Freier Wille, Führung und Erste Ursache:
Wille:
Der Stolz des Egos ist die Überzeugung, einen eigenen Willen zu besitzen und die Dinge selbst bestimmen zu können.Das ist der falsche Wille. Das Ego imitiert das Universum und meint, es könne unabhängig von anderen tun, was es will. Man will seinen Kopf durchsetzen, statt wahrzunehmen, dass das Universum sich auf seine Weise durch mich manifestiert.
Wie kann man Gott zum Lachen bringen?
Man erzähle IHM von
meinen Plänen.
Nach der Einheits-Erfahrung wird die Frage nach einem freien (Ego-) Willen gegenstandslos, weil man eins ist mit dem Willen der höheren Intelligenz.
Beispiel: Stellen Sie sich bitte eine Hand (= unsere Wesensnatur) mit einem Handschuh (=Persönlichkeit, Ego) vor:
Wenn der Handschuh dick und starr ist, kann sich unsere Wesensnatur nicht so bewegen, wie sie möchte, sie wird vom Ego behindert und zugedeckt. Ist der Handschuh dagegen dünn und geschmeidig, macht er alles mit, was die Hand will. Der Wille des Handschuhs ist dann eins mit dem Willen der Hand aber: der Wille des Handschuhs = Egos ist natürlich eine Illusion.
Man ist geführt - ob man es spürt oder nicht - aufgrund der Ersten Ursache.
Man bestimmt also nicht vom Ego aus die Ereignisse, weil diese in Wirklichkeit von selbst geschehen. Man kann üben, sich an das hinzugeben, was geschieht, besonders beim inneren Erleben, und weder Ja noch Nein zu dem zu sagen, was geschieht.
Unser Ego muß nicht versuchen, dass wir uns besser fühlen, dass wir uns entspannen, dass wir uns in unser Erleben einmischen. Es gibt nicht eine abgespaltene Welt, die wir beeinflussen können, wie wir wollen. In Wirklichkeit hat das Ego keine Wahl. Wir leben heute nicht, weil wir es wollten, sondern das Universum wollte es so aufgrund der Ersten Ursache.
Dies bedeutet aber keine Vorhersehung oder Vorherbestimmung nach Plan. Das Universum entfaltet sich von Moment zu Moment spontan auf optimale Weise dank seiner ihm innewohnenden höchsten Intelligenz und Kreativität.
Wenn man das nicht glaubt, so zeigt das, dass die eigene Vor-stellung vom Allmächtigen auf der eigenen Ego-Vorstellung von der Beschränktheit Gottes beruht.
Am besten fließt man also mit der Entfaltung des Universums mit.
Da der Geführte und die Führung in der Wahren Realität nicht getrennt sind, also Nicht-Zwei sind, ist die dualistische Frage -ob ich geführt sei - natürlich gegenstandslos - so, wie wenn in einem mechanischen Uhrwerk ein einzelnes Zahnrad darüber nachdenken würde, ob es geführt sei. Wenn das einzelne Zahnrad das gesamte Getriebe wahr-nehmen könnte, so würde es erkennen, dass es sich um ein Zusammenwirken handelt, bei dem die Fragen nach einem eigenen Willen oder einer Führung gar nicht auftreten können.
Also: Jeder ist Teil der Ganzheit, die sich von Moment zu Moment dank einer ihr innewohnenden höheren Intelligenz entfaltet.
Im egolosen Zustand ist man frei von Ego-Wünschen, man ist eins mit der Ganzheit und frei, sich mit der Ganzheit gemeinsam zu entfalten. Es ist nicht ein Wollen, sondern ein Spüren der Freiheit.
Gut und Böse:
"Den Abläufen des Universums liegt ein einigender Wille zugrunde. Alles, was sich ereignet, ist von der höheren Intelligenz gewollt. Böse Handlungen mögen zwar nicht im Einklang mit dem Sein stehen, aber aus ganzheitlichen Sicht sind selbst sie ein Teil der höheren Intelligenz. Es geschieht immer nur das, was die höheren Intelligenz geschehen lassen will.
Man könnte argumentieren, dass Kriege, Morde und all die anderen destruktiven Ereignisse unmöglich im Sinn der höheren Intelligenz sein können. Wenn alles und jeder untrennbar von Allem ist und aus ihm besteht, dann kann nichts von dem, was geschieht, irgendetwas anderes sein als ein Teil der Bewegung des Universums oder, anders ausgedrückt: ein Teil der Manifestation der höheren Intelligenz.
Auch wenn uns verletzende, unsensible und negative menschliche Verhaltensweisen schlecht vorkommen, haben sie ihren Ursprung in Seelen, deren wahre Natur die Wesensnatur ist und deren Handlungen nichts anderes sein können als ein Teil der höheren Intelligenz, selbst wenn sie nicht im Einklang mit ihr stehen.
Es ist besserwisserisch, entscheiden zu wollen, ob ein Ereignis schlecht ist und nicht geschehen sollte. Wir haben schließlich keinen Überblick über das Gesamtbild, das die Zukunft mit einschließt und uns die nützliche Funktion zeigen würde, die dieses Ereignis auf lange Sicht erfüllt, eine Sicht, die weit über unsere Lebensspanne hinausgehen kann. Jene Anmaßung entspringt dem Stolz der falschen (Ego-)Persönlichkeit.
