Sexuelle Enthaltsamkeit

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ne, ist nicht meine Website...
Ich bin nur interessiert an diesem gedankengut...

Ich meinte in erster Linie dass die Notwendigkeit sexueller Zufriedenheit und Begierde vom Standpunkt eines zentralen manipulierenden staatsorgan, dass an erfolgreicher Wirtschaft und Bevölkerungswachstumspolitik interessiert ist, von interesse ist...

Ich selbst habe mit Enthaltsamkeit wenig Erfahrung. Ich spüre nach einer Weile enthaltsamkeit jedoch tatsächlich einen größeren Tatendurst und eine Art manische Munterkeit. Aber (bei Männern zumindest) reguliert sich das doch quasi von selbst, aufgestaute sexuelle energieen entladen sich irgendwann im Schlaf. Im wachen Zustand, glaube ich, haben die Meisten sowieso keinen so natürlichen Zugang zu ihrer Sexualität.

Jedenfalls wird sex überbewertet, und das zu einem erheblichen Anteil durch die ständige konfrontation damit in TV-serien, frauenmagazinen und werbungen, die uns vorschreiben wollen, wie aktiv wir sein sollten, was wir attraktiv finden sollen und uns mit einem psychologischem quiz herauszufinden helfen, welcher typ von 5 wir sind.

In einem Punkt gebe ich dir recht, nämlich dass wir ständig einer permanenten Reizüberflutung mit sexuellen Inhalten ausgesetzt sind. Diese Reizüberflutung beginnt von Kindesbeinen an und vermittelt uns das Bild, dass die wahre Seligkeit nur durch immerwährende Sexualität möglich ist. Sie prägt unser Bild von der Sexualität. Diese Reizüberflutung ist sicherlich nicht unschuldig daran, dass die meisten Menschen schon sehr früh der Sexualität verfallen.

Aber (bei Männern zumindest) reguliert sich das doch quasi von selbst, aufgestaute sexuelle energieen entladen sich irgendwann im Schlaf. Im wachen Zustand, glaube ich, haben die Meisten sowieso keinen so natürlichen Zugang zu ihrer Sexualität.

Das sind ebenfalls meine Erfahrungen. Es freut mich, dass du diesen Punkt selber ansprichst und offensichtlich damit bereits einige Erfahrungen hast. Ich war nämlich etwas zu bequem, auf diesen Punkt einzugehen. Mit anderen Worten, Enthaltsamkeit heisst nicht ohne Sexualität zu leben. (Ich habe dieses auch schon so oft erklärt, aber irgendwie scheinen das fast alle permanent zu überhören. Ich glaube, es liegt einfach daran, dass sich die meisten Menschen hier im Forum einfach keine Gedanken machen, sondern lieber drauflosplappern, ohne vorher zu überlegen. Entschuldige, Ketzer, aber das musste einmal gesagt werden. Genau aus diesem Grunde, habe ich auch keine Lust, mich mit vielen Leuten hier im Forum zu unterhalten. Es wäre verschwendete Zeit. Sie hören sowieso nicht zu. Sie sind so sehr auf die Sexualität fixiert, dass sie alles andere sofort als abwertend betrachten, ohne sich vorher auch nur einen einzigen Gedanken darüber gemacht zu haben.)

Enthaltsamkeit heisst für Männer also nicht nur, nicht ohne Sexualität zu leben, sondern es heisst sogar, auf einem sexuellem Niveau zu leben, das, sexuell gesehen, viel befriedigender ist, als das, welches der normale Mensch erlebt. Auch wenn diese sexuelle Befriedigung während des Schlafes stattfindet. Diese sexuelle Befriedigung hat in den ersten Monaten (Jahren) durchaus noch sexuellen Charakter. Aber irgendwann verliert es seinen sexuellen Charakter, nämlich dann, wenn sich die sexuelle Verhaftung vollkommen gelöst hat, wenn die Sexualität keine weitere Bedeutung mehr im Leben hat. Der entscheidende Punkt ist also, dass man die sexuelle Verhaftung vollkommen ablegt. Das ist in der Regel eine Frage der Zeit. Es gibt allerdings auch Menschen, bei denen finden scheinbar keine nächtlichen Pollutionen statt. So jedenfalls behaupten sie es selber. Ich selber habe dafür keine Erklärung, es entspricht auch nicht meinen Erfahrungen.

