Sexuelle Enthaltsamkeit

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Was schlägst du vor?



Sieht man sich das Verhalten der Menschen an, dann könnte man allerdings einen anderen Eindruck gewinnen. (Nach uns die Sinnflut?)



Das sollte uns aber nicht dazu verleiten, so mit der Natur zu verfahren, wie wir das machen. Diese Haltung resultiert aus reinem Egoismus, aus Überheblichkeit, aus Gleichgültigkeit und anderen Werten, die mit einer wirklichen Kultur nicht viel gemeinsam haben. Alle anderen Lebensformen passen sich der Natur an, nur der Mensch glaubt, er könne sich die Natur ohne Folgen untertan machen.

Du würdest von einem Kleikind nicht verlangen, die Integralrechnung zu beherrschen.
Unsere Reflektion funktioniert noch unvollkommen.
Wir sind gerade dabei, vernetztes Denken zu erlernen.
Die Mutter Natur legt uns das nicht in die Wiege.
 
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Hallo Ch`an
Niemand, auch opti nicht, spricht davon, in die Einsamkeit zu gehen.
Das habe ich auch niemandem vorgeworfen. Ich habe es ins Thema gebracht, weil die enthaltsame und Asketische Haltung oft dem in der Einsamkeit ziehen naheliegt.
Deine Auslegungen sind zwar recht hübsch, aber eher intuellektes Geplapper.
Stimmt. Weshalb ich auch in meinem vorherigen Beitrag versucht habe mich etwas von der Diskussion abzuklinken.
Würden wir aussterben, würde sich Mutter Erde erleichtert fühlen, und es wäre keinesfalls ein Verlust. Wir und das Universum sind eins.
da ist kein Widerspruch zu dem was ich sagte. Ich sagte aus subjektiver Sicht, aus Sicht der Menschen wäre es ein großer Verlust, so war es gemeint.
Was ist ist, ok.

Glaube mir, sich auf die Belange de Menschenwelt zu konzentrieren, hat nichts mit spiritueller Weiterentwicklung zu tun. Es ist o.k., sich damit zufrieden zu geben, aber die Weiterentwicklung des Bewusstseins bedingt Evolution in Richtung Aufmerksamkeit.
Nur durch die Abtrennung des sozial bedingten Teils unserer Wahrnehmung können wir das Wesen de Dinge erkennen.
Das Bewusstsein des Menschen reift durch Wachstum und Erfahrung und es wird daraus etwas stärkeres, komplexeres, Aufmerksamkeit genannt. So kann man sagen, dass der Existenzgrund aller empfindenden Wesen das Erweitern des Bewusstseins in Richtung Aufmerksamkeit ist.
Ich habe nicht gesagt, dass es in dieser Art mit spiritueller Weiterentwicklung zu tun hat. Ich stimme dir zu, dass wir durch Abtrennung des sozial bedingten Teils unserer Wahrnehmung das Wesen der Dinge erkennen können. Wir müssen die persönnliche Sichtweise/das Ego überwinden um zu Erwachen, das zu erreichen, was wir erstreben.
Aber gelebte Spiritualität besteht für mich darin wenn man auf den Gipfel gestiegen ist auch wieder herunter zusteigen, sei es aus Mitgefühl oder verantwortungsgefühl oder einem anderen Grund. ich stehe zu meinem Menschsein.


Hallo Opti

Aber es kann durchaus hilfreich sein, in ein Kloster oder ein Ashram zu gehen, wenn auch nur vorübergehend.
Dem stimme ich zu

Glaubst du wirklich, dass die ganze Menschheit enthaltsam leben würde?

Nicht in der Welt in der wir leben.

Es ist richtig, dass die meisten Menschen sehr unglücklich sind und dass eine tiefe Sehnsucht nach Ruhe, Frieden und Glück in den Menschen vorhanden ist. Die Menschen sehnen sich zwar nach Veränderungen, aber sie fragen nicht wirklich, was die Ursachen ihres Unglücklichseins ist. Einer der Hauptursachen ihres Unglücklichseins ist ihre sexuelle Besessenheit. Und solange sie daran nichts ändern, können sie noch so viele spirituelle Klimmzüge absolvieren, es wird sich an ihrem Unglücklichsein nichts ändern.

