Sexuelle Enthaltsamkeit

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Du machst dir zu Nutzen, was von allen Medien auf uns einprasselt. Du siehst es als Fakt, dass der Sexualtrieb so stark ist.
Ich sage: Nur in diesem Umfeld ist der Sexualtrieb stark ausgeprägt.

Der Sexualtrieb ist nur bei denen stark ausgeprägt, die sich in die Anhängigkeit der Sexualität begeben, die sich selber zum Sklaven ihrer Sexualität machen. Diese Abhängigkeit fällt also nicht vom Himmel, sondern sie ist das Ergebnis des eigenen sexuellen Verhaltens. Kein Verwirklichter denkt auch nur eine Minute lang an Sexualität. Das hat er längst hinter sich gelassen. Darüber ist er hinausgewachsen. Er hat eine Ekstase gefunden, die sehr viel schöner und natürlicher als die wenigen Sekunden der sexuellen Ekstase sind und die permanent anhält.
 
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Ja, ich habe geschrieben, daß alles rund um den Orgasmus eine Form von Leiden ist. Die Lust die man empfindet. Es gibt ja eine Analogie von Lust und Schmerz.

Man reizt sich gegenseitig (oder selbst) bis man eine Extase erlebt, einen Kurzen einblick in einer andere Welt, wo einem für einen Moment alles fremd und vertraut zugleich vorkommt, den man ganz für sich erlebt, danach gibt es noch einen Hormonschub als Belohnung. In dieser Extase hat man denke ich wohl einen ziemlich veränderten Bewusstseinszustand. Bin mir jetzt nicht sicher ob ich richtig bin, aber darum gehts doch (unter anderem) beim Tantra oder? Also diesen Moment möglichst intensiv zu erleben, nicht das hormonell bedingte Glücksgefühl nacher.

Das geht anders auch, man kann ja auch Tanzen bis zur Extase, wenn man an Bräuche aus vergangenen Zeiten denkt, oder?

azdak, der wahre Tantriker vermeidet den sexuellen Höhepunkt. Er leitet die sexuelle Energie über die Wirbelsäule zum Gehirn. Aber du weißt ja, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Und so schafft es kaum ein Tantriker, sich dieses Höhepunktes zu enthalten. Und damit kann man Tantra auch so gut wie vergessen. Es funktioniert eigentlich nur in der Theorie.
 
Es ist letztenendes aber egal wie kreativ, intellektuell, fantasievoll usw man ist oder eben auch nicht ist. Ein kreativer und fantasievoller, intelektueller Mensch zu sein macht dich auch nicht glücklich, du findest dann nur kreativere Möglichkeiten der Illusion nachzurennen! Alles ist im Endeffekt nutzlos.

Wenn jemand denken würde Zen ist nutzlos, dann würde er sicherlich kein Zen praktizieren. Er praktiziert Zen, weil er leidet und sich von diesem Leid befreien möchte. Alles andere würde ich ihm nicht glauben. Der Zen hat also sehr wohl einen Sinn. Er ist nicht nutzlos.

Die Entwicklung der Kretivität, der Fantasie, des Intellekts und anderer Eigenschaften sind Fähigkeiten, die sich im Laufe der spirituellen Entwicklung einstellen. Sie sind das Resultat eines höheren Energieniveaus. Sie sind vielleicht nicht einmal beabsichtigt. Vielleicht möchte man sich lediglich von seinem Leid befreien. Deshalb sollte man sie als Geschenke betrachten, die das Leben interessant, abwechslungsreich und lebenswert machen können.
 
Wenn ich lese weshalb du enthaltsam lebst muss ich leider denken, du willst eine niedere Befriedigung aufgeben um eine (möglicherweise) größere zu erhalten. Du möchtest quasi eine Art Übermensch sein. Das brauchst du aber garnicht, sei einfach Mensch. Die meisten Menschen sind nur noch ein Schatten weil sie immerzu unbefriedigt auf der Suche nach Glück sind.

Du hast recht, es geht darum, niedere Formen der Ekstase aufzugeben um höhere Formen zu erlangen. Was sollte daran verwerflich sein? Es ist unser Geburtsrecht, ein glückliches Leben zu leben. Die Mehrheit der Menschen aber betrachtet die Sexualität als die höchste Form des Glücks. Der sexuelle Höhepunkt ist tatsächlich ein ausserordentlicher Moment der Ekstase, aber nichts, verglichen mit der Ekstase, die der Selbstverwirklichte besitzt. Die sexuelle Ekstase dauert Sekunden, dann ist sie vorbei. Die Ekstase des Erleuchteten kann Jahre oder gar ein ganzes Leben lang anhalten. Warum sollte man also nicht versuchen, ihnen gleich zu tun, zumal die Sexualität in die Abhängigkeit führt und mit allerlei Leiden verbunden ist.

Es geht nicht darum, ein Übermensch zu sein. Vielmehr geht es darum, sich selber zu verwirklichen, das Potential, das in einem steckt, das man oft Jahrzehnte lang verschmäht und mit Füssen getreten hat, weil man nichts als Sex im Kopf hatte, zu entfalten. Erst wenn das geschehen ist, ist der Mensch wirklich Mensch. Dann erst hat er sich aus seinen animalischen Wurzeln befreit.
 
Wenn jemand denken würde Zen ist nutzlos, dann würde er sicherlich kein Zen praktizieren. Er praktiziert Zen, weil er leidet und sich von diesem Leid befreien möchte. Alles andere würde ich ihm nicht glauben. Der Zen hat also sehr wohl einen Sinn. Er ist nicht nutzlos.