Ich denke, die meisten Männer haben im Wachzustand keinen natürlichen Zugang zu ihrer Sexualität, weil die Natür diese Möglichkeit eigentlich auch nicht vorgesehen hat. Sie wird von den Menschen in ihrer sexuellen Gier, die in meinen Augen nichts anderes ist, als eine Form der sexuellen Sucht, künstlich erzeugt. Die Sexualität ist von der Natur zur Zeugung von Nachkommen vorgesehen und nicht, um sich regelmäßig sexuell zu befriedigen. Aber diese Ansicht lässt sich natürlich kein Sexsüchtiger einreden. Für ihn ist es normal, von der Natur vorgezeichnet, regelmäßig sexuell aktiv zu sein. Als (Sex-)Süchtiger kann er das wohl gar nicht anders sehen.
 
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Ich möchte besonders diejenigen, die religiös sind, einmal auf die Seite der Initiationskirche hinweisen, damit sie wirklich einmal verstehen, was in der Bibel steht und wie man die Enthaltsamkeit vielleicht verstehen könnte. Und obwohl ich schon häufiger auf diese Seite hingewiesen habe, glaube ich nicht, dass auch nur einer der religiösen Menschen, die sich hier immer wieder so permanent gegen die Enthaltsamkeit aussprechen, sich auch nur einmal die Mühe gemacht hat, diese Seite zu lesen. Sie glauben, sie wüssten, was in der Bibel steht. Aber in Wirklichkeit wissen sie gar nichts. Sie sind nicht einmal bereit, sich ein paar ernsthafte Gedanken zu machen. Alles was sie offensichtlich wissen ist, dass in der Bibel steht ist, seid fruchtbar und vermehret euch. Dasselbe beinhaltet aber auch das Brahmacharya. Das eine schliesst das andere nämlich nicht aus.
 
Hi Opti,

zwei Punkte wollte ich noch kurz ansprechen, bzw. Deine Meinung dazu hören:
1) Beinhaltet Deine Enthaltsamkeitsempfehlung für Männer auch, dass diese sich auch der Selbstbefriedigung zu enthalten haben?
2) Ein Cousin von mir, der mit mir auch offen über dieses Thema spricht, ist, bzw. war auch so ein "Sexsüchtiger". Er lebt gezwungenermaßen seit längerer Zeit enthaltsam, weil sein Weib nicht mehr mitmacht. Er steht dennoch zu ihr und dieser Beziehung und sucht auch nicht den Kontakt zu anderen Frauen. Er beschreibt es so, dass er am Anfang sehr gelitten habe, weil er nicht wußte, wohin er mit dieser nach Entladung suchenden Energie hin sollte. Dann habe er sich einfach noch mehr in seine Arbeit gestürzt und so mit der Zeit das sexuelle Drängen in ihm verdrängt. Jetzt habe er da kaum noch Zugang zu, dafür sei er nun ein echter workaholic.
Wie ist das bei Dir? Kannst Du bei Dir auch derartige Kompensationsmechanismen feststellen? Und wenn ja, wie gehst Du damit um? Alles, was man irgendwie zwanghaft tut, steht ja wohl der "permanenten Seligkeit", die Du anstrebst entgegen, oder?

Katarina :)
 
Hi Opti,

zwei Punkte wollte ich noch kurz ansprechen, bzw. Deine Meinung dazu hören:
1) Beinhaltet Deine Enthaltsamkeitsempfehlung für Männer auch, dass diese sich auch der Selbstbefriedigung zu enthalten haben?
2) Ein Cousin von mir, der mit mir auch offen über dieses Thema spricht, ist, bzw. war auch so ein "Sexsüchtiger". Er lebt gezwungenermaßen seit längerer Zeit enthaltsam, weil sein Weib nicht mehr mitmacht. Er steht dennoch zu ihr und dieser Beziehung und sucht auch nicht den Kontakt zu anderen Frauen. Er beschreibt es so, dass er am Anfang sehr gelitten habe, weil er nicht wußte, wohin er mit dieser nach Entladung suchenden Energie hin sollte. Dann habe er sich einfach noch mehr in seine Arbeit gestürzt und so mit der Zeit das sexuelle Drängen in ihm verdrängt. Jetzt habe er da kaum noch Zugang zu, dafür sei er nun ein echter workaholic.
Wie ist das bei Dir? Kannst Du bei Dir auch derartige Kompensationsmechanismen feststellen? Und wenn ja, wie gehst Du damit um? Alles, was man irgendwie zwanghaft tut, steht ja wohl der "permanenten Seligkeit", die Du anstrebst entgegen, oder?

