Sexuelle Enthaltsamkeit

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Wie stellst du dir einen Beweis denn vor?

Wie lassen sich innere Zustände objektiv messen?

Was die inneren Zustände betrifft, gebe ich Dir vollkommen Recht. Die lassen sich nicht so einfach objektiv messen. Aber der Gesundheitszustand lässt sich sehr wohl einschätzen.

Ich kann Dir aber genau sagen, was kein Beweis ist, sondern vor ideologischer Verbohrtheit schreit. Zum Beispiel Aussagen wie diese hier, die opti immer wieder gerne bringt:

Aussage: Enthaltsamkeit erhöht die Kreativität, wie man am Beispiel Beethoven sieht.
Gegenaussage: Es gibt auch ettliche geniale Menschen, die nicht enthaltsam lebten. Beispiele: Bach, Göthe, Einstein etc.
Ideologische Rettung der ersten Aussage: Ja, wer weiß, wie genial diese Menschen gewesen wären, wenn sie enthaltsam gelebt hätten.

In der Tat weiß niemand, was diese Menschen getan hätten, wenn sie enthaltsam gelebt hätten. Es kann sein, dass Opti Recht hat, und dass sie größere Werke vollbracht hätten. Es kann aber genauso sein, dass sie verbissen in ihrem Kämmerlein gesessen hätten und die ganze Zeit: "Ich denk' nicht an Sex!" vor sich hingemurmelt hätten. iese Notbehauptung stellt also keinerlei Beweis dar, sondern ist eine unbewiesene Behauptung, die zwar als "wer weiß" formuliert wurde, aber als Tatsache dargestellt wird, um die erste Aussage zu retten.

Eine Korrelation zwischen Enthaltsamkeit und Intelligenz könnte man durchaus feststellen. Es gibt genügend enthaltsam lebende Menschen, sei es, dass sie asexuel sind oder sich für ein Leben im Zölibat entschieden haben. Man nehme eins Gruppe enthaltsam lebender Menschen und eine Gruppe nicht enthaltsam lebender Menschen gleichem Bildungsgrades und sozialen Verhältnissen. All diese Leute lasse man einen IQ-Test machen, wobei die Auswertung von jemandem erfolgen muss, der nicht weiß, zu welcher Gruppe der jeweilige Testbogen gehört (d.h. Studie verblinden, um den Experimentator-Effekt zu umgehen). Wenn da eine Korrelation festgestellt wird, wäre es zumindest ein Hinweis darauf, dass Enthaltsamkeit sich auf die Intelligenz auswirkt. Allerdings bedeutet statistische Korrelation nicht unbedingt kausale Korrelation; das könnte man abewr dann weiter untersuchen.

Oder auch Argumentationskette:

Aussage: Nicht enthalsam lebende Menschen leiden.
Gegenaussage: Ich fühle mich eigentlich sehr wohl.
Rettungsaussage: Du bist Dir nicht ehrlich gegenüber.

Tja, wer kann das besser beurteilen? Kann das nun Opti objektiv beurteilen, oder sollte man da nicht lieber der Erfahrung des Menschen trauen, der behauptet, glücklich zu sein und nicht zu leiden? Nach Deiner Argumentation, der ich mich sogar teilweise anschließe, wäre diese Rettungsbehauptung von Opti untragbar.

Noch ein Beispiel:

Aussage: Die Natur sieht Sexualität nur zur Fortpflanzung vor
Gegenaussage: Bonobos haben viel Sex auch zu einem anderen Zweck
Rettungsaussage: Wir sind aber Menschen und keine Tiere.

Dem kann man durchaus zustimmen. Zwischen Menschen und Tieren besteht schon ein gut beobachtbarer Unterschied. Aber wenn dann im weiteren Verlauf doch immer wieder von Tieren gesprochen wird, die nur zur Fortpflanzung sich paaren, so ist diese Rettungsaussage nur als Schutzmechanismus gegen unbequeme Beispiele zu sehen. Man betrachtet Löwen, Frösche etc. und sobald das Wort "Bonobo" fällt, hält man sie die Ohren zu und singt. Wenn die Sexualität auf die Bonobos die schädlichen Folgen in dem Maße hätte, wie Opti sie ihr hier zuschreibt, dann wären diese Affen schon längst ausgestorben; bzw. von der Evolution aussortiert.

