Muster des Bösen oder: das ewige Theater um die schöne Wahrheit

Loge33

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18. Oktober 2007
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Ihr Lieben,

nachdem der Herr Gregor nun wohl zur Genüge abgehustet hat, die Herren und Damen in Resonanz sich ergangen haben, stelle ich einen anderen Aspekt zur allgemeinen Kritik: den magischen Dämon von der absoluten Wahrheit.

Ist die Erkenntnis einer absoluten Wahrheit Illusion oder macht es Sinn, nach dem ‚Wahren, Schönen, Guten’ zu forschen? Warum kämpfen wir so um den Erhalt unserer eingefleischten Meinungen und ziehen dabei alle kreativen Register der Dramaturgie? Warum scheint uns die eigene Wahrheit so existentiell, so gut?

Anscheinend können wir es nicht leiden, wenn es uns an den Kragen geht, wenn wir unser eigenes Sein, unsere eigenen, doch definitiv und real erlebten Eindrücke und Erfahrungen anzweifeln sollen. Warum auch. Ich weiß, doch das es wirklich so ist, das sagt mir mein Bauch, lautet die Antwort in den Rängen.

Was macht das so sicher?

Es sind die eingebrannten Bilder im Kopf, durch die Musterstrukturen sich so zeigen, wie wir sie sehen. Sie zeigen, wie wir uns in unserem Leben eingerichtet haben. Wie wir unser Leben sehen, gekoppelt mit den Mustern, die uns die ‚Herren des Karma’ so penetrant überlassen, und mit diesen Strukturen in und über unserem Kopf sind wir über jeden Selbstzweifel ebenso erhaben wie über die Skepsis an der Erscheinungsform der äußeren Realität. Das liegt in der Natur der Sache. Schließlich SIND wir doch, oder? Doch das was wir SIND, ist das System. Die esoterische Innenschau (wir sind ja im EF ;)), bestätigt eines jeden individuelle Weltsicht und zementiert persönliche Meinungen. Lauter und lauter. Warum?

Mal ganz bescheiden: der menschlichen Erkenntnis sind Grenzen gesetzt. Physische und geistige Grenzen des Vorstellungsvermögens. Wir alle sind hier und jetzt subjektives Objekt. Ich nehme mich selbst aber wahr als objektives Subjekt. Das, was ich gerade bin und fühle, gespickt mit allen fetten Dämonen, garniert mit Glücksgefühlen, bin ich selbst. Gerademal eine gesetzte Momentaufnahme aus Vergangenheit und Zukunft.

Was bietet uns dann Magie? Das zielorientierte Senden von Energien um die Welt zu ändern, im Guten versteht sich? Oder, wenn’s die Magier machen, gar die Struktur des Bösen? Die Manifestation meiner Dämonen durch die da mit ihren unheimlichen, geheimbündnerischen Machenschaften? Gar das Überwinden der Naturgesetzte? Zweifellos: Magie hat Macht. Übermenschliche Fähigkeiten, ja übernatürliche Schöpferkräfte werden ihr zugeschrieben. Das erzeugt Angst. :nudelwalk

Der Dämon, der mit dieser Angst schwanger geht, liegt aber im Missverständnis einer immer vorhandenen, natürlichen Schöpferkraft, somit in uns selbst. Eigentlich ganz banal.

Genährt wird dieser Dämon der Angst durch unsere Angst. Durch die Art und Weise der Auseinandersetzung mit uns selbst, untereinander mit anderen Menschen oder der erweiterten Umgebung. Die durch solche ständig stattfindenden Interaktionen entstehenden Damen und Herren Egregoren (siehe Thread) sind sich selbst bestätigende, in der kommunikativen Gruppe dann äußerst stabile Energieformen. Wir bestätigen diese permanent durch das Konsenzverhalten unserer Wahrnehmung und ebenjener harmonischen Muster-Einstellung in unseren Köpfen. Wir empfinden uns in der Gruppe/Welt und in uns selbst dann als harmonisch. Das ist das ganze Theater des Ich-Du-Er-Sie-Es-Wir-Ihr-Sie-Dilemmas.