Katarina :)

Katarina, du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Du urteilst aus deinem Verständnis über Sexualität heraus. Das ist vollkommen normal, denn so würden wir uns eigentlich alle verhalten. Dadurch aber bleiben dir andere Einstellungen verschlossen. Möchtest du aber andere Einstellungen verstehen, dann musst du dich von deinen eigenen Vorstellungen lösen. Sicherlich bist du davon überzeugt, dass allein deine Einstellung richtig ist. So urteilen wir letzten Endes alle. Das Maß nach dem wir urteilen, sind unsere eigenen Erfahrungen. Aber es gibt vielleicht Erfahrungen, die dir bisher verschlossen waren und die du deshalb nicht mit in deine Überlegungen einbeziehst, nicht einbeziehen möchtest oder nicht einbeziehen kannst. Hättest du diese Erfahrungen, dann würdest du womöglich zu einem ganz anderem Urteil kommen. Beginnen wir bei deiner Vorstellung der Zwanghaftigkeit, die ich einmal mit Unterdrückung gleichsetzen möchte. Sexuelle Enthaltsamkeit geschieht aber nicht zwanghaftig, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie du es wahrscheinlich verstehen würdest, wie es die Allgemeinheit versteht, und sie ist auch keine Unterdrückung. Um dieses zunächst einmal zu verstehen, wiederhole ich ein paar Worte Swami Chidanandas:

Bedeutet Brahmacharya Unterdrückung der Sexualität?

Brahmacharya, oder Zölibat, ist ein rationaler Vorgang zur Bewahrung und Erhaltung wertvoller Energie, damit diese für andere sehr wesentliche und unerläßliche Funktionen zur Verfügung stehen kann. Und wenn sie auf diese Weise bewahrt wird, kann sie umgeformt werden. Brahmacharya bedeutet weder Unterdrücken noch Verdrängen von Sexualität. Die Sexualität wird umgangen - und dieses sexuelle Potential wird für etwas verwendet, das zehnmal, hundertmal großartiger ist. Deshalb ist es ein Missverständnis, von Unterdrückung oder Verdrängung zu sprechen. Das liegt an einem mangelnden Verständnis dafür, was es mit der wirklichen spirituellen Suche auf sich hat. Wenn man es richtig versteht, wird man nicht so darüber sprechen. Wir sind nicht einfach Menschen, wir sind mehr als Menschen. Unsere Erscheinungsform als Menschen ist nur ein schwacher Widerschein dessen, was wir in Wahrheit sind. Der einzige Grund, warum unsere Erscheinungsform als Menschen von Bedeutung und Wichtigkeit ist, besteht darin, dass sie uns, wenn sie richtig verwendet wird, erhebt und dahin bringt, wohin wir eigentlich gehören, in das Königreich - auf das wir ein Geburtsrecht haben.

Doch ist die Vorstellung im Westen, dass Brahmacharya Unterdrückung ist, zumindest in einer Hinsicht nicht ganz abwegig. Wenn ein natürliches Potential unterdrückt oder verdrängt wird, kann das unerwünschte Veränderungen in der Persönlichkeit hervorrufen. Wenn Brahmacharya einem Menschen gegen seinen Willen und gegen seine Überzeugung aufgezwungen wird, können daraus natürlich abnorme Zustände resultieren, weil der Mensch dazu veranlasst wird, etwas zu tun, was er oder sie tief im Inneren nicht tun will - gezwungen von anderen, von sozialen Zwängen oder durch das Ablegen von Gelübden, die er oder sie nicht hätte ablegen sollen, ohne vorher genau und gut überlegt zu haben, was damit verbunden ist.

Wenn aber ein intelligenter Mensch die gesamte Situation des Lebens gut durchdacht hat, sich sagt: "Wenn ich etwas Großes und Mächtiges erreichen will, kann ich es mir nicht leisten, die mir zur Verfügung stehenden Energien zu verschwenden. Je mehr ich sie bewahre, desto mehr kann ich sie für diese Absicht einsetzen, und desto besser sind die Chancen auf Erfolg."

Wenn der Mensch so denkt und die rationale Seite dessen verstanden hat, und wenn die höchste Errungenschaft, zu der er strebt, ihm das wert ist, wenn er oder sie aus freiem Willen, mit voller Absicht und großer Begeisterung zum Zölibat schreitet, wo ist dann Unterdrückung? Ganz im Gegenteil, das, was als Selbstverleugnung erscheint, gibt effektiv einer höheren Dimension unseres Wesens Ausdruck, in die man sich jetzt begeben hat. Also weit davon entfernt, darauf zu verzichten, sich selbst Ausdruck zu verleihen, gibt es dem Menschen seinen vollen Ausdruck, da er sich nicht länger mit dem geringeren Aspekt seiner Gesamtpersönlichkeit identifiziert. Er identifiziert sich mit dem höheren Aspekt. Es ist eine Art Befreiung und Entwicklung hin zu einem höheren Niveau. Es ist etwas Positives, Kreatives und nicht etwas Negatives. Es ist kein Verneinen, sondern effektiv ein Ausdruck seiner selbst.

