Terrageist
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Hallo, inspiriert vom Thread über den Vatertag, kamen meine Gedanken an meinen Vater auf, der 1986 verstorben ist mit etwas über 60 Jahren.
Damals waren meine Kinder klein, bzw. hatte ich einen kleinen Sohn und war mit dem anderen schwanger.
Meine Mutter war ihr Leben lang krank und prägte sehr meine anfänglichen Grundeinstellungen zum Leben.
Sie hatte ständig Atemnot und manchmal erstickte sie fast.
Ich als kleines Kind lernte damit irgendwie zu leben.
Aber ich wurde doch recht außenseiterhaft und war für ein Kind wahrscheinlich sehr zurückgezogen, für mich und still.
Ich liebte meinen Vater über alles. Es ist was ein kleines Mädchen denkt, mein Vater ist der beste auf der ganzen Welt, und das habe ich tatsächlich wortwörtlich gedacht, ich kann mich erinnern.
Nun ist es so, dass meine Mutter als Kind von ihrem Vater missbraucht und auch sonst recht schlecht behandelt wurde. Ihre Kindheit muss, zumindest nach ihren Erzählungen ab dem sechsten Lebensjahr (vorher war sie bei ihren Großeltern) die Hölle gewesen sein.
Ich weiß nicht wann sie begann, es mir zu erzählen, aber so weit ich zurückdenken kann, kannte ich ihre Geschichte.
Nun hatte sie einen sehr harten brutalen Vater, den sie ansich verachtete, bei meiner Geburt lebte er schon lange nicht mehr, er war im Krieg gefallen.
Aber nun, mein Vater war halt nicht so, aber auch das, es ist schwer zu beschreiben, verachtete sie irgendwie.
Ich habe das als Kind und Tochter gefühlt und war sehr traurig.
Als ich zehn war, trennten sich meine Eltern. Gerade an einem sogenannten "Vatertag" hatte mein Vater begonnen, Roulette zu spielen und zwar wohl am Ende so, dass immer wieder unsere Existenz auch in materieller Hinsicht in Gefahr schien. Nun als Kind war mir das alles noch nicht so ganz klar, aber es war nach außen hin der Trennungsgrund.
Wir zogen weg, meine Mutter mit mir und meinem kleinen Bruder und ich sah von da an meinen Vater fast gar nicht mehr.
Dass er sich kaum bemühte (so schien es mir zumindest) mich und meinen Bruder zu sehen, machte mich nochmal extra traurig. Naja, ich weiß auch, dass meine Mutter ihm erzählte, ich sei psychisch krank und bei Kontakt mit ihm bekäme ich Rückfälle.
Nun, ich ging irgendwann zuhause weg als junge Frau, lernte meinen Mann kennen, der 500 km entfernt wohnte, in einem Urlaub im Schwarzwald. Er kam von Westen, ich von Norden, und so kamen wir zusammen.
Es war als wenn ein völlig neues Leben für mich begann.
Ich bekam zwei Kinder. Zu meinem Vater , der weitab südlich wohnte, hatte ich fast keinen Kontakt.
Nur einmal kurz wollte ich, dass er meinen Mann kennenlernt, und das war auch sehr nett.
Wir lernten dabei auch seine derzeitige Lebensgefährtin kennen, die beide zu uns sehr gastfreundlich waren.
Meine Mutter war ja böse auf sie, obwohl sie es gewesen war, die sich getrennt hatte.
Meine Kinder hat mein Vater nie kennengelernt, und kurz vor der Geburt meines zweiten Sohnes kam die Todesnachricht. Einmal vorher hatten wir ihn noch im Krankenhaus besucht. Er wollte kaum von mir umarmt werden, weil er wusste, es würde die letzte Umarmung sein, und er winkte ab, wollte das alles eigentlich nicht wissen .....
So nun ein sehr langer Text, sehr persönlich, ich denke aber, wenn jemand hier möchte, darf er gerne auch seine Erfahrungen mit Eltern aufschreiben. Oder auch anderes dazu äußern.