Desweiteren schreibt Opti hier der Natur eine Intention zu. Der Knüller der Naturwissenschaften und der Evolutionstheorie ist aber nun auch die Intentionslosigkeit der Natur. Evolution ist ein Prozess, zu dessen Beschreibung keinerlei Wille notwendig ist. Wer hat da nun eine Intention? Gott? Möglicherweise; ich kann und will Gott nicht ausschließen. Aber für einen Beweis ist das nicht geeignet. Und was Gott angeht: Die Intentionen, die man Gott in den Mund legt, sagen mehr über den Menschen aus, als über Gott selber. Was sagt z.B. die Aussage: "Gott will, dass ich Ungläubige töte" über Gott uas, und was über den Menschen, der diese Aussage trifft? Und was sagt die Aussage: "Gott will, dass die Menschen enthaltsam leben" über Gott bzw. über die Aussagende Person aus?

Willst Du noch weitere Beispiele solcher Nicht-Beweise in diesem Thread hören?

Ich habe nichts gegen Enthaltsamkeit oder gegen Menschen, die sich entscheiden, enthaltsam zu leben. Sie glauben, dass man dadurch spirituelle Fortschritte erlangen kann. Möglicherweise haben sie Recht. Ich bezweifle es zwar, ich will aber nicht beurteilen, was für andere das Beste ist. Ich habe aber etwas dagegen Glauben als Wissen zu verkaufen, mit derartigen Nicht-Beweisen zu hantieren und Kritiker mit persönlichen Angriffen ("Do solltest ehrlicher Dir selbst gegenüber sein") mundtod machen zu wollen. Auf sowas reagiere ich allergisch; auch bei Glaubensaussagen, die ich selbst vertete. Und wenn das dann noch mit a priori Unterstellungen an die Kritiker gepaart ist...

@PsiSnake:

In diesem Thread hat Opti noch nichts über Telepathie geschrieben. In einem anderen Thread hat aber mal jemand über seine eigenen Erlebnisse und Erfahrung mit Telepathie berichtet. Opti schrieb daraufhin: "Mich interessieren nur Beweise."

Ich persönlich glaube nicht an Telepathie oder stehe ihr zumindest extrem skeptisch gegenüber. Es gibt zu vieles, was erfolgreiche Telepathie vortäuschen kann, um bei Erlebnissen von Beweis zu sprechen. Aber bei allen diesen gegenargumenten kann ich so eine Schutzbehauptung von Opti nehmen, die Telepathie "beweist".

Beispiele:

Argument: Ich habe es versucht, und mir ist noch keine Telepathie gelungen
Rettung: Du hast es nicht lange genug versucht. Sheldrake hat auch Jahre benötigt, um Telepathie nachzuiweisen. Einige brauchen auch noch länger.

Argument: Noch niemand hat den Randi-Test bestanden
Rettung: Ich habe es erlebt; dazu brauche ich keine naturwissenschaftlichen Studien. Und dieses wissenschaftliche Gerede dient auch nur dazu, dass man sich nicht mit Telepathie auseinandersetzen muss.

Argument: Dann zeig doch mal Telepathie
Rettung: Mach Dir über mich keine Gedanken. Setzte Dich mit Dir und Deinem Leid auseinander, was Du nur mit Telepathie lösen kannst.

Ich könnte den Thread auch mit den Experimenten von Sheldrake starten, denen ich auch sehr skeptisch gegenüber stehe. Aber mit solchen Rettungsaussagen kann ich seine Ergebnisse im Nu zum grandiosen Beweis hochstilisieren.

Viele Grüße
Joey
 
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Es gibt auch ettliche geniale Menschen, die nicht enthaltsam lebten. Beispiele: Bach, Göthe, Einstein etc.

Was weißt du eigentlich vom Sexualleben dieser Menschen? Wahrscheinlich gar nichts. Könnte es nicht nicht sein, dass sie während langer Perioden ihres Lebens enthaltsam lebten und genau daraus ihre Kreativität und Schaffenskraft bezogen?
 
Was weißt du eigentlich vom Sexualleben dieser Menschen? Wahrscheinlich gar nichts. Könnte es nicht nicht sein, dass sie während langer Perioden ihres Lebens enthaltsam lebten und genau daraus ihre Kreativität und Schaffenskraft bezogen?


vielleicht .... vielleicht aber auch nicht! Und vielleicht waren sie während ihrer großen Schaffensphase enthaltsam. Aber nur aus einem einfachen Grund. Sie hatten keine Zeit für Sex. Aber vielleicht hatten sie zum Ausgleich erst recht Sex?
 
opti, vllt. waren diese Leute aber gerade deswegen so genial, weil sie ein ausgefülltes Sexleben hatten?

