Was findet Ihr absolut inakzeptabel? Habt Ihr es selbst?

Hallo Condemn,

Und man könnte doch auch sagen, dass Abwesenheit von bewusstem Sein einer (illusionären) Trennung von sich selbst gleichkommt, oder?

ja, könnte man so sagen. :) Wobei die Betonung dann aber auf illusionär liegt. ;)

Was das Opfersein betrifft... Ich stelle mir da immer wieder die Frage, ob das eine Art Idee war, der Wille diese Art Erfahrung machen zu können... Opfer von "etwas" anderem sein zu können, oder ob es sich eher als Konsequenz ergibt.

Im Endeffekt bin ich ja Opfer von mir selbst. Denn das was im Außen auf mich zukommt, ist ja nichts Willkürliches. Ganz grundsätzlich würde ich sagen, dass alles was wir erfahren als Ursache die Seele hat. Allerdings ist es schwierig, der Seele als Ganzes, einen Willen zu unterstellen. Ich würde also eher sagen, Leid ist eine Konsequenz aus unseren Erfahrungen, aber keine bedingte. Wenn ich den Automatismus, also die logische Folge, erkannt habe, kann ich den Automatismus sozusagen unterbrechen. D.h. es ist auch ein gewisser Wille dahinter, Leid weiterhin zu erfahren oder es eben zu beenden.

Leiden setzt Opfersein voraus, was wiederum Trennung voraussetzt, da ja etwas anderes existieren muss, zumindest scheinbar.

Naja, wenn ich mich als Opfer sehe, leide ich. Allerdings bedeutet Trennung nicht automatisch Leiden. Man kann durchaus in der scheinbaren Trennung wahrhaft glückselig leben. ;)

Wahrscheinlich ist es eine Frage, die nicht beantwortet werden kann, vielleicht basiert sie schon auf einem Denkfehler, nämlich Zeit...

Ja, es ist schwierig, in einer Illusion aus Zeit und Raum, etwas zu erfassen, was zeit- und raumlos ist ... zumindest mit dem Verstand. Erleben, in sich, kann man es jedoch schon. Und wenn man bewusstseinsmäßig alles ist, stellt sich die Frage nach dem freien Willen gar nicht mehr. ;)

Würde es nichts geben, dass einen in irgendeiner Form begrenzt, würde und könnte wohl nicht mal etwas anderes geschehen als der eigene Wille.

Wie gesagt, wenn Dein Bewusstsein ohne Begrenzung wäre, wäre der freie Wille gar nicht mehr vorhanden, notwendig, weil alles Eins ist.

Das Bewusstsein erzeugt offensichtlich diese "Möglichkeit", was einem irgendwann klar wird. Also dass es selbsterschaffen sein muss, Glaube.

Du meinst, das Bewusstsein erschafft die Trennung ? Nee, würde ich nicht so sagen. Das Bewusstsein ist ja nur ein Zustand, der Grad des bewussten Seins sozusagen. Die Ilussion Trennung wird sicherlich zu einem Großteil vom Ego getragen und auch aufrecht erhalten. Klar, auch Ego ist etwas Bewußtes ... Dazwischen ist dann irgendwo der freie Wille, wie bewusst will ich leben. Insofern ist die Trennung auf jeden Fall selbsterschaffen.

Eigentlich würde ich denken, diese Erkenntnis schließt die Möglichkeit mit ein, das eben nicht mehr zu glauben und vollkommen die Verantwortung zu übernehmen, wirklich bewusst, aber da ist dann die "Unfähigkeit" dazu. Der Glaube an "Ich kann nicht, weiß aber nicht warum das so ist." ist dann in gewisser Weise ebenfalls ein Verharren in der Opferrolle.

Eben. Wer sagt Dir denn, daß Du unfähig bist ? Du selbst. Also kann auch der Glaube an das "ich kann nicht" durchaus aufgelöst werden. Oder man bleibt, wie Du sagst, in einer Opferrolle.

Und es ist ein wirklich seltsamer Mechanismus, wenn man sich da mal reindenkt, wie wir überhaupt denken können, Opfer sein zu können. Eigentlich ist das schon ein Meisterwerk der Kreativität :D

Und irgendwie scheint es fast so zu sein, als wären wir wirklich gerne Opfer. ;)

Ich bin wirklich davon überzeugt und ich kenne sogar einen paradoxen Zustand, wo man gleichzeitig Zweifel empfindet und doch weiß, dass sie lediglich eine Erscheinung sind. Ein bisschen wie eine Emotion, der man selbst die Bedeutung gibt. Der Zweifel taucht auf, aber man zweifelt nicht.

