Hallo prema
prema schrieb:
Warum bist du dir so sicher, dass sein Weg der richtige war?
liebe grüsse prema
Gute Frage. In einigen Punkten vertrete ich durchaus Yoganandas Ansichten. Zum Beispiel stimme ich mit ihm in den Punkten Enthaltsamkeit und Meditation überein.
Andererseitseits halte ich seine Autobiographie für ein Märchenbuch. Dort wird ein Wunder nach dem nächsten vorgetragen und wenn ich ganz ehrlich bin, halte ich sie alle für Erfindungen. Solche Bücher schreibt jemand, der sich interessant machen will, der die Aufmerksamkeit auf sich lenken will, der den Leuten erzählen möchte, schaut her, ich bin der grosse Guru und wenn Du dich mir anschliesst, dann führe ich dich ins Paradies, dann zeige ich dir, wie auch Du übersinnliche Fähigkeiten entwickeln kannst, dann zeige ich dir, wie Du glücklich werden kannst.
Und genau das zieht die unkritische Masse an. Wie unkritisch und leichtgläubig die Menschen sind, erlebe ich zum Beispiel immer wieder hier im Forum. Da wird nichts recherchiert, da wird nichts hinterfragt, da wird selbst die grösste Dummheit als Wahrheit betrachtet. Wie leicht sich Menschen manipulieren lassen und sich in irgendeine Ideologie hineinsteigern ist mir gerade eben erst wieder aufgefallen, als ich die Erfahrungsberichte einiger ehemaligen
Sri Chinmoy Anhänger gelesen habe. Es ist immer das gleiche. Die Leute steigern sich in irgendeine Ideologie hinein und folgen ihr blind, bis irgendein bitteres Erwachen kommt und man erkennt, das man Jahre seines Lebens verschenkt kat.
Dabei möchte ich Yogananda allerdings nicht mit Sri Chinmoy in einem Topf werfen. Sri Chinmoy gehört wohl eher zu der Sorte die sehr berechnend sind. Yogananda dagegen war jemand der durchaus Liebe und Mitgefühl verkörperte. Warum dann aber all die Lügengeschichten in seiner Autobiographie? Yogananda hat sich sicherlich wegen der spirituellen Entwicklung im Westen grosse Verdienste erworben. Aber auch ihn sollte man an seinem Gesamtwerk messen. Und da wirft seine Autobiographie ein sehr negatives Licht auf ihn.
Und wenn ich mir dann noch die Machenschaften der Self Relation Fellowship (SRF), also die Organisation, die die Nachfolge Yoganandas angetreten hat, ansehe, dann bekomme ich das Gruseln. Man hat das Gefühl, dass es der SFR nur noch um Macht und Geld geht. Da werden ehemalige Yogagnanda-Gefährten fortlaufend mit Prozessen überzogen, scheinbar ist der finanzielle Ruin dieser Mitglieder beabsichtigt, so jedenfalls könnte man meinen. Infolge dieser Ermittlungen, so jedenfalls mein jetziger Kenntnisstand, werden in Italien Konten beschlagnahmt, Hausdurchsuchungen veranlasst und etliche Yogananda-Anhänger sogar ins Gefängnis gesperrt.
Alles Liebe. Gerrit