Ich denke auch, dass die Sexualität uns stark beeinflusst, und deswegen unser heutiges Verlangen nach Sex der Grund für unglücklich sein sein kann.
Allerdingserfordet die Lösung dieses Problems, dass sich diese Menschen mit der Sexualität, mit deren Energien, Auswirkung usw. auseinandersetzen, das wird dann wenn sie es richtig tun hoffentlich zu Sameneinsparung usw. führen, zur Erkenntnis des Wertes der Sexualenergie.

Ich kenne aus eigener Erfahrung die Gefahr enthaltsam zu leben weil es ein Dogma lehrt, geistig abzustumpfen, einen großen inneren Konflikt zu schaffen der einen Zerfressen kann, weil man die Sexualität und somit auch die Energien usw. Verachtet. Wenn man um die Ftransformation durch diese Energien weiß, mit ihnen spirituell arbeitet, kann die Enthaltsamkeit bestimmt ihre Früchte tragen.
Ich denke ein mensch der wirklich spirituell an sich arbeitet muss sich früher oder später sowieso mit diesem Thema auseinander setzen, und wenn er dann neutral an sich forcht wird er schon die Lösung nehmen die seiner Entwicklung am hilfreichsten ist.

Es würde mich einmal interessieren, welche Vorstellungen du ganz persönlich von der Sexualität hast.
Zu einem teil habe ich die Frage ja oben schon beantwortet.
Ich befürworte die Sexuelle Enthaltsamkeit gegenüber dem warlosen ausstoßen des Lebenselexier.
Ich bin aber auch der Meinung das Sexualiät richtig benutzt, wie z.b. im Tao Yoga der Liebe oder im Tantra, wichtig für z.b. eine harmonische Liebesbeziehung ist und auch zu gewisser reife führen kann.
In unserer Gesellschaft spielt die Beziehung zwischen zwei Menschen in Form einer Liebesbeziehung eingeschlossen Sexualität zumindest für viele menschen eine wichtige Rolle.
Wenn man ihnen helfen will und ihnen die Enthaltsamkeit jeglicher Sexualität predigt wirkt das auf viele wahrscheinlich abschreckent und sie machen weiter wie zu vor, mit der Ausnahme ein schlechtes Urteil mehr über esoterische Lehren zu haben. Eine bessere Methode finde ich dann, zu zeigen, dass es auch Möglichkeiten gibt mit der Sexualität zu arbeiten.
Ich finde es wichtig die Sexualenergie richtig zu gebrauchen, und finde das Sex aus Begierde die falsche Variante ist.
Grundlegend sehe ich aber sowohl in der Sexualität wie auch in der Enthaltsamkeit Sexueller Aktivität Potenzial aber auch Gefahren, eben immer wenn falsches Verständnis oder Schwächen wie Hochmut (wegen der Kraft sich seinen Begierden zu widersetzen) oder Begierde (bei sexueller Aktivität) ins Spiel kommt bestehen diese Gefahren.
Das ich das ausstoßen des Samens für behindernd auf dem spirituellen Weg halte habe ich ja schon gesagt. Ausschließlich zur Zeigung eines Kindes finde ich es ok, das ist es wert.
Letztendlich war ich mit Sex auch noch nicht wirklich konfontiert worden, eher mit diesen Energien, weshalb ich mir vielleicht auch keine begründete Meinung über die sexuelle Beziehung zweier Menschen biden konnte.
Ich hoffe deine Frage genügend beantwortet zu haben.
Liebe Grüße, Flo
 
Aber gelebte Spiritualität besteht für mich darin wenn man auf den Gipfel gestiegen ist auch wieder herunter zusteigen, sei es aus Mitgefühl oder Verantwortungsgefühl oder einem anderen Grund.

