Nein, Du verstehst falsch, was ich meine. Ich behaupte, dass die kastrierten Frösche auf die verschiedenen Hormonkonzentrationen in den Sekreten aus den anderen Fröschen reagiert haben und nicht auf die Sperminenanzahl, wie Du es hier nahe legen willst.
Ja, das ist denkbar. Schliesslich hat Dr. Steinach kastrierten Fröschen Auszüge aus dem Gehirn und Rückenmark von Fröschen, die in der Brunst waren, injiziert. Es ist aber zu berücksichtigen, dass sich bei der Injektion der zweiten Gruppe der kastrierten Frösche, die mit den Auszüge aus dem Gehirn und Rückenmark von Fröschen injiziert wurden, die nicht in der Brunst waren, keine brunsttypischen Reaktionen zeigten. Das lässt den Schluss zu, dass entweder Sexualhormone oder Spermien die brunsttypischen Reaktionen auslösten. Ich vermute, dass sowohl die Spermien als auch die Hormone die brunsttypischen Reaktionen ausgelöst haben könnten. Um näheres zu wissen, müsste man eine Analyse des Injektionsmaterials machen.
Wenn an der Theorie überhaupt etwas dran sein sollte, was ich bezweifle, dann würde ich eher vermuten, dass bei Yogis die Produktion von Sexualhormonen abnimmt. Die bewirken im Gehirn nämlich einen starken Trieb. Bei der Gabe von Hormonen (Testosteron, Östrogen) wurde eine starke Triebsteigerung beobachtet.
Swami Sivananda sagt dazu: Allopathen (Schulmediziner) meinen, daß selbst in einem Urdhvareto Yogi (ein Urdhvareto Yogi ist ein Yogi, der 12 Jahre enthaltsam lebt und bei dem sich dann allein auf Grund der langen Enthaltsamkeit die "Erleuchtung" einstellt) die Samenbildung ununterbrochen weitergeht, und daß die Flüssigkeit wieder ins Blut aufgenommen wird. Das ist ein Irrtum. Sie verstehen nicht die inneren yogischen Geheimnisse und Mysterien. Sie sind in der Dunkelheit. Ihre Sicht bezieht sich nur auf die grobstofflichen Dinge des Universums. Der Yogi dringt in die subtile verborgene Natur der Dinge durch yogische Sicht und die innere Sicht der Weisheit ein. Der Yogi erlangt Kontrolle über die Astralnatur der Geschlechtsenergie und verhindert dadurch die Bildung der Flüssigkeit an sich.
Quelle:
Brahmacharya
Diese Beschreibung ist natürlich nicht ohne eine gewisse Mythologie, die man naturwissenschaftlich interpretieren sollte.
Weiter sagt er: Ein befreiter Weiser wird nicht einen feuchten Traum (Pollution) haben. Der Traum ist das Kriterium, um den Status unserer geistigen Reinheit zu beurteilen.
Quelle:
Brahmacharya
Da der Brahmachari auch sonst enthaltsam lebt, findet also weder eine Pollution noch ein gewollter Orgasmus statt. Entweder werden keine sexuellen Drüsensekrete mehr gebildet oder sie werden, was ich für wahrscheinlicher halte, zwar noch gebildet aber dann sublimiert, um die Nerven und das Gehirn zu stärken. Wenn ich mich recht erinnere, sprach Ch'an auch davon keinerlei Ejakulation zu haben.
Aber selbst wenn man nicht genau weiß, wie die physiologischen Vorgänge genau ablaufen, so bin ich mir absolut sicher, dass die Enthaltsamkeit der Schlüssel zur Selbstverwirklichung ist, was du ja eigentlich nie so recht wahr haben wolltest.