist der Buddha geworden, der Erleuchtete. Worin besteht das Geheimnis? Was hast du gemacht?"
Und der Buddha sagte etwas ganz Außerordentliches: "Es gibt nichts, was ihr tun müsst." Man stelle sich vor. Nach all der Zeit. Nach all den Selbstkasteiungen, dem Tragen des härenen Gewandes, dem Aushungern des Körpers und all diesen körperlichen Disziplinen. Nach all dieser Zeit war ihm klar, dass es nicht darum ging, Gebetsperlen zu zählen, Räucherstäbchen zu entzünden oder drei Stunden am Tag auf dem Meditationskissen zu sitzen. Um nichts davon ging es. Es kann darum gehen, wenn du das willst. Es kann darum gehen, wenn das dein Weg ist, aber es ist nicht nötig, irgendetwas zu tun.
Der Buddha sagte eigentlich: "Ich bin erleuchtet, weil mir klar geworden ist, dass Erleuchtung heißt zu wissen, dass du nichts tun musst, um erleuchtet zu sein."
Und wisst ihr woran man erkennt, dass man erleuchtet ist? Ihr werdet es daran erkennen, dass ihr in jedem Augenblick Friede und Freude und Liebe findet. Und ihr werdet wissen, dass nichts wirklich von Bedeutung ist. Ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass alle Arbeit, die du je tun musst, beendet ist. Du brauchst jetzt nichts weiter zu tun, als das zu wissen.
Erleuchtung hat nichts damit zu tun, was du mit deinem Körper oder Geist anstellst. Sie hat damit zu tun, was du mit deiner Seele machst. Das große Selbst hinter dem kleinen Selbst. Der Beobachter des Traumes, der sich selbst im Traum verloren hat. Der Theaterschauspieler, der sich in seine Rolle so reingesteigert hat, dass er diese Rolle als sein wahres Sein wahrnimmt.
Der allerschnellste "Weg" zur Erfahrung, dass du erleuchtet bist, ist für jeden Menschen der, einen anderen Menschen wissen zu lassen, dass er oder sie es ist. "Der Gott in mir sieht und ehrt den Gott in dir."