Die Grenzen unserer Welt manifestieren sich im Austausch. Es ist ein Spiel, das wir spielen und indem wir es mitspielen, akzeptieren und bestimmen wir die Regeln. Diese Regeln sind dann die Grenzen unserer eigenen individuellen kleinen Welt. Je mehr das Spiel mitspielen, umso mehr bestätigt es sich selbst, wird zur Macht. Das empfinden wir dann als äußerst harmonisch und gut, eins mit uns selbst und glaubhaft. Diese Gutmütigkeit führt zur Annahme nur einer Weltsicht, die als echt wahrgenommen wird. Das ist ein Irrtum, wie wir sehen, wird aber konsequent weiter verfolgt.

Nun, Magie kann da helfen, die Strukturen der Angst und des Bösen zu lösen. Magie ist menschlicher Weg zur Bewusstwerdung dieser ewigen Irrungen und Wirrungen. Ein kreatives Mittel zur Erkenntnis von Lösungen, die es auch im Sinne des Karma zu entflechten und zu überwinden gilt. Diese Lösungen sind von uns hier und jetzt jederzeit möglich – wenn wir wollen. Es ist aber jeder Einzelne gefordert, den eigenen Kopf zu räumen und das gefällige Wohnzimmer, in dem es sich so stimmig lebt, zu zerstören.

Ein Paradox, nicht wahr? :geist:

Es ist das eigene bequeme, weil selbstreferenzielle Spiel, das uns suggeriert, dass jede differenzierte Meinung, jede fremde Perspektive die psychologische Dimension eines individuellen oder moralischen Weltunterganges hat, böse ist. Das System ist nun, Fluch wie Segen, genauso individuell wie gesellschaftlich stabil und permanent schwanger, sich selber zu potenzieren.

Magie nun ist die Lehre von einer möglichen Grenzüberschreitung, von dem Mut zum Selbstbewusstsein, es ist die Übernahme von Verantwortung für ALLE eigenen Handlungen und deren Folgeerscheinungen, und sie stärkt das Selbstvertrauen in die natürliche Kraft des Menschen. Berühren wir im ewigen Bewusstsein gegenwärtig unsere eigene Mitte, erfahren wir einen Schauer vollkommener Erkenntnis, der jedes Ich vergessen lässt, weil nur noch Echtes ist. Dieses zu verinnerlichen, durchzusetzen gegen Konventionen und Moralvorstellungen, Dogmen und Mysterien ist die ganze Kunst. Mit all diesen Mitteln selbst, und das ist das andere Paradoxon der Erweiterung.

Wer sich vom Schöpfungspathos nicht schrecken lässt, möge nun seinen Senf editieren. Viel Vergnügen!

LG Loge33
 
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Morgen Loge,

mein 1. Gedanke:

Es gibt das Absolute, nur was man benennen und definieren kann ist NICHT das Absolute.

"Der SINN, der sich aussprechen läßt,
ist nicht der ewige SINN.
Der Name, der sich nennen läßt,
ist nicht der ewige Name."


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es macht m.e. keinen sinn, nach dem wahren, schönen, guten zu suchen. es reicht mir die freude am spielen.
ich habe lange massivst, brutal und erfolgreich für Die wahrheit mich eingesetzt(sonnenmagie:clown:)- bis ich den fehler dann erkannte.
was mich erstaunte: mein neues spiel, keinen druck mehr aufzubauen trieb sämtliche gegenüber schier in den wahnsinn. es wurde reibung verlangt. und so stelle ich in mir eine person auf, die mich selbst längst nicht mehr interessiert - aber die verlangt wird( hier ist eine stelle, welche ich noch nicht ganz verstanden habe-eben weil das was wir SIND, das system ist,wie du schriebst)
je mehr muster ich lasse, um so mehr fallen sie mir dann im gegenüber wieder auf.böse falle. da will ich dann gern wieder kommentieren, um völlig selbstlos die welt ein wenig retten:clown: wieviel beiträge hab ich hier schon geschrieben, welche ich rechtzeitig noch gelöscht habe. absolute eigenverantwortung, keine mission mehr -nur noch annahme.