Wenn das so gesehen wird, irren Freud und die anderen. Sie haben eine solche Situation oder Möglichkeit nie erwogen. Und es ist nicht nur eine Möglichkeit, es ist eine Jahrhunderte oder Jahrtausende alte Tradition - für jemanden, der bereit ist, alles zu tun, alles zu geben und jeden Preis dafür zu bezahlen, um das Höchste zu erlangen.

Swami Chidananda: Das göttliche Leben

Wenn wir schon von Zwanghaftigkeit sprechen, dann könnte man ebenso das permanente sexuelle Begehren als zwanghaft betrachten.

Brahmacharya bedeutet, dass man sich jeglicher Sexualität enthält. Ich finde es eigentlich schade, dass dein Cousin den Charakter der Sexualität nicht durchschaut hat. Im Grunde genommen hat sich seine Sexsucht nur verlagert. Er ist dem Problem nicht wirklich auf den Grund gegangen. Es ist der Weg von einer Sucht in eine andere, von der Sexsucht in die Arbeitssucht. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass dadurch die Sexsucht völlig verschwunden ist. Aber vielleicht gelingt es manchen Menschen sogar tatsächlich, ihre sexuellen Begierden zu verdrängen, sie zu ignorieren. Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Im Prinzip müsste er sich nun aber eigentlich mit seinem Workoholic auseinander setzen.

Nun zur zweiten Frage, nach dem Kompensationsmechanismus. Auch dies ist ein Urteil, das meinem Empfinden auf Unkenntnis beruht. Hinter Kompensationsmechanismus versteckt sich meiner Ansicht nach ein wenig die Idee, dass es vorher etwas Gesundes gab, das man abgelegt hat und das nun auf irgendeine Weise kompensiert werden muss. Aber es gab vorher nichts Gesundes. Was es gab, war eine sexuelle Sucht, die über viele Jahre weder erkannt, noch hinterfragt wurde, die erst durch das Verhalten der Ehefrau, durch ihre Weigerung, diese Sucht weiterhin zu befriedigen, bzw. sich für diese Befriedigung benutzen zu lassen (viele Frauen sprechen in diesem Zusammenhang, weil sie die Wahrheit nicht sehen wollen, gerne von Liebe) ans Tageslicht gezerrt wurde.

Ich könnte dir das, was du als Kompensationsmechanismus beschreibst, natürlich sehr detailliert beschreiben. Aber das hätte wenig Sinn, weil es nicht das Problem ist, das die Menschen bewegt. Die Menschen bewegen sich im allgemeinen auf einer der unteren spirituellen Ebenen. Und deshalb macht es wenig Sinn, ihnen etwas von den höheren spirituellen Ebenen zu erzählen. Das wird ihnen nicht weiterhelfen. Was den Menschen im allgemeinen weiterhilft, ist der Schritt von der spirituellen Ebene, auf der sie sich momentan befinden, auf die nächst höhere spirituelle Ebene. Und allein dieser Schritt ist so schwer und anstrengend, dass die damit wahrlich genug zu tun hätten, wenn sie überhaupt den Mut und die Kraft hätten, diesen Weg zu beschreiten. Allein dieser Weg ist so tiefgründig, weil dazu normalerweise ein jahrelanger Bewusstseinsprozess erforderlich ist, um sehr viele Dinge zu erkennen und zu verstehen.

Erst nachdem dieser Prozess gelaufen ist, nachdem man begonnen hat, sich selber zu analysieren, nachdem man begonnen hat, sich mit all seinen Ängsten und psychosomatischen Beschwerden auseinander zu setzen, beginnt man den ersten Schritt auf seinem individuellen spirituellen Weg. Vielleicht beginnt auch erst jetzt die erste theoretische Auseinandersetzung mit der Spiritualität, z.B. in Form von Yoga. Ich selber habe z.B. etwa allein etwa 10 Jahre gebraucht, um die Yogaphilosophie einigermaßen zu verstehen. Ich hatte allerdings den kleinen Vorteil, dass ich vorher tiefgehende spirituelle Erfahrungen besass. Dieses ist also auch möglich. Es ist also möglich, tiefe spirituelle Erfahrungen zu machen, ohne vorher auch nur das geringste spirituelle Wissen zu besitzen. Es sollte aber am besten beides Hand in Hand gehen, sowohl die praktischen Erfahrungen, als auch die theoretischen Erfahrungen, damit man wirklich weiß, was da eigentlich abläuft.

