Heisst das, dass der Mensch sich genau so verhalten muss wie der Bonobo? Sollten wir uns also am Verhalten der Bonobo orientieren? Wenn der Mensch sich aber genau so verhält, wie der Bonobo, dann heisst das, dass er seinen niederen Trieben folgt. Ein spiritueller Mensch sollte aber in der Lage sein, anders mit seiner Sexualität umzugehen. Und wenn du schon englische Texte veröffentlichst, dann könntest du dir ruhig die Mühe machen, sie zu übersetzen.
Ich habe nie behauptet, dass der Mensch sich wie der Bonobo zu verhalten hat.
Ich habe nur eine Aussage korrigiert, die so nicht stimmte. Es gibt außer dem Menschen noch andere Wesen, die Sex nicht nur der Fortpflanzung wegen haben.
Was du mit "niederen" Trieben meinst, ist mir nicht ganz klar. Für mich ist es nur ein Trieb, weder hoch noch niedrig.
Der besondere Zusammenhang zwischen Spiritualität und Sex ist mir immer noch nicht klar.
Zwischen Suchtverhalten, Anhaftung, Unbewusstheit und Spiritualität, ok. Aber Sex an sich ist neutral, weder sündhaft, noch Tugend.
Es kommt lediglich darauf an ob das Ego beteiligt ist.
Wenn man von einer höheren Macht ergriffen ist, und diese Macht durch einen hindurch agiert...wenn also nichts innerhalb des "Kanals" den "Durchfluss" stört, kein ICH dazwischen liegt, das kämpft, interpretiert, wählt und tut, dann
ist der Mensch in dem Moment frei und berührt von Eindrücken und daraus resultierenden Neigungen.
Sex ist deshalb so befriedigend und wird ständig wiederholt, weil das ICH in dem Moment stirbt, verschwindet. Alles, was den Geist sonst belastet, ist weggewischt, weil der Geist nicht mehr existiert. Es ist wie eine kleine Erleuchtung, die aber nicht von Dauer ist.
Wenn man Drogen nimmt, dann tut man das mehr oder weniger aus demselben Grund, man vergisst sich selbst und alle Sorgen, alles wird "farbiger". Wenn man dann die Droge absetzt wird das, was zuvor schon als relativ grau empfunden wurde noch grauer, also sucht man wieder nach der Farbe. Das Farbige verblasst aber ebenso.... es wird normal.
Abstinenz bedeutet, dass man die Droge aufgibt um aus der Sucht zu entfliehen, damit schlussendlich die Farben wiederkehren. Aber die Droge war nicht Schuld daran, dass man, bevor man sie konsumierte, die Farben nicht sah und alles als grau empfand. Denn die Farben existierten sehr wohl. Also liegt es an einem selbst, man war unfähig zu sehen, also suchte man nach einem Mittel, einem Werkzeug.
Wenn man jedoch in der Lage ist die Farben ohne die "Droge" zu sehen, dann kann man die Droge ruhig benutzen, denn die Welt wird dann nicht rosiger, weil man ja die ganze Farbpalette bereits ohne sie sieht.
Dann wird die Droge unwichtig, vielleicht auch langweilig. Aber schaden tut sie dann nicht mehr. Es kommt auf den Konsumenten an, nicht auf das Konsumgut.
Man muss lernen die Farben ohne Hilfsmittel zu sehen, denn sonst gerät man leicht in Versuchung zu glauben, dass das Hilfsmittel dafür absolut unabdingbar ist, was ja falsch ist.
Ein "nichtsuchender" Mensch kann ruhig Sex haben, aber es wird ihm das Gefühl geben etwas gefunden zu haben, was er sonst nicht finden kann.
Ein "suchender" Mensch kann auch ruhig Sex haben, aber er muss sich nebenbei bemühen, das, was er durch den Sex automatisch findet, auch sonst zu finden, damit es ihm nicht ergeht wie dem "nichtsuchenden".
Ein "erleuchteter" Mensch kann auch ruhig Sex haben, weil es seinen "Zustand" nicht verändert. Vermutlich wird er es aber nicht tun, weil es ihm nichts geben kann, was er nicht sonst schon gefunden hat.
Aber lüsterne Menschen nehmen gerne die Bononos als Beispiel, um ihr eigenes Verhalten zu rechtfertigen.
Die, die du als lüstern bezeichnest, haben vielleicht im Gegensatz zu dir einfach Spaß am Sex. Und glaub mir, keiner von denen ist je auf den Gedanken gekommen, sich dafür rechtfertigen zu müssen.
Es gibt einen ganz wesentlichen Punkt, der uns von den Bonobos unterscheidet. Der Mensch hat eine Kultur entwickelt, er hat eine weit höhere Intelligenz als der Bonobo. Warum kann der Bonobo nicht lesen und rechnen? Im Gegensatz zum Mensch, der sich eine Zivilisation geschaffen hat, der Kunst, Kultur, Technik und Wissenschaften entwickelt hat, lebt der Bonobo immer noch auf dem Baum. Es ist daher mehr als fragwürdig, den Bonobo als menschliches Vorbild hinzustellen.
Du interpretierst herum und biegst dir alles so zurecht, dass am Ende rauskommt, dass jemand (und das werde wohl ich sein) behauptet hätte die Bonobos sollten als Vorbild herhalten.
Aber wenn du drauf bestehst, dann tue ich dir den Gefallen hiermit (ich lass ja gerne mit mir reden):
Die Bonobos sind beispielsweise deswegen ein Vorbild, weil sie, anstatt die ganze Kunst, Kultur und Technik entwickeln zu müssen um ihrem Dasein irgendeinen Sinn zu verleihen, es ihnen absolut ausreicht sich gemütlich auf ihren Baum zu setzen, ein Banänchen zu futtern und die Nachbarn zu poppen,
mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie gar nicht lesen und rechnen können müssen um in ihrer Gesellschaft überleben zu können.