ohne urteil?!?

er trägt genauso seinen teil der verantwortung ja, aber er ist eben nicht der einzige.
AUCH das opfer sollte den eigenen teil der verantwortung übernehmen und damit meine ich LERNEN und nicht LEIDEN.
Das Opfer trägt lediglich die Verantwortung, wie es mit dem Schaden umgeht, der ihm angetan wurde. Doch die Verantwortung für die Tat trägt der Täter alleine!

und deswegen meine ich ja- es sollte sich jeder um sich selbst kümmern statt mit dem finger ständig auf andere zu zeigen.
Mir hat es sehr geholfen, dass ich wütend auf den Täter sein durfte, ihn hassen durfte und mit dem Finger auf ihn zeigen durfte. Heute brauche ich das nicht mehr tun, weil ich es getan habe und damit geheilt bin.
Anderen Opfern gestehe ich diesen Weg der Heilung auch zu. Wie sollen sie denn sonst heilen, wenn sie sich dem Schmerz nicht stellen?
 
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Mir hat es sehr geholfen, dass ich wütend auf den Täter sein durfte, ihn hassen durfte und mit dem Finger auf ihn zeigen durfte.

Heute brauche ich das nicht mehr tun, weil ich es getan habe und damit geheilt bin.
Anderen Opfern gestehe ich diesen Weg der Heilung auch zu. Wie sollen sie denn sonst heilen, wenn sie sich dem Schmerz nicht stellen?

Hallo Ahorn,

was du schreibst, ist entscheidend für die persönliche Wende. Viel zu viele opfer nehmen ihre Täter in Schutz, weil sie ja im Prinzip auch Opfer waren. Gebe ich meiner Wut, oder den entsprechenden Gefühlen, auch mal Raum, dass sie sich zeigen dürfen, dann verändert sich etwas.

Dies zeigt sich auch in einem Rollenspiel: zeigt das Opfer dem Täter seinen schmerz und wie arg es verletzt wurde, dann bleibt dem Täter nichts anderes mehr übrig, als hinzuschauen oder sich abzuwenden. Sich abwenden ist allerdings wie eine Chance zu vertun, nämlich für beide, weil das Opfer keine Ruhe findet. Die Bewegung braucht ein Ende und das geht nur, wenn das Leiden sichtbar wurde und auch der Täter berührt wurde. Dann sind die "Fronten" geklärt und das Opfer hat nun seine Ruhe. Ich weiß jetzt nicht, ob überhaupt der Täter berührt sein muss, aber ich denke, die Wirkung ist eine andere, denn dann kann wieder die Liebe wieder ins fließen und es wird auch innerlich Abstand genommen. Das Opfer ist frei von all den schlimmen Gefühlen, die es jahrelang mit sich rumgeschleppt hat.

Lg Pluto
 
Hallo Ahorn,

was du schreibst, ist entscheidend für die persönliche Wende. Viel zu viele opfer nehmen ihre Täter in Schutz, weil sie ja im Prinzip auch Opfer waren. Gebe ich meiner Wut, oder den entsprechenden Gefühlen, auch mal Raum, dass sie sich zeigen dürfen, dann verändert sich etwas.

Dies zeigt sich auch in einem Rollenspiel: zeigt das Opfer dem Täter seinen schmerz und wie arg es verletzt wurde, dann bleibt dem Täter nichts anderes mehr übrig, als hinzuschauen oder sich abzuwenden. Sich abwenden ist allerdings wie eine Chance zu vertun, nämlich für beide, weil das Opfer keine Ruhe findet. Die Bewegung braucht ein Ende und das geht nur, wenn das Leiden sichtbar wurde und auch der Täter berührt wurde. Dann sind die "Fronten" geklärt und das Opfer hat nun seine Ruhe. Ich weiß jetzt nicht, ob überhaupt der Täter berührt sein muss, aber ich denke, die Wirkung ist eine andere, denn dann kann wieder die Liebe wieder ins fließen und es wird auch innerlich Abstand genommen. Das Opfer ist frei von all den schlimmen Gefühlen, die es jahrelang mit sich rumgeschleppt hat.