Ein wichtiger Faktor in diesem ganzen Zusammenhang ist auch das Alter. Junge Menschen werden in der Regel wesentlich schnellere spirituelle Fortschritte machen. Mit jung meine ich Menschen, die unter 30 Jahren sind. Leider sind aber die meisten jungen Menschen viel zu oberflächlich, so dass sie sich kaum mit spirituellen Fragen, bzw. mit ihrer Sexualität auseinander setzen.

Noch einmal zurück zum Kompensationsmechanismus. Es geht in erster Linie darum, sich von seiner sexuellen Sucht zu befreien. Dazu sind in erster Linie zwei Dinge erforderlich: 1. Enthaltsamkeit und 2. Kontemplation (Meditation, Autogenes Training, Beten, Zen, u.a. andere kontemplative Techniken). Beide müssen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit betrieben werden. Dann wird irgendwann die sexuelle Sucht verschwinden und es können sich andere Dinge entfalten. Ich würde also viel lieber von einem Entfaltungsmechanismus sprechen, als von einem Kompensationsmechanismus. Aber dazu muss man natürlich wissen, was sich entfaltet. Ich möchte darauf auch gar nicht weiter eingehen. Derjenige, der solch einen spirituellen Weg beschreitet, wird es eines Tages selber merken was sich entfaltet. (Nebenbei gesagt, lebt derjenige Mann der enthaltsam lebt, nicht ohne Sexualität. Aber das möchte ich hier auch nicht weiter vertiefen. Es ist ohnehin nur für die interessant, die wirklich enthaltsam leben möchten, also für eine ganz kleine Minderheit unter den Männern (und Frauen). Und die werden sich hoffentlich die Mühe machen, die entsprechende Literatur zu lesen. z.B. Brahmacharya - Link siehe unten)

Ich ende erst einmal hier.
 
Katarina, du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf. Du urteilst aus deinem Verständnis über Sexualität heraus.

Aha! Was habe ich denn für ein Verständnis von Sexualität?
Wenn ich es bisher richtig verstanden habe, sprichst du nur Männer an. Was kannst du denn über die Sexualiät von Frauen und deren Verständnis von Sexualiät berichten?

Brahmacharya bedeutet, dass man sich jeglicher Sexualität enthält. Ich finde es eigentlich schade, dass dein Cousin den Charakter der Sexualität nicht durchschaut hat. Im Grunde genommen hat sich seine Sexsucht nur verlagert. Er ist dem Problem nicht wirklich auf den Grund gegangen. Es ist der Weg von einer Sucht in eine andere, von der Sexsucht in die Arbeitssucht. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass dadurch die Sexsucht völlig verschwunden ist. Aber vielleicht gelingt es manchen Menschen sogar tatsächlich, ihre sexuellen Begierden zu verdrängen, sie zu ignorieren. Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Im Prinzip müsste er sich nun aber eigentlich mit seinem Workoholic auseinander setzen.

Ja, Du wiederholst nur das, was mein Cousin auch schon erkannt hat. Und im Moment lebt er damit mehr schlecht als recht, hat immerhin in der Arbeitswelt große Erfolge zu verzeichnen.

Nun zur zweiten Frage, nach dem Kompensationsmechanismus. Auch dies ist ein Urteil, das meinem Empfinden auf Unkenntnis beruht. Hinter Kompensationsmechanismus versteckt sich meiner Ansicht nach ein wenig die Idee, dass es vorher etwas Gesundes gab, das man abgelegt hat und das nun auf irgendeine Weise kompensiert werden muss. Aber es gab vorher nichts Gesundes. Was es gab, war eine sexuelle Sucht, die über viele Jahre weder erkannt, noch hinterfragt wurde, die erst durch das Verhalten der Ehefrau, durch ihre Weigerung, diese Sucht weiterhin zu befriedigen, bzw. sich für diese Befriedigung benutzen zu lassen (viele Frauen sprechen in diesem Zusammenhang, weil sie die Wahrheit nicht sehen wollen, gerne von Liebe) ans Tageslicht gezerrt wurde.

Nein, wenn ich von "Kompensationsmechanismus" spreche, dann meine ich damit nicht, dass etwas voher Gesundes abgelegt wurde und nun kompensiert werden muß. Was ich meine ist, da ist eine Energie, die danach drängt, ausgelebt zu werden. Wenn nicht da, dann eben dort. Und ich fragte danach, ob Du bei Dir auch einen derartigen Kompensationsmechanismus erkannt hast und wie Du mit ihm umgegangen bist. Dir scheint ja auch die Sexualität früher einmal sehr wichtig gewesen zu sein. Wo geht bei Dir diese Energie nun hin?