Das ist eine These, die man auch im tibetischen Buddhismus (Tantra) antrifft. Ich stimme damit aber nicht überein. Was sollte jemand machen, der einmal spirituelle Höhen erreicht hat? Soll er sich wieder in den Sumpf der Sünde begeben, um wieder herunterzusteigen? Aber so meinst du es wohl auch nicht. Es wird dem Theravada-Buddhismus (der die sexuelle Enthaltsamkeit favorisiert) oft von Tantrikern vorgeworfen, sie hätten den Menschen gegenüber kein Mitgefühl. Aber das ist nicht richtig. Jeder Theravada-Buddhist ist genauso an der Selbstverwirklichung seiner Mitmenschen interessiert, wie der Tantriker. Die Theravada-Buddhisten glauben allerdings nicht wie die Tantriker daran, dass man dem Menschen irgendwie die spirituelle Arbeit abnehmen oder erleichtern kann. Alles was man machen kann, ist, jemandem seine persönlichen Ansichten und Erfahrungen mitteilen. Seinen Weg allerdings muss jeder alleine beschreiten. Buddha hat sich auch nicht in eine einsame Höhle zurückgezogen, um seine Erleuchtung zu genießen. Nein, er hat sich über 40 Jahre lang in die Welt der Unwissenden begeben, um den Menschen sein Wissen, seine Erfahrung mitzuteilen. Er tat es aus Liebe, Verantwortung und Mitgefühl.

Ich denke auch, dass die Sexualität uns stark beeinflusst, und deswegen unser heutiges Verlangen nach Sex der Grund für unglücklich sein sein kann. Allerdings erfordet die Lösung dieses Problems, dass sich diese Menschen mit der Sexualität, mit deren Energien, Auswirkung usw. auseinandersetzen, das wird dann wenn sie es richtig tun hoffentlich zu Sameneinsparung usw. führen, zur Erkenntnis des Wertes der Sexualenergie.

Es wird nur ganz wenige Menschen geben, die sich wirklich mit ihrer Sexualität auseinander setzen. Die meisten Menschen sind Sklaven ihrer Sexualität und sie werden alles tun, um solchen Fragen aus dem Wege zu gehen.

Ich kenne aus eigener Erfahrung die Gefahr enthaltsam zu leben weil es ein Dogma lehrt, geistig abzustumpfen, einen großen inneren Konflikt zu schaffen der einen Zerfressen kann, weil man die Sexualität und somit auch die Energien usw. Verachtet. Wenn man um die Transformation durch diese Energien weiß, mit ihnen spirituell arbeitet, kann die Enthaltsamkeit bestimmt ihre Früchte tragen.

Ich glaube, dass niemand enthaltsam leben würde, nur weil es ein Dogma lehrt, jedenfalls heute nicht mehr. Es ist doch eigentlich gar nicht so schwer, zu erkennen, was die wiederholte Sexualität für negative Folgen hat. Mir fiel es jedenfalls nicht schwer, dies zu erkennen. Daraus zog ich die notwendigen Schlüsse. Viel schwerer ist es allerdings, die einmal vorgenommene Enthaltsamkeit aufrecht zu erhalten. Das erfordert wirklich sehr viel Kraft und Disziplin. Gefahren kann ich bei der Enthaltsamkeit allerdings nicht erkennen, auch nicht die Gefahr, geistig abzustumpfen. Offensichtlich hast du aber bereits Erfahrungen mit der Enthaltsamkeit. Warum sind deine Erfahrungen so negativ? Jemand der sich entschliesst, enthaltsam zu leben, fasst diesen Entschluss auch nicht, weil er die Sexualität oder die sexuellen Energien verachtet. Ich persönlich habe mich entschlossen, enthaltsam zu leben, weil ich die negativen Folgen der Sexualität am eigenen Leibe immer wieder sehr deutlich zu spüren bekam. Darunter habe ich sehr lange gelitten. Das einzig vernünftige, was ich tun konnte, war, mich diesem selbstzugefügtem Leid zu entziehen, indem ich die Ursachen meines Verhaltens änderte, indem ich mich entschloss, enthaltsam zu leben.