aber verflixt, so aus spass kann man auch mal auf die fresse hauen, kann ordentlich verurteilen über die prf-kinder, das hochintelektuelle gesülze der wissenschaftler, welche die kunst unterschlägt und die albernen mitspieler mit ihrem stapel bücher neben dem pc, über den schwarz-weiß-schwachsinn eines religiös monotheistisch geprägten weltbildes,usw. so, jetzt isses raus:weihna1
es wiederholt sich ja in dieser forumswelt alles besonders schnell. täglich grüßt das murmeltier. und so kann man ähnlich dem film hier viel experimentieren. das macht spass, spielen wir also weiter und vergessen das lachen nicht:clown:

l.g. aratron
 
Hallo Loge

Deinen Beitrag mag ich, fühlt sich stimmig an für mich.:)
Eine absolute Wahrheit gibt es für mich nicht. Selbst, was heute Wahrheit für mich ist, stellt sich morgen anders dar und ist somit morgen dann aber auch wieder Wahrheit.
Nichts ist beständiger als die Veränderung.
Vielleicht ist es ja das, was "uns" so schwer fällt, denn schließlich sagt man dem Menschen nach er sei ein Gewohnheitstier.
Man kann nur immer wieder von vorn Vergangenheit und Zukunft außer Acht lassen, wenn man der Wahrheit auf der Spur ist. Tja, und dann gibt es noch das "Dilemma", daß meine Wahrheit nicht die deine ist u.s.w., sondern ich sie nur subjektiv erleben kann. Ich müßte sie schließlich permanent mit anderen überprüfen. Doch wenn ich das tue, ist es ja schon wieder Vergangenheit.
Das Ganze macht die Zukunftsprognosen so unzuverlässig. Schaut man sich eine Möglichkeit an (bspw. Kartenlegen), werden einem Dinge bewußt, die vorher unbewußt waren. Somit ändere ich meine Zukunft im Moment des Anschauens ja schon wieder. Wenn man das mal begreift, ist es witzig von diesen Dingen überhaupt noch Gebrauch machen zu wollen. Doch "man" tut es, weil es Spaß macht. Naja, und von wegen Spaß: Das ist doch das Schönste am Leben.:clown:

LG
 
danach suche ich nicht, das behaupte ich nicht als existent.
Allein diese Einschränkung die Du getroffen hast ist Kern der FunktionsWEISE



Was sagt das über die bewältigten Muster aus?

418

da behaupten wir beide das gleiche. welche einschränkung. meinst du "m.e."?

du zweifelst, das sie dann bewältigt sind? sie sind ja nicht weg, sie wirken nur nicht mehr (es sei denn, ich reagiere:clown:)

aratron
 
so kann man ähnlich dem film hier viel experimentieren. das macht spass, spielen wir also weiter und vergessen das lachen nicht:clown:

l.g. aratron
Aber genau dieses Spiel als solches sollte uns bewusst sein. Das gesamte Spiel ist das Ergebnis eines von jedem angewendeten Regelwerkes. Es macht leider (oder Gott sei Dank ;)) nicht immer Spass zu spielen, nämlich dann, wenn es in eine Täter-Opfer-Situation führt, der wir uns nicht mehr entziehen können. Wenn die Harmonie der Diskussion durch pro und contra auseinander gesetzt ist. Wenn wir uns schlecht fühlen.

Welche Lösung könntest du dann finden, Aratron?

LG Loge33
 
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