Nif´s andere Welt ....

*Vergessene Korngeister - Ackerwild-Kräuter*

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Pünktlich zum Sonnenwend Fest geht auf der schönen "Wildblumenwiese" in der Zuflucht eine einzige Kornrade (Agrostemma githago), auf. Von wo sie auch kommen mag, ausgesät habe ich sie jedenfalls nicht.

Diese Pflanze ist so alt wie der Ackerbau selbst, (Trichterbecherkultur ca 5000 v. Chr. mit Fund belegt). So hat sich die Kornrade völlig auf den Zyklus Aussaat/Ernte, von Feldfrüchten angepasst. Da ihre Saat im Winter auf dem Feld erfrieren würde, überlebt sie nur deswegen, wenn sie zusammen mit dem Heu in einer Scheune, oder im Stall, überwintert. Um dann im Mist wieder auf das Feld gebracht zu werden. Wie bunt müssen die Felder vor der industriellen Zeit gewesen sein....?

Traditionell wurde die Pflanze für Kornkränze verwendet, das trägt sie bis heute in ihrem botanischen Namen, der soviel wie Kornkranz bedeutet.

Natürlich wurde auch diese Pflanze mit der Zeit und der industriellen Landwirtschaft fast ausgerottet. Und befindet sich heute auf der Liste der stark gefährdeten Pflanzen. Dieses Schicksal teilt sie sich mit so vielen anderen Ackerwild-Kräuter.


Die Kornrade ist nun aber nicht harmlos, denn sie ist sehr giftig. So nennt man sie auch manchmal Höllenkorn. Andererseits tötet sie über ihre Wurzeln, schädliche Fadenwürmer im Boden ab. Die unter anderem den Feldfrüchten schaden.


Ich freue mich jedesmal wenn ich in der Zuflucht, solche "Heimlichkeiten" entdecke. Es ist doch jedesmal wie ein Geschenk für mich.....🙂

*Cultural Conservation - Zuflucht für bedrohte Pflanzen*

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Gemeiner Lein (Linum usitatissimum)


Erhaltungskultur bedeutet, bedrohte/verschollene/ausgestorbene Pflanzen zu kultivieren bzw zu erhalten und sie in ihrem Lebensraum, wieder anzusiedeln. Wie hier in einer sogenannten Pflanzenarche inmitten eines Burggartens, der von den Burggärtnerinnen gehegt und gepflegt wird. Und die (beispielsweise) mit NABU und diversen botanischen Gärten kooperieren, um heimische Arten zu erhalten die ansonsten für immer verloren wären.

Hier findet man derzeit verschiedene , in Mitteleuropa, ausgestorbene "Flachs" Kulturfolger. Wie die Flachs-Seide (Cuscuta epilinum), Lein-Lichtnelke (Silene linicola,) oder die Lein Kornrade (Agrostemma githago var. linicola). Die natürlich direkt meine Aufmerksamkeit hatte, weil ,wie oben beschrieben, die gewöhnliche Kornrade in meiner Zuflucht aufgegangen ist. Deshalb lasse ich es ergänzend zum Beitrag hier.

Die Evolution, (über 10.000 Jahre,) dieser Beikräuter ist unglaublich faszinierend, und intelligent. Sie haben sich komplett an das "Kultivieren" angepasst.

Da bei uns kein Lein mehr angebaut wird, verschwanden auch die Beikräuter. Wären aber von Bedeutung für die Artenvielfalt und Biodiversität.

Sie erzählen so viel, auch über die menschliche Geschichte selbst....

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Lein-Kornrade (Agrostemma githago var. linicola).
 
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Trama, anstatt Drama....
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Aus dem Zunderschwamm kann man eine Art "Leder" herstellen und das kommt mir gerade gelegen. Ich brauche nämlich eine neue "Sammeltasche". Und da unser Forst voll von "Totholz" ist und dort nichts mehr forstwirtschaftlich los ist( nicht mal Wirtschaftwege gibt's noch) , ist dort immer reichlich zu finden. Natürlich mit Verantwortung gesammelt, aber das ist eh selbstredend.....
 
Wieviel braucht man und wie geht das?
Wenn es um Leder aus dem Pilz Zunderschwamm geht... in einem Buch zu Bushcraft und Survival stand, daß Zunderschwamm an toten Buchen, manchmal auch Birken, wächst. Abschneiden, tagelang wässern, die Oberhaut und die Röhren entfernen. Nur das Filzige verwenden. Wahrscheinlich wird das mehrfach geklopft und gewässert, das war nicht genau beschrieben.
 
Wenn es um Leder aus dem Pilz Zunderschwamm geht... in einem Buch zu Bushcraft und Survival stand, daß Zunderschwamm an toten Buchen, manchmal auch Birken, wächst. Abschneiden, tagelang wässern, die Oberhaut und die Röhren entfernen. Nur das Filzige verwenden. Wahrscheinlich wird das mehrfach geklopft und gewässert, das war nicht genau beschrieben.
Danke.

Ging mir verständlicherweise um echte Tipps aka Erfahrungen.

Google und lesen kann ich auch, hab ich eh und ich weiss klarerweise, wo / wie der wächst.
Drum fragte ich ja. ^^

Busserl.
 
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Hah!
Meine sind/waren locker auf zwei Meter Höhe...
Buche ist eh abgeknickt.

Das schnelle, übereinstimmende Wissen "im Weltkrieg zur Blutstillung" ist fancy und traurig und gar nicht so weit weg in EU, seufz...
 
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