Wenn man ihnen helfen will und ihnen die Enthaltsamkeit jeglicher Sexualität predigt wirkt das auf viele wahrscheinlich abschreckent und sie machen weiter wie zu vor, mit der Ausnahme ein schlechtes Urteil mehr über esoterische Lehren zu haben. Eine bessere Methode finde ich dann, zu zeigen, dass es auch Möglichkeiten gibt mit der Sexualität zu arbeiten.

Ich sehe das ein wenig anders. Wenn sich Menschen entschliessen, zusammen zu leben, auch um die sexuelle Liebe miteinander zu teilen, dann haben sie ja meist schon viele Jahre an sexuellen Erfahrungen hinter sich, auch wenn es keine Erfahrungen mit einem Partner oder einer Partnerin war. Allein schon diese Erfahrung müsste ihnen zeigen, dass die Sexualität keine wirkliche Zufriedenheit schenkt. Ich kann allerdings verstehen, dass man neugierig ist, die Sexualität zusammen mit einem Partner kennenzulernen. Hat man diese Erfahrungen einmal gesammelt, dann wird man ebenfalls feststellen, dass auch die partnerschaftliche Sexualität keine wirkliche Zufriedenheit schenkt. Sie schenkt zwar kleine Momente der Seligkeit, mehr aber nicht. Diese Seligkeit ist aber weit von der Seligkeit entfernt, die dem Selbstverwirklichten zu eigen ist. Wenn man all diese Erfahrungen gesammelt hat, dann sollte man vielleicht einmal darüber nachdenken, ob man weiterhin bereit ist, das Leid zu ertragen, welches die Sexualität mit sich bringt, oder ob man sich nicht doch der Enthaltsamkeit zuwenden sollte.
 
Seine Gene stimmen zu 99 Prozent mit dem Schimpansen überein.

Eine Abweichung von ca. 1,5-3% sind in der Genetik Lichtjahre... daher kann ein gemeinsamer Ursprung nicht abgeleitet werden. Du greifst auf angelesenes Halbwissen zurück!!!

Der Mensch denkt, er sei das Maß aller Dinge und die Krönung der Schöpfung.

Das hat - bis auf Dich - niemand behauptet.

Die letzte menschliche Rasse, die noch existiert, ist der Homo Sapiens. Und auch der wird eines Tages nur noch eine Randnotiz in der (dann ungeschriebenen) Geschichte sein.

Bisweilen tummeln sich noch vereinzelt Exemplare des Homo schwachmaticus maximus (oder optimus???). Die Prognose für diese Spezies entspricht Deiner Extrapolarisation... mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit !!!


Mercie
La Dame
 
Ich glaube, dass niemand enthaltsam leben würde, nur weil es ein Dogma lehrt, jedenfalls heute nicht mehr. Es ist doch eigentlich gar nicht so schwer, zu erkennen, was die wiederholte Sexualität für negative Folgen hat. Mir fiel es jedenfalls nicht schwer, dies zu erkennen. Daraus zog ich die notwendigen Schlüsse. Viel schwerer ist es allerdings, die einmal vorgenommene Enthaltsamkeit aufrecht zu erhalten. Das erfordert wirklich sehr viel Kraft und Disziplin.

Eine Frage hierzu. Du hast, wenn ich es richtig erinnere, erwähnt, dass du die sexuellen Wünsche hinter dich gebracht hast, bzw. kein sonderliches Verlangen nach Sex hast. Es irritiert mich etwas, wenn du jetzt sagst, dass es Kraft und Disziplin erfordert, bei der Enthaltsamkeit zu bleiben.

Kostet dich die Enthaltsamkeit jetzt immer noch Kraft oder sprichst du hier mehr von der Zeit, als du noch relativ am Anfang damit warst?

