Kaliswati schrieb:
Ähm, ich versuch mal eine Perspektive, die mir nahe liegt. Also ich kenne sehr nette Verbrecher. Und ich finde es auch in Ordnung wenn die Verbrecher bestraft werden. Aber ihre Missetaten setzen nicht automatisch die guten Seiten außer Kraft.
Hi, meine Liebe,
Gegenfrage: Setzen die guten Seiten automatisch die Missetaten außer Kraft ?
Pyare schrieb:
Ja.....*seufz*....diese Fragen habe ich mir natürlich irgendwann auch gestellt!

))
Besonders, als ich dann von allen Seiten angegriffen wurde, also man kann sagen, ich hab da schon eine Erfahrungspalette hinter mir.

Im Grunde bin ich meinem eigenen Abgrund begegnet, durch das, was dann im Außen auf mich zukam. Meinen eigenen Ängsten, ziemlich tiefsitzende Ängste.
Durch diese ganze Kampagne ist nochmal eine Schicht in mir abgetragen worden.
Vor ein paar Jahren hätte ich solch einen Thread nie im Leben durchgestanden.
Hallo Pyare, auch wenn du nicht mehr da bist oder antwortest,
ich möchte mich zu allererst bei dir bedanken, daß du so frisch, fröhlich und frei auf meine recht provokanten Fragen geantwortet hast, ich finde das sehr mutig, nebenbei.
Was du oben schreibst, kann ich absolut nachvollziehen.
Womit ich noch Schwierigkeiten habe - also es nachzuvollziehen - ist jenes:
Tja - hm. Oioioi.

