Ernährung und Sexualität II
Lange Zeit war die Auffassung weit verbreitet, dass Fleisch die Leidenschaften wecke, während eine vegetarische Ernährung sie dämpfe. Aus diesem Grunde wurden Vegetarier in der Vergangenheit als ziemlich blutarm, oder als nicht erfolgreich und zielstrebig angesehen. Im Gegensatz dazu wurde Fleischessen mit positivem Denken, Tatendrang, guter Durchblutung und Energie assoziiert. Heute jedoch unterstützt die Wissenschaft die Vegetarier mit Beweisen, dass die Leidenschaften, die durch das Fleischessen geweckt werden, in Wirklichkeit schädlich sind, sowohl für den Fleischessenden, als auch für die Menschen in seiner Umgebung. Ein Grund, warum Fleisch die Menschen zornig und gewalttätig machen kann, liegt darin, dass ein Tier kurz vor seiner Schlachtung, genau weiß, dass es sterben wird und in seiner Panik Unmengen von Adrenalin produziert. Diese Hormone verbleiben im Kadaver und können einen negativen Effekt auf den Menschen ausüben, der das Fleisch isst. Rotes Fleisch ist in dieser Hinsicht noch weit schädlicher als weißes, da ein Großteil des unerwünschten Adrenalins in den Blutbahnen enthalten ist. Wenn wir rotes Fleisch essen, nehmen wir damit auch eine große Menge tierischen Blutes auf.
Darüber hinaus machen die Methoden der industriellen Tierhaltung, es für die stark überzüchteten Tiere notwendig, ihnen hohe Dosen von Antibiotika, Wachstumshormonen und anderen Chemikalien zu verabreichen, um sicherzustellen, dass sie nicht allzu krankheitsanfällig unter ihren künstlichen Lebensbedingungen werden. Essen wir Fleisch aus industrieller Tierhaltung, so essen wir gleichzeitig auch diese Antibiotika mit, die unsere eigene Widerstandskraft gegen Infektionen schwächen können. Man könnte behaupten, das Essen von rotem Fleisch mache die Menschen sexy. Man könnte aber auch sagen, Fleisch macht Menschen gewalttätiger, erregbarer und reizbarer, alles Empfindungen, die normalerweise mit dem Eigenschaftwort sexy in Verbindung gebracht werden.
Jeder, der ernsthaft willens ist, die positiven Auswirkungen der sexuellen Enthaltsamkeit zu genießen, und es vorzieht, die störenden, spannungserzeugenden Erlebnisse zu vermeiden, die mit erhöhter Erregung jeder Art in Verbindung gebracht werden, sollte in Betracht ziehen, von einer fleischlichen zu einer fleischlosen Ernährung umzusteigen und zur gleichen Zeit so viele künstliche, stark bearbeitete Nahrungsmittel, vor allem raffinierten Zucker, als möglich zu vermeiden. Das ist nicht mehr nur die Ansicht der Vegetarier, sondern dies gilt allgemein. Es wäre auch ratsam, den Konsum von Zigaretten, Alkohol, Kaffee, schwarzem Tee und allen anderen Drogen abzusetzen oder einzuschränken, wenn möglich auch die Einnahme von Medikamenten. Dies alles sind Substanzen, die die Sinne erregen und Spannung im Körper erzeugen. Die meisten Menschen entdecken zu ihrer Freude, dass sie beim Wechsel von einer fleischlichen zu einer vegetarischen Ernährung nicht mehr so sehr von negativen Gefühlen gequält werden. Gleichzeitig werden sie weniger gierig und weniger abhängig von falschen Nahrungsmitteln, und ihre Empfindsamkeit und Empfänglichkeit wird gesteigert. Als Vegetarier ist man feinfühliger für Gerüche und Geschmack von Essen und Getränken. Man wird von der Nahrung nicht mehr so angeregt, dafür aber angenehm befriedigt.
Ernährung und Sexualität I