Wenn wir das Leben jedoch nicht durch den Schleier der Persönlichkeit betrachten oder anders gesagt, wenn wir die Dinge objektiv sehen, erkennen wir, dass die meisten Menschen in ihrem Ego leben und die Verbindung zu ihrer inneren Wesensnatur verloren haben. Das macht böses Verhalten ebenso unvermeidlich wie die Notwendigkeit, es zu beschneiden und zu kontrollieren. Aber zu behaupten, dass solche Dinge nicht passieren sollten, macht keinen Sinn. Sie sind die natürliche Konsequenz der Entfremdung des Menschen von seinen eigenen Tiefen. Und das, was wir als bösartiges Verhalten bezeichnen, entspringt einfach nur dem Unwissen darüber, wie die Dinge wirklich sind.
Es ist nicht so, dass das zerstörerische Verhalten uns von der höheren Intelligenz trennt. Es selbst ist ein Ausdruck unseres Getrenntseins und hat mit der dahinter liegenden Gegenwart der höheren Intelligenz nichts zu tun. Im Umgang mit dem menschlichen Zerstörungstrieb liegt die Lösung nicht in dem Versuch, ihn zu regulieren oder auszumerzen, sondern darin, sich mit unserem wahren Wesen in uns zu verbinden, so dass ein solches Verhalten keinen Sinn macht.
Christlich gesprochen: Menschen wollen vom Ego her, dass Gott gerecht ist und Böses nicht zulässt. Das entspricht den Ego-Bedürfnissen von Menschen. Die Frage, wie Gott das zulassen kann, kommt aus diesem Bedürfnis.
Wenn man die Welt objektiv anschaut, bemerkt man, dass die Welt nach anderen Gesetzen im Fluss ist."
Sandra Maitri
Sinn des Lebens und Lebensfreude
Die Philosophen der letzten 3000 Jahre haben darauf keine schlüssige Antwort geben können!
Das sollte Beweis genug sein, dass es für das Denken im Dualismus keine Lösung gibt. Gedanklich gibt es keinen Sinn des Lebens. Die Frage geht offenbar über unseren Verstand hinaus. So ist es dualistisch.
Von den Weisen wissen wir aber:
Sie haben die Wahr-nehmung und innere Gewissheit, im Feld der Liebe der Urenergie getragen und geborgen zu sein. Man hat eine inneres Gespür von seinem Wert, seiner Kostbarkeit und Nützlichkeit im Universum - ohne dass man etwas tut, allein, weil man im Sein präsent sein darf.
Sie wissen ja: Die Rose blühet ohn warum , nach Angelus Silesius, 1624-1677.
Die Weisen empfinden das Leben als kostbar, köstlich, wert-voll, bedeutungsvoll, sie spüren sich sich eine unschätzbare Perle. In diesem Fühlen gibt es keine Frage mehr nach dem Sinn des Lebens. Man ist volkommen versunken in die Köstlichkeit des Seins im Augenblicks, wie ein kleines Kind ins Spielen versunken ist. Das kleine Kind fragt in diesem Moment nicht etwas, es spielt einfach. Den Sinn des Lebens spürt man einfach oder man spürt ihn nicht.
Wenn man den Sinn seines Lebens nicht spürt, dann muss man das Leben eben aushalten mit der ständigen - verdrängten oder spürbaren - Sehnsucht nach Sinn und Wert:
Den Begriff Selbstwertgefühl übersetze ich so:
Selbstwertgefühl = Gefühl vom Wert seines Selbst, seines Wesens, seiner Wesensnatur.
Anstatt Liebe für sich selbst zu empfinden und Freude am Leben zu haben, fühlt man sich niedergedrückt, vom Leben gelangweilt und das Leben ist etwas, was man eben durchstehen muss, statt über die Gabe des Lebens glücklich zu sein. Als kleine Wesen hatten wir alle eine unbändige, essentielle Lebensfreude. Durch die Maßregelungen durch die Mitmenschen lernen wir den Ernst des Leben kennen und wir überdecken unbewusst diese Lebensfreude, haben ein Ego entwickelt und meistens gehen wir ernst, mißmutig oder depressiv durchs Leben. Von den Eltern konnten wir meistens die essentielle Lebensfreude auch nicht lernen, da die Eltern sie selbst nicht mehr fühlten. Falls man es sich erlaubt, zu seiner Lebensfreude hinzuspüren, dann fühlt man eine furchtbare, bedrückende, sinnlose Leere - weil die essentielle Lebensfreude verschüttet ist. Man fühlt sich wie eine leere Hülse, wie eine leere Eierschale, in der etwas fehlt. Um diesem schrecklichen Gefühl der Leere zu entgehen, stürzt man sich dann sofort in äußere Aktivitäten - und wundert sich danach, dass man sich trotzdem wieder unausgefüllt fühlt.
Wenn bei einem Trickfilmfestival die Trickfiguren gefragt werden: Warum bist Du froh, kein Mensch zu sein?, so ist das zwar sehr lustig, aber eigentlich sehr, sehr traurig.
Nur wer die Köstlichkeit seines Seins fühlt und spürt, weiss um seinen Wert.
Quelle:
http://www.oekosophie.de/html/gotteserfahrung__erleuchtung__.html