Noch einmal zurück zum Kompensationsmechanismus. Es geht in erster Linie darum, sich von seiner sexuellen Sucht zu befreien. Dazu sind in erster Linie zwei Dinge erforderlich: 1. Enthaltsamkeit und 2. Kontemplation (Meditation, Autogenes Training, Beten, Zen, u.a. andere kontemplative Techniken). Beide müssen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit betrieben werden. Dann wird irgendwann die sexuelle Sucht verschwinden und es können sich andere Dinge entfalten. Ich würde also viel lieber von einem Entfaltungsmechanismus sprechen, als von einem Kompensationsmechanismus.

Ja, und wie sieht denn nun der Alltag eines Mannes aus, der Deinen Empfehlungen folgen möchte, aber den ganzen Tag im Betrieb steht, um sich seine Frau und die Kinderschar zu versorgen?
Und, Opti, magst du mir nicht noch meine erste Frage beantworten? Wie sieht es mit Masturbation aus? Erlaubt oder nicht?

Katarina :)
 
Aha! Was habe ich denn für ein Verständnis von Sexualität?
Wenn ich es bisher richtig verstanden habe, sprichst du nur Männer an. Was kannst du denn über die Sexualiät von Frauen und deren Verständnis von Sexualiät berichten?

Ja, Du wiederholst nur das, was mein Cousin auch schon erkannt hat. Und im Moment lebt er damit mehr schlecht als recht, hat immerhin in der Arbeitswelt große Erfolge zu verzeichnen.

Nein, wenn ich von "Kompensationsmechanismus" spreche, dann meine ich damit nicht, dass etwas voher Gesundes abgelegt wurde und nun kompensiert werden muß. Was ich meine ist, da ist eine Energie, die danach drängt, ausgelebt zu werden. Wenn nicht da, dann eben dort. Und ich fragte danach, ob Du bei Dir auch einen derartigen Kompensationsmechanismus erkannt hast und wie Du mit ihm umgegangen bist. Dir scheint ja auch die Sexualität früher einmal sehr wichtig gewesen zu sein. Wo geht bei Dir diese Energie nun hin?

Ja, und wie sieht denn nun der Alltag eines Mannes aus, der Deinen Empfehlungen folgen möchte, aber den ganzen Tag im Betrieb steht, um sich seine Frau und die Kinderschar zu versorgen?
Und, Opti, magst du mir nicht noch meine erste Frage beantworten? Wie sieht es mit Masturbation aus? Erlaubt oder nicht?

Katarina :)

Die erste Frage habe ich bereits beantwortet. Ich sagte, man solle sich jeder sexuellen Aktivität enthalten, selbstverständlich auch der Masturbation. Ich möchte nichts über die Sexualität der Frauen sagen. Davon verstehe ich zu wenig. Das überlasse ich gerne den Frauen. Ich glaube aber, dass Frauen im Prinzip denselben spirituellen Weg beschreiten sollten, wie der Mann, um spirituelle Fortschritte zu erzielen. (Enthaltsamkeit, Kontemplation)

Ich sehe da wohl eine Energie, die sich Ausdruck verschaffen möchte, die aber nicht unbedingt ausgelebt werden möchte, sondern die sich auf vielfältige Art Ausdruck verschaffen kann. Vielleicht ist genau das, was du mit Kompensationsmechanismus meinst. Wird diese Energie nicht sexuell verausgabt, dann kann sie sich in wunderbarster Weise Ausdruck verleihen. Sie macht sich in Form von Lebensfreude, in Form von Kreativität, in Form von sozialem Engagemant, in innerer Seligkeit, ach, sie macht sich in so vielfältiger und positiver Weise bemerkbar, dass ich die Punkte gar nicht alle ansprechen möchte. Schau dir einfach das Leben Buddhas, Jesus und all der Heiligen, Yogis und Erleuchteten an. Was geschieht, ist einfach, dass du dich in deiner ganzen Vielfältigkeit entfalten kannst. Und das ist das Grossartigste, das Genialste, was es gibt. Du kannst dein ganzes Potential verwirklichen, das in dir steckt, von dem du heute vielleicht noch nicht einmal die geringste Ahnung hast.