Es interessiert mich, weil ich gern wissen will, wie lange der Geist so ungefähr braucht, um sich von der Sucht zumindest soweit zu lösen, dass man das Gefühl hat, wirklich Fortschritte zu machen.

grüße
namor
 
Eine Frage hierzu. Du hast, wenn ich es richtig erinnere, erwähnt, dass du die sexuellen Wünsche hinter dich gebracht hast, bzw. kein sonderliches Verlangen nach Sex hast. Es irritiert mich etwas, wenn du jetzt sagst, dass es Kraft und Disziplin erfordert, bei der Enthaltsamkeit zu bleiben.

Kostet dich die Enthaltsamkeit jetzt immer noch Kraft oder sprichst du hier mehr von der Zeit, als du noch relativ am Anfang damit warst?

Es interessiert mich, weil ich gern wissen will, wie lange der Geist so ungefähr braucht, um sich von der Sucht zumindest soweit zu lösen, dass man das Gefühl hat, wirklich Fortschritte zu machen.

grüße
namor

Es kann sehr schnell gehen, den spirituellen Gipfel zu erklimmen. Es kann aber auch etwas länger dauern. Es hängt einerseits von der Disziplin ab, mit der man die Enthaltsamkeit und seine spirituellen Praktiken verfolgt (Meditation) und es hängt wohl auch sehr stark vom Alter ab. Bei jüngeren Menschen, bei denen die Lebenssäfte noch reichlich fliessen, ist ein spiritueller Fortschritt meist einfacher und schneller zu erreichen.

Man kann nicht allgemein sagen, wie lange es dauert, bis die sexuelle Bedrängnis sich auflöst. Es kann innerhalb von 12 Monaten geschehen, es kann aber auch Jahre dauern. Hat sie sich aber einmal aufgelöst, dann empfindet man das als eine sehr große Erleichterung. Dann verschwinden alle sexuellen Begierden. Das heißt zwar nicht, dass man vollkommen unsensibel für erotische Reize ist, aber man muss sich ihnen ja nicht ausliefern. Am besten man geht ihnen aus dem Weg. Dann hat man seine Ruhe.

Es ist wohl so ähnlich wie bei einem trockenen Alkoholiker oder einem ehemaligen Raucher. Hat sich ihre Sucht einmal aufgelöst, dann können sie recht gut ohne Alkohol und Zigaretten leben. Aber sie sollten sich diesen Gefahren auch nicht aussetzen, sonst könnte es einen Rückfall geben.
 
Bisweilen tummeln sich noch vereinzelt Exemplare des Homo schwachmaticus maximus (oder optimus???). Die Prognose für diese Spezies entspricht Deiner Extrapolarisation... mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit !!!

Danke, Madame, ich bin doch für Komplimente immer zu haben.
 
Hallo Opti
Das ist eine These, die man auch im tibetischen Buddhismus (Tantra) antrifft. Ich stimme damit aber nicht überein. Was sollte jemand machen, der einmal spirituelle Höhen erreicht hat? Soll er sich wieder in den Sumpf der Sünde begeben, um wieder herunterzusteigen? Aber so meinst du es wohl auch nicht. Es wird dem Theravada-Buddhismus (der die sexuelle Enthaltsamkeit favorisiert) oft von Tantrikern vorgeworfen, sie hätten den Menschen gegenüber kein Mitgefühl. Aber das ist nicht richtig. Jeder Theravada-Buddhist ist genauso an der Selbstverwirklichung seiner Mitmenschen interessiert, wie der Tantriker. Die Theravada-Buddhisten glauben allerdings nicht wie die Tantriker daran, dass man dem Menschen irgendwie die spirituelle Arbeit abnehmen oder erleichtern kann. Alles was man machen kann, ist, jemandem seine persönlichen Ansichten und Erfahrungen mitteilen. Seinen Weg allerdings muss jeder alleine beschreiten. Buddha hat sich auch nicht in eine einsame Höhle zurückgezogen, um seine Erleuchtung zu genießen. Nein, er hat sich über 40 Jahre lang in die Welt der Unwissenden begeben, um den Menschen sein Wissen, seine Erfahrung mitzuteilen. Er tat es aus Liebe, Verantwortung und Mitgefühl.
Korrekt. ich meine es so, das man seine spirituelle Erfahrung praktisch in der im leben verkörpert. Wie ist eine andere Sache. Sicher machen das z.b. auch Yogis die zurückgezogen in den Bergen leben, allerdings sind dort in der Regel nicht viele Menschen die z.b. auf einer niedriegeren Stufe sind, denen man helfen kann. Diese müssen dann wohl eher mit Energien arbeiten...
Nein, er hat sich über 40 Jahre lang in die Welt der Unwissenden begeben, um den Menschen sein Wissen, seine Erfahrung mitzuteilen. Er tat es aus Liebe, Verantwortung und Mitgefühl.
Genau das meine ich wenn ich von, vom Gipfel hinab steigen, rede.