Die Entwicklung der Kretivität, der Fantasie, des Intellekts und anderer Eigenschaften sind Fähigkeiten, die sich im Laufe der spirituellen Entwicklung einstellen. Sie sind das Resultat eines höheren Energieniveaus. Sie sind vielleicht nicht einmal beabsichtigt. Vielleicht möchte man sich lediglich von seinem Leid befreien. Deshalb sollte man sie als Geschenke betrachten, die das Leben interessant, abwechslungsreich und lebenswert machen können.

Auf die Gefahr hin, dass ich anfange mich zu wiederholen:
Menschen streben nach Glück. Darin sind sie sich ALLE gleich. Wie sie es zu erreichen gedenken ist der einzige Unterschied.
Das Streben nach Glück lässt einen immer weiter leiden und ist der Ursprung allen Leids.

Das ist doch der Sinn der Enthaltsamkeit, aufhören zu begehren. Du kannst nicht deine Gier nach Sex aufgeben und sie mit einem "Zustand der Glückseligkeit", der am Ende deines Wegs auf dich warten soll ersetzen. So hast du nichts gewonnen und nichts verloren, du bewegst dich im Kreis.

Zen wird nicht praktiziert um etwas zu erreichen. Es ist einzig Ausdruck des Nicht-Handelns. Darin liegt sein ganzer Sinn oder Unsinn. Wenn sich nebensächlich psychische oder physische positive oder negative Änderungen einstellen, ist das vielleicht gut oder schlecht, es wird nicht bewertet oder gar erwartet sondern hingenommen.
 
Verstehst du was ich dir sagen will?

Du bist in deiner PRAXIS so weit und hast sicher wesentlich mehr Erfahrung mit Meditation und Enthaltsamkeit als ich, aber du übersiehst ein winziges Sandkorn und das hält dich davon hab wirklich zufrieden zu sein. Du wirst nie einen Zustand ewiger Extase erreichen, das hat noch nie jemand vor dir erreicht. Es kann kein Glück und keine Extase geben ohne Leid und Schmerz.

Wenn du Aufhörst dem Glück hinterherzurennen verschwindet BEIDES, Glück und Leid. Das ist Innerer Frieden. Und genau das ist die PRAXIS von Enthaltsamkeit, Meditation, Yoga, Zen - in Frieden in sich selbst ruhen.
 
Oh, ich habe eben in dem Buch von E. Haich gelesen. Das sind Optis Thesen, fast 1:1 ....

Ich bin also demnach noch nicht Mensch, nur Frau .... und alles was ich mache in meinem Leben, mach ich nur, weil ich an nix anderes denke, als an Sex und wie ich zum Sex komme ...... Nee Opti, mit so einem Schwachsinn kann man keinen überzeugen.

Wie denn jetzt? :confused:
Ich dachte, die Männer seien es, die ständig nur an Sex denken...
Die Frauen jetzt etwa auch...?
Da muß ich irgend etwas Entscheidendes verpaßt haben...!
 
Wie denn jetzt? :confused:
Ich dachte, die Männer seien es, die ständig nur an Sex denken...
Die Frauen jetzt etwa auch...?
Da muß ich irgend etwas Entscheidendes verpaßt haben...!

*g* Also, dort steht sinngemäß, dass jeder, der noch nicht sexuell wirklich enthaltsam und erleuchtet ist, nur Mann oder nur Frau ist. Erst wenn er/sie sich wirklich vom Sex freigemacht hat, dann ist er ein Mensch ... :confused: Das wird noch alles salbungsvoll umschrieben und erklärt ... Alle Männer und Frauen also, die noch Sex haben, machen alles nur um immer wieder Sex zu haben. Sie essen, trinken u. arbeiten sogar deswegen. Sie wollen nur das Eine!! Das sind aber, wie gesagt einfach nur Männer und Frauen. KEINE Menschen.

Ich glaube, das muß man als Frau nicht verstehen. Als Mann wohl auch nicht. Opti wohl eher. :clown:
 
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Du mußt ja auch nichts zwingend mehr dafür tun, um Sex zu bekommen. Hast Deinen Mann und es scheint recht glücklich und harmonisch zu sein.

Wie sieht es aber mit einem Single aus? Was denkst Du, würde da so manch jemand tun, nur wegen dem Sex? Da gibt es Storries, die glaubt man gar nicht. Trifft natürlich nicht auf jeden Single zu. Und jedem ist auch nicht bewußt, was ihn nun wozu treibt... (womit ich nicht gesagt haben will, daß es mir stets bewußt oder überhaupt bewußt ist...)

Es ist ein Irrtum zu glauben, weil ich einen Partner/in habe, muß ich um Sex zu haben nicht mehr tun!! Dann würden mein Mann und ich gewiß keinen Sex mehr haben, nach 20 gemeinsamen Jahren. Dann würden wir uns anöden und uninteressant finden.

Auch in einer bestehenden Partnerschaft muß man sich umeinander bemühen, flirten u. den anderen "anmachen". Langweilig nebeneinander herleben u. ab und an mal gelangweilten Sex haben bis keinen wäre die Alternative, wenn man sich nicht mehr umeinander bemüht.

Bei Singels mag das manchmal anders sein. Das stimmt. Aber es sind längst nicht alles so. Ich kenne einige Singels, Männer wie Frauen, die Sex wirklich nur mit einem vertrauten, geliebten Menschen wollen.

Extreme gibts immer und überall, denke ich doch.
 
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