Energeia
Sehr aktives Mitglied
das Problem scheint mir hier weniger meine Formulierung, sondern deine einfache Interpretation. Ich habe nirgends geschrieben, dass ich einen Menschen auf sein Sonnenzeichen reduzieren möchte. Wenn ich schreibe "als individuelle Wesen" eröffnet das mehrere Interpretationen, du wählst die einfachste aus und kritisierst diese.Du machst viel am Sonnenzeichen fest, liebe Energeia ... ich hab's mir abgewöhnt, Formulierungen wie "Steinböcke als individuelle Wesen" zu verwenden, weil ich gerade das individuelle Wesen eben nicht auf sein Sonnenzeichen reduziert betrachten möchte.
Du schreibst weiter unten "Mit dem Steinbock prüfe ich also, was ich für mich maßgeblich mache...". Frage dich doch, was du hier mit "Mit dem Steinbock prüfe ich" meinst. Diese Formulierung würde - ähnlich einfach interpretiert - zu ähnlichen einfachen Kritiken einladen.
ich beschäftige mich seit knapp 28 Jahren mit Astrologie und habe auch schon individuelle Beratungen gegeben. Es wäre schön, wenn du deine Gesprächspartner ein wenig ernster nehmen könntest und ihnen nicht derat einfache Einstellungen unterstellst.Hier rede ich von den TKZ und einigen Aspekten ihrer Ein-Ordnung in den Tierkreis als Entwicklungskreislauf – und nicht einmal da sage ich kategorisch: "Der TK ist ein Entwicklungskreislauf und sonst nichts!", sondern ich halte das lediglich für eine hilfreiche Betrachtungsweise, wenn ich Zeichen in ihren Wechselbeziehungen beschreiben möchte. Auch deshalb, weil die ja jeder in seinem Horoskop hat und weil es nicht alle anderen Zeichen ausblendet, wenn jemand "ein Steinbock" ist.
das würde ich Lebenswelt, Lebensstil, Lebensorientierung oder Lebensführung nennen.sondern ich verstehe unter "Spiritualität" zunächst einmal nur die Grundhaltung, die essenzielle Orientierung, mit der jemand sein Leben einrichtet.
Max Webers Buch "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" von 1904 machte schon deutlich, wie sich diese Lebensorientierung über Jahrhunderte entwickelt hat.Viele, denen es bedeutsam ist, im neoliberalistischen Klima Karriereleitern zu erklimmen, sehe ich orientiert an einer Spiritualität, in der das Materielle schon dermaßen überhöht und verabsolutiert wird, dass es Götzencharakter annimmt. Der österreichische Kabarettist Gunkl hat das mal nett beschrieben, "die Wirtschaft" als Religion, das ehrfürchtige Schaudern, mit denen manche "die Wirtschaft" sagen und es als Sakrileg betrachten, wenn jemand "der Wirtschaft" schaden könnte. "Die Wirtschaft" hat ihre Wortgottesdienste – wenn man die Nachrichten im Fernsehen verfolgt, möchte man meinen, jeder Zuseher hätte in dickes Aktienpaket. Die monotonen Litaneien der "Analysten" als PriesterInnen "der Wirtschaft", "der Wirtschaft" werden Opfer noch und noch gebracht ... wenn da keine spirituellen Haltungen im Hintergrund stehen, weiß ich nicht, wo ... man vergleiche einmal die Strukturen eines Börsen-Senders und eines Religions-Senders in den Weiten der Satellitenkanäle ...
es wäre schön, wenn es so wäre - aber so ist es mE nicht.Und auch zu den "kollektiven Ordnungen" möchte ich noch etwas sagen. Selbstverständlich ist vordergründig die Unterscheidung zwischen gesellschaftlicher Norm, meinetwegen Naturgesetzen und individuellen Ordnungen hilfreich und sinnvoll. Ich meine, dass das Zeichen Steinbock damit aber nicht erschöpft ist. Wenn ich von "normativer Kraft des Faktischen" spreche, dann bin ich damit gleich zweifach im Bereich spiritueller Haltungen: Normen werden auf der Grundlage transpersonaler Werte formuliert und auf der Basis individueller Werthaltungen akzeptiert
Die Unterscheidung zwischen attraktiven, transpersonalen Werten, die quasi motivieren und "Kraft" verleihen, und restriktiven Normen, die von hier ihren Geltungshintergrund erfahren, ist eine idealistische Unterscheidung.