Lg Pluto
Ich glaube, es würde leichter sein, wenn der Täter sich nicht abwendet und erkennt, dass er einen Fehler begangen hat. Es ist aber auch möglich zu heilen, wenn der Täter kein Einsehen hat.
Dann wird das Opfer unter Umständen etwas länger brauchen, weil zu der ersten Verletzung nun eine weitere Verletzung kommt, nämlich das Nicht-Anerkennen von Verantwortung gegenüber dem ehemaligen Kind. Das erneute Nihilieren der kindlichen Gefühle und der kindlichen Persönlichkeitsrechte.
Doch mit der richtigen Begleitung kann das ehemalige Opfer lernen, dass es ein Recht auch auf seine angeblich "negativen" Gefühle hat. Dass es sich spüren darf - und dass da jemand ist, der den Menschen sieht mit all seinem Leid, seinen Schmerzen und ihn auch wertschätzt mit seinen vielen schönen Eigenschaften.
 
Hallo Ahorn,

jetzt kommen wir mal in eine ordentliche Richtung.

Dein "Opfer" hat alles Recht der Welt auf den "Täter" böse, wütend und beschuldigend zu sein.
Warum auch nicht, eben es ist auch ein Weg der aus dem Leiden hinausführt.
Eben einer von einigen.
Der "Täter" soll für die Tat ja auch die Verantwortung übernehmen, (muss er sowie), aber er ist nicht Verantwortlich für das Tun des Opfers.

Aber su siehst auch, das diese ganzen Familienspiralen immer weiter gehen, ein Opfer wird dann den eigenen Kindern wieder zum Täter usw.
das ist genau diese Wut, die er erlebt hat und diese an unschuldige (eigentlich ja wieder nicht unschuldige) weitergibt...............

Wie gesagt, aber die anderen Menschen dürfen nicht verurteilen, weil es sie nur mit in den Strudel zieht, das heißt sie bauen sich damit Opfer-Täter Elemente auf.
Je mehr man urteilt über Menschen, je mehr Arbeit bedarf es , auf einer Seite zu bleiben.

LG
flimm
 
flimm schrieb:
Auch hier wieder wird nur die Schuldfrage gesucht. was du mir unterstellst ist nicht so.
Wenn du so denkst gerne, bitte, .

Weil der Täter Schuld HAT.
Und der Zeitpunk, an dem das Opfer zum Täter wird, ist der, an dem er zum Täter wird, Punkt. - wenn als Beispiel ich als Kind vergewaltigt wurde, dann werde ich in jenem Moment zum Täter, in dem ich zum ersten mal ein Kind entsprechend berühre.
Wenn ich als Kind dauernd verprügelt wurde, dann werde ich in jenem Moment zum Täter, in dem ich ein Kind zum ersten mal schlage.

Es ist einfach totaler Humbug, jeden Täter zu "entschuldigen", weil er wohl selbst so ein schlimmes Leben hatte!
Denn - und da gebe ich "euch" recht - er selbst kann aus seinem Leben lernen, und zwar welche Schäden angerichtet werden bei sowas.
Eine eigene traurige Geschichte ist KEINE Entschuldigung mMn, andere demselben auszusetzen - wenn, dann eher im Gegenteil, grade jene müssten es doch besser wissen.
Und, was auch nicht vergessen werden darf - nicht jeder Täter war selbst mal Opfer, auch wenn das Klischee es gern so hinstellt.

flimm schrieb:
Dann schau mal in Länder, wo schwerere Strafen herrschen, genau dort willst du bestimmt anhand der vielen "Bösen" Menschen nicht leben.
Eine härtere Strafe bewirkt nicht das was du denkst.

Was denkst Du denn was ich denke?
Ich sags Dir: Ich denke, längere Gefängnisstrafen bringen solche Leute länger weg und ausser Reichweite potentieller weiterer Opfer.
Im Vorfeld verhindert (!) wird mit längeren/härteren Strafen nicht das geringste, das hab ich auch niemals behauptet, das ist auch nich meine Ansicht.

flimm schrieb:
Ich sehe du kannst einfach nicht wirklich über den Tellerrand schauen.
Denn Fakt ist wirklich, das dein Opfer sich zwischen Leiden und Leben (Lernen) entscheiden muss.

Was Du "Fakt" nennst, ist noch lange kein Fakt. Es ist nicht in jedem Fall einfach eine "Entscheidung" zu leiden. Ein Kind, das jahrelang vergewaltigt, für Kinderpornos verwendet und an unterschiedlichste Männer verkauft wird - ja meinst Du denn wirklich, es ENTSCHEIDET sich einfach, zu leiden? Als ob es quasi einfach nur die Sichtweise ändern müsste, denn sein Peiniger sollte von ihm nicht menschlich verurteilt werden... sorry, aber da stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Man kann auch weiterhin sein Leben im Leiden verbringen . So wie du anscheinend proklamierst.
Rede ruhig weiter den Opfern ein sie "müssen" leiden.
Du darfst leiden, Leiden ist schön , mach weiter so.
Such dir einen Schuldigen und du kannst alle Probleme von dir abwälzen und selbst bist du immer der bessere und Größte.
Mach ruhig weiter, scheinst dich in unsrere Welt ja besonders wohl zu fühlen.

Das Du hier so persönlich wirst, finde ich nicht Ordnung. Das geht unter die Gürtellinie.

Ich proklamiere nichts - weder, das Opfer leiden "müssten", noch das sie daran "selbst schuld" wären.
Ich rede keinem ein, er "muss" leiden! Ich rede aber auch keinem ein, er "dürfe nicht" leiden, bzw wäre selbst schuld!

Oh, was ist jetzt hier dein wunder Punkt das man die den Tag versauen kann.
Welche Macht haben wir, in dein Leben so einwirken zu können

Dreimal darfst Du raten, wo hier mein wunder Punkt ist.
Ich habe jahrelang Therapie in Anspruch nehmen müssen, damit ich lerne zu verstehen, eben NICHT selbst schuld zu haben. Das es eine Sache ist, die Vergangenheit mit all ihrem Leid und Schmerzen zu akzeptieren und eine andere, sie mitsamt dem aktivem Leid und Schmerz für immer mitzutragen - um zu akzeptieren, deswegen nie eigene Kinder bekommen zu können, ein größter Wunsch, der nie in Erfüllung gehen kann.
Heute kann ich Dir genau sagen, wer "Schuld" daran hatte - und es hat wirklich verdammt lange gedauert, bis ich wusste, das es eben nicht ich war, sondern - der/die TÄTER.
Das ich den darauf folgenden immensen Hass gegen jene ablegen hab können, waren innere Kraftakte, die ich kaum beschreiben kann. Heute Hasse ich sie nicht mehr, aber ich nehme mir verdammt noch eins das Recht heraus, sie menschlich zu verurteilen - das darf ich auch - und ich habe mehr als nur Verständnis für andere Opfer, die dies ebenfalls tun.
Ich rede mir sogar mit aller Kraft ein, keinen Kinderwunsch zu haben, oder das "das wohl mein Weg" ist, damit ich es annehmen kann wie es ist - aber weil ich das tue, müssen das noch lange nicht alle, denen ähnliches passiert ist.
Weil ich das schaffe und heute normal leben kann und eine relativ gesunde Psyche habe, müssen das noch lange nicht alle schaffen können.
Weil ich den Hass abgelegt hab, ist das noch lange nicht die Pflicht anderer.

Einem Täter "Verständnis" entgegenzubringen will ich keinem abstreitig machen, auch wenn ich persönlich das in solchen Sachen weder kann noch will - aber Opfern Verständnis zu verweigern ist eine andere Sache - und es liest sich in vielen Beiträgen so, als würde es für manche darauf hinauslaufen.

Ja, Oktarin, lasse deine Wut raus
OMG, wie ich diese Gönnerhaftigkeit liebe

Ich werde versuchen, mich hier nicht weiter zu beteiligen.
 
Aber su siehst auch, das diese ganzen Familienspiralen immer weiter gehen, ein Opfer wird dann den eigenen Kindern wieder zum Täter usw.
das ist genau diese Wut, die er erlebt hat und diese an unschuldige (eigentlich ja wieder nicht unschuldige) weitergibt...............
Nicht zwangsläufig - es ist eben wichtig, sich diese Wut einzugestehen und dort zu platzieren, wo sie hingehört (nämlich zum Täter). Es wird nicht jedes Opfer zum Täter.
 
Nicht zwangsläufig - es ist eben wichtig, sich diese Wut einzugestehen und dort zu platzieren, wo sie hingehört (nämlich zum Täter). Es wird nicht jedes Opfer zum Täter.

Leider Gottes meißt doch, liebe Ahorn.

Wenn ich die Wut auf den Täter plaziere bin ich widerum auch Täter!
Denn auch Zahn um Zahn ist keine Lösung!
Man sucht hier nur einen Vorwand um endlich offiziell auch Täter sein zu dürfen.
ich sagte bereits irgendwo (kann aber auch sein, das der beitrag gelöscht wurde)
es ist schwierig sich nur auf einer Seite der Schuldfrage zu halten.
Das Opfer will die offizielle Genehmigung zurückschlagen zu können.
Und genau hier sage ich, auch das darf nicht sein.

Wütend kann man ja sein, ein Sandsack wäre ein idealer Spielplatz für Wut:)

Nur erlöst und aufgearbeitet wird der Kreislauf unterbrochen.

LG
flimm
 
Leider Gottes meißt doch, liebe Ahorn.

Wenn ich die Wut auf den Täter plaziere bin ich widerum auch Täter!
Denn auch Zahn um Zahn ist keine Lösung!
Man sucht hier nur einen Vorwand um endlich offiziell auch Täter sein zu dürfen.
ich sagte bereits irgendwo (kann aber auch sein, das der beitrag gelöscht wurde)
es ist schwierig sich nur auf einer Seite der Schuldfrage zu halten.
Das Opfer will die offizielle Genehmigung zurückschlagen zu können.
Und genau hier sage ich, auch das darf nicht sein.

Wütend kann man ja sein, ein Sandsack wäre ein idealer Spielplatz für Wut:)

Nur erlöst und aufgearbeitet wird der Kreislauf unterbrochen.

LG
flimm


Sorry, das ist Blödsinn!
Zorn ausdrücken heißt NICHT, dass man dem Anderen was antut! Man zeigt ihm lediglich, was seine Tat emotional ausgelöst hat!
Zorn muss ja schließlich nicht über Schlagen, Messerstechen oder was weiß ich was rausgelassen werden! In DEM Fall würde man tatsächlich selbst zum Täter!


LG

believe
 
Sorry, das ist Blödsinn!
Zorn ausdrücken heißt NICHT, dass man dem Anderen was antut! Man zeigt ihm lediglich, was seine Tat emotional ausgelöst hat!
Zorn muss ja schließlich nicht über Schlagen, Messerstechen oder was weiß ich was rausgelassen werden! In DEM Fall würde man tatsächlich selbst zum Täter!


LG

believe

Dann Beispiele, wie drückst du Zorn aus?
Ohne Täter zu sein:rolleyes:

LG
flimm
 
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Wenn ich die Wut auf den Täter plaziere bin ich widerum auch Täter!
Denn auch Zahn um Zahn ist keine Lösung!
Man sucht hier nur einen Vorwand um endlich offiziell auch Täter sein zu dürfen.
ich sagte bereits irgendwo (kann aber auch sein, das der beitrag gelöscht wurde)
es ist schwierig sich nur auf einer Seite der Schuldfrage zu halten.
Das Opfer will die offizielle Genehmigung zurückschlagen zu können.
Und genau hier sage ich, auch das darf nicht sein.

Wütend kann man ja sein, ein Sandsack wäre ein idealer Spielplatz für Wut:)

Nur erlöst und aufgearbeitet wird der Kreislauf unterbrochen.

LG
flimm

:confused: Durch Wut und Zorn wird doch der Mensch erlöst. Ich persönlich kenne keinen anderen Weg, mich von dem Schmerz zu befreien als durch die Wut hindurchzugehen.
Wieso wird man zum Täter, nur weil man endlich einmal seine Wut gegenüber dem Täter spüren darf? :confused:
 
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