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opti
Guest
Wenn man wieder fallen kann, was hat man denn dann transformiert? Und was für Seeligkeiten sollen das sein, wo Sex dann tatsächlich noch eine Chance hat? - Gut, ich habe keine Ahnung, habe auch nichts transformiert. Doch ich stelle es mir schon so vor, daß wenn ich den reinsten Nektar gekostet habe nicht mehr auf billigen Sirup reinfallen werde.
Oder anders gefragt: ist die Kundalini einmal aufgestiegen, hat das Hirn sich entfaltet etc. - warum dann noch der Drang nach einem anderen Menschen? Wozu dann die ganze Arbeit? Da kann ich dann auch nur sagen: dann genieße ich lieber Sex (wenn es sich mal wieder anbietet), statt ewig zu "leiden" und selbst dann noch auf der Hut sein müssen, wenn das Leid eigentlich überwunden sein sollte.
Naja, und wenn schon, dann möchte ich am Ende doch sowas wie ein Gott seinund nicht nur ein "besserer" Mensch der mal kurz erschaut hat, wie es ist göttlich zu sein. (also: am Ende auch das menschliche ablegen, diesem nicht verhaftet sein...
)
(ach ja, Macht mißbrauchen und auf Sex reinfallen ist für mich irgendwie noch was anderes. das eine hat mit dem Ego zu tun (Macht), das andere mit dem Trieb.)
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Kaji, du konzentrierst dich in deinem Beitrag etwas zu sehr auf die Sexualität. Mit der Sexualität geht auch immer das persönliche Wohlbefinden einher. Hat man sehr viel Sexualität, dann ist das Wohlbefinden sehr schnell im Keller. Lebt man dagegen enthaltsam, dann steigert sich das Wohlbefinden allmählich. Es geht also nicht nur um die Frage, ob ich Sexualität lebe oder nicht, sondern auch um die Frage, wie steht es um mein Wohlbefinden. Der Selbstverwirklichte lebt emotional geradezu in einem euphorischen Rausch. Verantwortlich sind dafür sicherlich körpereigene Drogen. Ist die Kundalini einmal aufgestiegen, wie du sagst, dann ist keinesfalls der Drang nach erotischen Bedürfnissen vorhanden. Aber man ist auch nicht immun gegen sexuelle Reize. Es kommt eben darauf an, wie man damit umgeht.
Du fragst, warum die ganze Arbeit? Der Sinn der spirituellen Arbeit besteht einerseits darin, sich von all dem Leid zu befreien, welches man jahre- oder jahrzehntelang erfahren hat. Und andererseits besteht der Sinn der spirituellen Arbeit darin, all seine Fähigkeiten zu entfalten und sein Leben so zu gestalten, dass man die Seligkeit erfährt, nach der man sich so lange gesehnt hat. Aber trotz aller Anstrengungen sollte man niemals denken, dass man Gott ist, auch wenn man das Gefühl der Seligkeit als göttlich beschreiben könnte. Es ist wirklich nicht immer leicht, im Rausch dieser Seligkeit, nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren. Man muss sehr, sehr, sehr, aufpassen. Dies gilt auch für die Sexualität, die wohl die größte Bedrohung für spirituelle Menschen ist. Ist man noch nicht reif genug, dann kann man auch sehr schnell wieder abstürzen. Es kann ein tiefer Fall sein. Darum ist es gut, wenn man Menschen kennt, die mit solchen Dingen Erfahrung haben. Aber sie sind sehr, sehr, sehr, selten.