Möglicherweise wird das den Theravada-Buddhisten auch (außerdem) vorgeworfen, weil im Mahayana betont wird, Erwachen anzustreben um anderen zu helfen, auf welche weise auch immer. Im Theravada ist das ja meines Wissens nicht ganz so. Dazu fällt mir auch spontan das Vimalakirti-Sutra ein...

Es wird nur ganz wenige Menschen geben, die sich wirklich mit ihrer Sexualität auseinander setzen. Die meisten Menschen sind Sklaven ihrer Sexualität und sie werden alles tun, um solchen Fragen aus dem Wege zu gehen.

Das ist wohl meistens der Fall. Ein Kreislauf womöglich. ich will mich nicht dazu äußern ob jeder der hin und wieder Sex hat ein Sklave der Sexualität ist, dazu habe ich zu wenig inInformation darüber. Dass es diese Sklaverei geben kann, dem stimme ich voll zu. Und dass diese einen selbst zerrstört denke ich auch. Erst recht wenn man sich dem Trieb widersetzt, dann merkt man erst wie gefangen man ist. Wahrscheinlich spielt auch die Angst eine große Rolle warum viele Menschen dem aus dem Weg gehen.

Ich glaube, dass niemand enthaltsam leben würde, nur weil es ein Dogma lehrt, jedenfalls heute nicht mehr. Es ist doch eigentlich gar nicht so schwer, zu erkennen, was die wiederholte Sexualität für negative Folgen hat. Mir fiel es jedenfalls nicht schwer, dies zu erkennen. Daraus zog ich die notwendigen Schlüsse. Viel schwerer ist es allerdings, die einmal vorgenommene Enthaltsamkeit aufrecht zu erhalten. Das erfordert wirklich sehr viel Kraft und Disziplin. Gefahren kann ich bei der Enthaltsamkeit allerdings nicht erkennen, auch nicht die Gefahr, geistig abzustumpfen. Offensichtlich hast du aber bereits Erfahrungen mit der Enthaltsamkeit. Warum sind deine Erfahrungen so negativ? Jemand der sich entschliesst, enthaltsam zu leben, fasst diesen Entschluss auch nicht, weil er die Sexualität oder die sexuellen Energien verachtet. Ich persönlich habe mich entschlossen, enthaltsam zu leben, weil ich die negativen Folgen der Sexualität am eigenen Leibe immer wieder sehr deutlich zu spüren bekam. Darunter habe ich sehr lange gelitten. Das einzig vernünftige, was ich tun konnte, war, mich diesem selbstzugefügtem Leid zu entziehen, indem ich die Ursachen meines Verhaltens änderte, indem ich mich entschloss, enthaltsam zu leben.
Wenn man aus eigener Erfahrung und Erkenntnis enthaltsam lebt sehe ich da auch weniger Gefahr (die Gefahr z.b. des Inflationären Egos schwindet denke ich nicht nur weil man enthaltsam lebt). Ich denke wir sind beide der Meinung, dass es nicht reicht enthaltsam zu leben um sich ganz zum höheren hin zu transformieren. es gibt ja noch andere dunkle Flecken und Konflikte in uns.
Ich denke schon, dass es heut zu tage passieren kann, dass man aus Dogma enthaltsam ist. Z.b. weil es eine Sekte vorschreibt der man angehört. Wenn man seine Glaubensvorstellungen seinem sein aufzwingt kann das passieren. Gründe können z.b. sein, dass die Lehre dir droht wenn man ihr nicht folgst (ob jetzt subtil oder offensichtlich) und man sich einschüchtern lässt.
Man schafft es z.b. nicht ganz enthaltsam zu leben, weil die Motivation (in diesem Fall Angst) nicht stark genug ist, aber man hat auch ständig ein schlechtes Gewissen. Das lässt einen innerlich verkümmern denke ich.

