ohne urteil?!?

Schon alleine der Versuch nicht urteilen zu wollen ist ein Urteil über das Urteilen.


Also kannst du ganz entspannt weiterdenken. (Denn jeder Gedanke ist ja an sich schon ein Urteil, sonst gäbe es ihn gar nicht. Und die Gedanken kannst du nicht abstellen.)
Und selbstverständlich hat 'keiner der großen Meister das verlangt' - es sei denn es wurde wieder einer von einem fleißigen Schüler missinterpretiert.


hi schooko,

ich urteile nicht über das urteilen.
ich tus nur nicht (mehr).

gedanken sind für mich nicht zwangsläufig urteile. du kannst ja auch denken ohne zu urteilen (wahrnehmen)

verlangt haben es "die großen meister" (;)) nicht, nein. das seh ich auch so.
 
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hi ahorn,

ein bsp. wenn eine frau zu dir kommt und bulimie hat aufgrund ihrer kindheit/vergangenheit...

dann gibt es 2 möglichkeiten. entweder du sagst ihr "ja ich verstehe das, es ist klar dass du nach dieser vergangenheit so kaputt bist und dich nun selbst noch mehr kaputt machst. es gibt ja gar keine andere möglichkeit, es ist zwar sehr schade aber es ist so. du tust mir wirklich leid mit deinem schicksal."

ODER

du sagst: "du leidest nun schon dein ganzes leben. und du hast nichts anderes gelernt. du bist so gut in deinem leiden, deswegen gibts für dich scheinbar keine andere möglichkeit.
ABER es gibt sehr wohl eine! du kannst aufhören zu leiden. du kannst bewusst werden und schauen- WER bin ich? WARUM bin ich?
du bist erwachsen, es ist allein DEINE entscheidung ob du weiterleiden willst oder ob du mal was anderes probieren möchtest."

mir is natürlich klar, dass das sehr überspitzt dargestellt ist und in der realität mehr feingefühl dazugehört.

auf was ich hinaus will ist-
es hilft den anderen nix wenn du NUR verständnis zeigst.
wirkliche hilfe gibts nur wenn du ihnen zeigst dass sie eine wahl haben.
im JETZT.

wenn ein mensch sein leben lang seine vergangenheit als argument für SEINE gegenwart nimmt, dann wird er immer leiden.

übernimmt er hingegen verantwortung (und urteilt dadurch nicht mehr), hat er echt die chance was zu ändern.

lg mina11

Wenn ein Mensch noch in seinem Leiden drin ist, wird die zweite Äusserung nicht helfen. Sondern ich würde sagen:
"Du leidest, weil Du Deine Wut, Deine Angst, Deine Scham nie spüren durftest. Du darfst wütend sein, Angst haben (je nachdem, was als erstes rauswill). Du hast keine Schuld an dem, was passiert ist. Der Täter trägt die Verantwortung und Du konntest Dich nicht wehren, denn Du warst ein Kind."
Mir hat dieser Satz auf jeden Fall sehr geholfen - und erst als ich endlich meine Gefühle spüren durfte, konnte ich auch Heilung erfahren. Erst als ich meine Gefühle annahm, konnte ich lernen, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.
 
@ Mina
Also ich bekomme den Eindruck, daß dir Derartiges nicht wiederfahren ist - denn dann würdest du am eigenen Leib erkennen, daß man einfach mal ein Opfer ist und das gehört auf jeden Fall von der Außenwelt und von einem selbst ordentlich bestätigt. - Dafür muß Platz sein - diese Emotionen müssen mal raus.
Dazu gehört dann auch das Urteil über den Täter - sowohl das eigene als auch das juristische.
Jeder von uns ist ein potentieller Teufel oder eben auch Engel - die Entscheidung liegt bei einem selbst und die Umsetzung wird immer dazwischen sein :-)
LG
Bewe
 
mina11 schrieb:
schließlich haben sich die "opfer" ja auch nicht selbst beschützt. sonst wären sie ja keine "opfer" geworden.

Sorry, aber... also.
Deine "keine Urteile Einstellung" in allen Ehren, Mina11 - aber DAS da ist mMn totaler Käse.