Es gibt mE zahlreiche faktische Normen im Sinne des "Man", die gerade die "eigentlichen" Werte verdecken: sie sind bloße Normen - mehr nicht. Eine bürokratisch-kapitalistische Gesellschaft ist voll davon, ohne dass diese Normen noch den Funken transzendentaler Werte versprühen würden.
wenn man das Wort bzw. die Zeichenkette "Steinbock" als Begriff derart bestimmt, wie du das tust, dann lässt sich natürlich auch von einem spirituellen Quadranten sprechen.Für mich steht Steinbock somit sehr sinnvoll am Beginn eines "spirituellen Quadranten" ... wobei ich gern einräume, dass diese Sichtweise an eine Reihe von Voraussetzungen gebunden ist, die niemand teilen muss. Das kann man so sehen, muss man aber nicht.
ich verallgemeinere "Faktum" einfach hier noch zu "Form".so nüchtern wie möglich zu prüfen und mit dem Vorbehalt anzuerkennen, dass es ein "Faktum", ein selbst konstruiertes mentales Produkt ist ... wobei an dieser Konstruktion selbstverständlich der ganze bis dahin schon durchlaufene Entwicklungskreis vom Widder bis zum Schützen seine Anteile hat, wie er halt realisiert wurde und wird, und auch die noch bevorstehenden Weiterführungen bis zum Abschluss des Zyklus wirken darauf zurück – Binsenweisheit, dass alles mit allem verbunden ist. Mit dem Steinbock prüfe ich also, was ich für mich maßgeblich mache, etabliere ich meine eigene Ordnung. Erschaffe und modifiziere mein Karma.
ok.Mit dem entwickelten Wassermann befreie ich meine eigene Faktizität von ihrer Erdenschwere und konfrontiere sie mit der frischen Luft der Alternative, dem Reich des Möglichen, der Potenzialität. Das hat auch mit Humor zu tun ... worüber ich lachen kann, das kann ich in Freiheit erleben. Das "Faktische" hat nicht das letzte Wort, es erweist sich als entwickelbar. Das Prinzip der Evolution. Leben ist Wandel.
In den Fischen schließlich wird der immer noch aufregende, polarisierende Wandel zum Fluss. Hier mündet und endet auch jedwede Spiritualität.
Das Thema des vierten Quadranten ist - wie gesagt - aus meiner Sicht, das Über-das-Individuelle-und-Interaktive-Hinaus-Sein. Inhaltlich beschreibst du es auch ähnlich - nennst es anders und legst andere Schwerpunkte.
Der vierte Quadrant kann einfach nur die Normen einer Gesellschaft meinen. (Steinbock) (Wobei ich "Saturn" selbst im abstraktesten Sinne der "Form" sowie den "Gesetzen" zuordne.) A
ber auch die Vielfalt, den Wandel der Kulturen, Gesellschaften (Plural), Geschichte, bis in die Natur, Evolution hinein meinen - im weitesten Sinne die transpersonalen Werte, Ideen, Intuitionen. (Uranus/Wassermann)
Dies kann schließlich auch über die Gesellschaften, Geschichte und Natur hinein ins ALL-GANZE, Absolute hinein gehen. (Fische)
Das Wörtchen "spirituell" verwende ich daher wesentlich schärfer, enger bestimmt nur für den letzten Zusammenhang.
Wird das Wort "spirituell" wesentlich weiter, breiter, allgemeiner gefasst, ist es bestimmt auch möglich, von einem spirituellen Quadranten zu sprechen - nur meinen wir dann vollkommen verschiedene Sinnzusammenhänge, wenn wir das Wörtchen "spirituell" begrifflich verwenden.
PS: Du schreibst: "was ich als "Fakt" anerkenne, ist in meinem Gehirn entstanden und nicht "da draußen" – mehr darüber bei Humberto Maturana." Maturana verwendet das Konzept der strukturellen Kopplung auch in Hinsicht auf "konsensuelle Bereiche", die einen "neuen Phänomenbereich" emergieren lassen - "Sprache" spielt hier eine bedeutende Rolle. "Sprache" und "konsensuelle Bereiche" stehen orthogonal zu meinem Gehirn, sie sind strukturelle Kopplungen. Die Positionen von Maturana, Roth und Luhmann unterscheiden sich hier alle drei deutlich.
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