Damals waren meine Kinder klein, bzw. hatte ich einen kleinen Sohn und war mit dem anderen schwanger.
Meine Mutter war ihr Leben lang krank und prägte sehr meine anfänglichen Grundeinstellungen zum Leben.
Sie hatte ständig Atemnot und manchmal erstickte sie fast.
Ich als kleines Kind lernte damit irgendwie zu leben.
Aber ich wurde doch recht außenseiterhaft und war für ein Kind wahrscheinlich sehr zurückgezogen, für mich und still.
Ich liebte meinen Vater über alles. Es ist was ein kleines Mädchen denkt, mein Vater ist der beste auf der ganzen Welt, und das habe ich tatsächlich wortwörtlich gedacht, ich kann mich erinnern.
Nun ist es so, dass meine Mutter als Kind von ihrem Vater missbraucht und auch sonst recht schlecht behandelt wurde. Ihre Kindheit muss, zumindest nach ihren Erzählungen ab dem sechsten Lebensjahr (vorher war sie bei ihren Großeltern) die Hölle gewesen sein.
Ich weiß nicht wann sie begann, es mir zu erzählen, aber so weit ich zurückdenken kann, kannte ich ihre Geschichte.
Nun hatte sie einen sehr harten brutalen Vater, den sie ansich verachtete, bei meiner Geburt lebte er schon lange nicht mehr, er war im Krieg gefallen.
Aber nun, mein Vater war halt nicht so, aber auch das, es ist schwer zu beschreiben, verachtete sie irgendwie.
Ich habe das als Kind und Tochter gefühlt und war sehr traurig.
Als ich zehn war, trennten sich meine Eltern. Gerade an einem sogenannten "Vatertag" hatte mein Vater begonnen, Roulette zu spielen und zwar wohl am Ende so, dass immer wieder unsere Existenz auch in materieller Hinsicht in Gefahr schien. Nun als Kind war mir das alles noch nicht so ganz klar, aber es war nach außen hin der Trennungsgrund.
Wir zogen weg, meine Mutter mit mir und meinem kleinen Bruder und ich sah von da an meinen Vater fast gar nicht mehr.
Dass er sich kaum bemühte (so schien es mir zumindest) mich und meinen Bruder zu sehen, machte mich nochmal extra traurig. Naja, ich weiß auch, dass meine Mutter ihm erzählte, ich sei psychisch krank und bei Kontakt mit ihm bekäme ich Rückfälle.
Nun, ich ging irgendwann zuhause weg als junge Frau, lernte meinen Mann kennen, der 500 km entfernt wohnte, in einem Urlaub im Schwarzwald. Er kam von Westen, ich von Norden, und so kamen wir zusammen.
Es war als wenn ein völlig neues Leben für mich begann.
Ich bekam zwei Kinder. Zu meinem Vater , der weitab südlich wohnte, hatte ich fast keinen Kontakt.
Nur einmal kurz wollte ich, dass er meinen Mann kennenlernt, und das war auch sehr nett.
Wir lernten dabei auch seine derzeitige Lebensgefährtin kennen, die beide zu uns sehr gastfreundlich waren.
Meine Mutter war ja böse auf sie, obwohl sie es gewesen war, die sich getrennt hatte.
Meine Kinder hat mein Vater nie kennengelernt, und kurz vor der Geburt meines zweiten Sohnes kam die Todesnachricht. Einmal vorher hatten wir ihn noch im Krankenhaus besucht. Er wollte kaum von mir umarmt werden, weil er wusste, es würde die letzte Umarmung sein, und er winkte ab, wollte das alles eigentlich nicht wissen .....
So nun ein sehr langer Text, sehr persönlich, ich denke aber, wenn jemand hier möchte, darf er gerne auch seine Erfahrungen mit Eltern aufschreiben. Oder auch anderes dazu äußern.
Ich habe hier ein Video aus Phantom der Oper, etwas passend dazu: