Hi Empyrium
Bez. Erleuchtung gleich vorweg: ein Erleuchteter bin ich nicht, auch wenn ich es in diesem Leben gerne schaffen würde (aber das würde wohl jeder gerne, der sich auf den spirituellen Weg begibt

. Ich kann aber sagen, daß ich mich seit dem Erlebnis sehr stark verändert, mehr zu mir gefunden habe, ein spirituelles Verständnis und vor allem eine innere Stabilität erlangt habe, wie ich sie zuvor nie hatte. Ich lebe seitdem z.B. die zehn Gebote von ganz alleine, was ich zuvor nicht getan habe, ohne mich irgendwie jetzt zu zwingen, die Gebote zu halten, plötzlich wurde mir sonnenklar, wie das mit dem Ursache-Wirkung-Prinzip funktioniert, daß ich alles, was ich tue, in der einen oder anderen Form zurückbekomme, im Positiven wie im Negativen, einfach irgendwie als innere Erfahrung, also bewirkt hat der Aufstieg der Kundalini enorm viel, nur fühle ich mich deswegen weder besser noch höher als andere, sondern mein zuvor eher aufgeblasenes Ego, ist, glaube ich, endlich auf eine gesunde Größe geschrumpft - also soviel zur Wirkung des Kundalini-Aufstiegs bei mir.
Vorweg auch für alle, die das hier interessiert, übernehme ich überhaupt keine Verantwortung für die Folgen der Ausübung, das Beispiel von Gopi Krishna (ich glaube zumindestens, daß er es war, bei dem die Kundalini durch Pingala anstelle durch Sushuma gewandert ist) zeigt, was passieren kann, wenn man die Kundalini zu früh weckt.
So, nun zu der Spezialvariante des 6. Tibeters:
Jeder, der diese Übung kennt, weiß, je länger man den Ausatem anhalten kann, bevor man nach Luft schnappt, desto intensiver wird die Übung.
Das Anhalten ohne Einzuatmen kann ohne Probleme auf eine Minute oder länger ausgedehnt werden, wenn man zuvor hyperventiliert hat. Das bewußt herbeigeführte Hyperventlieren (Nebenwirkungen, wenn man es übertreibt: Krämpfe von den Zehen langsam aufwärts steigend, bevor es in Richtung Herzmuskel geht, sollte man lieber aufhören, denn was ein verkrampfter Herzmuskel für Folgen hat, brauche ich, glaube ich, hier nicht weiter zu erwähnen) geht folgendemaßen:
Setze Dich im Lotus, Schneider oder Fersensitz aufrecht hin, atme tief ein und, sobald Du ausatmest, bewegst Du den Oberkörper nach vorne, soweit es Dir möglich ist (maximal halt bis die Stirn den Boden berührt), beim Einatmen komme wieder zurück in die Ausgangsstellung, atme wieder aus und komme mit dem Körper wieder nach vorne (von der Haltung ähnlich wie ein Muslim beim Gebet). Nach 15 Minuten sollte es langsam anfangen zu kribbeln. Mache das solange, wie Du Dich dabei gut fühlst, wenn Dein Körper als Ganzes schon extrem vibriert, Du das Gefühl hast, daß Deine Lippen auf die zweifache Größe angewachsen sind, Deine Hände kribbeln, dann solltest Du langsam aufstehen und den 6. Tibeter machen. Atme ruhig in dem gleichen Rhythmus intensiv weiter und dann führe den 6. Tibeter aus. In der Stellung, wo Du mit eingezogenem Bauch wieder gerade stehst, kannst Du nun extrem lang die Luft anhalten, spanne nun zusätzlich den Beckenboden-(oder After-)-Muskel intensiv an und bleibe in dem Zustand bis Du einatmen musst. Spätestens jetzt solltest Du spüren, was abgeht. Jetzt kannst Du die Übung wiederholen, da Du immer noch einiges an Sauerstoffreserve im Blut hast und wieder so lange wie möglich anhalten.
Ich habe mich damals nicht weitermachen getraut, aber ich bin überzeugt, daß die Kundalini hinaufgewandert wäre, so wie beim ersten Mal, wo es von selbst passiert ist, denn die Gefühle waren dieselben.