Meine Empfehlung an dem Mann, der den ganzen Tag im Betrieb steht, der sich um seine Familie und seine Kinder kümmert, sieht genau so aus, wie mein Rat an alle Männer. Lebt enthaltsam, meditiert ein wenig oder praktiziert Autogenes Training (morgens bevor man zur Arbeit geht, 20 Minuten, abends ebenfalls 20 Minuten Zeit nehmen). Aber darüber sollte der Mann sich selber Gedanken machen. Es hat ja wenig Sinn, wenn du dir für deinen Mann die Gedanken machst. Obwohl ihr euch natürlich gemeinsam darüber Gedanken machen müsstet, wie ihr es am besten verwirklichen könntet. Vielleicht sollte man das Zölibat auch erst einmal einige Zeit lang ausprobieren. Vielleicht sollte man auch damit beginnen, weniger Sex zu praktizieren. Das hielte ich auch für einen guten Einstieg. Vielleicht sollte man statt der Enthaltsamkeit lieber erst einmal weniger Sex praktizieren. Statt x-mal im Monat, vielleicht y-mal im Monat intim sein. Man sollte selber herausfinden, wie man am besten vorgeht. Was sicher auch sehr angenehm sein kann, ist einen tantrischen Weg einzuschlagen, indem man zwar miteinander intim ist, aber den Höhepunkt vermeidet. Das geht allerdings in der Regel schief, jedenfalls bei den meisten Männern. Wenn man erkennt, dass man mit dem Tantra nicht umgehen kann, sollte man diesen Weg verlassen. Möchte man nicht miteinander intim sein, dann könnte man es beim liebevollen Streicheln belassen und nur ab und zu die Intimität vertiefen, bis man eines Tages bereit ist, vollkommene Enthaltsamkeit zu praktizieren. Ich sage dir allerdings, dass dann, wenn einmal das sexuelle Begehren gefallen ist, man sich die Frage stellt, warum man dieses nicht schon viel früher erkannt und praktiziert hat.

Zum Schluss sei noch gesagt, dass der Mann, der enthaltsam lebt, nicht ohne Sexualität lebt. Er bekommt nämlich in der Regel nächtliche Samenergüsse (Pollutionen), die in der Regel viel schöner sind, als alle Erfahrungen, die der Mann in der Realität macht. Dies liegt daran, dass die Pollutionen meist in größeren Abständen stattfinden (3 bis 30 Tage) und oft mit erotischen Träumen verbunden sind. Auch Frauen sollen ja übrigens nächtliche Orgasmen haben.
 
Ich sehe da wohl eine Energie, die sich Ausdruck verschaffen möchte, die aber nicht unbedingt ausgelebt werden möchte, sondern die sich auf vielfältige Art Ausdruck verschaffen kann. Vielleicht ist genau das, was du mit Kompensationsmechanismus meinst. Wird diese Energie nicht sexuell verausgabt, dann kann sie sich in wunderbarster Weise Ausdruck verleihen. Sie macht sich in Form von Lebensfreude, in Form von Kreativität, in Form von sozialem Engagemant, in innerer Seligkeit, ach, sie macht sich in so vielfältiger und positiver Weise bemerkbar, dass ich die Punkte gar nicht alle ansprechen möchte. Schau dir einfach das Leben Buddhas, Jesus und all der Heiligen, Yogis und Erleuchteten an. Was geschieht, ist einfach, dass du dich in deiner ganzen Vielfältigkeit entfalten kannst. Und das ist das Grossartigste, das Genialste, was es gibt. Du kannst dein ganzes Potential verwirklichen, das in dir steckt, von dem du heute vielleicht noch nicht einmal die geringste Ahnung hast.

Wie hat sich denn diese Energie, "die sich Ausdruck verschaffen möchte, die aber nicht unbedingt ausgelebt werden möchte", bei Dir Ausdruck verliehen?
Ich habe es nicht so mit Buddah, Jesus, den Yogis und Erleuchteten, weil ich mit denen nicht persönlich sprechen kann. Aber Du bist ja da, Opti. Kannst du mir nicht davon berichten? So aus Deiner ganz persönlichen Erfahrung?

Und was mich noch interessieren würde: wie schaut`s denn aus mit den Paaren, die in einer sexuell erfüllten Beziehung leben? Also in einer Beziehung, in der beide wirklich und authentisch Spaß am sexuellen Leben miteinander haben. Sollen die auch aufhören, weil permanente Seligkeit winkt? Ich meine, wenn Du jetzt permanent selig bist, kannst du das nicht ein wenig schmackhaft machen?

