Oft wird die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien schon allein deshalb in Zweifel gezogen, weil es sich dabei um offensichtlich christliche und glaubende Autoren handelt. Eindeutig haben sie die Evangelien, die Apostelgeschichte oder auch die Briefe nicht geschrieben, um historische Ereignisse nur zu dokumentieren - sie haben vielmehr die eindeutige Motivation gehabt, den Leser von der Göttlichkeit Jesu zu überzeugen. Das Neue Testament ist voller "Missionsschriften". Aber der Gedanke, dass sie allein deshalb schon ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt hätten, ist nicht sonderlich schlüssig.
Prof. Blomberg, den Lee Strobel in seinem lesenswerten Buch "Der Fall Jesus" interviewt, meint dazu: "Es gibt eine moderne Parallele aus der Geschichte der Juden, die verdeutlichen könnte, was ich meine. Manche Menschen leugnen die Grausamkeiten des Holocaust oder spielen sie herunter. Das geschieht normalerweise im Zuge antisemitischer Propaganda. Doch waren es jüdische Wissenschaftler, die Museen aufgebaut, Bücher geschrieben, Kunstgegenstände gesammelt und Augenzeugenberichte dokumentiert haben, die den Holocaust betreffen. Auch sie verfolgen ein ideologisches Ziel: Sie wollen sicherstellen, dass so etwas Schreckliches nie wieder geschehen kann. Doch gleichzeitig waren sie in ihrer Berichterstattung der Geschehnisse sehr objektiv und wahrheitsgetreu. Das Christentum basiert auf der historischen Behauptung, dass Gott auf einzigartige Weise in der Person Jesu in Nazareth in Zeit und Raum gekommen ist. Diese Ideologie erforderte eine so sorgfältige Arbeit wie möglich."
Lukas beginnt sein Evangelium mit der Einleitung: (Lk 1, 1-4) "Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest." - Nun, das Evangelium des Lukas ist nicht deshalb schon wahr, weil es behauptet, wahr zu sein. Aber da Lukas bereits in den ersten Zeilen den Anspruch erhebt, historisch exakt zu sein, wäre sein Evangelium sicherlich nicht ernst genommen worden, wenn er diesen Anspruch nicht nach Kräften einzuhalten versuchte.
Oder, einmal anders gesagt: Das Evangelium ist kein reiner Sachtext, sondern eine Missionsschrift (heute würde man sagen: Eine Werbebroschüre). Eine Werbung aber, die zwar behauptet korrekt zu sein, aber offensichtlich nicht den Tatsachen entspricht, wird zu keiner Zeit ernst genommen. Vor allem nicht bei den traditionsverhafteten Juden - denn das, wofür da Werbung gemacht wurde (die Aufhebung des Gesetzes und die Korrektur des jüdischen Gottesbildes), bedurfte gerade bei den Juden der allerbesten Argumente!
Mein Fazit!!
#Vielleicht liegt es daran, dass oft von der historischen Glaubwürdigkeit "Der Bibel" insgesamt gesprochen wird - und dabei dann nicht zwischen dem Alten Testament und den Evangelien unterschieden wird. Da Jesus und Moses gleichermaßen biblische Personen sind, wird oft auch der Bericht über einen Kamm geschoren und als märchenhaft-legendär bezeichnet.
Ein genauerer und vor allem wissenschaftlicherer Blick lässt aber weder an der Existenz Jesu einen Zweifel - noch an der grundsätzlichen Glaubwürdigkeit der Evangelien. Das Gegenteil ist richtig: Über keine andere Person der Antike haben wir so viele und so zuverlässige Informationen wie über Jesus von Nazareth!
Damit habe ich aber jetzt wirklich alles gesagt!
Alles Liebe!!
Prof. Blomberg, den Lee Strobel in seinem lesenswerten Buch "Der Fall Jesus" interviewt, meint dazu: "Es gibt eine moderne Parallele aus der Geschichte der Juden, die verdeutlichen könnte, was ich meine. Manche Menschen leugnen die Grausamkeiten des Holocaust oder spielen sie herunter. Das geschieht normalerweise im Zuge antisemitischer Propaganda. Doch waren es jüdische Wissenschaftler, die Museen aufgebaut, Bücher geschrieben, Kunstgegenstände gesammelt und Augenzeugenberichte dokumentiert haben, die den Holocaust betreffen. Auch sie verfolgen ein ideologisches Ziel: Sie wollen sicherstellen, dass so etwas Schreckliches nie wieder geschehen kann. Doch gleichzeitig waren sie in ihrer Berichterstattung der Geschehnisse sehr objektiv und wahrheitsgetreu. Das Christentum basiert auf der historischen Behauptung, dass Gott auf einzigartige Weise in der Person Jesu in Nazareth in Zeit und Raum gekommen ist. Diese Ideologie erforderte eine so sorgfältige Arbeit wie möglich."
Lukas beginnt sein Evangelium mit der Einleitung: (Lk 1, 1-4) "Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest." - Nun, das Evangelium des Lukas ist nicht deshalb schon wahr, weil es behauptet, wahr zu sein. Aber da Lukas bereits in den ersten Zeilen den Anspruch erhebt, historisch exakt zu sein, wäre sein Evangelium sicherlich nicht ernst genommen worden, wenn er diesen Anspruch nicht nach Kräften einzuhalten versuchte.
Oder, einmal anders gesagt: Das Evangelium ist kein reiner Sachtext, sondern eine Missionsschrift (heute würde man sagen: Eine Werbebroschüre). Eine Werbung aber, die zwar behauptet korrekt zu sein, aber offensichtlich nicht den Tatsachen entspricht, wird zu keiner Zeit ernst genommen. Vor allem nicht bei den traditionsverhafteten Juden - denn das, wofür da Werbung gemacht wurde (die Aufhebung des Gesetzes und die Korrektur des jüdischen Gottesbildes), bedurfte gerade bei den Juden der allerbesten Argumente!
Mein Fazit!!
#Vielleicht liegt es daran, dass oft von der historischen Glaubwürdigkeit "Der Bibel" insgesamt gesprochen wird - und dabei dann nicht zwischen dem Alten Testament und den Evangelien unterschieden wird. Da Jesus und Moses gleichermaßen biblische Personen sind, wird oft auch der Bericht über einen Kamm geschoren und als märchenhaft-legendär bezeichnet.
Ein genauerer und vor allem wissenschaftlicherer Blick lässt aber weder an der Existenz Jesu einen Zweifel - noch an der grundsätzlichen Glaubwürdigkeit der Evangelien. Das Gegenteil ist richtig: Über keine andere Person der Antike haben wir so viele und so zuverlässige Informationen wie über Jesus von Nazareth!
Damit habe ich aber jetzt wirklich alles gesagt!
Alles Liebe!!