Wenn Zweifel da sind, zweifelt zumindest ein Teil von Dir und das BIST Du auch. Ich würde das "nicht zweifeln" trotz vorhandener Zweifel dann eher als Verdrängung bezeichnen. Du spürst Zweifel, willst sie aber nicht. Wenn ich Zweifel habe, dann gehe ich ihnen solange nach, bis ich sie wirklich erkannt habe. Zweifel bedeuten ja oft einfach nur Angst. Wird diese Angst geheilt, verschwinden auch die Zweifel.

Ich glaube, dass das (Aufmerksamkeit und bewusst-sein)vielleicht etwas ist, dass absolut sein könnte, keine Frage des Glaubens.

Ja, es könnte nicht nur so sein, es IST so. ;)

Ich würde da nicht von Wollen sprechen, eher davon, dass tatsächlich im Bewusstsein eine gewisse Dynamik angelegt ist, vielleicht schon auch grundsätzlich gewollt, sich selbst zu begrenzen. Ein bisschen so, als ob man selbst beschlossen hat: Ein Teil meines Bewusstsein programmiere ich jetzt zu einer eigenständigen Gegenkraft, die sowohl sich selbst erzeugt und erhält, wie auch Ängste und Zweifel um einen vom Weg abzubringen.

Nee, Bewusstsein hat für mich nichts von Begrenzung. Die Begrenzung kommt wie gesagt "aus" dem Ego, aus den Überzeugungen. Ängste und Zweifel kommen aus dem Gefühl der Getrenntheit, aus dem Ego, welches diese Getrenntheit als unumstößlich voraussetzt und sie aufrecht erhalten will. Wenn dann irgendetwas geschieht, was diese Trennung und das bisherige Weltbild "ins Schwanken" bringen könnte, macht sich Angst breit und als Selbstschutz des Egos sozusagen, "streut" es Zweifel.

Das ist im Grunde genommen einfach nur ihre Funktion, grundsätzlich vielleicht wirklich gewollt. Aber ich will sie trotzdem nicht mehr. Angenommen, man löst sie auf indem man sie will... Okay, dann will ich sie. :D

Sieh sie einfach als Teil von Dir an ... ein Teil von Dir, der Zweifel haben will. Frag ihn doch mal, was er Dir denn nun überhaupt sagen will. ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
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Aber dieses Opfer-Prinzip beschäftigt mich. Man kann grundlegend sagen: Würde es nichts geben, dass einen in irgendeiner Form begrenzt, würde und könnte wohl nicht mal etwas anderes geschehen als der eigene Wille. Das Bewusstsein erzeugt offensichtlich diese "Möglichkeit", was einem irgendwann klar wird. Also dass es selbsterschaffen sein muss, Glaube. Eigentlich würde ich denken, diese Erkenntnis schließt die Möglichkeit mit ein, das eben nicht mehr zu glauben und vollkommen die Verantwortung zu übernehmen, wirklich bewusst, aber da ist dann die "Unfähigkeit" dazu. Der Glaube an "Ich kann nicht, weiß aber nicht warum das so ist." ist dann in gewisser Weise ebenfalls ein Verharren in der Opferrolle. Und es ist ein wirklich seltsamer Mechanismus, wenn man sich da mal reindenkt, wie wir überhaupt denken können, Opfer sein zu können. Eigentlich ist das schon ein Meisterwerk der Kreativität :D
C.

Ich kenne das Gefühl sehr gut, Condemn ...

Es hört auf, seit ich mir immer wieder klarmache "Ich bin das" ... ich mache das und ich habe gute Gründe dafür das genauso zu machen wie ich es mache - und nach einiger Zeit kann ich dann erkennen, warum ich das genauso gemacht habe, wie ich es gemacht habe ... (und nach einiger Zeit hab ich aufgehört überhaupt darüber nachzudenken ... da setzt der innere Frieden ein - zu wissen, dass alles gut ist, wie es ist)

Wenn ich dieses "nicht können" jemand anderem - einer höheren Macht zb. zuschreibe, dann fühle ich mich als Opfer. Schreibe ich mir das selbst zu, habe ich ein ganz anderes - ein kompetentes Gefühl - dabei ...
 
Ich kenne das Gefühl sehr gut, Condemn ...

