Ja, Jesus wurde als Jude geboren, so wie ich in das Christentum hineingeboren wurde. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig , dass man auch ein Anhänger der jeweiligen Religion sein muss. Nun, ich denke weiterhin, dass ein Mensch, der selbstverwirklicht ist keine Lehre benötigt.
Nein, das muss man nicht – aber dann macht es auch keinen Sinn die Prophezeiungen aus dem Alten Testament vom Knecht Gottes erfüllen zu wollen. Ja und man braucht keine Lehre, um sich selbst zu verwirklichen – denn man kann das Rad auch nochmals versuchen zu erfinden. Eine Lehre sollte einen Weg aufzeigen, an dem man sich orientieren kann und wenn das nicht gelingen mag, sollte man sich nach einer anderen Lehre umschauen.
Taftan: Eigentümlicherweise weiß man ziemlich wenig über Jesus. Ganz, ganz wenig gibt es über seine Kindheit und dann gab es lange garnichts .
Erst wieder von seinem 30sten bis zum 33sten Jahre gibt es dann wieder Berichte.
Für mich naheliegend ist, dass die Kirchen sich die Worte so zurechtgebogen haben, wie es für sie am besten passt. Für mich sind Jesus und Kirche zwei gegensätzliche Pole.
Was sollte denn nach Deiner Meinung von der Kindheit Jesus berichtet werden, das in Zusammenhang mit der Mission Jesus stehen könnte? Es geht doch in dem Evangelium (Botschaft) Jesus vom nahen Herbeikommen des Himmelreiches und der notwendigen Umkehr eines Menschen und nicht um eine Biografie des Menschen Jesus.
In meinem vorausgegangenen Beitrag hatte ich vom Totschlagargument geschrieben und auch Du folgst ihm. Was hat den nach Deiner Meinung konkret diese Institution in den Evangelien zurechtgebogen? Eine Institution, die nachweislich bei der Verfassung der Evangelien noch gar nicht existent war. Gehörst Du etwa auch zu jenen, die etwas in den Evangelien zurechtbiegen möchten?
Wenn Du einmal in den Evangelien nachließt, dann wirst Du erkennen, dass es da nicht um eine Institution geht, sondern um die Nächstenliebe und das Himmelreich. Hatte sich nicht auch Jesus gegen die Institution gewandt? Er hatte aber deshalb seinen Anhängern nichtverkündet, sie sollten dem jüdischen Glauben den Rücken kehren, sondern sich an die fundamentalen Glaubensinhalte zu erinnern – die Liebe zu Gott.
Etwas, das sich bei Luther wiederholte und in zur Übersetzung der Bibel inspirierte, damit ein jeder die Worte Jesus in den Evangelien selbst nachlesen könne. Warum hätte er das tun sollen, wenn diese Evangelien schon zuvor von der Institution zurechtgebogen worden wären? In den Evangelien steht nichts von einem Ablass, dem Papst, von einer Institution oder davon, dass Maria Magdalena eine Hure gewesen sei. Mit Ecclesia meinte Jesus nicht diese Institution, sondern die Gemeinschaft jener, die im folgen wollten.
Sicherlich darf man sich gerade bei der Parusie
* vom Himmelreich so seine berechtigten Gedanken machen, nur sollte man dabei nicht so tun, als würde dies so im Sinne Jesus in den Evangelien stehen.
Merlin
* Das Miterleben und nahe Herbeikommen eines Ereignisses.