Oktarin (dessen erste Reaktion war: "Ich glaub mein Schwein pfeift" ;))

Nachtrag: Es geht mir darum, sowas derart undifferenziert hinzustellen.
In vielen Fällen mag das stimmen, in anderen aber ist dieser Satz purer Hohn in meinen Augen.
 
Wenn ein Mensch noch in seinem Leiden drin ist, wird die zweite Äusserung nicht helfen. Sondern ich würde sagen:
"Du leidest, weil Du Deine Wut, Deine Angst, Deine Scham nie spüren durftest. Du darfst wütend sein, Angst haben (je nachdem, was als erstes rauswill). Du hast keine Schuld an dem, was passiert ist. Der Täter trägt die Verantwortung und Du konntest Dich nicht wehren, denn Du warst ein Kind."
Mir hat dieser Satz auf jeden Fall sehr geholfen - und erst als ich endlich meine Gefühle spüren durfte, konnte ich auch Heilung erfahren. Erst als ich meine Gefühle annahm, konnte ich lernen, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen.



Genau, Ahorn!

Verantwortung kann man ja nur für die EIGENEN Taten übernehmen! Wenn mir jemand anders etwas antut und zwar in einer Position/Situation, in der ich schwächer und machtlos bin, dann hat ER die Verantwortung für die Tat! Ich selbst hab die Verantwortung dafür, wie ich damit umgehe! Jedenfalls ab einem gewissen Entwicklungsstadium, ein Mensch, der so verletzt ist, dass er sich in die innere Höhle zurückgezogen hat, kann es natürlich noch nicht!
Es fängt erst an, wenn schon soviel Selbstheilung da ist, dass man sich wieder fühlen, wahrnehmen kann. Dann fängt die Selbstverantwortung an und Mensch fängt dann wohl auch automatisch an zu suchen, was ihn so blockiert und Wege zu finden, das aufzulösen! Dann kommen die Auseinandersetzungen/Fragen: Lüge ich mir selber was vor, indem ich so tue, als ob es mir nicht ausmacht oder stelle ich mich dem ganzen Wust an Verletzungen/Emotionen, die die Tat des Anderen in mir ausgelöst hat? Und dann noch die ganzen Ängste, die dann in einem auftauchen: Wage ich es, dem Täter zu sagen, was seine Tat bei mir ausgelöst hat? Wenn nicht, wieso nicht? Bin ich fähig, mir Hilfe zu holen? Usw.


LG

believe :)
 
flimm schrieb:
meißt sind es sogar Kinder in dessen Familien und Vorfahren dieses Thema auch aktuell war.
Warum müssen die Kinder darunter jetzt leiden, weil sie dieses Päckel mitbekommen haben.
Die Vorfahren haben es weitergegeben, also nicht bearbeitet.
Das Kind hat nun in diesem Leben die Möglichkeit zwischen Leiden und Abarbeiten zu wählen.
Da aber so schön von der Gesellschaft weiterhin inpliziert wird, das nur der "böse" Täter die Schuld trägt, wird auch dieses Kind weiterhin den Täter verurteilen, sowie natürlich alle dieser "Sorte" und es somit wieder den eigenen Kindern vermachen.

Aha, also ist im Grunde jeder schuld, nur der arme Täter nicht - sogar die Vorfahren des Kindes sind noch viel eher verantwortlich... aha
*am kopf kratz*

Ahorn schrieb:
Und was können die Kinder für ihre Vorfahren?
Ein Kind kann doch nichts dafür, dass es in ein solches System hineingeboren wurde - und deswegen rede ich von der Verantwortung des Täters.
In unserer Gesellschaft habe ich eher die umgekehrte Erfahrung gemacht. Der Täter wird immer wieder in Schutz genommen - und das Opfer hat in den Augen von Richtern und Medien Schuld. h
Der Erwachsene trägt die Verantwortung - ein Kind ist dazu noch nicht in der Lage!

Ja, so seh ich das auch.

Wie sehr kann man seinen Verstand eigentlich verdrehen?
Mann vergewaltigt Kind.
Schuld = Vorfahren des Kindes?! Das Kind?!! Der Nikolaus?
Nein damnit, der Mann der das getan hat, der hats getan, der trägt die Schuld und der gehört weggesperrt und zwar erheblich länger, als wir diese "armen Kerle" aktuell einsperren.