) *lach
Oioioi.....ich kann diese Frage soooo gut verstehen. Ojeeeeee. ;-)))
Jetzt bin ich ja in einem echten Dilemma!
Also - ich versuchs mal vorsichtig. *grins*
Die paar Geschichten, die ich gehört habe, machen für mich Sinn, weil ich Baba kenne. Das zum ersten.
Und zum zweiten: ich habe eine lebendige innere Verbindung mit Baba. auch sehr schwer zu vermitteln - aber wenn DU einen Guru hattest, kannst Du es vielleicht nachfühlen.
Diese Verbindung ist unabhängig von den Berichten über Verbindungen anderer. Ich weiß, daß jeder eine andere Verbindung hat. Mit den einen ist die innere Stimme streng, weil da Strenge notwendig ist. Mit den anderen ist die innere Stimme sanft, weil man mit Strenge das Gegenteil erreichen würde. Mit dem nächsten ist die innere Stimme nachgiebig, nachsichtig, langsam fordernd, schnell fordernd - je nach Mensch. Gott holt uns immer da ab, wo wir stehen.
Nagut, meine innere verbindung mit baba ist MEINE innere Verbindung mit Baba. Vielleicht habe ich eine innere verbindung mit seiner Seelenqualität. Keine Ahnung. Sie ist unpersönlich. Aber sie hat einen Namen.
Dann kommen meine eigenen Erfahrung mit dem Körper Baba hinzu. Und meine Dankbarkeit für alles, was ich durch ihn erkennen konnte. Er ist Teil meines Lebensweges! Und ich bin in Frieden mit meinem Lebensweg. Mit allem, was er vor Baba bereithielt, und mit allem was danach kam.
Die Anschuldigungen, die gegen ihn erhoben sind, betrachte ich aufgrund meiner Kenntnisse mit Vorsicht.
Ok. Aber nehmen wir mal an, es würde alles stimmen!
Ja? Das ist doch, was interessiert, nicht?
Meinen inneren Kontakt zu Baba würde das nicht berühren. Es wäre irrelevant.
Um DAS jetzt zu verstehen, und sorry, da bin ich ziemlich entschieden, muß man die Beziehung von Guru Schüler erfassen können.
Es ist sozusagen eine Zweierbeziehung, die keine Außenstehenden kennt. Wie zwei Leuts auf ner einsamen Insel. Jetzt bitte keine Interpretationen, einfach reinfühlen.
Zwei auf einer einsamen Insel. Mitten im Ozean. Es gibt da keine Geschichten.
Es gibt nur zwei Menschen, völlig unberührt von der Zivilisation und der Gesellschaft, von der kompletten Welt. Nichts äußeres wirkt auf sie ein. Es ist ein unzerstörbares Band, zart, sanft und frei - aber unzerstörbar.
Ich denke, daß ich eine Meisterlehrer-Schüler-Beziehung oder die eines Novizen oder eines Einzuweihenden (Initiation) recht gut nachvollziehen kann.
Einen Guru hatte ich nie. Ich hatte und habe in diesem Leben nur Meisterlehrer, das ist für mich ein erhabener und erhebender Unterschied. Will sagen, die, mit denen ich zu tun habe, befinden sich nicht mehr im unerleuchteten Zustand, sondern im *Erleuchteten* Zustand, absolut. Somit verwende ich meine Energien bei diesen Meisterlehrern nicht mehr darauf zu erkennen, was bei mir alles nicht stimmt, dazu habe ich genug Menschen um mich herum, die mir das widerspiegeln, sondern ich kann mich hier um *Reines Wissen*, um *Reines Sein* und über *Reine Bedingungslose Liebe* inspirieren lassen, genauer gesagt, mein Spiegel diesbezüglich ist nicht mehr der begrenzte Mensch, sondern ein realisierter erwachter (aufgefahrener) Gott, was wiederum eine Menge über mich aussagt.
*Reine Liebe* bedeutet für mich nicht, Machtgefühle, sexuelle Vorlieben und Schmerz und Leid von einem Lehrer präsentiert zu bekommen und sei es nur am Rande, da ich selbst vielleicht gerade mal nicht betroffen bin, es sich aber in der Umgebung offenbar abspielt.
Das ist menschliche Begrenztheit und unterste Schublade, bezogen auf die ersten drei Ebenen des menschlichen Bewußtseins.
Tommy, danke für das neuerlich reingestellte Video, ich hatte das nicht mehr gefunden, das ist ja ziemlich offensichtlich, aber für die Anhänger natürlich irrelevant, dann darum gehts ja sicher nicht.
Und durga, sorry, wenn ich das jetzt mal so sage, aber deine Fragen könnten auch lauten: "Wenn wir bei Hitler die Herrenrassenummer und die millionenfach initiierten Morde einfach mal wegdenken, tun wir mal so, als ob es sie nicht gab, wäre Hitler dann eine liebenswerte Person ?"
Auf was für eine Antwort wartest du bei diesen Fragen bitte ? Aber o.K., ist ein extremes Beispiel, nur deutlich wirds, was ich sagen will, glaube ich.
Daher, um, nochmal auf dein letztes zitiertes Posting zu kommen, Pyare, wenn ich mir einen "Lehrer" vorstelle, der mir *bedingungslose?* Liebe sendet und gleichzeitig oder kurz danach einem Jungen an die Genitalien fasst oder sich befriedigen läßt, einen "Lehrer", der alt und gebrechlich ist und dem Tode entgegenstrebt, einen "Lehrer", der um Bewunderung zu ernten, auf Tricksereien zurückgreifen muß, dann ist das für mich ein
-äußerst begrenzter Mensch,
-sich auf den ersten drei Ebenen des gesellschaftlichen Bewußtseins zum Ausdruck bringend,
-durch was auch immer in einem Machtposition gekommen,
-und diese auf jede nur erdenkliche Art und Weise ausnutzend.
Wenn es so ist, und es sieht so aus.
Und das wäre wahrlich nichts, was mich persönlich inspirieren würde.
Und dennoch, ich möchte das ausdrücklich betonen, Pyare, finde ich deine Art und Weise dich zum Ausdruck zu bringen, höchst bemerkenswert und zeigt mir, daß du offenbar irgendetwas Wertvolles und Sinnvolles dort mitgenommen hast, zumindest mein Eindruck. (Sofern das nicht vorher schon so war).
In diesem Sinne
sei gegrüßt Amanda