Weil sie die Extase gelebt haben! Sexualität kann nämlich auch beflügelnd wirken. opti im Ernst man kann auch aus gutem Sex Kreativität und Schaffenskraft ziehen.

Warum bin ich mir gerade so sicher, daß Du das nicht so siehst?!

:liebe1:
 
In Anbetracht dieser und anderer physiologischer Experimente, hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die sexuellen Drüsensekrete vom Blut aufgenommen und primär dem Gehirn und der Wirbelsäule zugeführt werden. Die bedeutende Autorität, Professor Thorek, schreibt hierzu in seinem Werk "The Human Testis" (Der menschliche Hoden) zu diesem Thema: "Die Hoden erzeugen durch innere Produktion chemische Sekrete (Spermien), die vom Blutkreislauf aufgenommen, zum zentralen Nervensystem weiterbefördert werden und dort erotisierend wirken. Dass die Spermien eine selektive Wirkung haben, scheint wahrscheinlich und dass sie im zentralen Nervensystem gespeichert werden, scheint in Anbetracht der jüngsten Experimente, ganz sicher. O'Malleey ist der Ansicht, dass die Spermien durch das Nervensystem das Wachstum und den Stoffwechsel der verschiedenen Körpergewebe beeinflusst. Dass es eine direkte Beziehung zwischen den Keimdrüsen (Hoden) und der Hypophyse gibt, ist recht gut bekannt. (Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) liegt auf Höhe der Nasenwurzel, mitten im Schädel. Sie ist spirituell betrachtet mit dem Stirnchakra (Drittes Auge) identisch.) Seit der Zeit des Hippokrates (griechischer Arzt der Antike 465 - 370 v.Chr.) und Aristoteles (griechischer Philosoph 384 - 322 v.Chr.), glaubt man, dass es einen Zusammenhang zwischen den Spermien, dem Nervensystem, dem Rückenmark und dem Gehirn gibt."

Es gibt beachtliche Beweise aus de Bereich der Psychiatrie, die eine eindeutige Beziehung zwischen den Keimdrüsen (Hoden) und dem Gehirn nachweisen. Sie weisen nach, dass eine Degeneration des Gehirns auf eine Degeneratoin der Hoden zurückzuführen ist. Der englische Neuropathologe Sir Frederick Mott stellte fest, dass die Hoden in 27 Fällen von Demenz praecox (vorzeitige Demenz) eine Verkümmerung der Samenleiter und das Fehlen der Spermatogenese zeigen. (Unter der Spermatogenese versteht man die Bildung der Spermien.) Die Ähnlichkeit zwischen der Beschaffenheit der Hoden und dem Gehirn deutet darauf hin, dass sich Geisteskrankheiten auf eine vorzeitige Verkümmerung der Keimdrüsen zurückführen lassen. Beginnend in der Pubertät oder frühen Jugend, wird sie im Laufe der Jahre immer ausgeprägter, bis sie schliesslich in der Impotenz gipfelt, wobei sie von geistiger Rückbildung begleitet wird. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die meisten dieser Geisteskranken, die von Mott untersucht wurden, gewohnheitsmäßig masturbierten. Diese Praxis hat natürlich einen Bezug zur Degeneration der Keimdrüsen, die Mott als Hauptgrund für die Rückbildung und Degeneration des Gehirns betrachtete. Mott's Beobachtungen wurden durch Obregia, Parhon und Urechia bestätigt, die ebenfalls eine Degeneration der Samenleiter und das Fehlen der Spermatogenese bei Dementia praecox feststellten. Diese Forscher sind davon überzeugt, dass die Spermatogenese einen wichtigen Einfluss auf den Stoffwechsel des Gehirns hat und dass Dementia praecox auf einen Mangel oder eine Veränderung der Spermienproduktion oder eine Degeneration des Samenleiters zurückzuführen sind.

Quelle: The physiological value of continence
 
Norman Mailer hatte nicht nur jede Menge Sex, sondern trank auch wie ein Loch, rauchte und nahm Drogen. Ganz nebenbei war er einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller. Wenn "individuelle Erfahrung" ein Beweis ist, hat der eindeutig bewiesen, dass man auch ohne Enthaltsamkeit hochkreativ sein kann.
 
