Hallo Empyrius
Ist Advaita und Jnana Yoga eigentlich das Gleiche?
Jnana ist die theoretische Beschäftigung mir religiösen (spirituellen) Fragen z.B. in Form des Studiums der Heiligen Schriften. Wenn ich die Schriften Shankaracharyas, dem Begründer der Advaita-Lehre studiere, dann ist das ebenso Jnana Yoga, wie wenn ich die Yoga Sutras von Patanjali, die Grundlage der Yoga-Philososophie, studiere, oder andere religiöse Schriften wie die Gita.
Advaita ist eine philosophische Richtung, die einst von Shankaracharya (
Lebenslauf von Shankaracharya) bekannt gemacht wurde. Die Advaita-Lehre ist neben der hinduistischen, buddhistischen, tantrischen und yogischen Philosophie, die bekannteste indische Philosophie.
Bei
YogaAdvaita.org habe ich eine recht gute Beschreibung über Advaita gefunden:
Die Advaita Vedante Philosophie besagt:
Gott allein ist wirklich,
Die Welt ist unwirklich,
Das Individuum ist nichts anderes als Gott.
Dies bedeutet, dass es nur eine höchste Wirklichkeit gibt. Sie wird Brahman (Gott) genannt, das höchste Wesen. Brahman ist unendlich, allgegenwärtig und absolut, deshalb kann ihm nichts hinzugefügt werden und es gibt auch keinen Ort, wo er/es nicht präsent ist. Da Brahman in seiner Erscheinungsform nicht dual ist, gibt es keinen Menschen, kein Tier und keine Welt, die sich außerhalb seiner selbst befindet. Er/es transzendiert alle Gegenteile und Beschreibungen. Die Realität unserer Welt ist damit relativ und steht der absoluten Natur von Brahman gegenüber.
Die praktische Anwendung von Advaita Vedanta ist Jnana Yoga, der Yoga des Wissens oder der Weisheit. Es ist der direkte Weg die Wahrheit von Advaita zu erfahren, indem man das eigene innere Selbst verwirklicht. Jnana Yoga ist der schwierigste Weg von allen Yogapfaden, aber viele andere Techniken können uns helfen das Ziel, die Selbstverwirklichung, zu erreichen. Dies sind verschiedene Yogatechniken, wie zum Beispiel Hatha Yoga, die in vier Pfade eingeteilt sind.
Was mir persönlich am Advaita nicht gefällt, ist, dass viele Leute, die sich heute mit Advaita-Vedante (Vedante ist eine religiöse Schrift) beschäftigen, sich fast ausschliesslich mit Jnana Yoga beschäftigen, und versuchen, über diesen Weg die Erleuchtung zu finden. Es mag ja einzelne geben, denen das gelingt. Aber nicht umsonst haben sowohl Shankaracharya als auch Ramana Maharshi, ebenfalls ein Vertreter der Advaita-Vedante Philisophie, neben dem Jnana Yoga sich sehr intensiv mit Bhakti Yoga, Hatha Yoga und Karma Yoga beschäftigt und meistens täglich mehrere Stunden meditiert.
Das mit Enthaltsamkeit ist für mich wohl leider etwas zu früh.
(Ich bin 17 und Jungfrau, ich möchte nicht als Jungfrau sterben!)
Empyrium, ich kann dich sehr wohl verstehen. Die Sinnlichkeit hat einen enormen Reiz. Aber genaugenommen stehst Du vor der Frage, ob Du vielleicht in etwa einem Jahr das Paradies auf Erden erleben wirst, oder ob Du weiterhin dein jetziges Leben weiterführen möchtest. 99% aller Menschen entscheiden sich genau so wie Du. Ihr Leben besteht somit weiterhin aus Kampf, Leid und all den negativen Folgen, die mit der Sexualität verbunden sind.
Du kannst soviel sinnliche Erfahrungen machen, wie Du möchtest, es wird dich nicht glücklich machen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Sinnlichkeit raubt dir genau die Energie, die dich ins Paradies befördern könnte. Aber vielleicht bist Du eines Tages so weit, dieses zu erkennen.
Ich liebe die
Schnellatmung auch sehr. Ich mache sie jeden Abend. Sie lädt mich richtig auf. Es prickelt immer sehr stark im Körper, besonders in den Armen. (Ich sitze dazu im Schneidersitz, weil ich den Lotussitz überhaupt nicht mag und halte meine Arme auf den Oberschenkeln) Dann setze ich meinen Kopfhörer auf, höre meistens ziemlich laute und schnelle (harte) Musik und sage beim Atemanhalten im Rythmus der Musik mein
Mantra still vor mich hin. Nach dem zweiten oder dritten Atemanhalten kann ich dann meistens sehr gut meditieren.
Alles Liebe. Gerrit