Ich habe eine relevante Frage, die ich nicht alleine lösen kann und unterhalte mich mit anderen darüber.
Kann jemand seine Aussage nachvollziehbar und schlüssig darlegen, erachte ich sie als kausal richtig. Bricht seine Aussage bei Überprüfung zusammen ist seine Meinung für mich dumm und unbrauchbar, und ich befasse mich nicht mehr mit ihr.
Beispiel:
Vor einigen Tagen behauptete ein Freund, dass "der Mensch seinen sexuellen Trieben grundsätzlich unterlegen sei". Ich sagte, ich sei es nicht, denn ich (und andere) haben einen Willen, den wir einsetzen können um unser Verhalten und Denken zu steuern.
Seine Wahrheit war "seine" Wahrheit im engsten Sinne: denn ER war seiner Sexualität unterworfen und damit triebfixiert. Für IHN war seine Aussage richtig, für mich war sie es nicht.
So riet ich ihm, die Verantwortung für sich mal schön da zu lassen, wo sie hingehört: bei ihm selbst ! Den schwarzen Peter für die eigene Perversion (wenns eine ist, aber er empfand es so) einfach an die Gene weiterzureichen ist feige und löst das Problem nicht. Ich riet ihm, seine Willenskraft und Selbstdisziplin gezielt einzusetzen. Damit könnt er erkennen , dass seine These falsch ist und seine Position verbessern: WISSEN statt MEINEN !
Ich halte mich zurück, wenn ich keine Meinung habe oder das Thema zu nebensächlich ist (meistens zucke ich dann mit den Schultern oder sage einfach gar nichts). Aber ich bin nicht zu bremsen, wenn ich etwas WEISS und andere dummes Zeuch reden höre. Wenn jemand etwas wirklich weiss haben alle anderen Meinungen in der Diskussion keine Chance. Sie zerbrechen an der Realität und halten der Beweislast niemals stand - und das ist gut so.
Zur Zeit des Buddha sassen an den Eingängen der Tempel Wächter. Nur der durfte an ihnen vorbei und in den Tempel gehen, der eine Diskussion mit dem Wächter gewann - und er bekam den Posten des Wächters, der seinerseits sein Schüler wurde.