Ich sehe das ein wenig anders. Wenn sich Menschen entschliessen, zusammen zu leben, auch um die sexuelle Liebe miteinander zu teilen, dann haben sie ja meist schon viele Jahre an sexuellen Erfahrungen hinter sich, auch wenn es keine Erfahrungen mit einem Partner oder einer Partnerin war. Allein schon diese Erfahrung müsste ihnen zeigen, dass die Sexualität keine wirkliche Zufriedenheit schenkt. Ich kann allerdings verstehen, dass man neugierig ist, die Sexualität zusammen mit einem Partner kennenzulernen. Hat man diese Erfahrungen einmal gesammelt, dann wird man ebenfalls feststellen, dass auch die partnerschaftliche Sexualität keine wirkliche Zufriedenheit schenkt. Sie schenkt zwar kleine Momente der Seligkeit, mehr aber nicht. Diese Seligkeit ist aber weit von der Seligkeit entfernt, die dem Selbstverwirklichten zu eigen ist. Wenn man all diese Erfahrungen gesammelt hat, dann sollte man vielleicht einmal darüber nachdenken, ob man weiterhin bereit ist, das Leid zu ertragen, welches die Sexualität mit sich bringt, oder ob man sich nicht doch der Enthaltsamkeit zuwenden sollte.

ich denke viele leute leiden heute auch nicht unbedingt an der Sexualität, weil sie z.b. zu beschäftigt sind um die innere negative Leere wahrzunehmen oder weil sie es mit dem Sex nicht übertreiben und noch recht ausgeglichen sind.
Viele erkennen dasDilemma vielleicht auch nicht, weil ihnen zu viele Gedanken im Kopf herum schwirren um klar zu sehen. Letztendlich erlebt wahrscheinlich jeder die Srexualität anders und hat je nachdem ein vollkommen anderes Bild von ihr.

Ein großes Problem ist wahrscheinlich die Gewohnheit. "Erst sind sie lockere Fäden, dann werden sie zu Ketten." Versucht man aus diesen auszubrechen, versucht einen das Ego nach meiner Erfahrung mit Angst gefangen zu halten. Diese Angst ist schwer zu überwinden und entsteht bei dem grassen Gegensatz zur Gewohnheit, In diesem Falle durch Enthaltsamkeit jeglicher sexueller Handlung. Letztendlichhängt es von den Menschen ab, wie man ihm am besten helfen kann.
Du selbst kennst die Vorzüge der Enthaltsamkeit. Aber du kennst bestimmt auch die Hindernisse die sich einem in den Weg stellen wenn man versucht radikal auszubrechen aus diesem Gefängnis, das schafft nicht jeder, und ein scheitern kann einen ziemlich zu Boden schmettern, so dass man am Ende noch mehr gefangen ist als vorher, da können vielleicht Kompromisse helfen.

Letztendlich sollte der Suchende bestimmt darauf konzentrieren was er nicht tun sollte, aber eher sollte man sich darauf konzentrieren was man tun sollte, wo man hin will. Dieses Problem kann bestimmt auch wieder dort entstehen...

Liebe Grüße, Flo
 
Auch wenn ich hier gespöttelt habe, Opti, mich die Vorstellung aus obskuren "wissenschaftlichen" Begründungen enthaltsam zu leben, fürchterlich zum Lachen reizt, muß ich Deine stoische Ruhe und tiefe Überzeugung anerkennen.

