Joey;1226442]
Doch, es ist unwissenschaftlich Hypothesen aufzustellen, und sie als "bewiesen" darzustellen, weil sie nicht widerlegt sind. Durch so ein Vorgehen kann ich auch wieder alles als "bewiesen" hinstellen.
Hypothesen zu bilden, wie du möchtest, ist nicht unwissenschaftlich. Hypothesenbildung ist nunmal das tägliche Brot eines Wissenschaftlers, dass heißt nicht, dass die Hypothes dann stimmen muss, sondern man muss sie überprüfen. Und solange du keinen eindeutigen Gegenbeweis für die Hypothese erbringen kannst, ist diese gültig. Ganz egal, wie unwahrscheinlich sie dir subjektiv auch vorkommen mag.
Beweise mir, dass es keine unsichtbaren rosafarbenen Einhörner gibt. Kannst Du nicht? Also ist an der Hypothese vielleicht etwas dran, und die Wissenschaft muss sie als Möglichkeit akzeptieren?
Ja, so verrückt das auch sein mag, es ist so. Du kannst nicht das Gegenteil beweisen, demnach muss die Wissenschaft zumindest für die Möglichkeit eines solchen Wesens offen bleiben.
Denn anderenfalls kannst du immer nur aus der Perspektive des immer schon Gewussten argumentieren, das ist aber nicht wissenschaftlichlich. Bedenke, wo wir heute wären, wenn die Menschen das Unwahrscheinliche nicht zu denken gewagt hätten.
Es geht hier einfach um spekulatives Denken. Wissenschaft ist auf Spekulationen, die über das unmittelbar Gegebene hinaus gehen angewiesen, sonst könnte sie letztlich keine neuen Erkenntnisse produzieren, sondern immer nur das bereits Bekannte wiederholen.
Zu der Studie: Sie zeigt, dass es scheinbar eine Korrelation zwischen Sperma-Aufnahme und Wohlbefinden der Frau gibt. Das ist schonmal eine interessante Feststellung. Eine Frage, die man jetzt beantworten müsste ist: Kann es andere Ursachen für diese Korrelation geben? Was ist Ursache und was ist Wirkung? Denkbar ist beispielsweise auch, dass depressive Frauen aus welchen Gründen auch immer von ihren Partnern häufiger das Benutzen von Kondomen verlangen. Möglich wäre auch ein Faktor, der sowohl die Benutzung von Kondomen als auch die Depressivität von Frauen beeinflusst... z.B. wie die Frau in ihrer Kindheit erzogen wurde. Auf all solche Weisen könnte die festgestellte Korrelationen auch entstehen.
Ja, aber ich gehe mal davon aus, dass es Wissenschaftler gibt, die solche Möglichkeiten in Betracht gezogen haben
Stell Dir einen Raum vor, in dem ein Mann sitzt und im Sekundentakt in die Hände klatscht. Ebenfalls im Sekundentakt geht in dem Raum eine Lampe an und aus. Klatsch -> Lampe an; Klatsch -> Lampe aus ... usw. Was sind Deine Gedanken und Schlussfolgerungen aus dieser Situation?
Ich weiß nicht, wie sorgfältig die Studie durchgeführt wurde... als Vorurteil würde ich aber mal davon ausgehen, dass sie sehr sorgfältig durchgeführt wurde, und viele solcher Möglichkeiten in betracht gezogen worden sind (obwohl am Ende des textes ja etwas darüber steht, dass weitere Untersuchungen notwendig seien).
Genau, ich habe auch nicht gesagt, dass Optis Ansichten bewiesen sind.
Es sind weitere Untersuchungen nötig, weiß ich.
Alles, das ist aber nicht mein Problem, es geht mir darum, zu zeigen, dass Optis Hypothesen nicht widerlegt sind. Sie sind nicht widerlegt. Er mag sich auf ältere Studien beziehen, die mögen auch ergänzungsbedürftig sein, alles schön und gut. Aber er hat eine Hypothese aufgestellt uns zwar im Zusammenhang mit dem männlichen Sperma und seinem Erleuchtungserlebnis. Er geht davon aus, dass Bestandteile im Sperma für diese Erfahrung verantwortlich sind. Die von mir zitierte Studie weißt einen Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden der Frau und dem Sperma ihrer Partner nach.
Das sind alles noch keine strengen Beweise, jedoch Indizien. Opti sammelt hier haufenweise Indizien, die irgendwie Licht in die Sache bringen könnten.
Und nochmal, solange du keinen Gegenbeweis hast, hast du in streng wissenschfaftlichem Sinne auch kein Recht ihm zu unterstellen, dass seine Vermutungen unwissenschaftlich sind. Denn ohne Beweis hättest du auch nichts anderes, als nur deinen persönlichen Glauben vorgtragen.
Gehen wir mal weiter und nehmen an, dass da ein kausaler Zusammenhang tatsächlich besteht. Was hat das mit Optis genauen Thesen zu tun? Frauen werden glücklicher, wenn sie Sperma aufnehmen, also ist Sex ganz schädlich sowohl für den Mann als auch für die Frau, und alle sexuel aktiven Menschen sind unglücklich? Wo ist da die logische Brücke dazwischen?
Die Überlegung dabei ist, dass das Sperma des Mannes für den Mann selbst nicht einfach nur wertloser Eidotter ist, sondern eher im Gegnteil ein übermäßiger Ausstoß zu nagativen Empfindungen führen kann. Wir hatten die Frage, was denn nun ein natürliches Maß für sexuelle Aktivitäten ist, schon geklärt, wir wissen es nicht.
Aber es könnte doch sein, dass wir unter den gegebene gesellschaftlichen Umständen, die uns erlauben zu kopulieren, ohne Kinder zu zeugen, nur zur Unterhaltung, zum Vergnügen so oft es geht, unter zu Hilfenahme künstlicher Lusterzeugung z.B. Ponographie, dass wir uns da etwas zu sehr verausgaben und dass dies dann wiederum negative Konsequenzen hätte für unser Wohlbefinden. Das ist der spekulierte Zusammenhang. Da du hier keinen Gegenbeweis erbringen kannst, kannst du jetzt auch nicht einfach sagen, den Zusammenhang gibt es nicht. Doch, kannst du natürlich schon, nur ist es keinen deut wahrer als Optis Hypothese.
Opti begründet seine Thesen auch mit Studien, die teilweise überholt sind, oder bei denen die Methodik zumindest angezweifelt werden kann.
grüße
namor