Norman Mailer hatte nicht nur jede Menge Sex, sondern trank auch wie ein Loch, rauchte und nahm Drogen. Ganz nebenbei war er einer der bedeutendsten amerikanischen Schriftsteller. Wenn "individuelle Erfahrung" ein Beweis ist, hat der eindeutig bewiesen, dass man auch ohne Enthaltsamkeit hochkreativ sein kann.

Mag sein, dass das sein Ruf ist. Aber weißt du wirklich wie sein Sexualleben ausgesehen hat? Ich glaube nicht. Selbst wenn er ein auschweifendes Sexualleben hatte, so hatte er vielleicht naturbedingt eine sehr gute Kondition, die manches kompensierte. Das heisst aber nicht, dass andere Menschen, die keine so gute Kondition haben, es sich ebenfalls leisten können, so ausschweifend zu leben. Sie enden vielleicht in der Psychiatrie, weil sie Dank ihrer sexuellen Ausschweifungen an Dementia praecox oder anderen Geisteskrankheiten litten. Selbst wenn Norman Mailer ein sehr ausschweifendes Sexualleben hatte, heisst das, dass seine Sexualität ihn wirklich glücklich gemacht hat? Wie sah es in seinem Innern aus? Litt er nicht selber unter seiner sexuellen Gier, selbst wenn er in seinen Büchern das Gegenteil behauptet? Vielleicht wusste er einfach nur zu gut, was sich gut verkaufen lässt. Sex sells. Und wer hätte er sein können, wenn er nicht so gierig auf die Sexualität geschaut hätte? Vielleicht wäre er ein großer Philosoph oder "Erleuchteter" geworden. Man sollte nicht zu voreilig mit seiner Meinung sein, sondern die Dinge aus einer näheren Perspektive betrachten.
 
Vielleicht wäre er auch ein langweiliger, unbekannter kleiner Angestellter ohne schriftstellerische Neigungen geworden, wenn er weniger zügellos gelebt hätte?! Who knows? Kanntest Du ihn gut genug, lieber opti, um das ausschließen zu können?

Ich lebe jedenfalls seit 1 1/2 Jahren enthaltsam und finde, ich war vor dieser Zeit deutlich kreativer und gottverbundener. Und das, obwohl ich derzeit nicht unter dem fehlenden Sex leide oder sich meine Gedanken darum drehen.
Wie Du schon sagtest: Individuelle Erfahrung ist Beweis genug. Ergo beweist das: Enthaltsamkeit ist nicht für jeden das Gelbe vom Ei.
 
Was weißt du eigentlich vom Sexualleben dieser Menschen? Wahrscheinlich gar nichts. Könnte es nicht nicht sein, dass sie während langer Perioden ihres Lebens enthaltsam lebten und genau daraus ihre Kreativität und Schaffenskraft bezogen?

Zumindest Einstein lebte nicht enthaltsam, während er sowohl die spezielle als auch die allgemeine Relativitätstheorie entwickelte. In der Zeit bekam er sogar ein uneheliches Kind (1902), und zwei weitere in der Ehe.

Bei Göthe... jemand der u.a. Gedichte über das liebliche Knarren des Bettgestells beim Liebesakt schreibt... da vermute ich keine Enthaltsamkeit hinter.

Aber das ist Dein typischer Argumentationsstil. Du widersprichst einer möglicherweise unbewiesene Behauptung mit einer unbewiesenen Spekulation, und stellt die dann heimlich als Tatsache dar.

Ich drehe den Spieß mal um: Und wer weiß zu welchen hohen Leistungen Beethoven noch fähig gewesen wäre, hätte er nicht enthaltsam gelebt. Ich weiß es nicht; Du weißt es aber genauso wenig; Du hast da nur Deinen glauben. Den darfst Du auch gerne haben. Aber verkaufe ihn nicht als Wissen.
 
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Vielleicht wäre er ein großer Philosoph oder "Erleuchteter" geworden. Man sollte nicht zu voreilig mit seiner Meinung sein, sondern die Dinge aus einer näheren Perspektive betrachten.

Vielleicht hätte er aber nur in seinem Kämmerchen gesessen, mit dem Oberkörper vor- und zurück gewippt und vor sich hingemurmelt: "Ich denk' nicht an Sex! Ich denk nicht an Sex!". Wer weiß das schon? Man sollte nicht zu voreilig mit seiner Meinung sein, sondern die Dinge aus einer näheren Perspektive betrachten. Schön, dass sich Deine eigenen Ratschläge so schön auf Deine eigenen Beiträge anwenden lassen.
 
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