Wenn ich dieses "nicht können" jemand anderem - einer höheren Macht zb. zuschreibe, dann fühle ich mich als Opfer. Schreibe ich mir das selbst zu, habe ich ein ganz anderes - ein kompetentes Gefühl - dabei ...

Hallo,

also macht ein Opfer sich selbst zum Opfer?

lg
flimm
 
Die erste ist doch eigentlich nicht so schwer, oder?
Nimm mal ein Extrem... Du findest heraus, dass ein Freund von Dir ein übelster Rassist ist, der vielleicht sogar an einem Verbrechen gegenüber Asylanten beteiligt war... Das wäre z.B. etwas das dazu führen würde das er aus meinem Leben verbannt würde. Noch krasser wäre ein Sexualstraftäter oder sowas... Innerhalb einer Beziehung, also Partnerschaft wäre für mich nicht akzeptabel wenn ich kein Vertrauen haben könnte. Da wäre vieles nicht akzeptabel wenn ich es mir recht überlege. Selbst bei meinen Eltern würden mir gewisse Eigenschaften einfallen die dazu führen würden, dass ich vollkommen auf Distanz ginge. Oder allgemein etwas das ich verabscheue ist emotionale Erpressung.

Ich finde die erste Frage wirklich nicht so schwer... Die zweite da schon eher.... Ich würde nämlich sagen, dass ich einerseits Typen verabscheue die ihre Frau schlagen und gleichzeitig behaupten, dass das absolut nicht in mir steckt. Ich lehne es bei anderen absolut ab... Und in mir selbst ist es nicht, davon bin ich überzeugt. Daher glaube ich diese Theorie auch nicht.

VG,
C.

Am verständlichsten ist die Aussage, dass Täter und Opfer am gleichen Strang ziehen, wenn man Beispiele dazu heranzieht, die nicht allzu theoretisch sind, also von dieser Welt und gut nachvollziehbar sind.
So kann man zu diesem Thema ein sehr gutes Beispiel geben, das den Kern dieser Aussage hervorragend wiedergibt:

Sämtliche Zellen im Körper haben identische genetische Informationen über den ganzen Körper. So ist z.B. in einer Zelle im linken Fuss die selben genetischen Informationen über den ganzen Körper enthalten, wie in jeder anderen Zelle des Körpers auch.
Eine Zelle in deiner Nase z.B. kennt so alle Informationen, die deinen Körper beschreiben: Schuhgröße, Augenfarbe, Haarfarbe, Körpermaße, Hautfarbe,.....etc.
Fazit:
Keine Zelle kann einer anderen Zelle was vorwerfen, weil sie die gleichen Informationen in sich trägt, obwohl sie andere Tätigkeiten verrichtet.
Daher steckt in jedem Menschen ein Opfer und ein Täter drin, obwohl er beide nicht zu sein braucht.
 
Hallo,

also macht ein Opfer sich selbst zum Opfer?

lg
flimm

Sicher nicht bewusst und gewollt. Aber die objektive Ursache für jede Erfahrung, wirklich jede, liegt bei dem Erfahrenden. Alles was wie glasklare Ursache-Wirkung aussieht, ist es nur scheinbar. Im weitesten Sinne existiert Ursache und Wirkung nicht mal im zeitlichen Sinn, sondern jeder Moment und alles was ist, ist in sich selbst sowohl Wirkung als auch Ursache und zeitlos.
 
1.
Welche Eigenschaften, Neigungen, Schwächen, „Untugenden“, schlechten Angewohnheiten, Laster, sind für Euch so inakzeptabel, dass Ihr nicht wollen würdet, dass jemanden der „so“ ist, bzw. sich „so“ verhält, irgendeine Rolle in Eurem Leben spielt?


Nächste Frage:
Es wird oft behauptet (auch gerne hier im Forum), dass genau das was man an anderen Menschen ablehnt etwas sei, dass man selbst in sich trage... sozusagen latent und unterdrückt...
2.
Inwieweit denkt Ihr, dass das zutrifft, wenn Ihr an Eigenschaften denkt, die Ihr oben nennt (nennen würdet)?


VG,
C.

Zu 1 :
Unehrlichkeit! - egal, was vorweg passiert ist oder welche Situation - ich wüßte nicht, wo ich ansetzen soll.
Unehrlichkeit macht mich hilflos. - Ich gebe dann auf und ziehe mich zurück.

