Zölibat und Gesundheit I
Es gibt zunehmend wissenschaftliche Beweise, die zeigen, dass die Enthaltsamkeit einem eine strahlende und dauerhafte Gesundheit verleihen kann. Studien mit Nonnen und Mönchen, der einzigen Gruppe (neben den Yogis und Priestern), die ein lebenslanges Zölibat einhalten, haben gezeigt, dass diese Menschen weit gesünder sind, als die Menschen, die regelmäßig Sex haben. Menschen, die das Zölibat praktizieren, werden häufig gefragt, ob sie den Sex nicht vermissen oder ob sie masturbieren, wenn das Drängen zu stark wird. Wenn sie wahrheitsgemäß antworten, dass sie keinerlei sexuelle Wünsche haben, wird ihnen oft nicht geglaubt.
Es sind neue wissenschaftliche Beweise, hinsichtlich der Wirkung der Sexualhormone auf den Körper, erbracht worden. Sie liefern eine Erklärung, warum der Sex eine Gefahr für die Gesundheit ist. Wenn das sympathische Nervensystem, dass für den Erregungszustand des Körpers verantwortlich ist, vom Gehirn die Meldung bekommt, aktiv zu werden, werden Hormone wie das Adrenalin in größeren Mengen ausgeschüttet. Sobald Adrenalin in den Körper fliesst, ist es schwierig, nicht zu handeln. Der ganze Körper ist darauf vorbereitet, sexuell aktiv zu werden. Die Erwartung einer sexuellen Handlung, kann die Erregung noch weiter steigern. Ist die sexuelle Handlung vollzogen und ein Orgasmus geschehen, findet eine Rückmeldung an das Gehirn statt, die dem Gehirn mitteilt, dass die Handlung vollzogen und die Aufgabe erfüllt ist. Der Verstand interpretiert den Orgasmus als angenehme Erleichterung und die sexuelle Erregung klingt wieder ab. So weit, so gut.
Dies geschieht, wenn der sexuelle Wunsch erfüllt ist. Sobald das parasympatische Nervensystem ins Spiel kommt, beginnt der Körper sich wieder zu entspannen. Aber nach einiger Zeit werden die Sexualhormone erneut aktiv und erzeugen erneut ein Gefühl der sexuellen Lust. Um so mehr Sex man hat, um so häufiger und stärker erzeugen die Sexualhormone das sexuelle Verlangen. Nach einiger Zeit befindet der Körper sich in einem permanent erregten Zustand, obwohl er niemals das Gefühl hat, jemals wirklich befriedigt worden zu sein. Das Problem ist, dass es keinen Weg gibt, die sexuelle Begierde zu befriedigen. Ärzte empfehlen den Personen, die von sexuellen Begierden bedrängt werden, für die sie kein Ventil haben, sich durch Masturbation von der Spannung zu befreien. Dies führt aber nur zu einer kurzfristigen Erleichterung, da es die sexuelle Spannung lebendig erhält. Es ist ein klein wenig so, als ob man den Süßstoff Saccharin nimmt, wenn man versucht, auf Zucker zu verzichten, oder als man den Opiatersatz Methadon nimmt, um die Heroinabhängigkeit zu besiegen. Alles, was man macht ist, weiterhin die Zucker- oder Drogenabhängigkeit weiter am Leben zu erhalten.
Sex ist keine Pflicht I - Vorwort I
Sex ist keine Pflicht II - Vorwort II
Sex ist keine Pflicht III - Vorwort III
Sex ist keine Pflicht IV - Gibt es wirklich sexuelle Wünsche? I
Sex ist keine Pflicht V - Gibt es wirklich sexuelle Wünsche? II
Sex ist keine Pflicht VI - Gibt es wirklich sexuelle Wünsche? III
Sex ist keine Pflicht VII - Zölibat und Tradition - Ein kurzer Rückblick
Auszüge aus dem Buch "Sex is not compulsory" von
Liz Hodgkinson