Katarina :)
 
Wie hat sich denn diese Energie, "die sich Ausdruck verschaffen möchte, die aber nicht unbedingt ausgelebt werden möchte", bei Dir Ausdruck verliehen?
Ich habe es nicht so mit Buddah, Jesus, den Yogis und Erleuchteten, weil ich mit denen nicht persönlich sprechen kann. Aber Du bist ja da, Opti. Kannst du mir nicht davon berichten? So aus Deiner ganz persönlichen Erfahrung?

Kümmere du dich um deinen spirituellen Fortschritt. Um meinen kümmere ich mich selber. Meine spirituellen Fortschritte werden dir nicht helfen. Aber ich frage mich, ob du überhaupt an spirituellen Fortschritten interessiert bist.

Und was mich noch interessieren würde: wie schaut`s denn aus mit den Paaren, die in einer sexuell erfüllten Beziehung leben? Also in einer Beziehung, in der beide wirklich und authentisch Spaß am sexuellen Leben miteinander haben. Sollen die auch aufhören, weil permanente Seligkeit winkt? Ich meine, wenn Du jetzt permanent selig bist, kannst du das nicht ein wenig schmackhaft machen?

Wir verschwenden hier unsere Zeit.
 
Kümmere du dich um deinen spirituellen Fortschritt. Um meinen kümmere ich mich selber. Meine spirituellen Fortschritte werden dir nicht helfen. Aber ich frage mich, ob du überhaupt an spirituellen Fortschritten interessiert bist.

Was war jetzt an meiner Frage falsch:confused: ? Ich habe das ganz ernst und ohne Hintergedanken so formuliert. Ich habe tatsächlich kein Gelegenheit mit einem Erleuchteten oder Heiligen über das Phänomen, bzw. den Seinszustand der permanenten Seligkeit zu sprechen. Aber Du propagierst hier - sehr überzeugt - einen Weg, der dahin führen soll. So wie Du da aber gerade reagierst auf echte oder vermeintliche Kritik, scheint "Seligkeit" nichts zu sein, was einen gelassen und friedvoll agieren läßt.
Ist Dein Kompensationsmechanismus gar der missionarische Eifer und reagierst Du da genauso verletzt, wenn Du den Eindruck gewinnst, dass Deine "Zwangsbeglückung" nicht überall willkommen ist? Vielleicht ist es so, vielleicht nicht. Aber Deine Empfindlichkeit und Sensibilität (mit der übrigens durchaus auch eine "Holzhammerhaudraufmethode" einhergeht) und das Wittern von Kritik und Ablehnung an jeder Ecke führt genau zu diesen kritischen und ablehnenden Erfahrungen, - egal ob mit Sex oder ohne. Ob es Frauen sind, an denen Du sexuell interessiert bist oder Forumsmitglieder, das ist egal. Das Prinzip ist dasselbe.
Ich schätze mal, mensch kann enthaltsam genauso unglücklich oder glücklich sein wie als sexuell Aktiver. Das hängt vom Menschen und seiner Sicht auf die Welt ab und nicht davon, was er tut oder nicht tut. Bisher jedenfalls bist Du für mich noch nicht das leuchtende Vorbild für die Vorzüge des sexuell enthaltsamen Lebens. Du bist genauso ein Mensch wie ich und jeder andere hier auch.

Wir verschwenden hier unsere Zeit.

Wenn Du das so siehst, dann frage ich mich, was Du hier im Forum eigentlich machst. Wäre es nicht sehr viel effektiver und für Dich befriedigender (!!!!), wenn Du z.B. einen Verein gründest und wirklich nach Gleichgesinnten suchst, mit denen Du dann gemeinsam meditieren, beten und missionieren kannst? Hier im Forum immer und immer wieder dieselben Dinge zu wiederholen, ohne Interesse an echtem Austausch, das ist - mit Verlaub - dasselbe Prinzip wie ein sexgeiler Mann, der partout sein Sch.... unterbringen muß, sich dafür aber die falschen Frauen aussucht. Kein Wunder, dass das frustriert!

Katarina :)
 
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liebe katarina

deinen beitrag unterschreibe ich jetzt auch

aber alle (auch meine) "missionierungsversuche" um in einer dualen welt auch eine andere sicht der dinge zuzulassen hat opti abgeblockt

so wird er uns wohl noch eine zeitlang erheitern äh begleiten

seine bemühungen in ehren - aber die kann er ja ganz alleine für sich durchführen

wenn jemand so starr endlose wiederholungen von sich gibt ist es logisch daß antworten in diversen varianten zurück kommen

das große plus ist daß in diesem thread sehr viele schöne philosophische intelligente weise radikale liebevolle interessante antworten der anderen user kamen
das haben wir indirekt opt zu verdanken der nicht aufgibt
 
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