Immerhin, offenbar gehörst Du zu jenen Menschen, welche auch ihre Überzeugungen leben. Und das ist sehr viel, so abstrus mir diese, Deine Ansicht hier auch erscheinen mag.

Alle Achtung !

Ich hab' noch ein wenig gestöbert:

Für viele ist gänzliche Enthaltsamkeit leichter als weise Mäßigung.
Augustinus Aurelius,

Durch Enthaltsamkeit und Ruhe werden viele Krankheiten geheilt.
Hippokrates von Kos

Enthaltsamkeit ist das feinste und delikateste aller Lustgefühle.

Louise Florence Pétronille Tardieu des Clavelles

Und die Wissenschaft:
Israelische Forscher veröffentlichten kürzlich eine Studie : "Ein längerer Aufenthalt im Hoden führt für Samenzellen offenbar zu Müdigkeit", sagte der Leiter der Forschungsgruppe, Elljahu Levitas von der Ben-Gurion-Universität. Die Wissenschaftler untersuchten mehr als 7000 Samenproben von 6000 Männern. Die Zahl der inaktiven sowie der fehlgebildeten Spermien nimmt schon nach zwei Tagen ohne Sex zu.


L.G.

Ramar
 
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Sicher machen das z.b. auch Yogis die zurückgezogen in den Bergen leben...

Ich kann es sehr gut verstehen, wenn Yogis sich in die Berge oder in die Wälder zurückziehen. Hat man einmal das spirituelle Ziel erreicht, so kann ich mir sehr gut vorstellen, dass bei vielen Selbstverwirklichten der innere Ruhe, der innere Frieden überwiegt. Man beginnt zu schweigen. Was soll man den Menschen auch sagen? Man hat es ihnen tausendfach gesagt, aber keiner hat zugehört. Dabei sind die spirituellen Gesetztmäßigkeiten doch so einfach. Aber niemand interessiert sich wirklich dafür.

Ich denke schon, dass es heut zu tage passieren kann, dass man aus Dogma enthaltsam ist. Z.b. weil es eine Sekte vorschreibt der man angehört. Wenn man seine Glaubensvorstellungen seinem sein aufzwingt kann das passieren.

Normalerweise ködern die Sekten die Menschen mit Sex. Es wird nur ganz wenige Sekten geben, die Enthaltsamkeit fordern. Hare Krishna (Swami Prabhupada) ist eine der wenigen Sekten die Enthaltsamkeit fordert, die ich kenne. Für die Enthaltsamkeit sind die Menschen nämlich nicht empfänglich. Aber auch viele Yogis fordern von ihren Schülern Enthaltsamkeit. Ob hier der Begriff Sekte angebracht ist, ist fraglich. Ich würde sie eher dem hinduistischen Umfeld zurechnen. Osho hatte so viel Zulauf, weil er den Menschen mit seinem Psyeudo-Tantra den Mund wässerig machte. Die christlichen und buddhistisch-hunduistisch orientierten Religionen haben in der Regel eine Probezeit von zwei bis sechs Jahren, in der die Novizen das Zölibat erproben können, bevor sie als Mönch, Priester oder Nonne aufgenommen werden.

"Erst sind sie lockere Fäden, dann werden sie zu Ketten."

Dieser Vergleich gefällt mir sehr gut.

Du selbst kennst die Vorzüge der Enthaltsamkeit. Aber du kennst bestimmt auch die Hindernisse die sich einem in den Weg stellen wenn man versucht radikal auszubrechen aus diesem Gefängnis, das schafft nicht jeder, und ein scheitern kann einen ziemlich zu Boden schmettern, so dass man am Ende noch mehr gefangen ist als vorher, da können vielleicht Kompromisse helfen.

Die Gefahr des Scheiterns ist wirklich sehr groß. Man sollte sich also genau überlegen, ob man wirklich bereit ist, diesen Weg zu beschreiten.
 
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