jogurette
Aktives Mitglied
- Registriert
- 6. April 2007
- Beiträge
- 4.134
Keuschheit vor der Ehe ist in vielen Teilen Afrikas die Regel. In einigen Teilen Westafrikas wird ein Mädchen, das unkeusch ist, streng bestraft. Unter den Ba Henda in Nord-Transversal, einer Provinz der südafrikanischen Union, ist Geschlechtsverkehr vor der Ehe nicht erlaubt und wenn beobachtet wird, dass die Schamlippen eines Mädchens auseinander sind, wenn sie sich auf einen Stein setzt, dann wird sie als schuldig angesehen und bestraft, weil sie sexuellen Verkehr hatte. Bei den Syntengs, lebt der Ehemann mit seiner Frau nicht im selben Haus. Er besucht sie nur gelegentlich im Hause seiner Mutter, wo sie ebenfalls wohnt. Smyth bemerkt, dass promiskuitiver Sexualverkehr, also sexuelle Kontakte mit verschiedenen Partnern, von den in Australien lebenden Ureinwohnern, den Aborigines, nicht praktiziert wird. Ihre Gesetze sind in dieser Beziehung ziemlich streng. Gespräche zwischen einzelnen Männern und jungen Frauen oder verheirateten Frauen sind nicht erlaubt. Verstöße gegen diese Gesetze, wurden manchmal mit dem Tod bestraft.
Unter den Seri, werden junge Männer angeleitet, ein Jahr vor der Ehe eine Probezeit zu absolvieren, in der sie enthaltsam leben, um ihre Fähigkeit der sexuellen Selbstkontrolle zu testen. Unter den Pueblos, wird die Moral der Jugendlichen von einer geheimen Polizei überwacht, die über alle Unregelmäßigkeiten berichtet. Verstoßen die Jugendlichen dagegen, dann werden sie gezwungen, zu heiraten. In Uganda wird nach der Geburt eines Kindes, eine Enthaltsamkeit von zwei Jahren praktiziert. Unter den Fidschis (Fidschi ist ein Inselstaat im Südpazifik nördlich von Neuseeland und östlich von Australien.) leben Ehemann und Ehefrau drei bis vier Jahre getrennt, so dass kein weiteres Baby geboren werden kann und die Mutter die notwendige Zeit zum Stillen des Kindes hat. Bezogen auf die malayische Halbinsel schreibt Stevens: "Der sexuelle Impuls unter den Belendas ist nur schwach entwickelt. Sie sind nicht sexuell. Es gibt wenig oder keine Liebesspiele in den sexuellen Beziehungen." Unter den Malayen herrscht in Zeiten des Krieges strikte Keuschheit. Laut Havelock Ellis sind die Afrikaner weit weniger wollüstig als die weißen Männer. Er schreibt: "Unter den Kambodschanern scheint strenge Keuschheit zu herrschen und wenn wir den Himalaya nach Norden überschreiten, so finden wir dort wild lebende Völker, denen sexuelles Begehren unbekannt ist. So wird das frisch verheiratete Paar bei den Turcomians einige Tage nach der Hochzeit für ein Jahr getrennt."
Quelle: The physiological value of continence
Es geht bei diesen Schilderungen nicht darum, ob man aus heutiger Sicht alle Einstellungen gut heißen kann. Vielmehr sollte es darum gehen, zu erkennen, dass die Sexualität der Menschen weltweit in früheren Zeiten in erster Linie der Fortpflanzung galt und dass die Menschen in früheren Zeiten nicht so sexbesessen waren, wie die heutigen sogenannten zivilisierten Menschen. Die Sexbesessenheit der heutigen Zeit entstand dadurch, dass der Mensch sich immer weiter von der Natur entfernte und dadurch, dass der moderne Menschen im Rahmen des technischen Fortschrittes seine Ernährungsgewohnheiten umstellte. Er ernährte er sich immer stärker von Fleisch, Fisch und Geflügel, die ebenfalls die Libido beflügelte. Durch die Medien bekamen die Menschen außerdem immer leichter Zugang zu erotischen Schriften, Bildern und Filmen, was der Moral nicht unbedingt zuträglich war. Diese Tendenz wird sich wahrscheinlich in der Zukunft noch weiter verstärken und es ist nicht davon auszugehen, dass die Menschen dadurch glücklicher werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie diese Entwicklung mit sehr viel Leid bezahlen müssen. Und das ganze nennt sich dann Fortschritt.
Für mich zeigt es einfach nur auf, dass unglaublich viel Zwang dahinter stand. Da war keine Freiwilligkeit. Nur Angst vor Strafe .... Und auch nur, weil irgendwelche "intelligenten" Menschen meinten, dass Sex etwas Schmutziges sei u. gerade so eben zur Zeugung erlaubt wäre ...
Wie kommen die darauf? Es sind immer nur Menschen, die anderen etwas verbieten. Deswegen kann ich daraus keine positiven Schlüsse für Enthaltsamkeit sehen.
Ich sehe Enthaltsamkeit nur positiv, wenn sie freiwillig geschieht. Und wenn derjenige, der sie ausübt, nicht als Allheilmittel und überhaupt einzig richtigen Lebensweg sieht. Dann ist es durchaus sehr positiv. Wenn man diskutieren könnte, ohne von oben herab u. blasiert als minderwertig betrachtet würde ....
Darum auch die Gegenwehr. Opti, Du läßt keine ehrliche Diskussion zu.