Zu 2:
Ja, es würde speziell in meinem Fall heißen, ich bin auch unehrlich!
Das ist so aber nicht richtig.
Man muß nicht unbedingt genau die gleiche Eigenschaft in sich tragen, die man bei anderen nicht akzetieren kann.
Richtig wäre es zu sagen:
Ich habe immer noch eine ungelöste Sache in mir (oder meinetwegen auch in meinem Karma). (Vielleicht kann das ja noch einer eleganter ausdrücken :D)

Wenn ich mit etwas umgehen kann und es mich innerlich nicht zerreißt, dann habe ich es gemeistert - oder anders ausgedrückt - verstanden (überdimensional)
Wenn nicht - tja - dann stecke ich eben noch mittendrin im Lernprozess.

LG blue
 
Hallo Mara!

Ich denke es ist nicht so direkt - nicht weil jemand einen Kindermörder ablehnt ist es latent in ihm selbst ... sondern was in ihm steckt ist eine Ablehnung seiner Schattenanteile, diese Resonanz hat oft ein anderes Mäntelchen um - da ist das eigene Kind in der Kindheit einen symbolischen Tod gestorben zb. - und man hat noch diese Wut in sich, die Ohnmacht und projeziert das auf den Kindermörder ...

Hier muss ich jetzt mal ganz laut widersprechen. Und wenn du ehrlich bist, kannst du das selber nicht ernst nehmen, oder? Um hier "Resonanz" zu fühlen, ist einfach nur ein bisschen Empathie notwendig (wie hat sich das Kind gefühlt, wie fühlt sich seine Familie jetzt), dafür braucht es keine Traumata aus der eigenen Kindheit. (ich möchte eher sagen: So eine Nachricht ist in gewisser Weise traumatisierend, wenn man über ein Mindestmaß an Empathie verfügt).

Das ist ja gerade das Dilemma mit den esoterischen Wegen - da wird alles - selbst ein Kindesmord - nur noch in Bezug zur eigenen Psyche gesehen.


Als ich vehement gegen Krieg und Terror war, war das meine eigenen Angst vor dem Kriegspotential in mir - vor meiner eigenen Destruktivität ... ich habe sie nicht gelebt - im Gegenteil - aber ich habe geraucht, gesoffen, mich von Kaffee und Fleisch ernährt ... als ich damit aufhörte fand ich meinen Krieg in mir ... jetzt hatte ich alle Hände voll mit mir selbst zu tun und keine Zeit mehr, mich an anderen Kriegen zu stören. Seit ich Frieden in mir finde, interessieren mich die Kriege der anderen und der Welt nicht mehr.
Es geht ja nicht um den Krieg in dir, sondern um die ca. 70 Kriege, die auf dieser Erde herrschen.... Gehen dir ermordete Kinder wirklich nur nahe, wenn du da eine Projektion in deiner eigenen Psyche zu findest?

Ich las mal den Spruch: Stört dich, dass Gras grün ist ? Nein ? Es stört dich nicht, weil du keine Resonanz darauf hast. - Und wäre das Auge nicht sonnenhaft - wie könnte es je die Sonne erblicken :) ...
Was ist ein sonnenhaftes Auge? Und dass die Farbe von Gras in mir weniger emotionale Reaktionen als Kindsmord hervorruft, ist ja nun - indiskutabel.

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Hallo Gabi,
es geht da ja nicht um gutheißen oder gewähren lassen. Natürlich will niemand einen Kindermörder in Freiheit wissen. Es geht um tiefe Emotionen, um Reaktionen, die automatisch in Dir ablaufen, wenn Du von einem Kindermörder hörst. Ich z.B. wollte schon seit ich denken kann, die Erde von den Menschen befreien. Und im Nachheinein, als ich merkte, das klappt nicht , wollte ich alle Männer kastrieren. Es war ein immenser Haß in mir und null Vertrauen zu irgendjemand.
Warum kann man nicht einfach sagen, dass diese Emotionen Empathie und Projektionen sind? Wenn ich sowas lese, denke ich gar nicht an den Täter, sondern an das Kind und seine Familie. Und das versuche ich zu verdrängen (aus Selbstschutz).
Vielleicht gehst du von einer primären Reaktion "Hass auf den Täter" aus? (Mir fällt gerade auf, hier liegt vl. ein Missverständnis vor...)