Ob das Opfer (JA, es ist OPFER, nicht Mit-täter!) das je wird bearbeiten können, ist dann also eh wieder seine eigene Sache - geschützt werden muss erstmal der arme Täter, der wird ja sonst Opfer, ooooh. Der Mittäter, der sich dreisterweise "Opfer" nennt, muss halt schauen, obs leiden oder lernen will... solls halt sogar noch dankbar sein und wenns das nicht schafft, solls ein paar Esobücher über Licht und Liebe lesen, dann weiss es doch wie das geht und sieht ein, das es selbst schuld war.

Nene, Leute - ich verfalle wirklich selten in so einen Tonfall, wenn ich in Foren schreibe... aber der Mist den ich in diesem Thread gelesen hab, gibt mir grad echt den Rest.

Ich schlaf jetzt erstmal drüber, sonst ist mir noch der ganze Tag versaut hier.

Oktarin *hätte besser gar nicht mehr weiterlesen sollen*
:wut1:
 
Aha, also ist im Grunde jeder schuld, nur der arme Täter nicht - sogar die Vorfahren des Kindes sind noch viel eher verantwortlich... aha
*am kopf kratz*

Liebe Oktarin, ich habe nicht gesagt das ein, wie du sagst "Täter", vom Gesetz nicht bestraft werden soll, ebenso habe auch ich nicht behauptet, das man einem "Opfer" nicht helfen soll.
Und eins hast du völlig missverstanden, ich gebe niemandem die Schuld, weder den Vorfahren, noch dem Kind sowie aber auch nicht dem Täter.
Ich will nur sagen, bestrafen laut Gesetz soll man ihn, ja, aber ihn nicht menschlich verurteilen.
Das sind völlig verschiedene Paar Schuhe.
Denn Schuld kann immer nur die jeweilige Situation sein, in der solche Leute stecken.
Und selbst die ist nicht schuld, das ist eben die menschliche Entwicklung.



Wie sehr kann man seinen Verstand eigentlich verdrehen?
Mann vergewaltigt Kind.
Schuld = Vorfahren des Kindes?! Das Kind?!! Der Nikolaus?
Auch hier wieder wird nur die Schuldfrage gesucht. was du mir unterstellst ist nicht so.
Wenn du so denkst gerne, bitte, .
Nein damnit, der Mann der das getan hat, der hats getan, der trägt die Schuld und der gehört weggesperrt und zwar erheblich länger, als wir diese "armen Kerle" aktuell einsperren.
Dann schau mal in Länder, wo schwerere Strafen herrschen, genau dort willst du bestimmt anhand der vielen "Bösen" Menschen nicht leben.
Eine härtere Strafe bewirkt nicht das was du denkst.
Ob das Opfer (JA, es ist OPFER, nicht Mit-täter!) das je wird bearbeiten können, ist dann also eh wieder seine eigene Sache - geschützt werden muss erstmal der arme Täter, der wird ja sonst Opfer, ooooh. Der Mittäter, der sich dreisterweise "Opfer" nennt, muss halt schauen, obs leiden oder lernen will... solls halt sogar noch dankbar sein und wenns das nicht schafft, solls ein paar Esobücher über Licht und Liebe lesen, dann weiss es doch wie das geht und sieht ein, das es selbst schuld war.
Ich sehe du kannst einfach nicht wirklich über den Tellerrand schauen.
Denn Fakt ist wirklich, das dein Opfer sich zwischen Leiden und Leben (Lernen) entscheiden muss.
Man kann auch weiterhin sein Leben im Leiden verbringen . So wie du anscheinend proklamierst.
Rede ruhig weiter den Opfern ein sie "müssen" leiden.
Du darfst leiden, Leiden ist schön , mach weiter so.
Such dir einen Schuldigen und du kannst alle Probleme von dir abwälzen und selbst bist du immer der bessere und Größte.
Mach ruhig weiter, scheinst dich in unsrere Welt ja besonders wohl zu fühlen.
Nene, Leute - ich verfalle wirklich selten in so einen Tonfall, wenn ich in Foren schreibe... aber der Mist den ich in diesem Thread gelesen hab, gibt mir grad echt den Rest.
dito
Ich schlaf jetzt erstmal drüber, sonst ist mir noch der ganze Tag versaut hier.
Oh, was ist jetzt hier dein wunder Punkt das man die den Tag versauen kann.
Welche Macht haben wir, in dein Leben so einwirken zu können:confused:


Oktarin *hätte besser gar nicht mehr weiterlesen sollen*
:wut1:
Ja, Oktarin, lasse deine Wut raus

LG
flimm
 
du kommst aus dem Urteilen nicht raus. keine Chance. Denn schon der Versuch wo RAUSkommen zu wollen setzt das Ur-teil voraus, dass du das wo du RAUSkommen willst als schlechter be-urteilst.

Schon alleine der Versuch nicht urteilen zu wollen ist ein Urteil über das Urteilen.

Da hast du natürlich recht, wir urteilen über das verurteilen.

Aber immer noch besser eine Tat zu verurteilen, als einen Menschen!!!

Im Übrigen habe ich auch schon geschrieben, das über die Tat selbst ein urteil gesprochen werden muss, Die Bestrafung erfolgt.
ABER man darf den Menschen dabei nicht als Mensch verurteilen.

LG
flimm
 
@ Mina
Also ich bekomme den Eindruck, daß dir Derartiges nicht wiederfahren ist - denn dann würdest du am eigenen Leib erkennen, daß man einfach mal ein Opfer ist und das gehört auf jeden Fall von der Außenwelt und von einem selbst ordentlich bestätigt. - Dafür muß Platz sein - diese Emotionen müssen mal raus.
Dazu gehört dann auch das Urteil über den Täter - sowohl das eigene als auch das juristische.
Jeder von uns ist ein potentieller Teufel oder eben auch Engel - die Entscheidung liegt bei einem selbst und die Umsetzung wird immer dazwischen sein :-)
LG
Bewe

hallo ;)

jetzt versteht man vermutlich was ich meinem ersten posting gemeint habe...
interessant dass es nun auch hier zu solchen diskussionen kommt.


@bewe

also mir ist in meinem leben einiges passiert und ich hab auch schon viel erlebt und gesehen.
und genau DAS hat mich ja letztendlich zu meiner einstellung geführt.

irgendwann bin ich draufgekommen es bringt nix mehr wenn ich allen anderen die schuld gebe an meinem leben.


obwohl ich jetzt dazu sagen muß... "schuld" möcht ich im allgemeinen gar nicht sagen.
dieses wort wird immer mit negativen emotionen verknüpft, deswegen ist es in dieser diskussion gar nicht passend.

es geht nicht um schuld.

lg mina11
 
Werbung:
Sorry, aber... also.
Deine "keine Urteile Einstellung" in allen Ehren, Mina11 - aber DAS da ist mMn totaler Käse.

Oktarin (dessen erste Reaktion war: "Ich glaub mein Schwein pfeift" ;))

Nachtrag: Es geht mir darum, sowas derart undifferenziert hinzustellen.
In vielen Fällen mag das stimmen, in anderen aber ist dieser Satz purer Hohn in meinen Augen.


hi oktarin,

eben NEIN! denn WER sollte denn deiner meinung nach differenzieren? wer hat da das recht dazu zu differenzieren??

das opfer (vor allem als ERWACHSENE) hat sich letztendlich immer bewusst oder unbewusst zu seinem leben entschieden (wie, warum, wo, was usw usw)

bei kindern ist es halt insofern was anderes weil die ja in einer abhängigkeit stehen.
ABER ich denke selbst die kinder haben sich dazu entschieden.
weil ich an die theorie glaube, dass sich die seele ihr leben auf erden im vorhinein aussucht.
und wenn sich ein kind seine kindheit im vorhinein aussucht, dann hat das einen bestimmten grund.
eben weil es bestimmte erfahrungen machen will. und ganz bestimmt nicht weil es leiden will. sondern weil es vielmehr lernen will.

und wenn ich jetzt angenommen ein leben lang mein leben nicht auf die reihe krieg weil mir in der kindheit was schreckliches passiert ist dann ist es nicht ein leben lang die "schuld" des täters.

darauf will ich hinaus...

lg mina11
 
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