@ Nica:
... da ich einen sehr stressigen Beruf habe und mehr oder weniger (meistens mehr) ständig unter Druck stehe,
... ich denke an die Vorkommnisse des Tages und lass mir nochmals alles durch den Kopf gehen
...mein Hirn kann eh nicht so schnell abschalten.
... dann rauch ich in Ruhe eine.
Liebe Nica,
wie Du siehst, habe, ich dir noch einmal einen vierten Gedanken angefügt, der deinen wahren Dämon sichtbar macht. Es ist weniger der Teerstein in deinem Schuh, sondern der Zeitdieb deiner eigenen Erwartungen, dem Du mit einer Zigarette einen trügerischen Augenblick des Durchatmens abtrotzt.
@ Nica: ... ich seh nix, mein Verstand arbeitet wie wild... und er lenkt mich immer wieder ab!
Aus Erfahrung weiß ich, dass sehr viele Menschen nicht wirklich entspannen können – sie reden sich nur ein, sie könnten es. Unter einer geführten Meditation verstehe ich, dass ein Mittler einen Meditierenden an die Hand nimmt und ihn behutsam durch die Traumwelt führt. CD und Co. haben den großen Nachteil, dass sie unabhängig von den Bedürfnissen und der Bewusstseinsebenen des Schützlings abgespult werden. Wer sich als von Haus nicht entspannen kann, wird auch nicht rechtzeitig in den Zug einsteigen können – weil ihm das notwendige Ticket fehlt. Ein guter Mittler kann seine Schäfchen beobachten und gegebenenfalls nachsteuern.
Ich würde dir deshalb einmal raten an einem Einsteigerkurs für Autogenes Training teilzunehmen, um überhaupt erst einmal ein Gefühl für diese Dinge zu bekommen. Das Autogene Training hat den Vorteil, dass es sich ohne einen spirituellen Überbau nur auf die Entspannungstechniken selbst konzentriert.
In Deutschland werden in den Volkshochschulen Kurse zu überschaubaren Gebühren angeboten. Manche Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten oder übernehmen sie sogar ganz. Ich kann mir vorstellen, dass solche Kurse auch in den VHS Österreichs und der Schweiz angeboten werden.
An anderer Stelle hatte ich schon einmal etwas dazu geschrieben, wie man die Achtsamkeit auf die Seelenwelt verbessern kann. Damit Du dir ein Bild für einfache Reise machen kannst, füge ich den Beitrag mit ein paar Bemerkungen nochmals an. Bei dem Beitrag ging es um das spirituelle Thema Engel, das ist also optional und lässt auch mit anderen Motiven ausgestalten.
Einstimmung (optionale Ausgestaltung):
Klar, dass man zunächst einen Ort der Ruhe der Geborgenheit aufsuchen sollte, damit sich die Seelenwelt auch öffnen kann. In ferner Vergangenheit wurden die Geistwesen bei solchen Ritualen mit dem entzünden einer Kerze und dem Läuten eines Glöckchens angelockt. Es ist auch für unsere Seele ein Zeichen der inneren Einkehr.
Wenn Du an deinem Ort der Ruhe angekommen bist, entzünde die Kerze und betrachte für ein paar Augenblicke das Flämmchen. Gehe in dich und stelle dir vor, wie sich das Kerzenlicht in deinem Herzen ausbreitet. Wenn Du ein Glöckchen hast, läute es dann und schließe die Augen.
Überleitung:
Zwei wichtige Formeln, die Du jeder Meditation voranstellen solltest:
1. „Es gibt für mich nichts zu tun und ich brauche nichts zu erreichen, es geschieht alles ohne meinen Einfluss!“
2. „Dinge, die um mich geschehen, sind ohne Bedeutung.“ (Bei störenden Geräuschen während der Meditation wiederholen).
Induktion:
Bilde dann mit beiden Händen das nachstehende Mudra, wobei die Hände mit dem Rücken auf deinen Oberschenkel ruhen sollten. Die Fingerspitzen sollten sich nicht berühren, Du solltest sie jedoch so weit annähern, bis Du die Energie spüren kannst, die sich zwischen Daumen und Zeigefinger aufbaut (ca. bei 1-2 mm Abstand). Versuch das Gleiche mit dem Daumen und dem Mittelfinger sowie dem Ringfinger. Wähle dann die Kombination aus, mit der Du die stärkste Energie spürst und behalte diese während des Rituals bei.
(Foto Merlin)
Stell dir dann vor, wie diese Energie vom Daumen über den Zeigefinger überspringt, denn Arm hochsteigt und dein Herz erfüllt (Sonnengeflecht bzw. Herzchakra). Verinnerlich dir nun, dass dich damit ein Engel erfüllt hat. Dieses Gefühl sollte sich wie ein Schauer von den Fingerspitzen bis in das Sonnengeflecht ergießen. Verinnerliche dir nun, dass dies nun für dich die Energie der Engel ist.
Aber keine Sorge, wenn es nicht gleich gelingt – einfach zum nächsten Schritt übergehen. Es gibt in diesem Ritual nichts, das man erreichen muss – es dient nur der Verbesserung deiner Achtsamkeit.
Imagination (hier können die suggestiven Botschaften verankert werden):
Beim nächsten Schritt stelle dir vor Du stehst auf einer grünen Wiese und blickst in den blauen Himmel mit ein paar Wölkchen. Aus einem dieser Wölkchen läßt Du nun die Gestalt eines Engels entstehen, der zu dir herabsteigt. Wenn er vor dir steht, versuche ihn genauer anzusehen (nichts erzwingen, nicht das Wollen sollte entscheiden).
Konzentriere Dich dann auf dein Scheitelchakra und lasse die Engelenergie von dort über das Herzchakra und der kleinen Brücke zwischen deinen Fingerspitzen in den Daumen fließen. Im Ergebnis sollte sich ein Schauer über deinen Körper ausbreiten. Bitte daran denken, dass es nichts zu erreichen gibt und alles nur zu Verbesserung deiner Achtsamkeit dient.
Auflösung der Meditation:
Da mit dieser Art der Meditation tiefere Bewusstseinszustände bis in die Tiefenentspannung erreicht werden können, sollte man grundsätzlich den Geist in das Hier und Jetzt zurückführen.
Ehe man die Augen öffnet, muss also zunächst wieder eine Verbindung der Sinne mit der Umwelt hergestellt werden. Welche Geräusche nehme ich war, welche Gefühle verbinden sich zu meiner Umwelt, wie fühlt sich meine Unterlage an?
Erst, wenn man den Eindruck hat, angekommen zu sein, sollte man die Augen öffnen und eine kleine Weile das Umfeld betrachten. Letztlich muss dem Unterbewusstsein noch unmissverständlich klar gemacht werden, dass die Meditation beendet ist, dazu kann man abrupt seine Haltung verändern oder sich strecken. Wer dann noch dreimal in die Hände klatscht, wird die letzten Zweifel beseitigen. Gelingt es nicht auf Anhieb, die Auflösung der Meditation einfach wiederholen.
Merlin