Es geht also nicht um Mitgefühl oder Gerichtigkeitssinn, sondern um Emotionen, die einen wortwörtlich von innen heraus "erschlagen".
Aber ehrlich gesagt halte ich das für psychisch gesunder als meine Reaktionen - hassen tut in dem Moment gut, einfach mal Wut ablassen, aber sich in das Kind reinversetzen ist schon grenzwertig für die eigene Psyche...

Das ist eben die Interpretation von "Spiegelgesetz", die aber nicht wirklich dem Innnen wie Außen entspricht. Es geht nicht um das Geschehen selbst, darum, daß Emil zu spät kommt, sondern um das, was in Dir dabei geschieht. Dein Ärger. Warum ärgerst Du Dich ? Du könntest Emil ganz einfach sagen, daß Du schon alleine in den Film reingehst, wenn er nicht pünklich ist, um den Film von Anfang an zu sehen, ganz ohne damit ein Problem zu haben, ganz ohne Ärger. Emil würde angesichts dieses Selbstbewußtseins entweder zukünftig Dich suchen müssen, wo Du sitzt, oder pünktlich kommen. Seine Sache.
Ja, so ist das psychologisch nachvollziehbar :). Auch wenn man manchmal unfreiwillig mit Menschen konfrontiert ist, die Ärger in einem auslösen und wo die Situation verfahrener ist...


Ja, weil es eben weithin falsch interpretiert und sogar in Seminaren so rübergebracht wird. Aber man sollte ganz einfach seinen gesunden Menschenverstand einsetzen und nicht alles glauben, was einem da aufgetischt wird.
dito.

Wir tragen ALLES in uns. Was wir daraus machen, was wir leben, liegt ganz allein an uns.
Hmm... Stimme ich nicht ganz zu. Denn nicht jeder Mensch auf der Welt hat die gleichen Bedingungen (viele hungern zum Beispiel, da ist Essen immer primär). Also, dafür müssen Grundbedingungen erfüllt sein, finde ich.

Herzlich grüßt der Zugvogel
 
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Hallo Zugvogel,

Warum kann man nicht einfach sagen, dass diese Emotionen Empathie und Projektionen sind? Wenn ich sowas lese, denke ich gar nicht an den Täter, sondern an das Kind und seine Familie. Und das versuche ich zu verdrängen (aus Selbstschutz).
Vielleicht gehst du von einer primären Reaktion "Hass auf den Täter" aus? (Mir fällt gerade auf, hier liegt vl. ein Missverständnis vor...)

ja, ich denke, wir haben da ein Missverständnis kreiert. ;) Empathie und Mitgefühl, das ist etwas anderes als das, was z.B. hochkommt, wenn man wirklich betroffen ist. Es ist einfach die Stärke der Emotion, die den Unterschied macht. Je stärker der Hass auf den Täter, umso größer die Wahrscheinlichkeit, daß da etwas ist, was geheilt werden will. Da fühlt man dann nicht mehr wirklich mit dem Kind mit, sondern geht direkt in puren Haß über und möchte den Täter am liebsten selbst lynchen. ;)

Aber ehrlich gesagt halte ich das für psychisch gesunder als meine Reaktionen - hassen tut in dem Moment gut, einfach mal Wut ablassen, aber sich in das Kind reinversetzen ist schon grenzwertig für die eigene Psyche...

Aber sich in jemanden reinversetzen, tust Du ja nicht unbedingt, wenn Du Dich nicht stark genug dafür fühlst ... und das mußt Du ja auch nicht. Aber im Falle, daß es wirklich etwas mit einem selbst zu tun hat, hat man keine Wahl. Der Haß, die extreme Emotion ist einfach da, ohne daß man sie verhindern könnte. Es geht also über Empathie, über das Hineinfühlen hinaus.

Stimme ich nicht ganz zu. Denn nicht jeder Mensch auf der Welt hat die gleichen Bedingungen (viele hungern zum Beispiel, da ist Essen immer primär). Also, dafür müssen Grundbedingungen erfüllt sein, finde ich.

Na, das jeder ist alles, bezieht sich ja darauf, daß auf Seelenebene wirklich alles Eins ist. Was man hier lebt, wo man hier reingeboren wird und was man daraus macht, ist ja dann wieder etwas anderes. D.h. nicht, daß man alles leben kann, aber daß nichts wirklich getrennt von einem ist. Und wenn man das wirklich verinnerlicht hat, ist es auch leichter, so starke Emotionen wie Haß zu heilen.

Liebe Grüße
Gabi
 
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